Amos



Der Prophet Amos

CAPITEL

         
 

Am 1

Am 1:1

1 DJs ists: das Amos: der vnter den Hirten zu Thekoa war / gesehen hat vber Jsrael. Zur zeit Vsia des königes Juda / vnd Jerobeam des sons Joas / des königes Jsrael / zwey jar vor dem Erdbeben.

2 Vnd sprach / Der HERR wird aus Zion brüllen / vnd seine stim aus Jerusalem hören lassen / Das die awen der Hirten jemerlich stehen werden / vnd der Chermel oben verdorren wird.

3 SO spricht der HERR / Vmb drey vnd vier Laster willen Damasci / wil ich jr nicht schonen? Darumb / das sie Gilead mit eisenen Zacken gedrosschen haben.

4 Sondern ich wil ein Fewr schicken in das haus Hasael / das sol die pallast Benhadad verzeren.

5 Vnd ich wil die Rigel zu Damasco zubrechen / vnd die Einwoner auff dem felde Auen / sampt dem / der den Scepter helt / aus dem Lusthause ausrotten / Das das volck in Syria sol gen Kir / weggefurt werden / spricht der HERR.

6 SO spricht der HERR / Vmb drey vnd vier Laster willen Gasa / wil ich jr nicht schonen / Darumb / das sie die Gefangenen / weiter gefangen / vnd ins land Edom vertrieben haben /

7 Sondern / Jch wil ein Fewr in die mauren zu Gasa schicken / das sol jre Pallast verzehren.

8 Vnd wil die Einwoner zu Asdod / sampt dem / der den Scepter helt / aus Ascalon ausrotten / vnd meine Hand wider Akron keren / Das vmbkomen sol / was von den Philistern noch vbrig ist / spricht der HErr HERR.

9 SO spricht der HERR / Vmb drey vnd vier Laster willen der stad Zor / wil ich jr nicht schonen / Darumb / das sie die Gefangene weiter ins land Edom vertrieben haben / vnd nicht gedacht an den Bund der brüder.

10 Sondern ich wil ein Fewr in die mauren zu Zor schicken / das sol jre Pallast verzeren.

11 SO spricht der HERR / Vmb drey vnd vier Laster willen Edom / wil ich sein nicht schonen / Darumb / das er seinen Bruder mit dem schwert verfolget hat / vnd das er jre Schwangere vmbbracht / vnd jmer zurissen in seinem zorn / vnd seinen grim ewig helt.

12 Sondern ich wil ein Fewr schicken gen Theman / das sol die Pallast zu Bazra verzehren.

13 SO spricht der HERR / Vmb drey vnd vier Laster willen der kinder Ammon / wil ich jr nicht schonen / Darumb / das sie die Schwangere in Gilead zurissen haben / da mit sie jre grentze weiter macheten.

14 Sondern ich wil ein Fewr anzünden in den mauren Rabba / das sol jre Pallast verzehren / wenn man ruffen wird / zur zeit des streits / vnd wenn das Wetter komen wird / zur zeit des sturms.

15 Da wird denn jr König / sampt seinen Fürsten / gefangen weggefurt werden / spricht der HERR.


Am 2

1 SO spricht der HERR / Vmb drey oder vier Laster willen Moab / wil ich jr nicht schonen / Darumb / das sie die gebeine des Königes zu Edom haben zu asschen verbrand.

2 Sondern ich wil ein Fewr schicken in Moab / das sol die Pallast zu Kirioth verzehren / Vnd Moab sol sterben im getümel vnd geschrey vnd Posaunen hal.

3 Vnd ich wil den Richter vnter jnen ausrotten / vnd alle jre Fürsten / sampt jm / erwürgen / spricht der HERR.

4 SO spricht der HERR / Vmb drey vnd vier Laster willen Juda / wil ich sein nicht schonen / Darumb / das sie des HERRN Gesetz verachten / vnd seine Rechte nicht halten / vnd lassen sich jre Lügen verfüren / welchen jre Veter nachgefolget haben.

5 Sondern ich wil ein Fewr in Juda schicken / das sol die Pallast zu Jerusalem verzehren.

6 SO spricht der HERR / Vmb drey vnd vier Laster willen Jsrael / wil ich jr nicht schonen / Darumb / das sie die Gerechten vmb geld / vnd die Armen vmb ein Par schuch verkeuffen.

7 Sie tretten den Kopff der Armen in Kot / vnd hindern den weg der Elenden. Es schlefft Son vnd Vater bey einer Dirnen / damit sie meinen heiligen Namen entheiligen.

8 Vnd bey allen Altaren schlemmen sie von den verpfendten Kleidern / vnd trincken Wein in jrer Götterhause / von den gebüsseten.

9 NV hab ich ja den Amoriter vor jnen her vertilget / der so hoch war / als die Cedern / vnd seine macht / wie die Eichen / vnd ich vertilget oben seine Frucht vnd vnten seine Wurtzel.

10 Auch hab ich euch aus Egyptenlande gefüret / vnd vierzig jar in der Wüsten geleitet / Das jr der Amoriter land besesset.

11 Vnd hab aus ewern kindern Propheten aufferweckt / vnd Nasarer aus ewrn Jünglingen / Jsts nicht also / jr kinder Jsrael / spricht der HERR?

12 So gebt jr den Nasaren wein zu trincken / vnd gebietet den Propheten / vnd sprecht / Jr solt nicht weissagen.

13 SJhe / Jch wils vnter euch kirren machen / wie ein Wagen vol garben kirret /

14 Das der / so schnell ist / sol nicht entpfliehen / noch der starcke etwas vermügen vnd der mechtige nicht sol sein Leben erretten können.

15 Vnd die Bogenschützen sollen nicht bestehen / vnd der schnell lauffen kan / sol nicht entlauffen / vnd der da reitet / sol sein Leben nicht erretten.

16 Vnd der vnter den Starcken / der manhafftig ist / sol nacket entfliehen müssen / zu der spricht der HERR.


Am 3

1 HOret was der HERR mit euch redet / jr kinder Jsrael / nemlich / mit allen Geschlechten / die ich aus Egyptenland gefüret hab / vnd sprach /

2 Aus allen Geschlechten auff Erden / hab ich allein euch erkand / Darumb wil ich auch euch heimsuchen in alle ewer missethat.

3 MVgen auch zween mit einander wandeln / sie seien denn eins vnternander?

4 Brüllet auch ein Lewe im walde / wenn er keinen Raub hat? Schreiet auch ein Jungerlewe aus seiner Hüle / er hab denn etwas gefangen?

5 Felt auch ein Vogel in den strick auff der erden / da kein Vogler ist? Hebt man auch den Strick auff von der erden / der noch nichts gefangen hat?

6 Bleset man auch die Posaunen in einer Stad / da sich das Volck da fur nicht entsetze? Jst auch ein Vnglück in der Stad / das der HERR nicht thu?

7 Denn der HErr HERR thut nichts / er offenbare denn sein Geheimnis den Propheten / seinen Knechten.

8 Der Lew brüllet / wer solt sich nicht fürchten? Der HErr HERR redet / wer solt nicht weissagen.

9 VErkündigt in den Pallasten zu Asdod / vnd in den Pallasten im lande Egypti / vnd sprecht / Samlet euch auff die berge Samarie / vnd sehet / welch ein gros Zetergeschrey vnd vnrecht drinnen ist.

10 Sie achten keines Rechten / spricht der HERR / samlen Schetze von freuel vnd raube in jren Pallasten.

11 Darumb spricht der HErr HERR also / Man wird dis Land rings vmbher belegern / vnd dich von deiner Macht herunter reissen / vnd deine Heuser plündern.

12 SO spricht der HERR / Gleich wie ein Hirte dem Lewen / zwey Knie / oder ein Ohrleplin aus dem maul reisset / Also sollen die kinder Jsrael eraus gerissen werden / Die zu Samaria wonen / vnd haben in der Ecken ein bette / vnd zu Damasco ein sponden.

13 Höret vnd zeuget im hause Jacob / spricht der HErr HERR der Gott Zebaoth /

14 Denn zur zeit / wenn ich die sünde Jsrael heimsuchen werde / wil ich die Altar zu Bethel heimsuchen / vnd die hörner des Altars abbrechen / das sie zu boden fallen sollen.

15 Vnd wil beide Winterhaus vnd Sommerhaus schlahen / vnd sollen die Elffenbeinen heuser vntergehen / vnd viel Heuser verderbet werden / spricht der HERR.


Am 4

1 HOret dis wort / jr fetten Küe / die jr auff dem berge Samaria seid / vnd den Dürfftigen vnrecht thut / vnd vntertrettet die Armen / vnd sprecht zu ewrn Herrn / Bringe her / las vns sauffen.

2 Der HErr HERR hat geschworen bey seiner heiligkeit / Sihe / es kompt die zeit vber euch / Das man euch wird eraus rücken mit Angeln / vnd ewer Nachkomen mit Fischhecklin.

3 Vnd werdet zu den Lücken hinaus gehen / ein jgliche fur sich hin / vnd gen Harmon weggeworffen werden / spricht der HERR.

4 JA kompt her gen Bethel vnd treibt sünde / vnd gen Gilgal / das jr der sünden viel macht / vnd bringet ewr Opffer des morgens / vnd ewr Zehenden des dritten tages.

5 Vnd reuchert vom saurteig zum Danckopffer / vnd prediget von freiwilligem Opffer / vnd verkündigts / Denn so habt jrs gern / jr kinder Jsrael / spricht der HErr HERR.

6 DArumb hab ich euch auch in allen ewrn Stedten müssige Zeene gegeben / vnd mangel am Brot an allen ewrn örten / Noch bekeret jr euch nicht zu mir spricht der HERR.

7 AVch hab ich den Regen vber euch verhalten / bis das noch drey monden waren zur Erndten / Vnd ich lies regenen vber eine Stad / vnd auff die ander Stad lies ich nicht regenen / Ein Acker ward beregent / vnd der ander Acker / der nicht beregent ward / verdorrete.

8 Vnd zogen / zwo / drey Stedte / zu einer stad / das sie wasser trincken mochten / vnd kundtens nicht gnug finden / Noch bekeret jr euch nicht zu mir / spricht der HERR.

9 JCh plaget euch mit Dürrerzeit / vnd mit Brandkorn / So frassen auch die Raupen alles / was in ewrn Garten / Weinbergen / Feigenbewmen vnd Olebewmen wuchs / Noch bekeret jr euch nicht zu mir spricht der HERR.

10 JCH schicket Pestilentz vnter euch / gleicher weise / wie in Egypten / Jch tödtet ewr junge Manschafft durchs Schwert / vnd lies ewr Pferde gefangen wegfüren / Jch lies den stanck von ewrem Heerlager in ewre nasen gehen / Noch bekeret jr euch nicht zu mir / spricht der HERR.

11 JCH keret etlich vnter euch vmb / wie Gott Sodom vnd Gomorra vmbkeret / Das jr waret / wie ein Brand / der aus dem Fewr gerissen wird / Noch keret jr euch nicht zu mir / spricht der HERR.

12 DARumb wil ich dir weiter also thun Jsrael / Weil ich denn dir also thun wil / So schicke dich Jsrael / vnd begegene deinem Gotte.

13 Denn sihe / Er ists / der die Berge macht / den Wind schaffet / vnd zeiget dem Menschen / was er reden sol. Er macht die Morgenröte / vnd die Finsternis / Er tritt auff den Höhen der erden / Er heisst / HERR Gott Zebaoth.


Am 5

1 HOret jr vom hause Jsrael / dis wort / Denn ich mus dis Klaglied vber euch machen.

2 Die jungfraw Jsrael ist gefallen / das sie nicht wider auffstehen wird / Sie ist zu boden gestossen / vnd ist niemand der jr auffhelffe.

3 Denn so spricht der HErr Gott / Die Stad da tausent ausgehen / sol nur hundert vbrig behalten / vnd da hundert ausgehen / Sol nur zehen vbrig behalten / im hause Jsrael.

4 Darumb so spricht der HERR zum hause Jsrael / Süchet mich / so werdet jr leben.

5 Suchet nicht Bethel / vnd kompt nicht gen Gilgal / vnd gehet nicht gen BerSeba / Denn Gilgal wird gefangen weggefürt werden / vnd Bethel wird BethAuen werden.

6 SVchet den HERRN / so werdet jr leben / Das nicht ein Fewr im hause Joseph vberhand neme / das da verzehre vnd niemand lesschen müge zu Bethel.

7 Die jr das Recht in Wermut verkeret / vnd die Gerechtigkeit zu boden stosset.

8 Er macht die Glucken vnd Orion / Der aus dem finsternis den morgen / vnd aus dem tag die finster nacht / machet / Der dem wasser im Meer ruffet / vnd schüttet es auff den Erdboden / Er heisset HERR.

9 Der vber den Starcken eine verstörung anricht / vnd bringt eine verstörung vber die festen Stad.

10 Aber sie sind dem gram / der sie im Thor strafft / vnd haben den fur einen Grewel / der heilsam leret.

11 DArumb / weil jr die Armen vnterdrückt / vnd nemet das Korn mit grossen lasten von jnen / So solt jr in den Heusern nicht wonen / die jr von Werckstücken gebawet habt / vnd den Wein nicht trincken / den jr in den feinen Weinbergen gepflantzt habt.

12 Denn ich weis ewr vbertretten / des viel ist / vnd ewer sünde / die starck sind / Wie jr die Gerechten drenget / vnd Blutgelt nemet / vnd die Armen im Thor vnterdrückt.

13 Darumb mus der Kluge zur selbigen zeit schweigen / Denn es ist eine böse zeit.

14 SVchet das gute vnd nicht das böse / Auff das jr leben mügt / So wird der HERR der Gott Zebaoth / bey euch sein / wie jr rhümet.

15 Hasset das böse / vnd liebet das gute / Bestellet das Recht im Thor / So wird der HERR der Gott Zebaoth / den vbrigen in Joseph / gnedig sein.

16 DArumb / so spricht der HERR / der Gott Zebaoth der HErr / Es wird in allen Gassen wehklagen sein / vnd auff allen Strassen wird man sagen / Weh / weh / Vnd man wird den Ackerman zum trawren ruffen / vnd zum wehklagen wer da weinen kan.

17 Jn allen Weinbergen wird wehklagen sein / Denn ich wil vnter euch faren / spricht der HERR.

18 WEh denen / die des HERRN tag begeren / Was sol er euch? Denn des HERRN tag ist ein finsternis vnd nicht ein liecht.

19 Gleich als wenn jemand fur dem Lewen flöhe / vnd ein Beer begegent jm. Vnd als wenn jemand in ein Haus keme / vnd lehnet sich mit der hand an die wand / vnd ein Schlange steche jn.

20 Denn des HERRN tag wird ja finster vnd nicht liecht sein / tunckel vnd nicht helle.

21 JCH bin ewrn Feiertagen gram / vnd verachte sie / vnd mag nicht riechen / in ewr Versamlung.

22 Vnd ob jr mir gleich Brandopffer vnd Speisopffer opffert / So hab ich keinen gefallen dran / So mag ich auch ewr feiste Danckopffer nicht ansehen.

23 Thu nur weg von mir das geplerr deiner Lieder / Denn / Jch mag deines Psalterspiles nicht hören.

24 Es sol aber das Recht offenbart werden / wie Wasser / vnd die Gerechtigkeit / wie ein starcker Strom.

25 Habt jr vom hause Jsrael / mir in der Wüsten die vierzig jar lang / Schlachtopffer vnd Speisopffer geopffert? Ja wol?

26 Jr truget den Sicchuth ewrn König / vnd Chiun / ewer Bilde / den Stern ewr Götter / welche jr euch selbs gemacht hattet.

27 So wil ich euch von hinnen gen Damasco wegfüren lassen / spricht der HERR / der Gott Zebaoth heisst.


Am 6

1 WEh den stoltzen zu Zion / vnd denen die sich auff den berg Samaria verlassen / Die sich rhümen die furnemesten vber die Heiden / vnd gehen einher im hause Jsrael.

2 Gehet hin gen Kalne vnd schawet / vnd von dannen gen Hemath / die grosse Stad / vnd ziehet hin ab gen Gath der Philister / welche bessere Königreiche gewesen sind / denn diese / vnd jre Grentze grösser denn ewre grentze.

3 DJe jr euch weit vom bösen tag achtet / Vnd trachtet jmer nach freuel Regiment.

4 Vnd schlafft auff Elffenbeinen Lagern / vnd treibt vberflus mit ewrn Betten / Jr esset die Lemmer aus der Herde / vnd die gemestete Kelber.

5 Vnd spielet auff dem Psalter / vnd ertichtet euch Lieder / wie Dauid.

6 Vnd trincket wein aus den Schalen / vnd salbet euch mit Balsam / vnd bekümert euch nichts vmb den schaden Joseph.

7 Darumb sollen sie nu forn an gehen vnter denen / die gefangen weggefurt werden / vnd sol das schlemmen der Branger auffhören.

8 DEnn der HErr HERR hat geschworen / bey seiner Seelen / spricht der HERR der Gott Zebaoth / Mich verdreusst die hoffart Jacob / vnd bin jren Pallasten gram / vnd ich wil auch die Stad vbergeben / mit allem das drinnen ist.

9 Vnd wenn gleich zehen Menner in einem Hause vberblieben / sollen sie doch sterben.

10 Das einen jglichen sein Vetter vnd sein Ohme nemen / vnd die gebeine aus dem hause tragen mus / vnd sagen zu dem / der in den gemachen des hauses ist / Jst jr auch noch mehr da? Vnd der wird antworten / Sie sind alle dahin. Vnd wird sagen. Sey zu frieden / Denn sie wolten nicht / das man des HERRN Namens gedencken solt.

11 DEnn sihe / der HERR hat geboten / das man die grossen Heuser schlahen sol / das sie Ritze gewinnen / vnd die kleinen Heuser / das sie Lücken gewinnen.

12 Wer kan mit Rossen rennen / oder mit Ochsen pflügen auff Felsen? Denn jr wandelt das Recht in Gallen / vnd die frucht der Gerechtigkeit in Wermut.

13 Vnd tröstet euch des / das so gar nichts ist / vnd sprecht / Sind wir denn nicht starck gnug mit vnsern Hörnern?

14 Darumb sihe / Jch wil vber euch vom hause Jsrael / ein Volck erwecken / spricht der HERR / der Gott Zebaoth / Das sol euch engsten von dem Ort an / da man gen Hemath gehet / bis an den Bach in der Wüsten.


Am 7

1 DEr HErr HERR / zeigete mir ein Gesichte / Vnd sihe / da stund einer der macht Hewschrecken / im anfang da das Grumet auffgieng / vnd sihe / das Grumet stund / nach dem der König seine Schafe hatte scheren lassen.

2 Als sie nu das Kraut im Lande gar abfressen wolten / sprach ich / Ah HErr HERR / sey gnedig / Wer wil Jacob wider auffhelffen? Denn er ist ja geringe.

3 Da rewete es den HERRN / vnd sprach / Wolan / Es sol nicht geschehen.

4 DEr HErr HERR zeigete mir ein Gesichte / Vnd sihe / Der HErr HERR rieff dem Fewr / da mit zu straffen / das solte eine grosse Tieffe verzehren / vnd fras schon ein teil dahin.

5 Da sprach ich / Ah HErr HERR / las abe / Wer wil Jacob wider auffhelffen? denn er ist ja geringe.

6 Da rewet den HERRN das auch / Vnd der HErr HERR sprach / Es sol auch nicht geschehen.

7 ER zeigete mir aber dis Gesichte / Vnd sihe / der HERR stund auff einer Maure mit einer Bleischnur gemessen / vnd er hatte die Bleischnur in seiner Hand.

8 Vnd der HERR sprach zu mir / Was sihestu Amos? Jch sprach / Eine Bleischnur. Da sprach der HERR zu mir / Sihe / Jch wil eine Bleischnur ziehen mitten durch mein volck Jsrael / vnd jm nicht mehr vbersehen.

9 Sondern die Höhen Jsahac sollen verwüstet / vnd die Kirchen Jsraelsverstöret werden / Vnd ich wil mit dem Schwert mich vber das haus Jerobeam machen.

10 DA sandte Amazia der Priester zu Bethel / zu Jerobeam dem könige Jsrael / vnd lies jm sagen / Der Amos macht ein Auffrhur wider dich im hause Jsrael / Das Land kan seine wort nicht leiden.

11 Denn so spricht Amos / Jerobeam wird durchs Schwert sterben / vnd Jsrael wird aus seinem Lande / gefangen weggefurt werden.

12 Vnd Amazia sprach zu Amos / Du Seher / gehe weg vnd fleuch ins land Juda / vnd iss brot daselbs / vnd weissage daselbs.

13 Vnd weissage nicht mehr zu Bethel / Denn es ist des Königs Stifft vnd des Königreichs Haus.

14 AMos antwortet / vnd sprach zu Amazia / Jch bin kein Prophet / noch keins Propheten son / Sondern ich bin ein Kuehirt / der maulbeer ablieset.

15 Aber der HERR nam mich von der Herd / vnd sprach zu mir / Gehe hin vnd weissage meinem volck Jsrael.

16 So höre nu des HERRN wort / Du sprichst weissage nicht wider Jsrael / vnd treuffel nicht wider das haus Jsahac.

17 Darumb spricht der HERR also / Dein Weib wird in der Stad zur Huren werden / vnd deine Söne vnd Töchter sollen durchs Schwert fallen / vnd dein Acker sol durch die schnur ausgeteilet werden / Du aber solt in einem vnreinen Lande sterben / Vnd Jsrael sol aus seinem Lande vertrieben werden.


Am 8

1 DEr HErr HERR zeigete mir ein Gesichte / Vnd sihe / Da stund ein Korb mit obs.

2 Vnd er sprach / Was sihestu Amos? Jch aber antwortet / Einen Korb mit obs. Da sprach der HERR zu mir / Das ende ist komen vber mein volck Jsrael / Jch wil jm nicht mehr vbersehen.

3 Vnd die Lieder in den Kirchen sollen in ein Heulen verkeret werden / zur selbigen zeit / spricht der HErr HERR / Es werden viel todter Leichnam ligen an allen orten / die man heimlich wegtragen wird.

4 HOret dis / die jr den Armen vnterdrückt / vnd die Elenden im Lande verderbet /

5 vnd sprecht / Wenn wil denn der Newmond ein ende haben / Das wir Getreide verkeuffen / vnd der Sabbath / das wir Korn veil haben mügen / vnd den Epha ringern / vnd den Sekel steigern / vnd die Woge felschen /

6 Auff das wir die Armen vmb geld / vnd die Dürfftigen vmb ein par Schuch / vnter vns bringen / vnd Sprew fur Korn verkeuffen.

7 Der HERR hat geschworen wider die hoffart Jacob / Was gilts / ob ich solcher jrer werck ewig vergessen werde?

8 Solt nicht vmb solchs willen das Land erbeben müssen / vnd alle Einwoner trawren? Ja es sol gantz / wie mit einem Wasser / vberlauffen werden / vnd weggefüret vnd vberschwemmet werden / wie mit dem flus in Egypten.

9 ZVr selbigen zeit / spricht der HErr HERR / wil ich die Sonnen im mittage vntergehen lassen / vnd das Land am hellen tage lassen finster werden.

10 Jch wil ewr Feiertage in trawren / vnd alle ewre Lieder in wehklagen / verwandeln / Jch wil vber alle Lenden / den Sack bringen / vnd alle Köpffe kalh machen / vnd wil jnen ein Trawren schaffen / wie man vber einem einigen Son hat / vnd sollen ein jemerlich ende nemen.

11 SJhe / Es kompt die zeit / spricht der HErr HERR / Das ich einen Hunger ins Land schicken werde / nicht einen Hunger nach Brot / oder Durst nach Wasser / Sondern nach dem wort des HERRN zu hören.

12 Das sie hin vnd her / von einem Meer zum anden / von Mitternacht gegen Morgen / vmblauffen / vnd des HERRN wort suchen / Vnd doch nicht finden werden.

13 Zu der zeit werden schöne Jungfrawen vnd Jünglinge verschmachten fur Durst.

14 Die jtzt schweren / bey dem fluch Samarie / vnd sprechen / So war / dein Gott zu Dan lebet / So war die Weisezu Berseba lebet / Denn sie sollen also fallen / das sie nicht wider auffstehen mügen.


Am 9

1 JCH sahe den HERRN auff dem Altar stehen / Vnd er sprach / Schlahe an den Knauff / das die Pfosten beben / Denn jr Geitz sol jnen allen auff jren Kopff komen / vnd wil jre Nachkomen mit dem Schwert erwürgen / Das keiner entfliehen / noch einiger da von entgehen sol.

2 Vnd wenn sie sich gleich in die Helle vergrüben / sol sie doch meine Hand von dannen holen / Vnd wenn sie gen Himel füren / wil ich sie doch herunter stossen.

3 Vnd wenn sie sich gleich versteckten oben auff dem berge Charmel / wil ich sie doch daselbs suchen vnd herab holen / Vnd wenn sie sich fur meinen Augen verbürgen im Grunde des meers / So wil ich doch den Schlangen befelhen / die sie daselbs stechen sollen.

4 Vnd wenn sie fur jren Feinden hin gefangen giengen / So wil ich doch dem Schwert befelhen / das sie es daselbs erwürgen sol / Denn ich wil meine Augen vber jnen halten / zum vnglück / vnd nicht zum guten.

5 DEnn der HErr HERR Zebaoth ist ein solcher / wenn er ein Land anrüret / so zurschmeltzt es / Das alle Einwoner trawren müssen / das es sol gantz vber sie her lauffen / wie ein Wasser / vnd vberschwemmet werden / wie mit dem flus in Egypten.

6 Er ists / der seinen Saal in den Himel bawet / vnd seine Hütten auff der Erden gründet / Er rüffet dem Wasser im Meer / vnd schüttets auff das Erdreich / Er heisst HERR.

7 Seid jr kinder Jsrael mir nicht gleich wie die Moren / spricht der HERR? Hab ich nicht Jsrael aus Egyptenland gefürt / vnd die Philister aus Chapthor / vnd die Syrer aus Kir?

8 SJhe / die Augen des HErrn HERRN sehen auff ein sündiges Königreich / das ichs vom Erdboden gantz vertilge / Wiewol ich das haus Jacob nicht gar vertilgen wil / spricht der HERR.

9 Aber doch sihe / Jch wil befelhen / vnd das haus Jsrael vnter allen Heiden sichten lassen / Gleich wie man mit einem Sieb sichtet / Vnd die Körnlin sollen nicht auff die erden fallen.

10 Alle Sünder in meinem Volck sollen durchs Schwert sterben / die da sagen / Es wird das Vnglück nicht so nahe sein / noch vns begegnen.

11 Zvr selbigen zeit wil ich die zerfallen Hütten Dauids wider auffrichten / vnd jre Lücken verzeunen / vnd was abgebrochen ist / wider auffrichten / vnd wil sie bawen / wie sie vorzeiten gewest ist.

12 Auff das sie besitzen die Vbrigen zu Edom / vnd die vbrigen vnter allen Heiden / vber welche mein Name gepredigt sein wird / spricht der HERR / der solchs thut.

13 SJhe / Es kompt die zeit / spricht der HERR / Das man zu gleich ackern vnd erndten / vnd zu gleich keltern vnd seen wird / Vnd die Berge werden mit süssen Wein trieffen / vnd alle Hügel werden fruchtbar sein.

14 Denn ich wil die Gefengnis meines volcks Jsrael wenden / das sie sollen die wüste Stedte bawen vnd bewonen / Weinberge pflantzen / vnd Wein dauon trincken / Garten machen / vnd Früchte dar aus essen.

15 Denn ich wil sie in jr Land pflantzen / das sie nicht mehr aus jrem Land gerottet werden / das ich jnen geben werde / spricht der HERR dein Gott. Joel. 3. - Ende des Propheten Amos.