Lukas



Euangelion Sanct Lucas

CAPITEL

      

Lk 1

Lk 1:1

1 SJntemal sichs viel vnterwunden haben / zu stellen die Rede von den Geschichten / so vnter vns ergangen sind /

2 Wie vns das gegeben haben / die es von anfang selbs gesehen / vnd Diener des Worts gewesen sind /

3 Habe ichs auch fur gut angesehen / nach dem ichs alles von anbeginne erkundet habe / Das ichs zu dir / mein guter Theophile / mit vleis ordentlichen schriebe /

4 Auff das du gewissen grund erfarest der Lere / welcher du vnterrichtet bist.

5 ZV der zeit Herodis des Königes Jüdee / war ein Priester von der ordnung Abia / mit namen Zacharias / vnd sein Weib von den töchtern Aaron / welche hies Elisabeth.

6 Sie waren aber alle beide from fur Gott / vnd giengen in allen Geboten vnd Satzungen des HERRN vntaddelich /

7 vnd sie hatten kein Kind / Denn Elisabeth war vnfruchtbar / vnd waren beide wol betaget.

8 VND es begab sich / da er Priestersampt pfleget fur Gote / zur zeit seiner Ordnung /

9 nach gewonheit des Priesterthums / vnd an jm war / das er reuchern solt / gieng er in den Tempel des HERRN /

10 Vnd die gantze menge des Volcks war haussen vnd betet / vnter der stunde des Reuchens.

11 ES erschein jm aber der Engel des HERRN / vnd stund zur rechtenhand am Reuchaltar.

12 Vnd als Zacharias jn sahe erschrack er / vnd es kam jn eine furcht an.

13 Aber der Engel sprach zu jm / Fürchte dich nicht Zacharia / Denn dein gebet ist erhöret. Vnd dein weib Elisabeth wird dir einen Son geberen / des namen soltu Johannes heissen /

14 vnd du wirst des freude vnd wonne haben / Vnd viel werden sich seiner Geburt frewen.

15 Denn er wird gros sein fur dem HERRN / Wein vnd starck Getrencke wird er nicht trincken. Vnd wird noch in mutterleibe erfüllet werden mit dem heiligen Geist /

16 Vnd er wird der Kinder von Jsrael viel zu Gott jrem HERRN bekeren.

17 Vnd er wird fur Jm her gehen / im geist vnd krafft Elias / zu bekeren die hertzen der Veter zu den Kindern / vnd die Vngleubigen zu der klugheit der Gerechten / zu zurichten dem HERRN ein bereit Volck.

18 VND Zacharias sprach zu dem Engel / Wo bey sol ich das erkennen? Denn ich bin alt / vnd mein Weib ist betaget.

19 Der Engel antwortet / vnd sprach zu jm / Jch bin Gabriel / der fur Gott stehet / vnd bin gesand mit dir zu reden / das ich dir solchs verkündigte.

20 Vnd sihe / Du wirst erstummen vnd nicht reden können / bis auff den tag / da dis geschehen wird / Darumb das du meinen worten nicht gegleubet hast / welche sollen erfüllet werden zu jrer zeit.

21 VND das Volck wartet auff Zacharias / vnd verwunderte sich / das er so lange im Tempel verzog.

22 Vnd da er eraus gieng / kundte er nicht mit jnen reden. Vnd sie merckten das er ein Gesichte gesehen hatte im Tempel. Vnd er wincket jnen / vnd bleib stumme.

23 Vnd es begab sich / da die zeit seines Ampts aus war / gieng er heim in sein Haus.

24 Vnd nach den tagen ward sein weib Elisabeth schwanger / vnd verbarg sich fünff monden / vnd sprach /

25 Also hat mir der HERR gethan / in den tagen / da er mich angesehen hat / Das er meine schmach vnter den Menschen von mir neme.

26 VND im sechsten mond / ward der engel Gabriel gesand von Gott / in eine stad in Galilea / die heisst Nazareth /

27 Zu einer Jungfrawen / die vertrawet war einem Manne / mit namen Joseph / vom hause Dauid / vnd die Jungfraw hies Maria.

28 Vnd der Engel kam zu jr hin ein / vnd sprach / Gegrüsset seistu holdselige / der HERR ist mit dir / du Gebenedeiete vnter den Weibern.

29 DA sie aber jn sahe / erschrack sie vber seiner rede / vnd gedachte / welch ein grus ist das?

30 Vnd der Engel sprach zu jr / Fürchte dich nicht Maria / Du hast gnade bey Gott funden.

31 Sihe / du wirst schwanger werden im Leibe / vnd einen Son geberen / des Namen soltu Jhesus heissen.

32 Der wird gros / vnd ein Son des Höhesten genennet werden. Vnd Gott der HERR wird jm den stuel seines vaters Dauid geben /

33 vnd er wird ein König sein vber das haus Jacob ewiglich / vnd seines Königreichs wird kein ende sein.

34 Da sprach Maria zu dem Engel / Wie sol das zugehen? sintemal ich von keinem Manne weis.

35 Der Engel antwortet / vnd sprach zu jr / Der heilige Geist wird vber dich komen / vnd die krafft des Höhesten wird dich vberschatten. Darumb auch das Heilige / das von dir geboren wird / wird Gottes Son genennet werden.

36 Vnd sihe / Elisabet deine gefreundete / ist auch schwanger mit einem Son / in jrem alter / vnd gehet itzt im sechsten mond / die im geschrey ist / das sie vnfruchtbar sey /

37 Denn bey Gott ist kein ding vmmüglich.

38 Maria aber sprach Sihe / Jch bin des HERRN magd / mir geschehe wie du gesagt hast. Vnd der Engel schied von jr.

39 MAria aber stund auff in den tagen / vnd gieng auff das Gebirge endelich / zu der stad Jude /

40 vnd kam in das haus Zacharias / vnd grüsset Elisabeth.

41 Vnd es begab sich / als Elisabeth den grus Maria höret / hüpffet das Kind in jrem leibe. Vnd Elisabeth ward des heiligen Geists vol /

42 vnd rieff laut / vnd sprach / Gebenedeiet bistu vnter den Weibern / vnd gebenedeiet ist die Frucht deines Leibes.

43 Vnd wo her kompt mir das / das die Mutter meines HErrn zu mir kompt?

44 Sihe / da ich die stimme deines Grusses hörete / hüpffet mit freuden das Kind in meinem Leibe.

45 Vnd o selig bistu / die du gegleubt hast / Denn es wird volendet werden / was dir gesagt ist von dem HERRN.

46 Vnd Maria sprach. Meine Seele erhebt den HERRN.

47 Vnd mein Geist frewet sich Gottes meines Heilandes.

48 Denn er hat seine elende Magd angesehen / Sihe / von nu an werden mich selig preisen alle Kinds kind.

49 Denn er hat grosse Ding an mir gethan / der da Mechtig ist / vnd des Namen heilig ist.

50 Vnd seine Barmhertzigkeit weret jmer für vnd für / Bey denen die jn fürchten.

51 Er vbet gewalt mit seinem Arm / Vnd zurstrewet die Hoffertig sind in jres hertzen sinn.

52 Er stösset die Gewaltigen vom stuel / Vnd erhebt die Elenden.

53 Die Hungerigen füllet er mit Güttern / Vnd lesst die Reichen leer.

54 Er dencket der Barmhertzigkeit / Vnd hilfft seinem diener Jsrael auff.

55 Wie er geredt hat vnsern Vetern / Abraham vnd seinem Samen ewiglich.

56 VND Maria bleib bey jr bey dreien monden / Darnach keret sie widerumb heim.

57 VND Elisabeth kam jre zeit / das sie geberen solt / Vnd sie gebar einen Son.

58 Vnd jre Nachbarn vnd Gefreundeten höreten / das der HERR grosse barmhertzigkeit an jr gethan hatte / vnd freweten sich mit jr.

59 Vnd es begab sich am achten tage / kamen sie zu beschneiten das Kindlin / vnd hiessen jn nach seinem vater / Zacharias.

60 Aber seine Mutter antwortet / vnd sprach / Mit nichten / sondern er sol Johannes heissen.

61 Vnd sie sprachen zu jr / Jst doch niemand in deiner Freundschafft / der also heisse.

62 VND sie wincketen seinem Vater / wie er jn wolt heissen lassen.

63 Vnd er fodderte ein Teffelin / schreib vnd sprach / Er heisst Johannes. Vnd sie verwunderten sich alle.

64 Vnd als bald ward sein Mund vnd seine Zunge auffgethan / vnd redete / vnd lobete Gott.

65 Vnd es kam eine furcht vber alle Nachbarn / Vnd dis Geschicht ward alles rüchtbar auff dem gantzen Jüdischen gebirge /

66 Vnd alle die es höreten / namens zu hertzen / vnd sprachen / Was meinestu / wil aus dem Kindlin werden? Denn die Hand des HERRN war mit jm.

67 VND sein vater Zacharias ward des heiligen Geistes vol / weissaget / vnd sprach.

68 GElobet sey der HERR der Gott Jsrael / Denn er hat besucht vnd erlöset sein Volck.

69 Vnd hat vns auffgericht ein Horn des Heils / Jn dem hause seines dieners Dauid.

70 Als er vorzeiten geredt hat / Durch den Mund seiner heiligen Propheten.

71 Das er Vns errettet von vnsern Feinden / Vnd von der Hand aller die vns hassen.

72 Vnd die Barmhertzigkeit erzeigete vnsern Vetern / Vnd gedechte an seinen heiligen Bund.

73 Vnd an den Eid / den er geschworen hat vnserm vater Abraham / Vns zu geben.

74 Das wir erlöset aus der hand vnser Feinde / jm dieneten on furcht vnser lebelang.

75 Jn Heiligkeit vnd Gerechtigkeit / Die jm gefellig ist.

76 VND du Kindlin wirst ein Prophet des Höhesten heissen / Du wirst fur dem HErrn her gehen / das du seinen weg bereitest.

77 Vnd erkenntnis des Heils gebest seinem Volck / Die da ist in vergebung jrer Sünde.

78 Durch die hertzliche Barmhertzigkeit vnsers Gottes / Durch welche vns besucht hat der Auffgang aus der Höhe.

79 Auff das er erscheine / denen / die da sitzen im finsternis vnd schatten des Todes / Vnd richte vnsere füsse auff den weg des Friedes.

80 VND das Kindlin wuchs vnd war starck im geist / Vnd war in der Wüsten / bis das er solt erfür tretten fur das volck Jsrael.


Lk 2

1 ES begab sich aber zu der zeit / Das ein Gebot von dem Keiser Augusto ausgieng / Das alle Welt geschetzt würde.

2 Vnd diese Schatzung war die allererste / vnd geschach zur zeit / da Kyrenius Landpfleger in Syrien war.

3 Vnd jederman gieng / das er sich schetzen liesse / ein jglicher in seine Stad.

4 Da machet sich auff auch Joseph / aus Galilea / aus der stad Nazareth / in das Jüdischeland / zur stad Dauid / die da heisst Bethlehem / Darumb das er von dem Hause vnd geschlechte Dauid war /

5 Auff das er sich schetzen liesse mit Maria seinem vertraweten Weibe / die war schwanger.

6 Vnd als sie daselbst waren / kam die zeit / das sie geberen solte.

7 Vnd sie gebar jren ersten Son / vnd wickelt jn in Windeln / vnd leget jn in eine Krippen / Denn sie hatten sonst keinen raum in der Herberge.

8 VND es waren Hirten in der selbigen gegend auff dem felde / bey den Hürten / die hüteten des nachts jrer Herde.

9 Vnd sihe / des HERRN Engel trat zu jnen / vnd die Klarheit des HERRN leuchtet vmb sie / Vnd sie furchten sich seer.

10 Vnd der Engel sprach zu jnen. Fürchtet euch nicht / Sihe / Jch verkündige euch grosse Freude / die allem Volck widerfaren wird /

11 Denn Euch ist heute der Heiland gebörn / welcher ist Christus der HErr / in der stad Dauid.

12 Vnd das habt zum Zeichen / Jr werdet finden das Kind in windeln gewickelt / vnd in einer Krippen ligen.

13 Vnd als bald ward da bey dem Engel die menge der himelischen Herrscharen / die lobten Gott / vnd sprachen /

14 Ehre sey Gott in der Höhe / Vnd Friede auff Erden / Vnd den Menschen ein wolgefallen.

15 VND da die Engel von jnen gen Himel furen / sprachen die Hirten vnternander / Lasst vns nu gehen gen Bethlehem / vnd die Geschicht sehen / die da geschehen ist / die vns der HERR kund gethan hat.

16 Vnd sie kamen eilend / vnd funden beide Mariam vnd Joseph / dazu das Kind in der krippen ligen.

17 Da sie es aber gesehen hatten / breiteten sie das wort aus / welchs zu jnen von diesem Kind gesagt war.

18 Vnd alle / fur die es kam / wunderten sich der Rede / die jnen die Hirten gesagt hatten.

19 Maria aber behielt alle diese wort / vnd beweget sie in jrem hertzen.

20 Vnd die Hirten kereten widerumb / preiseten vnd lobten Gott vmb alles / das sie gehöret vnd gesehen hatten / wie denn zu jnen gesagt war.

21 VND da acht tage vmb waren / das das Kind beschnitten würde / Da ward sein Name genennet Jhesus / welcher genennet war von dem Engel / ehe denn er in Mutterleibe empfangen ward.

22 VND da die tage jrer reinigung nach dem gesetz Mosi kamen / brachten sie Jn gen Jerusalem / Auff das sie jn darstelleten dem HERRN /

23 wie denn geschrieben stehet in dem Gesetz des HERRN / Allerley Menlin / das zum ersten die Mutter bricht / sol dem HERRN geheiliget heissen /

24 Vnd das sie geben das Opffer / nach dem gesagt ist im Gesetz des HERRN / ein par Dorteltauben / oder zwo Jungetauben.

25 Vnd sihe / ein Mensch war zu Jerusalem / mit namen Simeon / vnd derselb Mensch war frum vnd gottfürchtig / vnd wartet auff den trost Jsrael / vnd der heilige Geist war in jm.

26 Vnd jm war ein antwort worden von dem heiligen Geist / Er solt den Tod nicht sehen / er hette denn zuuor den Christ des HERRN gesehen.

27 Vnd kam aus anregen des Geistes in den Tempel. Vnd da die Eltern das Kind Jhesum in den Tempel brachten / das sie fur jn theten / wie man pfleget nach dem Gesetz /

28 Da nam er jn auff seine arm / vnd lobte Gott / vnd sprach.

29 HErr / nu lessestu deinen Diener im Friede faren / wie du gesagt hast.

30 DEnn meine Augen haben deinen Heiland gesehen.

31 Welchen du bereitet hast / Fur allen Völckern.

32 Ein Liecht zu erleuchten die Heiden / Vnd zum Preis deines volcks Jsrael.

33 VND sein Vater vnd Mutter wunderten sich des / das von jm geredt ward.

34 Vnd Simeon segenet sie / vnd sprach zu Maria seiner mutter / Sihe / Dieser wird gesetzt zu einem Fall vnd Aufferstehen vieler in Jsrael / Vnd zu einem Zeichen dem widersprochen wird.

35 Vnd es wird ein Schwert durch deine Seele dringen / Auff das vieler Hertzen gedancken offenbar werden.

36 VND es war eine Prophetin Hanna / eine tochter Phanuel / vom geschlecht Aser. Die war wol betaget / vnd hatte gelebt sieben jar mit jrem Manne / nach jrer Jungfrawschafft.

37 Vnd war nu eine Woche Widwe / bey vier vnd achzig jaren / Die kam nimer vom Tempel / dienet Gott mit fasten vnd beten tag vnd nacht.

38 Dieselbige trat auch hin zu / zu der selbigen stunde / vnd preisete den HErrn / vnd redete von jm / zu allen / die da auff die erlösung zu Jerusalem warteten.

39 VND da sie alles volendet hatten / nach dem gesetz des HERRN / kereten sie wider in Galileam / zu jrer stad Nazareth.

40 Aber das Kind wuchs / vnd ward starck im Geist / voller weisheit / vnd Gottes gnade war bey jm.

41 VND seine Eltern giengen alle jar gen Jerusalem / auff das Osterfest.

42 Vnd da er zwelff jar alt war / giengen sie hin auff gen Jerusalem / nach gewonheit des Festes.

43 Vnd da die tage volendet waren / vnd sie wider zu hause giengen / bleib das kind Jhesus zu Jerusalem / vnd seine Eltern wustens nicht.

44 Sie meineten aber / er were vnter den Geferten / vnd kamen eine tagereise / vnd suchten jn vnter den Gefreundeten vnd Bekandten.

45 Vnd da sie jn nicht funden / giengen sie widerumb gen Jerusalem / vnd suchten jn.

46 Vnd es begab sich nach dreien tagen / funden sie jn im Tempel sitzen / mitten vnter den Lerern / das er jnen zuhörete / vnd sie fragete.

47 Vnd alle die jm zuhöreten / verwunderten sich seines verstands vnd seiner antwort.

48 Vnd da sie jn sahen / entsatzten sie sich. Vnd seine Mutter sprach zu jm / Mein son / warumb hastu vns das gethan? Sihe / dein Vater vnd Jch haben dich mit schmertzen gesucht.

49 Vnd er sprach zu jnen / Was ists / das jr mich gesucht habt? Wisset jr nicht / das ich sein mus in dem / das meines Vaters ist?

50 Vnd sie verstunden das wort nicht / das er mit jnen redet.

51 Vnd er gieng mit jnen hin ab / vnd kam gen Nazareth / vnd war jnen vnterthan. Vnd seine Mutter behielt alle diese wort in jrem hertzen.

52 Vnd Jhesus nam zu / an weisheit / alter vnd gnade / bey Gott vnd den Menschen.


Lk 3

1 JN dem fünffzehenden jar des Keiserthums Keisers Tyberij / da Pontius Pilatus Landpfleger in Judea war / vnd Herodes ein Vierfürst in Galilea / vnd sein bruder Philippus ein Vierfürst in Jturea vnd in der gegend Trachonitis / vnd Lisanias ein Vierfürst zu Abilene /

2 Da Hannas vnd Caiphas Hohepriester waren / Da geschach der befelh Gottes zu Johannes Zacharias son / in der wüsten.

3 VND er kam in alle gegend vmb den Jordan / vnd prediget die Tauffe der busse / zur vergebung der sünde /

4 Wie geschrieben stehet in dem Buch der rede Jesaias des Propheten / der da sagt / Es ist eine stimme eines Predigers in der Wüsten / Bereitet den weg des HERRN / vnd machet seine steige richtig.

5 Alle Tal sollen vol werden / vnd alle Berge vnd Hügel sollen ernidriget werden / Vnd was krum ist / sol richtig werden / vnd was vneben ist / sol schlechter weg werden.

6 Vnd alles Fleisch wird den Heiland Gottes sehen.

7 DA sprach er zu dem Volck / das hin aus gieng / das es sich von jm teuffen liesse / Jr Ottern gezichte / Wer hat denn euch geweiset / das jr dem zukünfftigen zorn entrinnen werdet?

8 Sehet zu / thut rechtschaffene frucht der Busse / Vnd nemet euch nicht fur zusagen / Wir haben Abraham zum vater. Denn ich sage euch / Gott kan dem Abraham aus diesen Steinen Kinder erwecken.

9 Es ist schon die Axt den Bewmen an die wurtzel gelegt. Welcher Bawm nicht gute früchte bringet / wird abgehawen / vnd in das Fewer geworffen.

10 VND das Volck fraget jn / vnd sprach / Was sollen wir denn thun?

11 Er antwortet / vnd sprach zu jnen / Wer zween Röcke hat / der gebe dem / der keinen hat / Vnd wer Speise hat / thue auch also.

12 ES kamen auch die Zölner / das sie sich teuffen liessen / vnd sprachen zu jm / Meister / Was sollen denn wir thun?

13 Er sprach zu jnen / Foddert nicht mehr / denn gesetzt ist.

14 DA fragten jn auch die Kriegsleute / vnd sprachen / Was sollen denn wir thun? Vnd er sprach zu jnen / Thut niemand gewalt noch vnrecht / vnd lasset euch benügen an ewrem Solde.

15 ALS aber das Volck im wahn war / vnd dachten alle in jren hertzen von Johanne / Ob er vieleicht Christus were /

16 antwortet Johannes / vnd sprach zu allen. Jch teuffe euch mit wasser / Es kompt aber ein Stercker nach mir / dem ich nicht gnugsam bin / das ich die riemen seiner Schuch aufflöse / Der wird euch mit dem heiligen Geist vnd mit Fewer teuffen.

17 Jn desselbigen Hand ist die Wurffschauffel / vnd er wird seine Tennen fegen / Vnd wird den Weitzen in seine Schewren samlen / Vnd die Sprew wird er mit ewigem Fewer verbrennen.

18 Vnd viel anders mehr vermanet vnd verkündiget er dem Volck.

19 HErodes aber der Vierfürst / da er von jm gestrafft ward / vmb Herodias willen / seines Bruders weib / vnd vmb alles vbels willen / das Herodes thet /

20 Vber das alles / legt er Johannes gefangen.

21 VND es begab sich / da sich alles Volck teuffen lies / vnd Jhesus auch getaufft war / vnd betet / Das sich der Himel auffthet /

22 vnd der heilige Geist fuhr ernidder / in leiblicher gestalt auff Jn / wie eine Taube / Vnd eine stimme kam aus dem Himel / die sprach / Du bist mein lieber Son / an dem ich wolgefallen habe.

23 VND Jhesus gieng in das dreissigst jar / Vnd ward gehalten fur einen son Joseph / welcher war ein son Eli.

24 Der war ein son Mathath. Der war ein son Leui. Der war ein son Melchi. Der war ein son Janna. Der war ein son Joseph.

25 Der war ein son Mathathias. Der war ein son Amos. Der war ein son Nahum. Der war ein son Esli. Der war ein son Nange.

26 Der war ein son Maath. Der war ein son Mathathias. Der war ein son Semei. Der war ein son Josech. Der war ein Son Juda.

27 Der war ein son Johanna. Der war ein son Resia. Der war ein son Zorobabel. Der war ein son Salathiel. Der war ein son Neri.

28 Der war ein son Melchi. Der war ein son Addi. Der war ein son Kosam. Der war ein son Elmadam. Der war ein son Her.

29 Der war ein son Jeso. Der war ein son Eliezer. Der war ein son Jorem. Der war ein son Mattha. Der war ein son Leui.

30 Der war ein son Simeon. Der war ein son Juda. Der war ein son Joseph. Der war ein son Jonam. Der war ein son Eliakim.

31 Der war ein son Melea. Der war ein son Menam. Der war ein son Mathathan. Der war ein son Nathan. Der war ein son Dauid.

32 Der war ein son Jesse. Der war ein son Obed. Der war ein son Boos. Der war ein son Salmon. Der war ein son Nahasson.

33 Der war ein son Aminadab. Der war ein son Aram. Der war ein son Esrom. Der war ein son Phares. Der war ein son Juda.

34 Der war ein son Jacob. Der war ein son Jsaac. Der war ein son Abraham. Der war ein son Thara. Der war ein son Nachor.

35 Der war ein son Saruch. Der war ein son Ragahu. Der war ein son Phaleg. Der war ein son Eber. Der war ein son Sala.

36 Der war ein son Cainan. Der war ein son Arphachsad. Der war ein son Sem. Der war ein Son Noe. Der war ein son Lamech.

37 Der war ein son Mathusala. Der war ein son Enoch. Der war ein son Jared. Der war ein son Maleleel. Der war ein son Cainan.

38 Der war ein son Enos. Der war ein son Seth. Der war ein son Adam. Der war Gottes.


Lk 4

1 JHesus aber / vol heiliges Geistes / kam wider von dem Jordan / vnd ward vom Geist in die wüsten gefüret /

2 Vnd ward vierzig tage lang von dem Teufel versucht / Vnd er ass nichts in denselbigen tagen / Vnd da dieselbigen ein ende hatten / hungerte jn darnach.

3 Der Teufel aber sprach zu jm / Bistu Gottes Son / so sprich zu dem Stein / das er Brot werde.

4 Vnd Jhesus antwortet / vnd sprach zu jm / Es stehet geschrieben / Der Mensch lebt nicht allein vom Brot / sondern von einem jglichen wort Gottes.

5 Vnd der Teufel füret jn auff einen hohen Berg / vnd weiset jm alle Reich der gantzen Welt / in einem augenblick /

6 vnd sprach zu jm / Diese macht wil ich dir alle geben / vnd jre Herrligkeit / Denn sie ist mir vbergeben / vnd ich gebe sie welchem ich wil /

7 So du nu mich wilt anbeten / so sol es alles dein sein.

8 Jhesus antwortet jm / vnd sprach / Heb dich von mir weg Satan / Es stehet geschrieben / Du solt Gott deinen HERRN anbeten / vnd jm allein dienen.

9 VND er füret jn gen Jerusalem / vnd stellet jn auff des Tempels zinnen / vnd sprach zu jm / Bistu Gottes Son / so las dich von hinnen hinunter.

10 Denn es stehet geschrieben / Er wird befelhen seinen Engeln von dir / Das sie dich bewaren /

11 vnd auff den Henden tragen / Auff das du nicht etwa deinen Fus an einen stein stössest.

12 Jhesus antwortet / vnd sprach zu jm / Es ist gesaget / Du solt Gott deinen HERRN nicht versuchen.

13 Vnd da der Teufel alle versuchung volendet hatte / weich er von jm eine zeit lang.

14 VND Jhesus kam wider in des Geistes krafft in Galilean / Vnd das gerüchte erschal von jm durch alle vmbligende Ort.

15 Vnd er lerete in jren Schulen / vnd ward von jederman gepreiset.

16 VND er kam gen nazareth / da er erzogen war / vnd gieng in die Schule nach seiner gewonheit am Sabbath tage / vnd stund auff / vnd wolt lesen.

17 Da ward jm das buch des Propheten Jsaias gereicht. Vnd da er das Buch rumb warff / fand er den Ort / da geschrieben stehet /

18 Der Geist des HERRN ist bey mir / Derhalben er mich gesalbet hat / vnd gesand zu verkündigen das Euangelium den Armen / zu heilen die zustossen Hertzen / zu predigen den Gefangen / das sie los sein sollen / vnd den Blinden das gesicht / vnd den Zuschlagenen / das sie frey vnd ledig sein sollen /

19 Vnd zu predigen das angeneme Jar des HERRN.

20 VND als er das buch zuthet / gab ers dem Diener / vnd satzte sich. Vnd aller augen die in der Schulen waren / sahen auff jn.

21 Vnd er fieng an zu sagen zu jnen / Heute ist diese Schrifft erfüllet fur ewern ohren.

22 Vnd sie gaben alle zeugnis von jm / vnd wunderten sich der holdseligen Wort / die aus seinem Munde giengen / vnd sprachen / Jst das nicht Josephs son?

23 Vnd er sprach zu jnen / Jr werdet freilich zu mir sagen dis Sprichwort / Artzt hilff dir selber. Denn wie gros ding haben wir gehört zu Capernaum geschehen? Thu auch also hie in deinem Vaterlande.

24 Er sprach aber / Warlich / Jch sage euch / Kein Prophet ist angenem in seinem Vaterlande.

25 ABer in der warheit sage ich euch / Es waren viel Widwen in Jsrael zu Elias zeiten / da der Himel verschlossen war drey jar vnd sechs monden / da eine grosse Thewrung war im gantzen Lande /

26 vnd zu der keiner ward Elias gesand / denn allein gen Sarephtha der Sidoner / zu einer Widwe.

27 Vnd viel Aussetzige waren in Jsrael zu des Propheten Eliseus zeiten / Vnd der keiner ward gereiniget / denn alleine Naaman aus Syrien.

28 VND sie wurden vol zorns alle die in der Schulen waren / da sie das höreten.

29 Vnd stunden auff / vnd stiessen jn zur Stad hin aus / vnd füreten jn auff einen hügel des Berges / dar auff jre Stad gebawet war / das sie jn hin ab stürtzeten.

30 Aber er gieng mitten durch sie hin weg.

31 Vnd kam gen Capernaum in die stad Galilea / vnd leret sie an den Sabbathen.

32 Vnd sie verwunderten sich seiner Lere / denn seine Rede war gewaltig.

33 VND es war ein Mensch in der Schule / besessen mit einem vnsaubern Teufel / Vnd der schrey laut /

34 vnd sprach / Halt / was haben wir mit dir zu schaffen Jhesu von Nazareth? Du bist komen vns zu verderben / Jch weis wer du bist / nemlich / der heilige Gottes.

35 Vnd Jhesus bedrawet jn / vnd sprach / Verstumme / vnd fare aus von jm. Vnd der Teufel warff jn mitten vnter sie / vnd fur von jm aus / vnd thet jm keinen schaden.

36 Vnd es kam eine furcht vber sie alle / vnd redeten mit einander / vnd sprachen / Was ist das fur ein ding? Er gebeut mit macht vnd gewalt den vnsaubern Geisten / vnd sie faren aus.

37 Vnd es erschal sein geschrey in alle Orter des vmbligenden Landes.

38 VND er stund auff aus der Schulen / vnd kam in Simonis haus / vnd Simonis schwiger war mit einem harten Fieber behafft. Vnd sie baten jn fur sie /

39 Vnd er trat zu jr / vnd gebot dem Fieber / vnd es verlies sie / Vnd bald stund sie auff / vnd dienete jnen.

40 VND da die Sonne vntergegangen war / alle die so Krancken hatten / mit mancherley Seuchen / brachten sie zu jm. Vnd er leget auff einen jglichen die Hende / vnd machet sie gesund.

41 Es furen auch die Teufel aus von vielen / schrien vnd sprachen / Du bist Christus der Son Gottes. Vnd er bedrawet sie / vnd lies sie nicht reden / Denn sie wusten / das er Christus war.

42 DA es aber tag ward / gieng er hin aus an eine wüste Stete / Vnd das volck suchte jn / vnd kamen zu jm / vnd hielten jn auff / das er nicht von jnen gienge.

43 Er sprach aber zu jnen / Jch mus auch andern Stedten das Euangelium predigen vom reich Gottes / Denn da zu bin ich gesand.

44 Vnd er prediget in den schulen Galilea.


Lk 5

1 ES begab sich aber / da sich das Volck zu jm drang / zu hören das wort Gottes / Vnd er stund am see Genezareth /

2 vnd sahe zwey schiff am see stehen / die Fischer aber waren ausgetretten / vnd wuschen jre Netze /

3 Trat er in der schiff eins / welches Simonis war / vnd bat jn / das ers ein wenig vom lande füret. Vnd er satzte sich / vnd leret das Volck aus dem schiff.

4 VND als er hatte auffgehört zu reden / sprach er zu Simon / Fare auff die höhe / vnd werffet ewre Netze aus / das jr einen zug thut.

5 Vnd Simon antwortet / vnd sprach zu jm / Meister / wir haben die gantze Nacht geerbeitet / vnd nichts gefangen / Aber auff dein Wort / wil ich das Netze auswerffen.

6 Vnd da sie das theten / beschlossen sie eine grosse menge Fische / vnd jr Netz zureis.

7 Vnd sie wincketen jren Gesellen / die im andern schiff waren / das sie kemen / vnd hülffen jnen ziehen. Vnd sie kamen / vnd fülleten beide Schiff vol / also / das sie suncken.

8 DA das Simon Petrus sahe / Fiel er Jhesu zu den knien / vnd sprach / HErr / gehe von mir hinaus / Jch bin ein sündiger Mensch.

9 Denn es war jn ein schrecken ankomen / vnd alle die mit jm waren / vber diesem Fischzug / den sie mit einander gethan hatten /

10 Desselbigen gleichen auch Jacobum vnd Johannem / die söne Zebedei / Simonis gesellen. Vnd Jhesus sprach zu Simon / Fürchte dich nicht / Denn von nu an wirstu Menschen fahen.

11 Vnd sie füreten die Schiff zu lande / vnd verliessen alles / vnd folgeten jm nach.

12 VND es begab sich / da er in einer stad war / Sihe / da war ein Man vol aussatzs / Da der Jhesum sahe / fiel er auff sein angesichte / vnd bat jn / vnd sprach / HErr / wiltu / so kanstu mich reinigen.

13 Vnd er strecket die Hand aus / vnd rüret jn an / vnd sprach / Jch wils thun / Sey gereiniget. Vnd also bald gieng der aussatz von jm.

14 Vnd er gebot jm / das ers niemand sagen solt / Sondern gehe hin / vnd zeige dich dem Priester / vnd opffer fur deine Reinigung / wie Moses geboten hat / jnen zum Zeugnis.

15 Es kam aber die sage von jm je weiter aus / Vnd kam viel Volcks zusamen / das sie höreten / vnd durch jn gesund würden von jren Kranckheiten.

16 Er aber entweich in die Wüsten / vnd betet.

17 VND es begab sich auff einen tag / das er lerete. Vnd sassen da die Phariseer vnd Schrifftgelerten / die da komen waren aus allen Merckten in Galilea vnd Judea / vnd von Jerusalem / Vnd die krafft des HErrn gieng von jm / vnd halff jederman.

18 Vnd sihe / etliche Menner brachten einen Menschen auff einem bette / der war Gichtbrüchig / vnd sie suchten / wie sie jn hin ein brechten / vnd fur jn legten.

19 Vnd da sie fur dem Volck nicht funden / an welchem ort sie jn hin ein brechten / stiegen sie auff das Dach / vnd liessen jn durch die ziegel ernider mit dem Bettlin / mitten vnter sie / fur Jhesum.

20 Vnd da er jren glauben sahe / sprach er zu jm / Mensch / deine sunde sind dir vergeben.

21 VND die Schrifftgelerten vnd Phariseer fiengen an zu dencken / vnd sprachen / Wer ist der / das er Gotteslesterung redet? Wer kan sünde vergeben / denn alleine Gott?

22 Da aber Jhesus jre gedancken merckte / antwortet er / vnd sprach zu jnen / Was dencket jr in ewren hertzen?

23 Welchs ist leichter zu sagen / Dir sind deine sunde vergeben / Oder zu sagen / Stehe auff vnd wandele?

24 Auff das jr aber wisset / das des menschen Son macht hat auff Erden / sünde zu vergeben / sprach er zu dem Gichtbrüchigen / Jch sage dir / stehe auff / vnd hebe dein Betlin auff / vnd gehe heim.

25 Vnd als bald stund er auff / fur jren augen / vnd hub das Betlin auff / darauff er gelegen war / vnd gieng heim / vnd preisete Gott.

26 Vnd sie entsatzten sich alle / vnd preiseten Gott / vnd wurden vol furcht / vnd sprachen / Wir haben heute seltzame ding gesehen.

27 VND darnach gieng er aus / vnd sahe einen Zölner / mit namen Leuis / am zol sitzen / vnd sprach zu jm / Folge mir nach.

28 Vnd er verlies alles / stund auff / vnd folget jm nach.

29 Vnd der Leuis richtet jm ein gros Malh zu in seinem hause / Vnd viel Zölner vnd ander sassen mit jm zu tisch.

30 Vnd die Schrifftgelerten vnd Phariseer murreten wider seine Jünger / vnd sprachen / Warumb esset vnd trincket jr mit den Zölnern vnd Sündern?

31 Vnd Jhesus antwortet / vnd sprach zu jnen / Die Gesunden dürffen des Artztes nicht / sondern die Krancken.

32 Jch bin komen zu ruffen den Sündern zur Busse / vnd nicht den Gerechten.

33 SJe aber sprachen zu jm / Warumb fasten Johannes Jünger so offt / vnd beten so viel / Desselbigen gleichen der Phariseer Jünger / Aber deine Jünger essen vnd trincken?

34 Er sprach aber zu jnen / Jr müget die Hochzeitleute nicht zu fasten treiben / so lange der Breutgam bey jnen ist.

35 Es wird aber die zeit komen / das der Breutgam von jnen genomen wird / Denn werden sie fasten.

36 VND er saget zu jnen ein Gleichnis / Niemand flicket einen lappen vom newen Kleid / auff ein alt kleid / Wo anders / so reisset das newe / vnd der lappe vom newen reimet sich nicht auff das alte.

37 Vnd niemand fasset Most in alte Schleuche / Wo anders / so zureisset der most die Schleuche / vnd wird verschüt / vnd die Schleuche komen vmb.

38 Sondern den Most sol man in newe schleuche fassen / so werden sie beide behalten.

39 Vnd niemand ist / der vom Alten trincket / vnd wölle bald des Newen / Denn er spricht / der alte ist milder.


Lk 6

1 VND es begab sich auff einen Affter sabbath / das er durchs Getreide gieng / vnd seine Jünger raufften Ehren aus / vnd assen / vnd rieben sie mit den henden.

2 Etliche aber der Phariseer sprachen zu jnen / Warumb thut jr / das sich nicht zimet zu thun auff die Sabbather?

3 Vnd Jhesus antwortet / vnd sprach zu jnen / Habt jr nicht das gelesen / das Dauid thet / da jn hungerte / vnd die mit jm waren?

4 Wie er zum hause Gottes eingieng / vnd nam Schawbrot / vnd ass / vnd gab auch denen / die mit jm waren / die doch niemand thurste essen / on die Priester alleine.

5 Vnd sprach zu jnen / Des menschen Son ist ein HErr / auch des Sabbaths.

6 ES geschach aber auff einen andern Sabbath / das er gieng in die Schule / vnd lerete. Vnd da war ein Mensch / des rechte hand war verdorret.

7 Aber die Schrifftgelerten vnd Phariseer hielten auff jn / ob er auch heilen würde am Sabbath / Auff das sie eine sache zu jm fünden.

8 Er aber merckete jre gedancken / vnd sprach zu dem Menschen mit der dürren hand / Stehe auff / vnd trit erfür. Vnd er stund auff / vnd trat da hin.

9 Da sprach Jhesus zu jnen / Jch frage euch / Was zimet sich zu thun auff die Sabbather / Gutes oder böses? Das leben erhalten / oder verderben?

10 Vnd er sahe sie alle vmbher an / vnd sprach zu dem Menschen / Strecke aus deine hand. Vnd er thets / Da ward jm seine hand wider zu recht bracht / gesund wie die ander.

11 Sie aber wurden gantz vnsinnig / vnd beredeten sich mit einander / was sie jm thun wolten.

12 ES begab sich aber zu der zeit / das er gieng auff einen Berg zu beten / vnd er bleib vber nacht in dem gebet zu Gott.

13 Vnd da es tag ward / rieff er seinen Jüngern / vnd erwelet jrer Zwelffe / welche er auch Apostel nennet /

14 Simon / welchen er Petrum nennet / vnd Andrean seinen bruder / Jacobum vnd Johannem / Philippum vnd Bartholomeum /

15 Mattheum vnd Thomam / Jacobum Alphei son / Simon genant Zelotes /

16 Judam Jacobs son / vnd Judam Jschariothen den Verrheter.

17 VND er gieng ernidder mit jnen / vnd trat auff einen Platz im felde / vnd der hauff seiner Jünger / vnd eine grosse menge des Volcks / von allem Jüdischenlande vnd Jerusalem / vnd Tyro von Sidon / am meer gelegen /

18 die da komen waren / jn zu hören / vnd das sie geheilet würden von jren Seuchen / Vnd die von vnsaubern Geisten vmbgetrieben wurden / die wurden gesund.

19 Vnd alles Volck begeret jn anzurüren / Denn es gieng Krafft von jm / vnd heilet sie alle.

20 VND er hub seine augen auff vber seine Jünger / vnd sprach / Selig seid jr Armen / Denn das reich Gottes ist ewer.

21 Selig seid jr / die jr hie hungert / Denn jr solt sat werden. Selig seid jr / die jr hie weinet / Denn jr werdet lachen.

22 Selig seid jr / so euch die Menschen hassen / vnd euch absondern / vnd schelten euch / vnd verwerffen ewern namen / als einen boshafftigen / vmb des menschen Sons willen.

23 Frewet euch als denn vnd hüpffet / Denn sihe / ewer Lohn ist gros im Himel. Des gleichen theten jre Veter den Propheten auch.

24 Aber dagegen weh euch Reichen / Denn jr habt ewern trost da hin.

25 Weh euch / die jr vol seid / Denn euch wird hungern. Weh euch / die jr hie lachet / Denn jr werdet weinen vnd heulen.

26 Weh euch / wenn euch jederman wol redet. Des gleichen theten jre Veter den falschen Propheten auch.

27 ABer ich sage euch / die jr zuhöret / Liebet ewre Feind. Thut denen wol die euch hassen.

28 Segenet die / so euch verfluchen. Bittet fur die / so euch beleidigen.

29 Vnd wer dich schlehet auff einen Backen / dem biete den andern auch dar. Vnd wer dir den Mantel nimpt / dem were nicht auch den Rock.

30 Wer dich bittet / dem gib. Vnd wer dir das deine nimpt / da foddere es nicht wider.

31 Vnd wie jr wolt / das euch die Leute thun sollen / Also thut jnen gleich auch jr.

32 VND so jr liebet die euch lieben / was dancks habt jr dauon? Denn die Sünder lieben auch jre Liebhaber.

33 Vnd wenn jr ewren Wolthetern wolthut / was dancks habt jr dauon? Denn die Sünder thun dasselbige auch.

34 Vnd wenn jr leihet / von denen jr hoffet zu nemen / was dancks habt jr dauon? Denn die Sünder leihen den sündern auch / auff das sie gleichs widernemen.

35 Doch aber / Liebet ewre Feinde / Thut wol / vnd leihet / das jr nichts dafur hoffet / So wird ewer Lohn gros sein / vnd werdet Kinder des Allerhöchsten sein / Denn er ist gütig vber die vndanckbarn vnd boshafftigen.

36 DARumb seid barmhertzig / wie auch ewr Vater barmhertzig ist.

37 Richtet nicht / So werdet jr auch nicht gerichtet. Verdampt nicht / So werdet jr nicht verdampt. Vergebet / So wird euch vergeben.

38 Gebt / So wird euch gegeben. Ein vol / getrückt / gerüttelt vnd vberflüssig Mas wird man in ewern schos geben. Denn eben mit dem Mas / da jr mit messet / wird man euch wider messen.

39 VND er saget jnen ein Gleichnis / Mag auch ein Blinder einem Blinden den weg weisen? Werden sie nicht alle beide in die Gruben fallen?

40 Der Jünger ist nicht vber seinen Meister / Wenn der Jünger ist wie sein Meister / so ist volkomen.

41 Was sihestu aber einen Splitter in deines Bruders auge / vnd des Balcken in deinem auge wirstu nicht gewar?

42 Oder wie kanstu sagen zu deinem Bruder / Halt stille bruder / ich wil den Splitter aus deinem auge ziehen / vnd du sihest selbst nicht den Balcken in deinem auge? Du Heuchler / Zeuch zuuor den Balcken aus deinem auge / vnd besihe denn / das du den Splitter aus deines Bruders auge ziehest.

43 DEnn es ist kein guter Bawm / der faule frucht trage / vnd kein fauler bawm / der gute frucht trage.

44 Ein jglicher Bawm wird an seiner eigen Frucht erkand. Denn man lieset nicht Feigen von den Dornen / Auch so lieset man nicht Drauben von den Hecken.

45 Ein guter Mensch bringet gutes erfur / aus dem guten Schatz seines hertzen / Vnd ein boshafftiger Mensch bringet böses erfür / aus dem bösen schatz seines hertzen. Denn wes das hertz vol ist / des gehet der Mund vber.

46 WAS heisst jr mich aber HErr / HErr / Vnd thut nicht was ich euch sage?

47 Wer zu mir kompt / vnd höret meine rede / vnd thut sie / Den wil ich euch zeigen / wem er gleich ist.

48 Er ist gleich einem Menschen / der ein Haus bawete / vnd grub tieff / vnd legete den grund auff den Fels. Da aber Gewesser kam / da reis der Strom zum Hause zu / vnd mochts nicht bewegen / Denn es war auff den Fels gegründet.

49 Wer aber höret vnd nicht thut / Der ist gleich einem Menschen / der ein Haus bawete auff die Erden on grund. Vnd der Strom reis zu jm zu / vnd es fiel bald / vnd das Haus gewan einen grossen Riss.


Lk 7

1 NAch dem er aber fur dem Volck ausgeredt hatte / gieng er gen Capernaum.

2 Vnd eines Heubtmans Knecht lag tod kranck / den er werd hielt.

3 Da er aber von Jhesu höret / sandte er die Eltesten der Jüden zu jm / vnd bat jn / das er keme / vnd seinen Knecht gesund machet.

4 Da sie aber zu Jhesu kamen / baten sie jn mit vleis / vnd sprachen / Er ist sein werd / das du jm das erzeigest /

5 Denn er hat vnser Volck lieb / vnd die Schule hat er vns erbawet.

6 Jhesus aber gieng mit jnen hin. Matt. 8. Da sie aber nu nicht ferne von dem Hause waren / sandte der Heubtman Freunde zu jm / vnd lies jm sagen / Ah HErr / bemühe dich nicht / Jch bin nicht werd / das du vnter mein Dach gehest /

7 Darumb ich auch mich selbs nicht wirdig geachtet hab / das ich zu dir keme / Sondern sprich ein wort / so wird mein Knabe gesund.

8 Denn auch ich bin ein Mensch der Oberkeit vnterthan / vnd habe Kriegsknechte vnter mir / vnd spreche zu einem / Gehe hin / so gehet er hin. Vnd zum andern / Kom her / so kompt er. Vnd zu meinem knecht / Thu das / So thut ers.

9 Da aber Jhesus das höret / verwundert er sich sein / vnd wandte sich vmb / vnd sprach zu dem Volck das jm nachfolgete / Jch sage euch / solchen Glauben habe ich in Jsrael nicht funden.

10 Vnd da die Gesandten widerumb zu Hause kamen / funden sie den krancken Knecht gesund.

11 Vnd es begab sich darnach / das er in eine Stad / mit namen Nain / gieng / vnd seiner Jünger giengen viel mit jm / vnd viel Volcks.

12 Als er aber nahe an das Stadthor kam / Sihe / da trug man einen Todten heraus der ein einiger Son war seiner Mutter / vnd sie war eine Widwe / Vnd viel Volcks aus der Stad / gieng mit jr.

13 Vnd da sie der HErr sahe / jamerte jn der selbigen / vnd sprach zu jr / Weine nicht.

14 Vnd trat hin zu / vnd rüret den Sarck an / Vnd die Treger stunden. Vnd er sprach / Jüngling / Jch sage dir / stehe auff.

15 Vnd der Todte richtet sich auff / vnd fieng an zu reden / Vnd er gab jn seiner Mutter.

16 Vnd es kam sie alle ein furcht an / vnd preiseten Gott / vnd sprachen / Es ist ein grosser Prophet vnter vns auffgestanden / vnd Gott hat sein Volck heim gesucht.

17 Vnd diese Rede von jm erschall in das gantze Jüdischeland / vnd in alle vmbligende Lender.

18 Vnd es verkündigeten Johanni seine jünger das alles. Vnd er rieff zu sich seiner Jünger zween /

19 vnd sandte sie zu Jhesu / vnd lies jm sagen / Bistu der da komen sol / Oder sollen wir eines andern warten?

20 Da aber die Menner zu jm kamen / sprachen sie / Johannes der Teuffer hat vns zu dir gesand / vnd lesst dir sagen / Bistu der da komen sol / Oder sollen wir eines andern warten?

21 Zu derselbigen stunde aber machte er viel gesund von Seuchen vnd Plagen vnd bösen Geisten / vnd viel Blinden schencket er das gesichte.

22 Vnd Jhesus antwortet / vnd sprach zu jnen / Gehet hin vnd verkündiget Johanni / was jr gesehen vnd gehöret habt / Die Blinden sehen / die Lamen gehen / die Aussetzigen werden rein / die Tauben hören / die Tödten stehen auff / den Armen wird das Euangelium geprediget /

23 Vnd selig ist / der sich nicht ergert an mir.

24 DA aber die boten Johannis hin giengen / fieng Jhesus an zu reden / zu dem Volck / von Johanne. Was seid jr hin aus gegangen in die wüsten zu sehen? Woltet jr ein Rhor sehen / das vom winde beweget wird?

25 Oder was seid jr hin aus gegangen zu sehen? Woltet jr einen Menschen sehen / in weichen Kleidern? Sehet die in herrlichen Kleidern vnd lüsten leben / die sind in den königlichen Höfen.

26 Oder was seid jr hinaus gegangen zu sehen? Woltet jr einen Propheten sehen? Ja ich sage euch / der da mehr ist / denn ein Prophet /

27 Er ists / von dem geschrieben stehet / Sihe / Jch sende meinen Engel fur deinem Angesicht her / der da bereiten sol deinen weg fur dir.

28 Denn ich sage euch / das vnter denen / die von Weibern geborn sind / ist kein grösser Prophet / denn Johannes der Teuffer. Der aber Kleiner ist im reich Gottes / der ist Grösser denn er.

29 VND alles Volck das jn höret / vnd die Zölner / gaben Gott recht / vnd liessen sich teuffen mit der tauffe Johannis.

30 Aber die Phariseer vnd Schrifftgelerten verachteten Gottes rat / wider sich selbs / vnd liessen sich nicht von jm teuffen.

31 ABer der HErr sprach / Wem sol ich die Menschen dieses geschlechts vergleichen? vnd wem sind sie gleich?

32 Sie sind gleich den Kindern / die auff dem Marckte sitzen / vnd ruffen gegen ander / vnd sprechen / Wir haben euch gepfiffen / vnd jr habt nicht getantzet. Wir haben euch geklaget / vnd jr habt nicht geweinet.

33 Denn Johannes der Teuffer ist komen / vnd ass nicht Brot / vnd tranck keinen Wein / So sagt jr / Er hat den Teufel.

34 Des menschen Son ist komen / isset vnd trincket / So sagt jr / Sihe / der mensch ist ein Fresser vnd Weinseuffer / der Zölner vnd Sünder freund.

35 Vnd die Weisheit mus sich rechtfertigen lassen von allen jren Kindern.

36 Es bat in aber der phariseer einer / das er mit jm esse. Vnd er gieng hin ein / in des Phariseers haus / vnd setzet sich zu tisch.

37 Vnd sihe / ein Weib war in der Stad / die war eine Sünderin. Da die vernam / das er zu tische sass in des Phariseers hause / bracht sie ein Glas mit Salben /

38 vnd trat hinden zu seinen Füssen / vnd weinet / vnd fieng an seine Füsse zu netzen mit Threnen / vnd mit den haren jres Heubts zu trucken / vnd küsset seine Füsse / vnd salbet sie mit Salben.

39 DA aber das der Phariseer sahe / der jn geladen hatte / sprach er bey sich selbs / vnd saget / Wenn dieser ein Prophet were / so wüste er / wer vnd welch ein Weib das ist / die jn anrüret / Denn sie ist eine Sünderin.

40 Jhesus antwortet / vnd sprach zu jm / Simon / Jch habe dir etwas zu sagen. Er aber sprach / Meister / sage an.

41 Es hatte ein Wücherer zween Schüldener / Einer war schüldig fünff hundert Grosschen / der ander funffzig.

42 Da sie aber nicht hatten zu bezalen / schencket ers beiden. Sage an / Welcher vnter denen wird jn am meisten lieben?

43 Simon antwortet vnd sprach / Jch achte / dem er am meisten geschencket hat. Er aber sprach zu jm / Du hast recht gerichtet.

44 VND er wandte sich zu dem Weibe / vnd sprach zu Simon / Sihestu dis weib? Jch bin komen in dein Haus / Du hast mir nicht Wasser gegeben / zu meinen Füssen / Diese aber hat meine Füsse mit threnen genetzet / vnd mit den haren jres Heubts getrücket.

45 Du hast mir keinen Kuss gegeben / Diese aber nach dem sie herein komen ist / hat sie nicht abgelassen meine Füsse zu küssen.

46 Du hast mein Heubt nicht mit öle gesalbet / Sie aber hat meine Füsse mit salben gesalbet.

47 Derhalben sage ich dir / Jr sind viel Sünde vergeben / Denn sie hat viel geliebet / Welchem aber wenig vergeben wird / der liebet wenig.

48 VND er sprach zu jr / Dir sind deine Sünde vergeben.

49 Da fiengen an die mit jm zu tisch sassen / vnd sprachen bey sich selbs / Wer ist dieser / der auch die sünde vergibt?

50 Er aber sprach zu dem weibe / Dein Glaube hat dir geholffen / Gehe hin mit frieden.


Lk 8

1 VND es begab sich darnach / das er reisete durch Stedte vnd Merckte / vnd prediget vnd verkündiget das Euangelium vom reich Gottes / vnd die Zwelffe mit jm.

2 Da zu etliche Weiber / die er gesund hatte gemacht von den bösen Geisten / vnd kranckheiten / nemlich / Maria die da Magdalena heisset / von welcher waren sieben Teufel ausgefaren /

3 vnd Johanna das weib Chusa des Pflegers Herodis / vnd Susanna / vnd viel andere / die jnen Handreichung theten von jrer Habe.

4 DA nu viel volcks bey einander war / vnd aus den Stedten zu jm eileten / sprach er durch eine Gleichnisse /

5 Es gieng ein Seeman aus zu seen seinen Samen / Vnd in dem er seet / fiel etlichs an den Weg / vnd ward vertretten / vnd die Vogel vnter dem Himel frassens auff.

6 Vnd etlichs fiel auff den Fels / vnd da es auffgieng / verdorret es / darumb / das es nicht safft hatte.

7 Vnd etlichs fiel mitten vnter die Dornen / vnd die dornen giengen mit auff / vnd ersticktens.

8 Vnd etlichs fiel auff ein gut Land / vnd es gieng auff / vnd trug hundertfeltige frucht. Da er das saget / rieff er / wer ohren hat zuhören / der höre.

9 ES fragten jn aber seine jünger / vnd sprachen / Was diese Gleichnisse were?

10 Er aber sprach / Euch ists gegeben zu wissen das Geheimnis des reichs Gottes / Den andern aber in Gleichnissen / Das sie es nicht sehen / Ob sie es schon sehen / vnd nicht verstehen / ob sie es schon hören.

11 DAS ist aber die Gleichnis. Der Same ist das wort Gottes.

12 Die aber an dem Wege sind / das sind die es hören / Darnach kompt der Teufel vnd nimpt das wort von jrem hertzen / Auff das sie nicht gleuben / vnd selig werden.

13 Die aber auff dem Fels / sind die / Wenn sie es hören / nemen sie das wort mit freuden an / vnd die haben nicht wurtzel / Eine zeit lang gleuben sie / Vnd zu der zeit der anfechtung fallen sie abe.

14 Das aber vnter die Dornen fiel / sind die / So es hören / vnd gehen hin vnter den sorgen / reichthum vnd wollust dieses Lebens / vnd ersticken / vnd bringen keine Frucht.

15 Das aber auff dem guten Land / sind die das wort hören vnd behalten / in einem feinen guten Hertzen vnd bringen Frucht in gedult.

16 NJemand aber zündet ein Liecht an / vnd bedeckts mit einem Gefess / oder setzts vnter eine Banck / Sondern er setzts auff einen Leuchter / Auff das / wer hin ein gehet / das liecht sehe.

17 Denn es ist nichts verborgen / das nicht offenbar werde / Auch nichts heimlichs / das nicht kund werde / vnd an tag kome.

18 So sehet nu drauff / wie jr zuhöret. Denn wer da hat / dem wird gegeben / Wer aber nicht hat / Von dem wird genomen auch das er meinet zu haben.

19 ES giengen aber hin zu seine Mutter vnd Brüdere / vnd kundten fur dem Volck nicht zu jm komen.

20 Vnd es ward jm angesagt / Deine Mutter vnd deine Brüder stehen draussen / vnd wollen dich sehen.

21 Er aber antwortet / vnd sprach zu jnen / Meine Mutter vnd meine Brüder sind diese / die Gottes wort hören vnd thun.

22 Vnd es begab sich auff der tage einen / das er in ein schiff trat / sampt seinen Jüngern / Vnd er sprach zu jnen / Lasset vns vber den See faren. Sie stiessen von lande /

23 vnd da sie schiffeten / entschlieff er. Vnd es kam ein Windwürbel auff den See / vnd die Wellen vberfielen sie / vnd stunden in grosser fahr.

24 Da tratten sie zu jm / vnd wecketen jn auff / vnd sprachen / Meister / Meister / wir verderben. Da stund er auff / vnd bedrawete den wind / vnd die woge des Wassers / Vnd es lies ab / vnd ward eine stille.

25 Er sprach aber zu jnen / Wo ist ewer glaube? Sie furchten sich aber / vnd verwunderten sich / vnd sprachen vnternander / Wer ist dieser? denn er gebeut dem winde vnd dem wasser / vnd sie sind jm gehorsam?

26 Vnd sie schifften fort / in die gegend der Gadarener / welche ist gegen Galilean vber.

27 VND als er austrat auff das land / begegnete jm ein Man aus der stad / der hatte Teufel von langer zeit her / vnd thet keine Kleider an / vnd bleib in keinem Hause / sondern in den Grebern.

28 Da er aber Jhesum sahe / schrey er / vnd fiel fur jm nider / vnd rieff laut / vnd sprach / Was hab ich mit dir zu schaffen / Jhesu du Son Gottes des allerhöhesten? Jch bitte dich / du woltest mich nicht quelen.

29 Denn er gebot dem vnsaubern Geist / das er von dem Menschen ausfüre / denn er hatte jn lange zeit geplaget. Vnd er war mit Ketten gebunden / vnd mit Fesseln gefangen / vnd zureis die Bande / vnd ward getrieben von dem Teufel in die wüsten.

30 VND Jhesus fraget jn / vnd sprach / Wie heissestu? Er sprach / Legion / Denn es waren viel Teufel in jn gefaren.

31 Vnd sie baten jn / das er sie nicht hiesse in die Tieffe faren.

32 Es war aber daselbs eine grosse herd Sew / an der weide auff dem Berge / Vnd sie baten jn / das er jnen erleubet in die selbigen zu faren. Vnd er erleubte jnen /

33 Da furen die Teufel aus von den Menschen / vnd furen in die Sew / vnd die Herde stürtzet sich mit einem sturm in den See / vnd ersoffen.

34 Da aber die Hirten sahen / was da geschach / flohen sie / vnd verkündigetens in der Stad vnd in den Dörffern.

35 DA giengen sie hin aus zu sehen / was da geschehen war / vnd kamen zu Jhesu / vnd funden den Menschen / von welchem die Teufel ausgefaren waren / sitzend zu den füssen Jhesu bekleidet / vnd vernünfftig / vnd erschracken.

36 Vnd die es gesehen hatten / verkündigetens jnen / wie der Besessene war gesund worden.

37 Vnd es bat jn die gantze Menge der vmbligenden Lender der Gadarener / das er von jnen gienge / Denn es war sie eine grosse furcht ankomen. Vnd er trat in das Schiff / vnd wandte wider vmb.

38 Es bat jn aber der Man / von dem die Teufel ausgefaren waren / das er bey jm möchte sein. Aber Jhesus lies jn von sich / vnd sprach /

39 Gehe wider heim / vnd sage / wie gros ding dir Gott gethan hat. Vnd er gieng hin / vnd prediget durch die gantze Stad / wie gros ding jm Jhesus gethan hatte.

40 VND es begab sich / da Jhesus widerkam / nam jn das Volck auff / denn sie warteten alle auff jn.

41 Vnd sihe / da kam ein Man / mit namen Jairus / der ein Oberster der Schulen war / vnd fiel Jhesu zu den füssen / vnd bat jn / Das er wolte in sein Haus komen /

42 Denn er hatte ein einge Tochter bey zwelff jaren / die lag in den letzten zügen. Vnd da er hin gieng / drang jn das Volck.

43 VND ein Weib hatte den Blutgang zwelff jar gehabt / die hatte alle jre narung an die Ertzte gewand / vnd kundte von niemand geheilet werden /

44 Die trat hin zu von hinden / vnd rüret seines kleides Sawm an / Vnd also bald bestund jr der Blutgang.

45 Vnd Jhesus sprach / Wer hat mich angerüret? Da sie aber alle leugneten / sprach Petrus vnd die mit jm waren / Meister / das Volck drenget vnd drücket dich / vnd du sprichst / Wer hat mich angerüret?

46 Jhesus aber sprach / Es hat mich jemand angerüret / Denn ich füle / das eine Krafft von mir gegangen ist.

47 Da aber das Weib sahe / das nicht verborgen war / kam sie mit zittern / vnd fiel fur jn / vnd verkündiget fur allem Volck / aus was vrsach sie jn hette angerüret / vnd wie sie were als bald gesund worden.

48 Er aber sprach zu jr / Sey getrost meine Tochter / Dein glaube hat dir geholffen / Gehe hin mit frieden.

49 DA er noch redet / kam einer vom gesinde des Obersten der Schule / vnd sprach zu jm / Deine Tochter ist gestorben / bemühe den Meister nicht.

50 Da aber Jhesus das hörete / antwortet er jm / vnd sprach / Fürchte dich nicht / Gleube nur / so wird sie gesund.

51 Da er aber in das Haus kam / lies er niemand hin ein gehen / denn Petrum vnd Jacobum vnd Johannem / vnd des kindes Vater vnd Mutter.

52 Sie weineten aber alle vnd klageten sie. Er aber sprach / weinet nicht / Sie ist nicht gestorben sondern sie schlefft.

53 Vnd sie verlachten jn / wusten wol das sie gestorben war.

54 Er aber treib sie alle hin aus / nam sie bey der hand / vnd rieff / vnd sprach / Kind / stehe auff.

55 Vnd jr Geist kam wider / vnd sie stund also bald auff. Vnd er befalh / Man solt jr zu essen geben.

56 Vnd jre Eltern entsatzten sich. Er aber gebot jnen / das sie niemand sagten was geschehen war.


Lk 9

1 ER foddert aber die Zwelffe zusamen / vnd gab jnen gewalt vnd macht vber alle Teufel / vnd das sie Seuche heilen kundten.

2 Vnd sandte sie aus zu predigen das reich Gottes / vnd zu heilen die Krancken.

3 Vnd sprach zu jnen / Jr solt nichts mit euch nemen auff den weg / weder Stab noch Tasschen / noch Brot / noch Geld / Es sol auch einer nicht zween Röcke haben.

4 Vnd wo jr in ein Haus gehet / da bleibet bis jr von dannen ziehet.

5 Vnd welche euch nicht auffnemen / Da gehet aus von der selben Stad / vnd schüttelt auch ab den staub von / ewren Füssen / zu einem zeugnis vber sie.

6 Vnd sie giengen hin aus / vnd durchzogen die Merckte / predigeten das Euangelium / vnd machten gesund an allen Enden.

7 ES kam aber fur Herodes den Vierfürsten alles was durch jn geschach / Vnd er besorget sich / die weil von etlichen gesagt ward / Johannes ist von den Todten aufferstanden /

8 Von etlichen aber / Elias ist erschienen / Von etlichen aber / Es ist der alten Propheten einer aufferstanden.

9 Vnd Herodes sprach / Johannem / den habe ich entheubtet / Wer ist aber dieser / von dem ich solchs höre? Vnd begeret jn zu sehen.

10 VND die Apostel kamen wider / vnd erzeleten jm / wie gros ding sie gethan hatten. Vnd er nam sie zu sich / vnd entweich besonders in eine Wüsten bey der Stad / die da heisset Bethsaida.

11 Da des das Volck innen ward / zog es jm nach. Vnd er lies sie zu sich / vnd saget jnen vom reich Gottes / vnd machte gesund / die es bedurfften. Aber der tag fieng an sich zu neigen.

12 DA tratten zu jm die Zwelffe / vnd sprachen zu jm / Las das Volck von dir / das sie hin gehen in die Merckte vmb her / vnd in die Dörffer / das sie Herberge vnd Speise finden / Denn wir sind hie in der wüsten.

13 Er aber sprach zu jnen / Gebt jr jnen zu essen. Sie sprachen / Wir haben nicht mehr den fünff Brot / vnd zween Fisch. Es sey denn das wir hin gehen sollen / vnd Speise keuffen fur so gros Volck

14 (denn es waren bey fünff tausent Man) Er sprach aber zu seinen Jüngern / Lasset sie sich setzen bey schichten / ja funffzig vnd funffzig.

15 Vnd sie thaten also / vnd satzten sich alle.

16 Da nam er die fünff Brot / vnd zween Fisch / vnd sahe auff gen Himel / vnd dancket drüber / brach sie / vnd gab sie den Jüngern / das sie dem Volck furlegten.

17 Vnd sie assen vnd wurden alle sat. Vnd wurden auffgehaben / das jnen vberbleib von Brocken / zwelff Körbe.

18 VND es begab sich / da er allein war / vnd betet / vnd seine Jünger bey jm / fraget er sie / vnd sprach / Wer sagen die Leute das ich sey?

19 Sie antworten / vnd sprachen / Sie sagen / du seiest Johannes der Teuffer / Etliche aber / Du seiest Elias / Etliche aber / es sey der alten Propheten einer aufferstanden.

20 Er aber sprach zu jnen / Wer saget jr aber das ich sey? Da antwortet Petrus / vnd sprach / Du bist der Christ Gottes.

21 Vnd er bedrawet sie / vnd gebot / das sie das niemand sagten /

22 Vnd sprach / Denn des menschen Son mus noch viel leiden / vnd verworffen werden von den Eltesten vnd Hohenpriestern / vnd Schrifftgelerten / vnd getödtet werden / Vnd am dritten tage aufferstehen.

23 DA sprach er zu jnen allen / Wer mir folgen wil / der verleugne sich selbs / vnd neme sein Creutz auff sich teglich / vnd folge mir nach.

24 Denn wer sein Leben erhalten wil / der wird es verlieren / Wer aber sein Leben verleuret vmb Meinen willen / der wirds erhalten.

25 Vnd was nutz hette der Mensch / ob er die gantze Welt gewünne / Vnd verlüre sich selbs / oder beschediget sich selbs?

26 Wer sich aber mein vnd meiner wort schemet / Des wird sich des menschen Son auch schemen / wenn er komen wird in seiner Herrligkeit / vnd seines Vaters vnd der heiligen Engel.

27 Jch sage euch aber warlich / Das etliche sind von denen / die hie stehen / die den Tod nicht schmecken werden / bis das sie das reich Gottes sehen.

28 VND es begab sich nach diesen Reden bey acht tagen / das er zu sich nam / Petrum / Johannem vnd Jacobum / vnd gieng auff einen Berg zu beten.

29 Vnd da er betet / ward die gestalt seines Angesichts anders / vnd sein Kleid ward weis vnd glentzet.

30 Vnd sihe / zween Menner redeten mit jm / welche waren Moses vnd Elias /

31 die erschienen in Klarheit / vnd redeten von dem Ausgang / welchen er solte erfüllen zu Jerusalem.

32 Petrus aber vnd die mit jm waren / waren vol schlaffs. Da sie aber auffwachten / sahen sie seine Klarheit / vnd die zween Menner bey jm stehen.

33 VND es begab sich / da die von jm wichen / sprach Petrus zu Jhesu / Meister / hie ist gut sein / Lasset vns drey Hütten machen / Dir eine / Mosi eine / vnd Elias eine / Vnd wuste nicht was er redet.

34 Da er aber solchs redet / kam eine Wölcken / vnd vberschattet sie / Vnd sie erschracken / da sie die wolcke vberzog.

35 Vnd es fiel eine stimme aus der Wolcken / die sprach / Dieser ist mein lieber Son / Den solt jr hören.

36 Vnd in dem solche stimme geschach / funden sie Jhesum alleine. Vnd sie verschwiegen vnd verkündigeten niemand nichts in den selbigen tagen / was sie gesehen hatten.

37 ES begab sich aber den tag hernach / da sie von dem Berge kamen / kam jnen entgegen viel Volcks.

38 Vnd sihe / ein Man vnter dem Volck rieff / vnd sprach / Meister / ich bitte dich / besihe doch meinen Son / Denn er ist mein einiger son.

39 Sihe / der Geist ergreifft jn / So schreiet er als bald / vnd reisset jn / das er schewmet / vnd mit not weichet er von jm / wenn er jn gerissen hat /

40 Vnd ich habe deine Jünger gebeten / das sie jn austrieben / vnd sie kundten nicht.

41 Da antwortet Jhesus / vnd sprach / O du vngleubige vnd verkerte Art / wie lange sol ich bey euch sein / vnd euch dulden? Bringe deinen Son her.

42 Vnd da er zu jm kam / Reis jn der Teufel / vnd zerret jn. Jhesus aber bedrawet den vnsaubern Geist / vnd machet den Knaben gesund / vnd gab jn seinem Vater wider.

43 Vnd sie entsatzten sich alle vber der herrligkeit Gottes. Mat. 17.; Mar. 9. DA sie sich aber alle verwunderten / vber allem das er thet / sprach er zu seinen Jüngern /

44 Fasset jr zu ewren ohren diese Rede / Denn des menschen Son mus vberantwortet werden in der Menschen hende.

45 Aber das wort vernamen sie nicht / vnd es war fur jnen verborgen / das sie es nicht begriffen. Vnd sie furchten sich jn zu fragen vmb dasselbige wort.

46 ES kam auch ein gedancken vnter sie / Welcher vnter jnen der Grössest were.

47 Da aber Jhesus den gedancken jres hertzen sahe / ergreiff er ein Kind / vnd stellete es neben sich /

48 vnd sprach zu jnen / Wer das Kind auffnimpt in meinem Namen / der nimpt Mich auff / vnd wer Mich auffnimpt / der nimpt Den auff / der mich gesand hat. Welcher aber der Kleinest ist vnter euch allen / der wird Gros sein.

49 DA antwortet Johannes / vnd sprach / Meister / Wir sahen einen / der treib die Teufel aus in deinem Namen / vnd wir wereten jm / Denn er folget dir nicht mit vns.

50 Vnd Jhesus sprach zu jm / Weret jm nicht / Denn wer nicht wider vns ist / der ist fur vns.

51 Es begab sich aber / da die zeit erfüllet war / das er solt von hinnen genomen werden / wendet er sein Angesichte stracks gen Jerusalem zu wandeln.

52 Vnd er sandte Boten fur jm hin / Die giengen hin / vnd kamen in einen marckt der Samariter / das sie jm Herberge bestelleten.

53 Vnd sie namen jn nicht an / darumb das er sein Angesichte gewendet hatte zu wandeln gen Jerusalem.

54 Da aber das seine Jünger / Jacobus vnd Johannes sahen / sprachen sie / HErr wiltu / So wollen wir sagen / das fewer vom Himel falle / vnd verzere sie / wie Elias thet?

55 Jhesus aber wandte sich / vnd bedrawet sie / vnd sprach / Wisset jr nicht / welches Geistes kinder jr seid?

56 Des menschen Son ist nicht komen / der menschen Seelen zuuerderben / sondern zu erhalten.

57 VND sie giengen in einen andern Marckt. Es begab sich aber / da sie auff dem wege waren / sprach einer zu jm / Jch wil dir folgen / wo du hin gehest.

58 Vnd Jhesus sprach zu jm / Die Füchse haben gruben / vnd die Vogel vnter dem Himel haben nester / Aber des Menschen Son hat nicht / da er sein Heubt hin lege.

59 VND er sprach zu einem andern / Folge mir nach. Der sprach aber / HErr / Erleube mir / das ich zuuor hingehe / vnd meinen Vater begrabe.

60 Aber Jhesus sprach zu jm / Las die Todten jre Todten begraben / Gehe du aber hin vnd verkündige das reich Gottes.

61 VND ein ander sprach / HErr / Jch wil dir nachfolgen / Aber erleube mir zu vor / das ich einen Abscheid mache mit denen / die in meinem Hause sind.

62 Jhesus sprach zu jm / Wer seine hand an den Pflug leget / vnd sihet zurück / der ist nicht geschickt zum reich Gottes.


Lk 10

1 DArnach sondert der HErr ander siebentzig aus / vnd sandte sie / ja zween vnd zween / fur jm her / in alle Stedte vnd Ort / da er wolt hin komen.

2 Vnd sprach zu jnen / Die Erndte ist gros / der Erbeiter aber ist wenig / Bittet den Herrn der erndten / das er Erbeiter aussende in seine erndte.

3 Gehet hin / sihe / Jch sende euch / Als die Lemmer mitten vnter die Wolffe.

4 Traget keinen Beutel / noch Tasschen / noch Schuch / vnd grüsset niemand auff der strassen.

5 WO jr in ein Haus kompt / da sprecht zu erst / Friede sey in diesem hause /

6 Vnd so da selbst wird ein Kind des friedes sein / so wird ewer Friede auff jm berugen / Wo aber nicht / so wird sich ewer Friede wider zu euch wenden.

7 Jn dem selbigen Hause aber bleibet / esset vnd trincket / was sie haben. Denn ein Erbeiter ist seines Lohns werd. Jr solt nicht von einem Hause zum andern gehen.

8 VND wo jr in eine Stad kompt / vnd sie euch auffnemen / da esset was euch wird furgetragen /

9 vnd heilet die Krancken / die da selbs sind / Vnd saget jnen / Das reich Gottes ist nahe zu euch komen.

10 Wo jr aber in eine Stad komet /da sie euch nicht auffnemen / Da gehet heraus auff jre Gassen / vnd sprecht /

11 Auch den staub / der sich an vns gehenget hat von ewer Stad / schlahen wir abe auff euch / Doch solt jr wissen / das euch das reich Gottes nahe gewesen ist.

12 Jch sage euch / Es wird der Sodoma treglicher ergehen an jenem tage / denn solcher Stad.

13 WEh dir Chorazin / weh dir Bethsaida / Denn weren solche Thaten zu Tyro vnd Sidon geschehen / die bey euch geschehen sind / sie hetten vorzeiten im Sack vnd in der Asschen gesessen / vnd busse gethan.

14 Doch es wird Tyro vnd Sidon treglicher ergehen am Gerichte / denn euch.

15 Vnd du Capernaum / die du bis an den Himel erhaben bist / Du wirst in die Helle hinunter gestossen werden.

16 Wer euch höret / der höret Mich / Vnd wer Euch verachtet / der veracht Mich / Wer aber Mich verachtet / der verachtet Den / der mich gesand hat.

17 DJe Siebenzig aber kamen wider mit freuden / vnd sprachen / HErr / Es sind vns auch die Teufel vnterthan in deinem Namen.

18 Er sprach aber zu jnen / Jch sahe wol den Satanas vom Himel fallen / als einen blitz.

19 Sehet / Jch habe euch macht gegeben / zu tretten auff Schlangen vnd Scorpion / vnd vber alle gewalt des Feindes / vnd nichts wird euch beschedigen.

20 Doch darin frewet euch nicht / das euch die Geister vnterthan sind / Frewet euch aber / das ewre namen im Himel geschrieben sind.

21 ZV der stund frewet sich Jhesus im geist / vnd sprach / Jch preise dich Vater vnd HERR Himels vnd der Erden / Das du solchs verborgen hast den Weisen vnd Klugen / Vnd hast es offenbart den Vnmündigen. Ja Vater / also war es wolgefellig fur dir.

22 Es ist mir alles vbergeben von meinem Vater. Vnd niemand weis wer der Son sey / denn nur der Vater / Noch wer der Vater sey / denn nur der Son / vnd welchem es der Son wil offenbaren.

23 VND er wandte sich zu seinen Jüngern / vnd sprach in sonderheit / Selig sind die augen / die da sehen / das jr sehet.

24 Denn ich sage euch / viel Propheten vnd Könige wolten sehen / das jr sehet / vnd habens nicht gesehen / vnd hören das jr höret / vnd habens nicht gehöret.

25 VND sihe / da stund ein Schrifftgelerter auff / versucht jn / vnd sprach / Meister / Was mus ich thun / das ich das ewige Leben ererbe?

26 Er aber sprach zu jm / Wie stehet im Gesetz geschrieben? Wie liesestu?

27 Er antwortet / vnd sprach / Du solt Gott deinen HERRN lieben / von gantzem hertzen / von gantzer seele / von allen krefften / vnd von gantzem gemüte / Vnd deinen Nehesten / als dich selbs.

28 Er aber sprach zu jm / Du hast recht geantwortet / Thue das / so wirstu leben.

29 ER aber wolt sich selbs rechtfertigen / vnd sprach zu Jhesu / Wer ist denn mein Nehester?

30 Da antwortet Jhesus / vnd sprach / Es war ein Mensch / der gieng von Jerusalem hin ab gen Jericho / vnd fiel vnter die Mörder / Die zogen jn aus / vnd schlugen jn / vnd giengen dauon / vnd liessen jn halb tod liegen.

31 Es begab sich aber on gefehr / das ein Priester dieselbige strasse hin ab zoch / vnd da er jn sahe / gieng er fur vber.

32 Desselbigen gleichen auch ein Leuit / da er kam bey die Stet / vnd sahe jn / gieng er fur vber.

33 EJn Samariter aber reiset / vnd kam da hin / vnd da er jn sahe / jamerte jn sein /

34 gieng zu jm / verband jm seine Wunden / vnd gos drein Ole vnd Wein / vnd hub jn auff sein Thier vnd füret jn in die Herberge / vnd pfleget sein.

35 Des andern tages reiset er / vnd zoch eraus zween Grosschen / vnd gab sie dem Wirte / vnd sprach zu jm / Pflege sein / Vnd so du was mehr wirst darthun / wil ich dirs bezalen / wenn ich widerkome.

36 Welcher dünckt dich / der vnter diesen dreien der Nehest sey gewesen / dem / der vnter die Mörder gefallen war?

37 Er sprach / Der die barmhertzigkeit an jm that. Da sprach Jhesus zu jm / So gehe hin / vnd thu des gleichen.

38 ES begab sich aber / da sie wandelten / gieng er in einen Marckt / da war ein Weib / mit namen Martha / die nam jn auff in jr Haus /

39 Vnd sie hatte eine Schwester / die hies Maria / die satzte sich zu Jhesus füssen / vnd höret seiner Rede zu.

40 Martha aber machet jr viel zu schaffen jm zu dienen / Vnd sie trat hin zu / vnd sprach / HErr / fragestu nicht darnach / das mich meine Schwester lesst alleine dienen? Sage jr doch / das sie es auch angreiffe.

41 Jhesus aber antwortet / vnd sprach zu jr / Martha / Martha / du hast viel sorge vnd mühe.

42 Eines aber ist not. Maria hat das gute Teil erwelet / das sol nicht von ir genomen werden.


Lk 11

1 VND es begab sich / das er war an einem ort / vnd betet. Vnd da er auffgehöret hatte / sprach seiner Jünger einer zu jm / HErr / Lere vns beten / wie auch Johannes seine Jünger lerete.

2 Er aber sprach zu jnen / Wenn jr betet / so sprecht / Vnser Vater im Himel. Dein Name werde geheiliget. Dein Reich kome. Dein wille geschehe / auff Erden wie im Himel.

3 Gib vns vnser teglich Brot jmerdar.

4 Vnd vergib vns vnser Sünde / Denn auch wir vergeben allen die vns schüldig sind. Vnd füre vns nicht in Versuchung. Sondern erlöse vns von dem Vbel.

5 VND er sprach zu jnen / Welcher ist vnter euch / der einen Freund hat / vnd gieng zu jm zu mitternacht / vnd spreche zu jm / Lieber Freund / leihe mir drey brot /

6 Denn es ist mein Freund zu mir komen von der strassen / vnd ich habe nicht das ich jm furlege /

7 Vnd er drinnen würde antworten / vnd sprechen / Mach mir keine vnruge / die Thür ist schon zugeschlossen / vnd meine Kindlin sind bey mir in der Kamer / ich kan nicht auffstehen / vnd dir geben.

8 Jch sage euch / vnd ob er nicht auffstehet / vnd gibt jm / darumb / das er sein Freund ist / So wird er doch vmb seines vnuerschampten geilens willen auffstehen / vnd jm geben wie viel er bedarff.

9 VNd Jch sage euch auch / Bittet so wird euch gegeben / Suchet / so werdet jr finden / Klopffet an / so wird euch auffgethan.

10 Denn wer da bittet / der nimpt / vnd wer da suchet / der findet / vnd wer da anklopffet / dem wird auffgethan.

11 Wo bittet vnter euch ein Son den Vater vmbs brot / Der jm einen Stein dafür biete? Vnd so er vmb einen Fisch bittet / Der jm eine Schlangen fur den fisch biete?

12 Oder so er vmb ein Ey bittet / Der jm einen Scorpion da fur biete?

13 So denn jr die jr arg seid / könnet ewern Kindern gute gaben geben / Viel mehr wird der Vater im Himel den heiligen Geist geben / denen / die jn bitten.

14 Vnd er treib einen teufel aus / der war stum / Vnd es geschach / da der Teufel ausfur / da redete der Stumme / Vnd das Volck verwunderte sich.

15 Etliche aber vnter jnen sprachen / Er treibt die Teufel aus / durch Beelzebub den obersten der Teufel.

16 Die andern aber versuchten jn / vnd begerten ein Zeichen von jm / vom Himel.

17 Er aber vernam jre gedancken / vnd sprach zu jnen / Ein jglich reich / so es mit jm selbs vneins wird / das wird wüste / Vnd ein Haus fellet vber das ander.

18 Jst denn der Satanas auch mit jm selbs vneins / Wie wil sein Reich bestehen? Die weil jr saget / Jch treibe die Teufel aus durch Beelzebub.

19 So aber ich die Teufel durch Beelzebub austreibe / durch wen treiben sie ewre Kinder aus? Darumb werden sie ewre Richter sein.

20 So ich aber durch Gottes finger die Teufel austreibe / So kompt je das reich Gottes zu euch.

21 WEnn ein Starcker gewapneter sein Pallast bewaret / so bleibt das seine mit frieden.

22 Wenn aber ein Stercker vber jn kompt / vnd vberwindet jn / So nimpt er jm seinen Harnisch / darauff er sich verlies / vnd teilet den Raub aus.

23 Wer nicht mit mir ist / Der ist wider mich / Vnd wer nicht mit mir samlet / der zurstrewet.

24 WEnn der vnsauber Geist von dem Menschen ausferet / So durchwandelt er dürre stete / sucht ruge / vnd findet jr nicht. So spricht er / Jch wil wider vmbkeren in mein Haus / daraus ich gegangen bin.

25 Vnd wenn er kompt / So findet ers mit besemen gekeret vnd geschmücket.

26 Denn gehet er hin / vnd nimpt sieben Geister zu sich / die erger sind / denn er selbs / Vnd wenn sie hin ein komen / wonen sie da / Vnd wird hernach mit dem selbigen Menschen erger / denn vorhin.

27 VND es begab sich / da er solchs redet / Erhob ein Weib im volck die stimme / vnd sprach zu jm / Selig ist der Leib / der dich getragen hat / vnd die Brüste die du gesogen hast.

28 Er aber sprach / Ja selig sind / die das wort Gottes hören / vnd bewaren.

29 DAs Volck aber drang hin zu / Da fieng er an / vnd saget / Dis ist ein arge Art / Sie begeret ein Zeichen / vnd es wird jr kein zeichen gegeben / denn nur das zeichen des Propheten Jonas.

30 Denn wie Jonas ein Zeichen war den Niniuiten / Also wird des menschen Son sein diesem Geschlecht.

31 Die Königin von Mittag wird aufftretten fur dem Gerichte / mit den Leuten dieses Geschlechts / Vnd wird sie verdamnen / Denn sie kam von der Welt ende / zu hören die weisheit Salomonis / Vnd sihe / hie ist mehr denn Salomon.

32 Die Leute von Niniue werden aufftretten fur dem Gerichte / mit diesem Geschlecht / Vnd werdens verdamnen / Denn sie thetten busse nach der predigt Jonas / Vnd sihe / hie ist mehr denn Jonas.

33 NJemand zündet ein Liecht an / vnd setzt es an einen heimlichen Ort / auch nicht vnter einen Scheffel / sondern auff den Leuchter / auff das / wer hin eingehet das liecht sehe.

34 Das auge ist des leibs liecht / Wenn nu dein Auge einfeltig sein wird / so ist dein gantzer Leib liechte. So aber dein Auge ein schalck sein wird / so ist auch dein leib finster.

35 So schawe drauff / das nicht das liecht in dir finsternis sey.

36 Wenn nu dein Leib gantz liechte ist / das er kein stück vom finsternis hat / so wird er gantz liecht sein / vnd wird dich erleuchten / wie ein heller Blitz.

37 DA er aber in der Rede war / bat jn ein Phariseer / das er mit jm das Mittagsmalh esse. Vnd er gieng hin ein / vnd satzte sich zu tische.

38 Da das der Phariseer sahe / verwunderte er sich / das er sich nicht vor dem essen gewasschen hette.

39 Der HErr aber sprach zu jm / Jr Phariseer haltet die Becher vnd Schüssel auswendig reinlich / Aber ewer inwendiges ist vol raubs vnd bosheit?

40 Jr Narren / meinet jr / das inwendig rein sey / wens auswendig rein ist?

41 Doch gebt Almosen von dem das da ist / sihe / so ists euch alles rein.

42 ABer weh euch Phariseer / das jr verzehendet die Mintze vnd Rauten / vnd allerley Kol / Vnd gehet fur dem Gericht vber / vnd fur der liebe Gottes. Dis solt man thun / Vnd jenes nicht lassen.

43 WEh euch Phariseer / das jr gerne oben ansitzet in den Schulen / Vnd wolt gegrüsset sein auff dem Marckte.

44 WEH euch Schrifftgelerten vnd Phariseer / jr Heuchler / Das jr seid wie verdeckte Todtengreber / darüber die Leute lauffen / vnd kennen sie nicht.

45 DA antwortet einer von den Schrifftgelerten / vnd sprach zu jm / Meister / mit den worten schmehestu vns auch.

46 Er aber sprach / Vnd weh auch euch Schrifftgelerten / Denn jr beladet die Menschen mit vntreglichen Lasten / vnd jr rüret sie nicht mit einem finger an.

47 WEh euch / Denn jr bawet der Propheten greber / Ewer veter aber haben sie getödtet /

48 So bezeuget jr zwar / vnd bewilliget in ewer Veter werck / Denn sie tödten sie / so bawet jr jre Greber.

49 DARumb spricht die Weisheit Gottes / Jch wil Propheten vnd Apostel zu jnen senden / Vnd der selbigen werden sie etliche tödten vnd verfolgen /

50 Auff das gefoddert werde von diesem Geschlecht aller Propheten blut / das vergossen ist / sind der Welt grund gelegt ist /

51 von Abels blut an / bis auff das blut Zacharie / der vmbkam zwischen dem Altar vnd Tempel. Ja ich sage euch / Es wird gefoddert werden von diesem Geschlechte.

52 WEH euch Schrifftgelerten / Denn jr den Schlüssel des erkentnis habt / Jr kompt nicht hin ein / vnd weret denen / die hin ein wöllen.

53 DA er aber solches zu jnen saget / Fiengen an die Schrifftgelerten vnd Phariseer hart auff jn zu dringen / vnd jm mit mancherley Fragen den mund zu stopffen /

54 Vnd laureten auff jn / vnd suchten / ob sie etwas erjagen kündten aus seinem munde / Das sie eine sache zu jm hetten.


Lk 12

1 ES lieff das volck zu vnd kamen etliche viel tausent zusamen / also / das sie sich vnternander tratten. Da fieng er an vnd saget zu seinen Jüngern / zum ersten / Hütet euch fur dem Sawerteig der Phariseer / welchs ist die heucheley.

2 Es ist aber nichts verborgen / das nicht offenbar werde / noch heimlich / das man nicht wissen werde.

3 Darumb was jr im finsternis saget / das wird man im Liecht hören / Was jr redet ins ohr / in den Kamern / das wird man auff den Dechern predigen.

4 JCH sage euch aber meinen Freunden / Fürchtet euch nicht fur denen die den Leib tödten / vnd darnach nichts mehr thun können.

5 Jch wil euch aber zeigen / fur welchem jr euch fürchten solt / Fürchtet euch fur Dem / der nach dem er getödtet hat / auch macht hat zu werffen in die Helle / Ja / Jch sage euch / fur dem fürchtet euch.

6 Verkeufft man nicht fünff Sperlinge vmb zween pfennige? Noch ist fur Gott der selbigen nicht eines vergessen.

7 Auch sind die Hare auff ewrem Heubt alle gezelet. Darumb fürchtet euch nicht / Denn jr seid besser / denn viel Sperlinge.

8 Jch sage euch aber / Wer mich bekennet fur den Menschen / Den wird auch des menschen Son bekennen fur den Engeln Gottes.

9 Wer mich aber verleugnet fur den Menschen / Des wird verleugnet werden fur den Engeln Gottes.

10 Vnd wer da redet ein wort wider des menschen Son / dem sol es vergeben werden. Wer aber lestert den heiligen Geist / Dem sol es nicht vergeben werden.

11 WEnn sie euch aber füren werden in jre Schulen / vnd fur die Oberkeit vnd fur die Gewaltigen / So sorget nicht / wie oder was jr antworten / oder was jr sagen solt /

12 Denn der heilige Geist wird euch zu derselbigen stunde leren / was jr sagen solt.

13 ES sprach aber einer aus dem Volck zu jm / Meister / sage meinem Bruder / das er mit mir das Erbe teile.

14 Er aber sprach zu jm / Mensch / wer hat mich zum Richter oder Erbschichter vber euch gesetzt?

15 Vnd sprach zu jnen / Sehet zu / vnd hütet euch fur dem Geitz / Denn niemand lebet dauon / das er viel Güter hat.

16 VND er saget jnen ein Gleichnis / vnd sprach / Es war ein reicher Mensch / des Feld hatte wol getragen /

17 Vnd er gedachte bey jm selbs / vnd sprach / Was sol ich thun? Jch habe nicht da ich meine Früchte hin samle.

18 Vnd sprach / Das wil ich thun / Jch wil meine Schewnen abbrechen / vnd grössere bawen / vnd wil drein samlen / alles was mir gewachsen ist / vnd meine Güter.

19 Vnd wil sagen zu meiner Seelen / Liebe seele / du hast einen grossen Vorrat auff viel jar / Habe nu ruge / iss / trinck / vnd habe guten mut.

20 Aber Gott sprach zu jm / Du narr / Diese nacht wird man deine Seele von dir foddern / Vnd wes wirds sein / das du bereitet hast?

21 Also gehet es / wer jm Schetze samlet / vnd ist nicht Reich in Gott.

22 ER sprach aber zu seinen Jüngern / Darumb sage ich euch / Sorget nicht fur ewer Leben / was jr essen sollet / Auch nicht fur ewern Leib / was jr anthun sollet.

23 Das Leben ist mehr denn die Speise / vnd der Leib mehr / denn die Kleidung.

24 Nemet war der Raben / die seen nicht / sie erndten auch nicht / sie haben auch keinen Keller noch Schewnen / vnd Gott neeret sie doch. Wie viel aber seid jr besser denn die Vögel?

25 WElcher ist vnter euch / ob er schon darumb sorget / der da künde eine Elle lang seiner grösse zusetzen?

26 So jr denn das geringste nicht vermöget / Warumb sorget jr fur das ander?

27 Nemet war der Lilien auff dem felde / wie sie wachsen / Sie erbeiten nicht / so spinnen sie nicht. Jch sage euch aber / das auch Salomon / in aller seiner Herrligkeit nicht ist bekleidet gewesen / als der eines.

28 SO denn das Gras / das heute auff dem felde stehet / vnd morgen in den ofen geworffen wird / Gott also kleidet / Wie viel mehr wird er euch kleiden / jr Kleingleubigen?

29 Darumb auch jr / fraget nicht darnach / was jr essen / oder was jr trincken solt / Vnd faret nicht hoch her /

30 Nach solchem allen trachten die Heiden in der welt. Aber ewer Vater weis wol / das jr des bedürffet.

31 Doch trachtet nach dem reich Gottes so wird euch das alles zufallen.

32 FVrchte dich nicht du kleine Herd / Denn es ist ewrs Vaters wolgefallen / euch das Reich zu geben.

33 Verkeuffet was jr habt / vnd gebt Almosen. Machet euch Seckel / die nicht veralten / einen Schatz der nimer abnimpt im Himel / Da kein Dieb zu kompt / vnd den keine Motten fressen.

34 Denn wo ewer Schatz ist / da wird auch ewr Hertz sein.

35 LAsset ewre Lenden vmbgürtet sein / vnd ewre Liechter brennen /

36 Vnd seid gleich den Menschen / die auff jren Herrn warten / wenn er auffbrechen wird von der Hochzeit / Auff das / wenn er kompt / vnd anklopffet / sie jm bald auffthun.

37 Selig sind die Knechte / die der Herr / so er kompt / wachend findet / Warlich / Jch sage euch / er wird sich auffschürtzen / vnd wird sie zu tisch setzen / vnd fur jnen gehen / vnd jnen dienen.

38 Vnd so er kompt in der andern wache / vnd in der dritten wache / vnd wirds also finden / Selig sind diese Knechte.

39 Das solt jr aber wissen / Wenn ein Hausherr wüste / zu welcher stunde der Dieb keme / so wachet er / vnd lies nicht in sein Haus brechen.

40 Darumb seid jr auch bereit / Denn des menschen Son wird komen zu der stunde / da jr nicht meinet.

41 PEtrus aber sprach zu jm / HErr / sagestu dis Gleichnis zu vns / oder auch zu allen?

42 Der HErr aber sprach / Wie ein gros ding ists vmb einen trewen vnd klugen Haushalter / welchen sein Herr setzet vber sein Gesinde / das er jnen zu rechter zeit jr Gebür gebe?

43 Selig ist der Knecht / welchen sein Herr findet also thun / wenn er kompt /

44 Warlich / Jch sage euch / er wird jn vber alle seine Güter setzen.

45 So aber derselbige Knecht in seinem hertzen sagen wird / Mein Herr verzeucht zu komen / Vnd fehet an zu schlahen Knechte vnd Megde / auch zu essen vnd zu trincken / vnd sich vol zu sauffen /

46 So wird desselben Knechtes Herr komen an dem tage / da er sichs nicht versihet / vnd zu der stunde / die er nicht weis / Vnd wird jn zuscheittern / vnd wird jm seinen Lohn geben / mit den Vngleubigen.

47 DEr Knecht aber / der seines Herrn willen weis / vnd hat sich nicht bereitet / auch nicht nach seinem willen gethan / Der wird viel streiche leiden müssen.

48 Der es aber nicht weis / hat doch gethan / das der streiche werd ist / wird wenig streiche leiden. Denn welchem viel gegeben ist / bey dem wird man viel suchen / Vnd / welchem viel befolhen ist / von dem wird man viel foddern.

49 JCH bin komen / das ich ein Fewer anzünde auff Erden / Was wolt ich lieber / denn es brennete schon?

50 Aber ich mus mich zuuor teuffen lassen / mit einer Tauffe / Vnd wie ist mir so bange / bis sie volendet werde?

51 Meinet jr / das ich her komen bin Friede zu bringen auff Erden? Jch sage nein / sondern zwitracht.

52 Denn von nu an / werden fünff in einem Hause vneins sein / drey wider zwey / vnd zwey wider drey.

53 Es wird sein der Vater wider den Son / vnd der Son wider den Vater / die Mutter wider die Tochter / vnd die Tochter wider die Mutter / die Schwiger wider die Schnur / vnd die Schnur wider die Schwiger.

54 ER sprach aber zu dem Volck / Wenn jr eine wolcken sehet auffgehen vom Abend / so sprecht jr bald / Es kompt ein Regen / vnd es geschicht also.

55 Vnd wenn jr sehet den Sudwind wehen / so sprecht jr / Es wird heis werden / vnd es geschicht also.

56 Jr Heuchler / Die gestalt der Erden vnd des Himels künd jr prüfen / Wie prüfet jr aber diese zeit nicht?

57 Warumb richtet jr aber nicht an euch selber / was recht ist.

58 SO du aber mit deinem Widersacher fur den Fürsten gehest / so thu vleis auff dem wege / das du sein los werdest / Auff das er nicht etwa dich fur den Richter ziehe / vnd der Richter vberantworte dich dem Stockmeister / vnd der Stockmeister werffe dich ins Gefengnis.

59 Jch sage dir / Du wirst von dannen nicht her aus komen / bis du den aller letzten Scherff bezalest.


Lk 13

1 ES waren aber zu der selbigen zeit etliche dabey / die verkündigeten jm von den Galileern / welcher blut Pilatus sampt jrem Opffer vermischet hatte.

2 Vnd Jhesus antwortet / vnd sprach zu jnen / Meinet jr / das diese Galileer fur allen Galileern sünder gewesen sind / die weil sie das erlidden haben?

3 Jch sage / nein / Sondern so jr euch nicht bessert / werdet jr alle auch also vmbkomen.

4 Oder meinet jr / das die achzehen / auff welche der Thurn in Siloha fiel / vnd erschlug sie / seien schüldig gewesen / fur allen Menschen / die zu Jerusalem wonen?

5 Jch sage / nein / Sondern so jr euch nicht bessert / werdet jr alle auch also vmbkomen.

6 ER saget jnen aber diese Gleichnis / Es hatte einer ein Feigenbawm / der war gepflantzt in seinem Weinberge / vnd kam vnd suchte Frucht darauff / vnd fand sie nicht.

7 Da sprach er zu dem Weingartner / Sihe / Jch bin nu drey jar lang / alle jar komen / vnd habe Frucht gesucht auff diesem Feigenbawm / vnd finde sie nicht / Hawe jn ab / was hindert er das Land?

8 Er aber antwortet / vnd sprach zu jm / Herr / Las jn noch dis jar / bis das ich vmb in grabe / vnd betünge jn /

9 ob er wolte Frucht bringen / Wo nicht / So hawe jn darnach abe.

10 VND er leret in einer Schule am Sabbath.

11 Vnd sihe / ein Weib war da / das hatte einen Geist der kranckheit achzehen jar / vnd sie war krum / vnd kunde nicht wol auffsehen.

12 Da sie aber Jhesus sahe / ruffet er sie zu sich / vnd sprach zu jr / Weib / sey los von deiner kranckheit.

13 Vnd leget die Hende auff sie / Vnd also balde richtet sie sich auff / vnd preisete Gott.

14 DA antwortet der Oberste der Schule / vnd war vnwillig / das Jhesus auff den Sabbath heilete / vnd sprach zu dem Volck / Es sind sechs tage / darinnen man erbeiten sol / Jn den selbigen kompt vnd lasst euch heilen / vnd nicht am Sabbath tage.

15 Da antwortet jm der HErr / vnd sprach / Du Heuchler / Löset nicht ein jglicher vnter euch seinen Ochsen oder Esel von der krippen am Sabbath / vnd füret jn zur trencke?

16 Solt aber nicht gelöset werden am Sabbath diese / die doch Abrahams tochter ist / von diesem Bande / welche Satanas gebunden hatte / nu wol achzehen jar?

17 Vnd als er solchs saget / musten sich schemen alle die jm wider gewesen waren / Vnd alles Volck frewet sich vber allen herrlichen Thaten / die von jm geschahen.

18 ER sprach aber / Wem ist das reich Gottes gleich / vnd wem sol ichs vergleichen?

19 Es ist einem Senffkorn gleich / welchs ein Mensch nam / vnd warffs in seinen Garten / Vnd es wuchs / vnd ward ein grosser Bawm / vnd die Vogel des Himels woneten vnter seinen zweigen.

20 VND abermal sprach er / Wem sol ich das reich Gottes vergleichen?

21 Es ist einem Sawerteige gleich / welchen ein Weib nam / vnd verbarg jn vnter drey scheffel Melhs / bis das es gar sawr ward.

22 Vnd er gieng durch Stedte vnd Merckte / vnd lerete / vnd nam seinen weg gen Jerusalem.

23 ES sprach aber einer zu jm / HErr / Meinstu / das wenig selig werden? Er aber sprach zu jnen /

24 Ringet darnach / das jr durch die enge Pforten eingehet / Denn viel werden (das sage ich euch) darnach trachten / wie sie hin ein komen / vnd werdens nicht thun können.

25 Von dem an / wenn der Hauswirt auffgestanden ist / vnd die Thür verschlossen hat / Da werdet jr denn anfahen draussen zu stehen / vnd an die Thür klappen / vnd sagen / Herr / Herr / thu vns auff / Vnd er wird antworten / vnd zu euch sagen / Jch kenne ewer nicht / wo jr her seid.

26 SO werdet jr denn anfahen zu sagen / Wir haben fur dir gessen vnd getruncken / vnd auff den Gassen hastu vns geleret.

27 Vnd er wird sagen / Jch sage euch. Jch kenne ewer nicht / wo jr her seid / Weichet alle von mir jr Vbeltheter.

28 Da wird sein heulen vnd Zeenklappen / wenn jr sehen werdet / Abraham vnd Jsaac vnd Jacob / vnd alle Propheten im reich Gottes / Euch aber hin aus gestossen.

29 Vnd es werden komen vom Morgen vnd vom Abend / von Mitternacht / vnd vom Mittage / die zu tische sitzen werden im reich Gottes /

30 Vnd sihe / Es sind letzten / die werden die ersten sein / Vnd sind ersten / die werden die letzten sein.

31 AN dem selbigen tage kamen etliche Phariseer / vnd sprachen zu jm / Heb dich hin aus / vnd gehe von hinnen / Denn Herodes wil dich tödten.

32 Vnd er sprach zu jnen / Gehet hin vnd saget demselben Fuchs / Sihe / Jch treibe Teufel aus / vnd mache gesund heut vnd morgen / Vnd am dritten tage werde ich ein ende nemen.

33 Doch mus ich heute vnd morgen / vnd am tage darnach wandeln / Denn es thuts nicht / das ein Prophet vmbkome ausser Jerusalem.

34 JErusalem / Jerusalem / die du tödtest Propheten / vnd steinigest die zu dir gesand werden / Wie offt habe ich wollen deine Kinder versamlen / wie eine Henne jr nest vnter jre flügel / Vnd jr habt nicht gewolt?

35 Sehet ewer Haus sol euch wüste gelassen werden / Denn ich sage euch / Jr werdet mich nicht sehen / bis das es kome / das jr sagen werdet / Gelobet ist / der da kompt in dem Namen des HERRN.


Lk 14

1 VND es begab sich / das er kam in ein Haus eines Obersten der Phariseer / auff einen Sabbath / das brot zu essen / Vnd sie hielten auff jn.

2 Vnd sihe / da war ein Mensch fur jm / der war wassersüchtig.

3 Vnd Jhesus antwortet / vnd sagt zu den Schrifftgelerten vnd Phariseern / vnd sprach / Jsts auch recht auff den Sabbath heilen?

4 Sie aber schwiegen stille. Vnd er greiff jn an / vnd heilet jn / vnd lies jn gehen.

5 Vnd antwortet / vnd sprach zu jnen / Welcher ist vnter euch / dem sein Ochse oder Esel in den Brun fellet / vnd er nicht als bald jn her aus zeucht am Sabbath tage?

6 Vnd sie kundten jm darauff nicht wider antwort geben.

7 ER sagte aber ein Gleichnis zu den Gesten / da er mercket / wie sie erweleten oben an zu sitzen / vnd sprach zu jnen /

8 Wenn du von jemand geladen wirst zur Hochzeit / So setze dich nicht oben an / Das nicht etwa ein ehrlicher denn du / von jm geladen sey /

9 Vnd so denn kompt / der dich vnd jn geladen hat spreche zu dir / Weich diesem / Vnd du müssest denn mit scham vnten an sitzen.

10 Sondern wenn du geladen wirst / So gehe hin / vnd setze dich vnten an / Auff das wenn da kompt der dich geladen hat / spreche zu dir / Freund / rücke hin auff / Denn wirstu Ehre haben fur denen / die mit dir zu Tische sitzen.

11 Denn wer sich selbs erhöhet / der sol ernidriget werden / Vnd wer sich selbs ernidriget / der sol erhöhet werden.

12 ER sprach auch zu dem / der jn geladen hatte / Wenn du ein mittags oder abend Malh machest / So lade nicht deine Freunde / noch deine Brüder / noch deine Gefreundten / noch deine Nachbarn / die da Reich sind / Auff das sie dich nicht etwa wider laden / vnd dir vergolten werde.

13 Sondern wenn du ein Malh machest / so lade die Armen / die Krüpel / die Lamen / die Blinden /

14 so bistu selig / Denn sie habens dir nicht zu vergelten / Es wird dir aber vergolten werden in der aufferstehung der Gerechten.

15 DA aber solchs höret einer der mit zu Tisch sass / sprach er zu jm / Selig ist / der das Brot isset im reich Gottes.

16 Er aber sprach zu jm. Es war ein Mensch / der machte ein gros Abendmal / vnd lud viel dazu.

17 Vnd sandte seinen Knecht aus / zur stunde des Abendmals / zu sagen den geladenen / Kompt / denn es ist alles bereit.

18 Vnd sie fiengen an alle nach einander sich zu entschüldigen. Der erste sprach zu jm / Jch habe einen Acker gekaufft / vnd mus hin aus gehen / vnd jn besehen / Jch bitte dich entschüldige mich.

19 Vnd der ander sprach / Jch hab fünff joch Ochsen gekaufft / vnd ich gehe jtzt hin / sie zu besehen / Jch bitte dich entschüldige mich.

20 Vnd der dritte sprach / Jch habe ein Weib genomen / Darumb kan ich nicht komen.

21 VND der Knecht kam / vnd saget das seinem Herrn wider. Da ward der Hausherr zornig / vnd sprach zu seinem Knechte / Gehe aus bald auff die strassen vnd gassen der Stad / vnd füre die Armen vnd Krüpel vnd Lamen vnd Blinden herein.

22 Vnd der Knecht sprach / Herr / es ist geschehen / was du befolhen hast / Es ist aber noch raum da.

23 Vnd der Herr sprach zu dem Knechte / Gehe aus auff die Landstrassen / vnd an die Zeune / vnd nötige sie her ein zu komen / Auff das mein Haus vol werde.

24 Jch sage euch aber / Das der Menner keiner / die geladen sind / mein Abendmal schmecken wird.

25 ES gieng aber viel Volcks mit jm / Vnd er wandte sich / vnd sprach zu jnen /

26 So jemand zu mir kompt vnd hasset nicht seinen Vater / Mutter / Weib / Kind / Brüder / Schwester / auch dazu sein eigen Leben / der kan nicht mein Jünger sein.

27 Vnd wer nicht sein Creutz tregt / vnd mir nachfolget / der kan nicht mein Jünger sein.

28 WEr ist aber vnter euch / der einen Thurn bawen wil / vnd sitzt nicht zuuor / vnd vberschleget die Kost / ob ers habe hinaus zu füren?

29 Auff das nicht / wo er den Grund gelegt hat / vnd kans nicht hin aus füren / alle die es sehen / fahen an sein zu spotten /

30 vnd sagen / Dieser Mensch hub an zu bawen / vnd kans nicht hin aus füren.

31 Oder welcher König wil sich begeben in einen Streit / wider einen andern König / vnd sitzt nicht zuuor vnd ratschlaget / Ob er künde mit zehen tausent begegen / dem / der vber jn kompt mit zwenzig tausent?

32 Wo nicht / so schickt er Botschafft / wenn jener noch ferne ist / vnd bittet vmb Friede.

33 Also auch ein jglicher vnter euch / der nicht absaget allem das er hat / kan nicht mein Jünger sein.

34 DAs Saltz ist ein gut ding / Wo aber das Saltz thum wird / wo mit wird man würtzen?

35 Es ist weder auff das Land / noch in den Mist nütze / Sondern man wirds wegwerffen. Wer ohren hat zu hören / der höre.


Lk 15

1 ES naheten aber zu jm allerley Zölner vnd Sünder / das sie jn höreten.

2 Vnd die Phariseer vnd Schrifftgelerten murreten / vnd sprachen / Dieser nimpt die Sünder an / vnd isset mit jnen.

3 Er saget aber zu jnen dis Gleichnis / vnd sprach /

4 Welcher Mensch ist vnter euch der hundert Schafe hat / vnd so er der eines verleuret / der nicht lasse die neun vnd neuntzig in der Wüsten / vnd hin gehe nach dem verlornen / bis das ers finde?

5 Vnd wenn ers funden hat / so leget ers auff seine Achseln mit freuden.

6 Vnd wenn er heim kompt / ruffet er seinen Freunden vnd Nachbarn / vnd spricht zu jnen / Frewet euch mit mir / Denn ich habe mein Schaf funden / das verloren war.

7 Jch sage euch / Also wird auch freude im Himel sein / vber einen Sünder / der busse thut / fur neun vnd neunzig Gerechten / die der busse nicht bedürffen.

8 ODer / welch Weib ist / die zehen Grosschen hat / so sie der einen verleuret / Die nicht ein Liecht anzünde / vnd kere das Haus / vnd suche mit vleis / bis das sie jn finde?

9 Vnd wenn sie jn funden hat / ruffet sie jren Freundinnen vnd Nachbarinnen / vnd spricht / Frewet euch mit mir / Denn ich habe meinen Grosschen funden / den ich verloren hatte.

10 Also auch / sage ich euch / wird freude sein fur den Engeln Gottes / vber einen Sünder / der busse thut.

11 VND er sprach / ein mensch hatte zween Söne /

12 vnd der Jüngste vnter jnen sprach zu dem Vater / Gib mir Vater das teil der Güter / das mir gehört. Vnd er teilet jnen das gut.

13 Vnd nicht lang darnach samlet der jüngste Son alles zusamen / vnd zoch ferne vber Land / vnd daselbs bracht er sein Gut vmb mit brassen.

14 Da er nu alle das seine verzeret hatte / ward eine grosse Thewrung durch dasselbige gantze Land / vnd er fieng an zu darben.

15 Vnd gieng hin / vnd henget sich an einen Bürger desselbigen Landes / der schicket jn auff seinen acker der Sew zu hüten.

16 Vnd er begerte seinen Bauch zu füllen mit trebern / die die Sew assen / vnd niemand gab sie jm.

17 DA schlug er in sich / vnd sprach / Wie viel Taglöner hat mein Vater / die Brot die fülle haben / Vnd ich verderbe im Hunger.

18 Jch wil mich auffmachen vnd zu meinem Vater gehen / vnd zu jm sagen / Vater / Jch habe gesündiget in den Himel vnd fur dir /

19 vnd bin fort nicht mehr werd / das ich dein Son heisse / Mache mich als einer deiner Taglöner.

20 Vnd er machet sich auff / vnd kam zu seinem Vater. Da er aber noch ferne von dannen war / sahe jn sein Vater / vnd jamert jn / lieff vnd fiel jm vmb seinen Hals / vnd küsset jn.

21 Der Son aber sprach zu jm / Vater / Jch hab gesündiget in den Himel vnd fur dir / Jch bin fort nicht mehr werd / das ich dein Son heisse.

22 Aber der Vater sprach zu seinen Knechten / Bringet das beste Kleid erfür / vnd thut jn an / vnd gebet jm einen Fingerreiff an seine hand / vnd Schuch an seine füsse /

23 vnd bringet ein gemestet Kalb her / vnd schlachtets Lasset vns essen vnd frölich sein /

24 Denn dieser mein Son war tod / vnd ist wider lebendig worden / Er war verloren / vnd ist funden worden. Vnd fiengen an frölich zu sein.

25 ABer der elteste Son war auff dem felde / Vnd als er nahe zum Hause kam höret er das Gesenge / vnd den Reigen /

26 vnd rieff zu sich der Knechte einen vnd fraget / was das were?

27 Der aber saget jm / Dein Bruder ist komen / vnd dein Vater hat ein gemestet Kalb geschlachtet / das er jn gesund wider hat.

28 Da ward er zornig / vnd wolt nicht hin ein gehen. Da gieng sein Vater her aus / vnd bat jn.

29 Er antwortet aber / vnd sprach zum Vater / Sihe / so viel jar diene ich dir / vnd habe dein Gebot noch nie vbertreten / vnd du hast mir nie einen Bock gegeben / das ich mit meinen Freunden frölich were.

30 Nu aber dieser dein son komen ist / der sein Gut mit Huren verschlungen hat / hastu jm ein gemestet Kalb geschlachtet.

31 Er aber sprach zu jm / Mein son / Du bist allezeit bey mir / vnd alles was mein ist / das ist dein.

32 Du soltest aber frölich vnd guts muts sein / Denn dieser dein Bruder war tod / vnd ist wider lebendig worden / Er war verloren / vnd ist wider funden.


Lk 16

1 ER sprach aber auch zu seinen Jüngern / Es war ein reicher Man / der hatte einen Haushalter / der ward fur jm berüchtiget / als hette er jm seine Güter vmbbracht.

2 Vnd er foddert jn / vnd sprach zu jm / Wie höre ich das von dir? Thu rechnung von deinem haushalten / Denn du kanst hinfurt nicht Haushalter sein.

3 Der Haushalter sprach bey sich selbs / Was sol ich thun? mein Herr nimpt das Ampt von mir / Graben mag ich nicht / So scheme ich mich zu betteln.

4 Jch weis wol was ich thun wil / wenn ich nu von dem Ampt gesetzt werde / das sie mich in jre Heuser nemen.

5 VND er rieff zu sich alle Schüldener seines Herrn / vnd sprach zu dem ersten / Wie viel bistu meinem Herrn schüldig?

6 Er sprach / Hundert tunnen öles. Vnd er sprach zu jm / Nim deinen Brieff / setze dich / vnd schreib flugs funffzig.

7 Darnach sprach er zu dem andern / Du aber / wie viel bistu schüldig? Er sprach / Hundert malter weitzen. Vnd er sprach zu jm / Nim deinen Brieff / vnd schreib achzig.

8 Vnd der Herr lobete den vngerechten Haushalter / das er klüglich gethan hatte / Denn die Kinder dieser welt sind klüger / denn die Kinder des Liechtes / in jrem Geschlechte.

9 Vnd ich sage euch auch / Machet euch Freunde mit dem vngerechten Mammon / Auff das / wenn jr nu darbet / sie euch auffnemen in die ewigen Hütten.

10 WEr im geringesten trew ist / der ist auch im grossen trew / Vnd wer im geringesten vnrecht ist / der ist auch im grossen vnrecht.

11 So jr nu in dem vnrechten Mammon nicht trew seid / Wer wil euch das warhafftige vertrawen?

12 Vnd so jr dem frembden nicht trew seid / Wer wil euch geben / das jenige das ewer ist?

13 Kein Hausknecht kan zweien Herrn dienen / Entweder er wird einen hassen / vnd den andern lieben / Oder wird einem anhangen / vnd den andern verachten. Jr könnet nicht Gott sampt dem Mammon dienen.

14 DAs alles höreten die Phariseer auch / die waren geitzig / vnd spotteten sein.

15 Vnd er sprach zu jnen / Jr seids / die jr euch selbs rechtfertiget fur den Menschen / Aber Gott kennet ewre hertzen / Denn was hoch ist vnter den Menschen / Das ist ein Grewel fur Gott.

16 DAs Gesetz vnd die Propheten weissagen bis auff Johannes / Vnd von der zeit an / wird das reich Gottes durchs Euangelium gepredigt / vnd jederman dringet mit gewalt hin ein.

17 Es ist aber leichter das Himel vnd Erden vergehen / denn das ein tütel am Gesetz falle.

18 Wer sich scheidet von seinem Weibe / vnd freiet ein ander / der bricht die Ehe / Vnd wer die Abgescheidene von dem Manne freiet / der bricht auch die Ehe.

19 ES war aber ein reicher man / der kleidet sich mit Purpur vnd köstlichem Linwand / vnd lebet alle tage herrlich vnd in freuden.

20 Es war aber ein Armer / mit namen Lazarus / der lag fur seiner Thür voller Schweren /

21 vnd begeret sich zu settigen von den Brosamen / die von des Reichen tische fielen. Doch kamen die Hunde / vnd lecketen jm seine Schweren.

22 Es begab sich aber / das der Arme starb / vnd ward getragen von den Engeln in Abrahams schos. Der Reiche aber starb auch / vnd ward begraben.

23 ALs er nu in der Helle vnd in der qual war / hub er seine Augen auff / vnd sahe Abraham von fernen / vnd Lazarum in seinem Schos /

24 rieff vnd sprach / Vater Abraham / Erbarme dich mein / vnd sende Lazarum / das er das eusserste seines Fingers ins wasser tauche / vnd küle meine Zungen / Denn ich leide pein in dieser flammen.

25 Abraham aber sprach / Gedencke Son / das du dein gutes empfangen hast in deinem Leben / vnd Lazarus da gegen hat böses empfangen / Nu aber wird er getröstet / Vnd du wirst gepeiniget.

26 Vnd vber das alles / ist zwisschen vns vnd euch eine grosse Klufft befestiget / das die da wolten von hinnen hin ab faren zu euch / könden nicht / vnd auch nicht von dannen zu vns herüber faren.

27 DA sprach er / So bitte ich dich Vater / das du jn sendest in meines Vaters haus /

28 Denn ich habe noch fünff Brüder / das er jnen bezeuge / Auff das sie nicht auch komen an diesen Ort der qual.

29 Abraham sprach zu jm / Sie haben Mosen vnd die Propheten / Las sie die selbigen hören.

30 Er aber sprach / Nein / Vater Abraham / sondern wenn einer von den Todten zu jnen gienge / so würden sie busse thun.

31 Er sprach zu jm / Hören sie Mosen vnd die Propheten nicht / so werden sie auch nicht gleuben / ob jemand von den Todten auffstünde.


Lk 17

1 ER sprach aber zu seinen Jüngern / Es ist vmmüglich das nicht Ergernisse komen. Weh aber dem / durch welchen sie komen /

2 Es were jm nützer / das man einen Mülstein an seinen Hals henget / vnd würffe jn ins Meer / denn das er dieser Kleinen einen ergert.

3 Hütet euch. So dein Bruder an dir sündiget / so straffe jn / Vnd so er sich bessert / vergib jm.

4 Vnd wenn er sieben mal des tages an dir sündigen würde / vnd sieben mal des tages widerkeme zu dir / vnd spreche / Es rewet mich / So soltu jm vergeben.

5 VNd die Apostel sprachen zu dem HErrn / Stercke vns den glauben.

6 Der HErr aber sprach / Wenn jr glauben habt / als ein Senffkorn / vnd saget zu diesem Maulberbawm / reis dich aus / vnd versetze dich ins meer / So wird er euch gehorsam sein.

7 WElcher ist vnter euch / der einen Knecht hat / der jm pflüget / oder das Viehe weidet / wenn er heim kompt vom felde / das er jm sage / Gehe bald hin / vnd setze dich zu tische?

8 Jsts nicht also? das er zu jm saget / Richte zu / das ich zu abend esse / schürtze dich / vnd diene mir / bis ich esse vnd trincke / Darnach soltu auch essen vnd trincken.

9 Dancket er auch dem selbigen Knechte / das er gethan hat / was jm befolhen war? Jch meine es nicht.

10 Also auch jr / Wenn jr alles gethan habt / was euch befolhen ist / so sprechet / Wir sind vnnütz Knechte / wir haben gethan / das wir zuthun schüldig waren.

11 VND es begab sich / da er reisete gen Jerusalem / zoch er mitten durch Samarien vnd Galilean.

12 Vnd als er in einen Marckt kam / begegneten jm zehen aussetzige Menner / die stunden von fernen /

13 vnd erhuben jre stimme / vnd sprachen / Jhesu lieber Meister / Erbarme dich vnser.

14 Vnd da er sie sahe / sprach er zu jnen / Gehet hin / vnd zeiget euch den Priestern. Vnd es geschach / da sie hin giengen / worden sie rein.

15 Einer aber vnter jnen / da er sahe das er gesund worden war / keret er vmb / vnd preiset Gott mit lauter stim /

16 vnd fiel auff sein angesicht / zu seinen Füssen / vnd dancket jm / Vnd das war ein Samariter.

17 Jhesus aber antwortet / vnd sprach / Sind jr nicht zehen rein worden? Wo sind aber die neune?

18 Hat sich sonst keiner funden / der wider vmb keret / vnd gebe Gott die ehre / denn dieser Frembdlinger?

19 Vnd er sprach zu jm / Stehe auff / gehe hin / dein Glaube hat dir geholffen.

20 DA er aber gefraget ward von den Phariseern / Wenn kompt das reich Gottes? Antwortet er jnen / vnd sprach / Das reich Gottes kompt nicht mit eusserlichen Geberden /

21 Man wird auch nicht sagen / Sihe hie / oder da ist es. Denn sehet / Das reich Gottes ist inwendig in euch.

22 Er sprach aber zu den Jüngern / Es wird die zeit komen / das jr werdet begeren zu sehen einen Tag des menschen Sons / Vnd werdet jn nicht sehen.

23 Vnd sie werden zu euch sagen / Sihe hie / sihe da. Gehet nicht hin / vnd folget auch nicht.

24 Denn wie der Blitz oben vom Himel blitzet / vnd leuchtet vber alles das vnter dem Himel ist. Also wird des menschen Son an seinem tage sein.

25 Zuuor aber mus er viel leiden / vnd verworffen werden von diesem Geschlechte.

26 VND wie es geschach zun zeiten Noe / So wirds auch geschehen in den tagen des menschen Sons.

27 Sie assen / sie truncken / sie freiten / sie liessen sich freien / Bis auff den tag / da Noe in die Archa gieng / vnd kam die Sintflut / vnd brachte sie alle vmb.

28 Desselbigen gleichen / wie es geschach zun zeiten Lot / Sie assen / sie truncken / sie kaufften / sie verkaufften / sie pflantzeten / sie baweten.

29 An dem tage aber / da Lot aus Sodoma gieng / da regnet es Fewer vnd Schwefel vom Himel / vnd brachte sie alle vmb.

30 Auff diese weise wirds auch gehen an dem tage / wenn des menschen Son sol offenbart werden.

31 AN demselbigen tage / wer auff dem Dache ist / vnd sein Hausrat in dem Hause / der steige nicht er nidder / dasselbige zu holen. Desselbigen gleichen / wer auff dem Felde ist / der wende nicht vmb / nach dem / das hinder jm ist.

32 Gedencket an des Lots weib.

33 Wer da suchet seine Seele zu erhalten / der wird sie verlieren / Vnd wer sie verlieren wird / der wird jr zum Leben helffen.

34 JCH sage euch / in derselbigen nacht werden zween auff einem Bette ligen Einer wird angenomen / Der ander wird verlassen werden.

35 Zwo werden malen mit einander / Eine wird angenomen / Die ander wird verlassen werden.

36 fehlt, weil dieser Vers in Luthers griechischen Vorlagen nicht vorhanden war.

37 Vnd sie antworten / vnd sprachen zu jm / HErr wo da? Er aber sprach zu jnen / Wo das Ass ist / da samlen sich auch die Adeler.


Lk 18

1 ER saget jnen aber ein Gleichnis dauon / Das man alle zeit beten vnd nicht lass werden solt /

2 Vnd sprach / Es war ein Richter in einer Stad der furchte sich nicht fur Gott / vnd schewet sich fur keinem Menschen.

3 Es war aber eine Widwe in der selbigen Stad / die kam zu jm / vnd sprach / Rette mich von meinem Widersacher /

4 Vnd er wolte lange nicht. Darnach aber dachte er bey sich selbs / Ob ich mich schon fur Gott nicht fürchte / noch fur keinem Menschen schewe /

5 Dieweil aber mir diese Widwe so viel mühe machet / wil ich sie retten / Auff das sie nicht zu letzt kome / vnd vberteube mich.

6 DA sprach der HErr / Höret hie / was der vngerechte Richter saget.

7 Solt aber Gott nicht auch retten seine Ausserweleten / die zu jm tag vnd nacht ruffen / vnd solt gedult drüber haben?

8 Jch sage euch / Er wird sie erretten in einer kürtz. Doch wenn des menschen Son komen wird / Meinestu das er auch werde Glauben finden auff Erden?

9 ER saget aber zu etlichen / die sich selbs vermassen / das sie frum weren / Vnd verachteten die andern / ein solch Gleichnis.

10 Es giengen zween Menschen hinauff in den Tempel zu beten / Einer ein Phariseer / der ander ein Zölner.

11 Der Phariseer stund vnd betet bey sich selbs also / Jch dancke dir Gott / Das ich nicht bin wie die andern Leute / Reuber / Vngerechte / Ehebrecher / oder auch wie dieser Zölner /

12 Jch faste zwier in der Wochen / vnd gebe den Zehenden / von allem das ich habe.

13 Vnd der Zölner stund von ferne / wolte auch seine augen nicht auffheben gen Himel / Sondern schlug an seine Brust / vnd sprach / Gott sey mir Sünder gnedig.

14 Jch sage euch / Dieser gieng hinab gerechtfertiget in sein haus / fur jenem. Denn wer sich selbs erhöhet / der wird ernidriget werden / Vnd wer sich selbs ernidriget / Der wird erhöhet werden.

15 SJe brachten auch junge Kindlin zu jm / das er sie solt anrüren. Da es aber die Jünger sahen / bedraweten sie die.

16 Aber Jhesus rieff sie zu sich / vnd sprach / Lasset die Kindin zu mir komen / vnd weret jnen nicht / Denn solcher ist das reich Gottes.

17 Warlich / Jch sage euch / Wer nicht das reich Gottes nimpt als ein Kind / der wird nicht hin ein komen.

18 VND es fraget jn ein Oberster / vnd sprach / Guter meister / Was mus ich thun / das ich das ewige Leben ererbe?

19 Jhesus aber sprach zu jm / Was heissestu mich gut? Niemand ist gut / denn der einige Gott.

20 Du weissest die Gebot wol / Du solt nicht ehebrechen. Du solt nicht tödten. Du solt nicht stelen. Du solt nicht falsch gezeugnis reden. Du solt deinen Vater vnd deine Mutter ehren.

21 Er aber sprach / Das habe ich alles gehalten von meiner Jugent auff.

22 Da Jhesus das höret / sprach er zu jm / Es feilet dir noch eines / Verkeuffe alles was du hast / vnd gibs den Armen / So wirstu einen schatz im Himel haben / Vnd kom / vnd folge mir nach.

23 Da er das höret / ward er trawrig / Denn er war seer reich.

24 DA aber Jhesus sahe / das er trawrig war worden / sprach er / Wie schwerlich werden die Reichen in das reich Gottes komen.

25 Es ist leichter / das ein Kameel gehe durch ein Nadelöre / denn das ein Reicher in das reich Gottes kome.

26 Da sprachen die das höreten / Wer kan denn selig werden?

27 Er aber sprach / Was bey den Menschen vmmüglich ist / das ist bei Gott müglich.

28 DA sprach Petrus / Sihe / wir haben alles verlassen / vnd sind dir nachgefolget.

29 Er sprach zu jnen / Warlich ich sage euch / Es ist niemand / der ein Haus verlesset / oder Eltern / oder Brüder / oder Weib / oder Kind / vmb des reich Gottes willen /

30 der es nicht vielfeltig wider empfahe / in dieser zeit / vnd in der zukünfftigen Welt / das ewige Leben.

31 ER nam aber zu sich die Zwelffe / vnd sprach zu jnen / Sehet / wir gehen hinauff gen Jerusalem / vnd es wird alles volendet / das geschrieben ist durch die Propheten / von des menschen Son.

32 Denn er wird vberantwortet werden den Heiden / vnd er wird verspottet vnd geschmehet vnd verspeiet werden /

33 vnd sie werden jn geisseln vnd tödten / Vnd am dritten tage wird er wider aufferstehen.

34 Sie aber vernamen der keines / Vnd die Rede war jnen verborgen / Vnd wusten nicht / was das gesagt war.

35 ES geschach aber / da er nahe zu Jericho kam / sass ein Blinder am wege / vnd bettelt.

36 Da er aber höret das Volck / das durch hin gieng / forschet er was das were?

37 Da verkündigeten sie jm / Jhesus von Nazareth gienge fur vber.

38 Vnd er rieff / vnd sprach / Jhesu du Son Dauid / Erbarme dich mein.

39 Die aber forne an giengen / bedraweten jn / er solt schweigen. Er aber schrey viel mehr / Du Son Dauid / erbarme dich mein.

40 Jhesus aber stund stille / vnd hies jn zu sich füren. Da sie jn aber nahe bey jn brachten / fraget er jn

41 vnd sprach / Was wiltu / das ich dir thun sol? Er sprach / HErr / das ich sehen müge.

42 Vnd Jhesus sprach zu jm / Sey sehend / Dein glaube hat dir geholffen /

43 Vnd also bald ward er sehend / vnd folget jm nach vnd preisete Gott. Vnd alles Volck / das solchs sahe / lobet Gott.


Lk 19

1 VND er zoch hin ein / vnd gieng durch Jericho.

2 Vnd sihe / da war ein Man / genant Zacheus / der war ein öberster der Zölner / vnd war reich /

3 Vnd begerte Jhesum zusehen / wer er were / vnd kundte nicht fur dem Volck / Denn er war klein von person.

4 Vnd er lieff fur hin / vnd steig auff einen Maulberbaum / auff das er jn sehe / Denn alda solt er durch komen.

5 Vnd als Jhesus kam an dieselbige stete / sahe er auff / vnd ward sein gewar / vnd sprach zu jm / Zachee / steig eilend ernider / Denn ich mus heute zu deinem Hause einkeren.

6 Vnd er steig eilend ernider / vnd nam jn auff mit freuden.

7 Da sie das sahen / murreten sie alle / das er bey einem Sünder einkeret.

8 ZAcheus aber trat dar / vnd sprach zu dem HErrn / Sihe HErr / die helffte meiner Güter gebe ich den Armen / Vnd so ich jemand betrogen hab / das gebe ich vierfeltig wider.

9 Jhesus aber sprach zu jm / Heute ist diesem hause Heil widerfaren / Sintemal er auch Abrahams son ist.

10 Denn des menschen Son ist komen zu suchen vnd selig zu machen / das verloren ist.

11 DA sie nu zuhöreten / saget er weiter eine Gleichnis / darumb / das er nahe bey Jerusalem war / vnd sie meineten / Das reich Gottes solt also balde offenbart werden.

12 Vnd sprach / Ein Edeler zoch von ferne in ein Land / das er ein Reich einneme / vnd denn widerkeme.

13 Dieser foddert zehen seiner Knechte / vnd gab jnen zehen Pfund / vnd sprach zu jnen / Handelt / bis das ich widerkome.

14 Seine Bürger aber waren jm feind / vnd schicketen Botschafft nach jm / vnd liessen jm sagen / Wir wolen nicht / das dieser vber vns herrsche.

15 VND es begab sich / da er widerkam / nach dem er das Reich eingenomen hatte / hies er dieselbigen Knechte foddern / welchen er das Geld gegeben hatte / Das er wüsste / was ein jglicher gehandelt hette.

16 Da trat erzu der Erste vnd sprach / Herr / dein Pfund hat zehen Pfund erworben.

17 Vnd er sprach zu jm / Ey du fromer Knecht / dieweil du bist im geringsten trew gewesen / soltu macht haben vber zehen Stedte.

18 Der ander kam auch / vnd sprach / Herr / dein Pfund hat fünff Pfund getragen.

19 Zu dem sprach er auch / Vnd du solt sein vber fünff Stedte.

20 VND der dritte kam / vnd sprach / Herr / sihe da / hie ist dein Pfund / welchs ich habe im Schweistuch behalten /

21 Jch furchte mich fur dir / Denn du bist ein harter Man / Du nimpst / das du nicht gelegt hast / vnd erndtest / das du nicht geseet hast.

22 Er sprach zu jm / Aus deinem munde richte ich dich / du Schalck / Wustestu / das ich ein harter Man bin / neme das ich nicht gelegt habe / vnd erndte / das ich nicht geseet habe /

23 Warumb hastu denn mein Geld nicht in die Wechselbanck gegeben? Vnd wenn ich komen were / hette ichs mit wucher erfoddert.

24 VND er sprach zu denen / die da bey stunden / Nemet das Pfund von jm / vnd gebets dem / der zehen pfund hat.

25 Vnd sie sprachen zu jm / Herr / hat er doch zehen pfund.

26 Jch sage euch aber / Wer da hat / dem wird gegeben werden / Von dem aber / der nicht hat / wird auch das genomen werden das er hat.

27 Doch jene meine Feinde / die nicht wolten / das ich vber sie herrschen solte / bringet her / vnd erwürget sie fur mir.

28 Vnd als er solchs saget / zoch er fort / vnd reisete hinauff gen Jerusalem.

29 VND es begab sich / als er nahet gen bethphage vnd Bethanien / vnd kam an den Oleberg / sandte er seiner Jünger zween /

30 vnd sprach / Gehet hin in den Marckt / der gegen euch ligt / Vnd wenn jr hin ein kompt / werdet jr ein Füllen angebunden finden / auff welchem noch nie kein Mensch gesessen ist / Löset es ab / vnd bringets.

31 Vnd so euch jemand fraget / Warumb jrs ablöset? So saget also zu jm / Der HErr darff sein.

32 Vnd die gesandten giengen hin / vnd funden wie er jnen gesagt hatte.

33 Da sie aber das Füllen ablöseten / sprachen seine Herrn zu jnen / warumb löset jr das Füllen ab?

34 Sie aber sprachen / Der HErr darff sein.

35 Vnd sie brachtens zu Jhesu / vnd worffen jre Kleider auff das Füllen / vnd satzten Jhesum drauff.

36 Da er nu hin zoch / breiteten sic jre Kleider nuff den weg.

37 VND da er nahe hin zu kam / vnd zoch den Oleberg erab / fieng an der gantze Hauffe seiner Jünger / mit freuden Gott zu loben mit lauter stimme / vber alle Thaten / die sie gesehen hatten /

38 vnd sprachen / Gelobet sey der da kompt ein König in dem Namen des HERRN / Friede sey im Himel / vnd Ehre in der Höhe.

39 Vnd etliche Phariseer im Volck sprachen zu jm / Meister straffe doch deine Jünger.

40 Er antwortet / vnd sprach zu jnen / Jch sage euch / Wo diese werden schweigen / so werden die Steine schreien.

41 VND als er nahe hinzu kam / sahe er die Stad an / vnd weinet vber sie /

42 vnd sprach / Wenn du es wüstest / So würdestu auch bedencken / zu dieser deiner zeit / was zu deinem Friede dienet. Aber nu ists fur deinen augen verborgen.

43 Denn es wird die zeit vber dich komen / das deine Feinde werden vmb dich / vnd deine Kinder mit dir / eine Wagenburg schlahen / dich belegern / vnd an allen örten engsten /

44 Vnd werden dich schleiffen vnd keinen Stein auff dem andern lassen / Darumb / das du nicht erkennet hast die zeit darinnen du heimgesucht bist.

45 VND er gieng in den Tempel / vnd fieng an auszutreiben die darinnen verkaufften vnd kaufften /

46 vnd sprach zu jnen / Es stehet geschrieben / Mein Haus ist ein Bethaus / Jr aber habts gemacht zur Mördergruben.

47 Vnd leret teglich im Tempel. Aber die Hohenpriester vnd Schrifftgelerten / vnd die Furnemesten im Volck / trachten jm nach / das sie jn vmbbrechten /

48 Vnd funden nicht / wie sie jm thun solten / Denn alles Volck hieng jm an / vnd höret jn.


Lk 20

1 VND es begab sich der tage einen / da er das Volck leret im Tempel vnd predigt das Euangelium / Da tratten zu jm die Hohenpriester vnd Schrifftgelerten mit den Eltesten /

2 vnd sagten zu jm / vnd sprachen / Sage vns / Aus waser macht thustu das? Oder wer hat dir die Macht gegeben?

3 Er aber antwortet / vnd sprach zu jnen / Jch wil euch auch ein wort fragen / saget mirs.

4 Die tauffe Johannis / war sie vom Himel oder von Menschen?

5 Sie aber gedachten bey sich selbs / vnd sprachen / Sagen wir vom Himel / so wird er sagen / Warumb habt jr jm denn nicht gegleubt?

6 Sagen wir aber / von Menschen / So wird vns alles Volck steinigen / Denn sie stehen drauff / das Johannes ein Prophet sey.

7 Vnd sie antworten / Sie wüstens nicht / wo sie her were.

8 Vnd Jhesus sprach zu jnen / So sage ich euch auch nicht / Aus waser macht ich das thu.

9 ER fieng aber an zu sagen dem Volck diese Gleichnis / Ein Mensch pflantzet einen Weinberg / vnd thet jn den Weingartnern aus / vnd zoch vber Land eine gute zeit.

10 Vnd zu seiner zeit sandte er einen Knecht zu den Weingartnern / das sie jm geben von der Frucht des Weinberges. Aber die Weingartner steupten jn / vnd liessen jn leer von sich.

11 Vnd vber das / sandte er noch einen andern Knecht. Sie aber steupten denselbigen auch / vnd höneten jn / vnd liessen jn leer von sich.

12 Vnd vber das sandte er den dritten. Sie aber verwundeten den auch / vnd stiessen jn hinaus.

13 DA sprach der Herr des weinberges / Was sol ich thun? Jch wil meinen lieben Son senden / vieleicht / wenn sie den sehen / werden sie sich schewen.

14 Da aber die Weingartner den Son sahen / dachten sie bey sich selbs / vnd sprachen / Das ist der Erbe / komet / lasset vns jn tödten / das das Erbe vnser sey.

15 Vnd sie stiessen jn hinaus fur den Weinberg / vnd tödten jn. Was wird nu der Herr des weinberges den selbigen thun?

16 Er wird komen / vnd diese Weingartner vmbbringen / vnd seinen Weinberg andern austhun. Da sie das höreten / sprachen sie / Das sey ferne.

17 ER aber sahe sie an / vnd sprach / Was ist denn das / das geschrieben stehet / Der Stein den die Bawleute verworffen haben / ist zum Eckstein worden?

18 Welcher auff diesen Stein fellet / der wird zuschellen / Auff welchen aber er fellet / den wird er zumalmen.

19 Vnd die Hohenpriester vnd Schrifftgelerten trachten darnach / wie sie die Hende an jn legten zu der selbigen stunde / vnd furchten sich fur dem Volck / Denn sie vernamen / das er auff sie diese Gleichnis gesagt hatte.

20 VND sie hielten auff jn / vnd sandten Laurer aus / die sich stellen solten / als weren sie frum / Auff das sie jn in der Rede fiengen / da mit sie jn vber antworten kundten der Oberkeit vnd gewalt des Landpflegers.

21 Vnd sie fragten jn vnd sprach / Meister / wir wissen das du auffrichtig redest / vnd lerest / vnd achtest keines Menschen ansehen / Sondern du lerest den weg Gottes recht.

22 Jsts recht / Das wir dem Keiser den Schos geben oder nicht?

23 Er aber mercket jre liste / vnd sprach zu jnen / Was versuchet jr mich?

24 Zeiget mir den Grosschen / Wes bilde vnd vberschrifft hat er? Sie antworten vnd sprachen / des Keisers.

25 Er aber sprach zu jnen / So gebet dem Keiser / was des Keisers ist / vnd Gotte / was Gottes ist.

26 Vnd sie kundten sein wort nicht taddeln fur dem Volck / Vnd verwunderten sich seiner antwort / vnd schwiegen stille.

27 DA tratten zu jm etliche Saduceer (welche da halten / es sey kein Aufferstehen) vnd fragten jn /

28 vnd sprachen / Meister / Moses hat vns geschrieben / So jemands Bruder stirbt / der ein Weib hat / vnd stirbet erblos / So sol sein Bruder das Weib nemen / vnd seinem bruder einen Samen erwecken.

29 Nu waren sieben Brüder / Der erste nam ein weib / vnd starb erblos.

30 Vnd der ander nam das weib / vnd starb auch erblos.

31 Vnd der dritte nam sie. Desselbigen gleichen alle sieben / vnd liessen keine Kinder / vnd storben /

32 Zuletzt nach allen / starb auch das Weib.

33 Nu in der Aufferstehung / welches weib wird sie sein vnter denen? Denn alle sieben haben sie zum weibe gehabt.

34 VND Jhesus antwortet / vnd sprach zu jnen / Die Kinder dieser welt freien vnd lassen sich freien /

35 Welche aber wirdig sein werden / jene welt zu erlangen / vnd die aufferstehung von den Todten / die werden weder freien noch sich freien lassen /

36 Denn sie können hinfurt nicht sterben. Denn sie sind den Engeln gleich vnd Gottes kinder / dieweil sie Kinder sind der aufferstehung.

37 Das aber die Todten aufferstehen / hat auch Moses gedeutet bey dem Pusch / da er den HERRN heisset / Gott Abraham vnd Gott Jsaac / vnd Gott Jacob.

38 Gott aber ist nicht der Todten / sondern der Lebendigen Gott / denn sie leben jm alle.

39 Da antworten etliche der Schrifftgelerten / vnd sprachen / Meister / du hast recht gesagt.

40 Vnd sie thursten jn fürder nichts mehr fragen.

41 ER sprach aber zu jnen / Wie sagen sie / Christus sey Dauids son?

42 Vnd er selbs Dauid spricht im Psalmbuch / Der HERR hat gesagt zu meinem Herrn / setze dich zu meiner Rechten /

43 Bis das ich lege deine Feinde zum schemel deiner Füsse.

44 Dauid nennet jn einen HErrn / wie ist er denn sein Son?

45 DA aber alles Volck zuhöret / sprach er zu seinen Jüngern /

46 Hütet euch fur den Schrifftgelerten / die da wollen einher tretten in langen Kleidern / vnd lassen sich gerne grüssen auff dem Marckte / vnd sitzen gerne oben an in den Schulen / vnd vber tisch.

47 Sie fressen der Widwen heuser / vnd wenden lange Gebet fur / Die werden deste schwerer verdamnis empfahen.


Lk 21

1 ER sahe aber auff / vnd schawete die Reichen / wie sie jre Opffer einlegten in den Gotteskasten.

2 Er sahe aber auch eine arme Widwe / die legte zwey Scherflin ein.

3 Vnd er sprach / Warlich ich sage euch / diese arme Widwe hat mehr denn sie alle eingelegt.

4 Denn diese alle haben aus jrem vberflus eingelegt / zu dem opffer Gottes / Sie aber hat von jrem armut alle jre Narung / die sie hat / eingelegt.

5 VND da etliche sagten von dem Tempel / das er geschmückt were von feinen Steinen vnd Kleinoten / sprach er /

6 Es wird die zeit komen / in welcher / des alles das jr sehet / nicht ein stein auff dem andern gelassen wird / der nicht zubrochen werde.

7 SJe fragten jn aber / vnd sprachen / Meister / wenn sol das werden? vnd welchs ist das Zeichen / wenn das geschehen wird?

8 Er aber sprach / Sehet zu / lasset euch nicht verfüren. Denn viel werden komen in meinem Namen / vnd sagen / Jch sey es / Vnd die zeit ist erbey komen / Folget jnen nicht nach.

9 Wenn jr aber hören werdet von Kriegen vnd Empörungen / so entsetzet euch nicht / Denn solchs mus zuuor geschehen / Aber das ende ist noch nicht so bald da.

10 Da sprach er zu jnen. Ein Volck wird sich erheben vber das ander / vnd ein Reich vber das ander /

11 vnd werden geschehen grosse Erdbebunge hin vnd wider / Thewrzeit vnd Pestilentz / auch werden Schrecknis vnd grosse Zeichen vom Himel geschehen.

12 ABer vor diesem allen werden sie die Hende an euch legen vnd verfolgen / vnd werden euch vberantworten in jre Schulen vnd gefengnisse / vnd fur Könige vnd Fürsten ziehen / vmb meines Namen willen /

13 Das wird euch aber widerfaren zu einem zeugnis.

14 So nemet nu zu hertzen / das jr nicht sorget / wie jr euch verantworten solt /

15 Denn ich wil euch Mund vnd Weisheit geben / welcher nicht sollen widersprechen mügen noch widerstehen / alle ewre Widerwertigen.

16 Er werdet aber vberantwortet werden von den Eltern / Brüdern / Gefreundten vnd Freunden / vnd sie werden ewer etliche tödten /

17 Vnd jr werdet gehasset sein von jederman / vmb meines Namen willen.

18 Vnd ein Har von ewrem Heubt sol nicht vmbkomen.

19 Fasset ewre Seele mit gedult.

20 WEnn jr aber sehen werdet Jerusalem belegert mit einem Heer / So mercket / Das erbey komen ist jre verwüstunge.

21 Als denn / wer in Judea ist / der fliehe auff das Gebirge / Vnd wer mitten drinnen ist / der weiche heraus / Vnd wer auff dem Lande ist / der kome nicht hin ein.

22 Denn das sind die tage der Rache / das erfullet werde alles was geschrieben ist.

23 Weh aber den Schwangern vnd Seugerin in den selbigen tagen. Denn es wird grosse Not auff Erden sein / vnd ein zorn vber dis Volck /

24 vnd sie werden fallen durch des Schwerts scherffe / vnd gefangen gefürt vnter alle Völcker. Vnd Jerusalem wird zu tretten werden von den Heiden / bis das der Heiden zeit erfüllet wird.

25 VND es werden Zeichen geschehen an der Sonnen vnd Mond vnd Sternen / Vnd auff Erden wird den Leuten bange sein / vnd werden zagen / Vnd das Meer vnd die Wasserwogen werden brausen /

26 Vnd die Menschen werden verschmachten / fur furchte vnd fur warten der dinger / die komen sollen auff Erden. Denn auch der Himel kreffte / sich bewegen werden /

27 Vnd als denn werden sie sehen des menschen Son komen in der wolcken / mit grosser krafft vnd herrligkeit.

28 Wenn aber dieses anfehet zu geschehen / So sehet auff / vnd hebt ewer Heubter auff / darumb / das sich ewer Erlösung nahet.

29 VND er saget jnen ein Gleichnis / Sehet an den Feigenbawm vnd alle Bewme /

30 wenn sie jtzt ausschlahen / so sehet jrs an jnen / vnd mercket das jtzt der Sommer nahe ist.

31 Also auch jr / wenn jr dis alles sehet angehen / so wisset / das das reich Gottes nahe ist.

32 Warlich ich sage euch / dis Geschlecht wird nicht vergehen / bis das es alles geschehe /

33 Himel vnd Erden vergehen / Aber meine Wort vergehen nicht.

34 ABer hütet euch / Das ewre Hertzen nicht beschweret werden mit fressen vnd sauffen / vnd mit sorgen der Narunge / vnd kome dieser tag schnell vber euch /

35 Denn wie ein Fallstrick wird er komen / vber alle die auff Erden wonen.

36 So seid nu warcker allezeit / vnd betet / Das jr wirdig werden müget zu entfliehen diesem allen / das geschehen sol / vnd zu stehen fur des menschen Son.

37 Vnd er leret des tages im Tempel / des nachts aber gieng er hin aus / vnd bleib vber nacht am Oleberge.

38 Vnd alles volck machet sich früe auff zu jm / im Tempel / jn zu hören.


Lk 22

1 ES war aber nahe das Fest der Süssenbrot / das da Ostern heisset.

2 Vnd die Hohenpriester vnd Schrifftgelerten trachten / wie sie jn tödten / Vnd furchten sich fur dem Volck.

3 Es war aber der Satanas gefaren in den Judas / genant Jscharioth / der da war aus der zal der Zwelffen.

4 Vnd er gieng hin vnd redet mit den Hohenpriestern / vnd mit den Heubtleuten / wie er jn wolte jnen vberantworten.

5 Vnd sie worden fro / vnd gelobten jm Geld zu geben.

6 Vnd er versprach sich / vnd suchte gelegenheit / das er jn vberantwortet on rhumor.

7 ES kam nu der tag der süssenbrot / auff welchen man musste opffern das Osterlamb.

8 Vnd er sandte Petrum vnd Johannem / vnd sprach / Gehet hin / bereitet vns das Osterlamb / auff das wirs essen.

9 Sie aber sprachen zu jm / Wo wiltu / das wirs bereiten?

10 Er sprach zu jnen / Sihe / wenn jr hin ein kompt in die Stad / wird euch ein Mensch begegen / der tregt einen Wasserkrug / Folget jm nach in das Haus / da er hin ein gehet /

11 vnd saget zu dem Hausherrn / Der Meister lesst dir sagen / Wo ist die Herberge / darinne ich das Osterlamb essen müge mit meinen Jüngern?

12 Vnd er wird euch einen grossen gepflasterten Saal zeigen / da selbs bereitet es.

13 Sie giengen hin / vnd funden / wie er jnen gesagt hatte / vnd bereiteten das Osterlamb.

14 VND da die stunde kam / satzte er sich nider / vnd die zwelff Apostel mit jm /

15 vnd er sprach zu jnen / Mich hat hertzlich verlanget dis Osterlamb mit euch zu essen / ehe denn ich leide.

16 Denn ich sage euch / Das ich hinfurt nicht mehr dauon essen werde / bis das erfüllet werde im reich Gottes.

17 Vnd er nam den Kelch / dancket vnd sprach / Nemet denselbigen / vnd teilet jn vnter euch /

18 Denn ich sage euch / Jch werde nicht trincken von dem gewechse des Weinstocks / bis das reich Gottes kome.

19 VND er nam das Brot / dancket vnd brachs / vnd gabs jnen / vnd sprach / Das ist mein Leib / der fur euch gegeben wird / Das thut zu meinem Gedechtnis.

20 Desselbigen gleichen auch den Kelch / nach dem Abendmal / vnd sprach / Das ist der Kelch / das newe Testament in meinem Blut / das fur euch vergossen wird.

21 DOch sihe / die hand meines Verrheters / ist mit mir vber tische.

22 Vnd zwar des menschen Son gehet hin / wie es beschlossen ist / Doch weh dem selbigen Menschen / durch welchen er verrhaten wird.

23 Vnd sie fiengen an zu fragen vnter sich selbs / Welcher es doch were vnter jnen / Der das thun würde?

24 ES erhub sich auch ein Zanck vnter jnen / Welcher vnter jnen solte fur den Grösten gehalten werden.

25 Er aber sprach zu jnen / Die weltlichen Könige herrschen / vnd die Gewaltigen heisset man gnedige Herrn.

26 Jr aber nicht also / Sondern der Grössest vnter euch / sol sein wie der Jüngste / vnd der Furnemest wie ein Diener.

27 Denn welcher ist der grössest? Der zu tische sitzt? oder der da dienet? Jsts nicht also / das der zu tische sitzt? Jch aber bin vnter euch / wie ein Diener.

28 Jr aber seids / die jr beharret habt bey mir / in meinen anfechtungen.

29 Vnd ich wil euch das Reich bescheiden / wie mir mein Vater bescheiden hat /

30 das jr essen vnd trincken solt vber meinem Tische in meinem Reich / vnd sitzen auff Stüelen / vnd richten die zwelff geschlechte Jsrael.

31 DEr HErr aber sprach / Simon / Simon / sihe / Der Satanas hat ewer begert / das er euch möcht sichten / wie den weitzen /

32 Jch aber hab fur dich gebeten / Das dein Glaube nicht auffhöre / Vnd wenn du der mal eins dich bekerest / so stercke deine Brüder.

33 Er sprach aber zu jm / HErr / ich bin bereit mit dir ins Gefengnis vnd in den Tod zugehen.

34 Er aber sprach / Petre / Jch sage dir / Der Han wird heute nicht krehen / ehe denn du drey mal verleugnet hast / das du mich kennest.

35 VND er sprach zu jnen / So offt ich euch gesand habe on Beutel / on Taschen / vnd on Schuch / habt jr auch je mangel gehabt? Sie sprachen / Nie keinen.

36 Da sprach er zu jnen / Aber nu / wer einen Beutel hat / der neme jn / desselbigen gleichen auch die Tasschen / Wer aber nicht hat / verkeuffe sein Kleid / vnd keuffe ein Schwert.

37 Denn ich sage euch / Es mus noch das auch volendet werden an mir / das geschrieben stehet / Er ist vnter die Vbeltheter gerechnet. Denn was von mir geschrieben ist / das hat ein ende.

38 Sie sprachen aber / HErr / Sihe / hie sind zwey Schwert. Er aber sprach zu jnen / Es ist gnug

39 Vnd er gieng hin aus nach seiner gewonheit an den Oleberg. Es folgeten jm aber seine Jünger nach an den selbigen Ort.

40 Vnd als er da hin kam / sprach er zu jnen / Betet / auff das jr nicht in anfechtung fallet.

41 Vnd er reis sich von jnen bey einem Steinworff / vnd kniet nider / betet

42 vnd sprach / Vater wiltu / so nim diesen Kelch von mir / Doch nicht mein / sondern dein Wille geschehe.

43 Es erschein jm aber ein Engel vom Himel / vnd stercket jn.

44 Vnd es kam / das er mit dem Tode rang / vnd betet hefftiger. Es ward aber sein schweis wie Blutstropffen / die fielen auff die Erden.

45 Vnd er stund auff von dem Gebet / vnd kam zu seinen Jüngern / vnd fand sie schlaffen fur trawrigkeit /

46 vnd sprach zu jnen / Was schlaffet jr? Stehet auff vnd betet / auff das jr nicht in anfechtung fallet.

47 DA er aber noch redet / Sihe / die Schar / vnd einer von den Zwelffen / genant Juda / gieng fur jnen her / vnd nahet sich zu Jhesu / jn zu küssen.

48 Jhesus aber sprach zu jm / Juda / verrhetestu des menschen Son mit einem Kus?

49 DA aber sahen / die vmb jn waren / was da werden wolte / sprachen sie zu jm / HErr sollen wir mit dem Schwert drein schlahen?

50 Vnd einer aus jnen schlug des Hohenpriesters Knecht / vnd hieb jm sein recht Ohr ab.

51 Jhesus aber antwortet / vnd sprach / Lasset sie doch so ferne machen. Vnd er rüret sein Ohr an / vnd heilet jn.

52 JHesus aber sprach zu den Hohenpriestern vnd Heubtleuten des Tempels / vnd den Eltesten / die vber jn komen waren / Jr seid als zu einem Mörder mit schwerten vnd mit stangen ausgegangen.

53 Jch bin teglich bey euch im Tempel gewesen / vnd jr habt keine hand an mich gelegt / Aber dis ist ewer stunde / vnd die macht der finsternis.

54 Sje grieffen jn aber vnd füreten jn / vnd brachten jn in des Hohenpriesters haus. Petrus aber folgete von fernen.

55 Da zundten sie ein fewer an mitten im Pallast / vnd satzten sich zusamen / Vnd Petrus satzte sich vnter sie.

56 Da sahe jn ein Magd sitzen bey dem liecht / vnd sahe eben auff jn / vnd sprach zu jm / Dieser war auch mit jm.

57 Er aber verleugnet jn / vnd sprach / Weib ich kenne sein nicht.

58 Vnd vber ein kleine weile sahe jn ein ander / vnd sprach / Du bist auch der einer. Petrus aber sprach Mensch / ich bins nicht.

59 Vnd vber eine weile / bey einer stunde / bekrefftigets ein ander / vnd sprach / Warlich / Dieser war auch mit jm / denn er ist ein Galileer.

60 Petrus aber sprach / Mensch / ich weis nicht was du sagest. Vnd als bald / da er noch redet / krehet der Han.

61 Vnd der HErr wandte sich / vnd sahe Petrum an. Vnd Petrus gedachte an des HErrn wort / als er zu jm gesaget hatte / Ehe denn der Han krehet / wirstu mich drey mal verleugnen /

62 Vnd Petrus gieng hin aus / vnd weinet bitterlich.

63 DJe Menner aber / die Jhesum hielten / verspotteten jn vnd schlugen jn /

64 verdecketen jn / vnd schlugen jn ins Angesichte / vnd fragten jn / vnd sprachen / Weissage / wer ists / der dich schlug?

65 Vnd viel andere Lesterungen sagten sie wider jn.

66 VND als es tag ward / samleten sich die Eltesten des Volcks / die Hohenpriester vnd Schrifftgelerten / vnd füreten jn hin auff fur jren Rat /

67 vnd sprachen / Bistu Christus? sage es vns. Er sprach aber zu jnen / Sage ichs euch / so gleubet jrs nicht /

68 Frage ich aber / so antwortet jr nicht / vnd lasset mich doch nicht los.

69 Darumb von nu an wird des menschen Son sitzen zur rechten Hand der krafft Gottes.

70 Da sprachen sie alle / Bistu denn Gottes Son? Er sprach zu jnen / Jr sagets / denn ich bins.

71 Sie aber sprachen / Was dürffen wir weiter Zeugnis? wir habens selbs gehöret aus seinem munde.


Lk 23

1 VND der gantze Hauffe stund auff / vnd füreten jn fur Pilatum.

2 Vnd fiengen an jn zu verklagen / vnd sprachen / Diesen finden wir / das er das Volck abwendet / vnd verbeut den Schos dem Keiser zu geben / Vnd spricht / Er sey Christus ein König.

3 Pilatus aber fraget jn / vnd sprach / Bistu der Jüden König? Er antwortet jm vnd sprach / Du sagests.

4 Pilatus sprach zu den Hohenpriestern vnd zum Volck / Jch finde kein Vrsach an diesem Menschen.

5 Sie aber hielten an / vnd sprachen / Er hat das Volck erreget / damit / das er geleret hat hin vnd her im gantzen Jüdischenlande / vnd hat in Galilea angefangen / bis hie her.

6 DA aber Pilatus Galilean höret / fraget er / Ob er aus Galilea were?

7 Vnd als er vernam / das er vnter Herodes öberkeit gehöret / vbersandte er jn zu Herodes / welcher in denselbigen tagen auch zu Jerusalem war.

8 Da aber Herodes Jhesum sahe / ward er seer fro / Denn er hette jn langest gerne gesehen / Denn er hatte viel von jm gehöret / vnd hoffet er würde ein Zeichen von jm sehen.

9 Vnd er fraget jn mancherley. Er antwortet jm aber nichts.

10 Die Hohenpriester aber vnd Schrifftgelerten stunden vnd verklageten jn hart.

11 Aber Herodes mit seinem Hofegesinde verachtet vnd verspottet jn / leget jm ein weis Kleid an / vnd sandte jn wider zu Pilato.

12 Auff den tag wurden Pilatus vnd Herodes freunde mit einander / Denn zuuor waren sie einander feind.

13 PJlatus aber rieff die Hohenpriester / vnd die Obersten vnd das Volck zusamen /

14 vnd sprach zu jnen / Jr habt diesen Menschen zu mir bracht / als der das Volck abwende / Vnd sihe / Jch hab jn fur euch verhöret / vnd finde an dem Menschen der Sache keine / der jr jn beschüldiget /

15 Herodes auch nicht / Denn ich habe euch zu jm gesand / vnd sihe / man hat nichts auff jn bracht / das des todes werd sey.

16 Darumb wil ich jn züchtigen vnd los lassen /

17 Denn er musste jnen einen nach gewonheit des Festes los geben.

18 Da schrey der gantze Hauffe / vnd sprach / Hinweg mit diesem / vnd gib vns Barrabam los /

19 welcher war vmb einer Auffrhur / die in der Stad geschach / vnd vmb eines Mords willen ins Gefengnis geworffen.

20 DA rieff Pilatus abermal zu jnen / vnd wolte Jhesum los lassen.

21 Sie rieffen aber vnd sprachen / Creutzige / creutzige jn.

22 Er aber sprach zum dritten mal zu jnen / was hat denn dieser vbels gethan? Jch finde keine vrsach des todes an jm / Darumb wil ich jn züchtigen vnd los lassen.

23 Aber sie lagen jm an mit grossem geschrey / vnd fodderten / das er gecreutziget würde / Vnd jr vnd der Hohepriester geschrey nam vberhand.

24 Pilatus aber vrteilet / das jr Bitte geschehe /

25 Vnd lies den los / der vmbs Auffrhurs vnd Mords willen war ins gefengnis geworffen / vmb welchen sie baten / Aber Jhesum vbergab er jrem willen.

26 VND als sie jn hin fureten / ergrieffen sie einen / Simon von Kyrenen / der kam vom felde / vnd legten das Creutz auff jn / das ers Jhesu nachtrüge.

27 ES folget jm aber nach ein grosser hauffe Volcks vnd Weiber / die klageten vnd beweineten jn.

28 Jhesus aber wandte sich vmb zu jnen / vnd sprach / Jr töchter von Jerusalem / weinet nicht vber mich / Sondern weinet vber euch selbs / vnd vber ewre Kinder.

29 Denn sihe / Es wird die zeit komen / in welcher man sagen wird / Selig sind die Vnfruchtbarn / vnd die Leibe die nicht geborn haben / vnd die Brüste die nicht geseuget haben.

30 Denn werden sie anfahen zu sagen zu den Bergen / Fallet vber vns / vnd zu den Hügeln / decket vns.

31 Denn so man das thut am grünen Holtz / was wil am Dürren werden?

32 ES worden aber auch hin gefurt zween ander Vbeltheter / das sie mit jm abgethan würden.

33 Vnd als sie kamen an die stete / die da heisst Scheddelstet / creutzigeten sie jn daselbs / Vnd die Vbeltheter mit jm / einen zur Rechten / vnd einen zur Lincken.

34 Jhesus aber sprach / Vater vergib jnen / Denn sie wissen nicht was sie thun. Vnd sie teileten seine Kleider / vnd wurffen das Los drumb.

35 Vnd das Volck stund / vnd sahe zu / Vnd die Obersten sampt jnen / spotteten sein vnd sprachen / Er hat andern geholffen / er helffe jm selber / ist er Christ / der ausserwelete Gottes.

36 Es verspotteten jn auch die Kriegsknechte / tratten zu jm / vnd brachten jm Essig /

37 vnd sprachen / Bistu der Jüden könig / so hilff dir selber.

38 Es war auch oben vber jm geschrieben die Vberschrifft / mit Griechischen / vnd Latinischen / vnd Ebreischen buchstaben / Dis ist der Jüden König.

39 ABer der Vbeltheter einer / die da gehenckt waren / lesterte jn vnd sprach / Bistu Christus / so hilff dir selbs / vnd vns.

40 Da antwortet der ander / straffet jn vnd sprach / Vnd du fürchtest dich auch nicht fur Gott? der du doch in gleicher verdamnis bist.

41 Vnd zwar wir sind billich drinnen / denn wir empfahen was vnser Thaten werd sind / Dieser aber hat nichts vngeschicktes gehandelt.

42 Vnd sprach zu Jhesu / HErr gedencke an mich / wenn du in dein Reich komest.

43 Vnd Jhesus sprach zu jm / Warlich ich sage dir / Heute wirstu mit mir im Paradis sein.

44 VND es war vmb die sechste stunde / Vnd es ward ein Finsternis vber das gantze Land / bis an die neunde stund.

45 Vnd die Sonne verlor jren schein / Vnd der Vorhang des Tempels zureis mitten entzwey.

46 Vnd Jhesus rieff laut / vnd sprach / Vater / Jch befelh meinen Geist in deine Hende. Vnd als er das gesaget / verschied er.

47 DA aber der Heubtman sahe / was da geschach / Preisete er Gott vnd sprach / Fur war / Dieser ist ein fromer Mensch gewesen.

48 Vnd alles Volck das da bey war / vnd zusahe / da sie sahen / was da geschach / schlugen sich an jre Brust / vnd wandten widerumb.

49 Es stunden aber alle seine Verwandten von fernen vnd die Weiber / die jm aus Galilea waren nachgefolget / vnd sahen das alles.

50 Vnd sihe / ein man mit namen joseph / ein ratherr / der war ein guter fromer Man /

51 der hatte nicht bewilliget in jren Rat vnd Handel / der war von Arimathia der stad der Jüden / der auch auff das reich Gottes wartet.

52 Der gieng zu Pilato vnd bat vmb den leib Jhesu /

53 Vnd nam jn ab / wickelt jn in Linwad / vnd leget jn in ein gehawen Grab / darinnen niemand je gelegen war.

54 Vnd es war der Rüstag / vnd der Sabbath brach an.

55 Es folgeten aber die Weiber nach / die mit jm komen waren aus Galilea / vnd beschaweten das Grab / vnd wie sein Leib gelegt ward.

56 Sie kereten aber vmb / vnd bereiteten Specerey vnd Salben / vnd den Sabbath vber waren sie stille nach dem Gesetz.


Lk 24

1 ABer an der Sabbather einem seer früe / kamen sie zum Grabe vnd trugen die Specerey / die sie bereitet hatten / vnd etlich mit jnen.

2 Sie funden aber den Stein abgeweltzet von dem Grabe /

3 vnd giengen hin ein / vnd funden den Leib des HErrn Jhesu nicht.

4 Vnd da sie darumb bekümmert waren / Sihe / da tratten bey sie zween Menner mit glentzenden Kleidern.

5 Vnd sie erschracken vnd schlugen jre Angesichte nidder zu der erden. Da sprachen die zu jnen / Was suchet jr den Lebendigen bey den Todten?

6 Er ist nicht hie / Er ist aufferstanden. Gedencket dran / wie er euch saget / da er noch in Galilea war /

7 vnd sprach / Des menschen Son mus vberantwortet werden in die hende der Sünder / vnd gecreutziget werden / Vnd am dritten tage aufferstehen.

8 Vnd sie gedachten an seine wort.

9 VND sie giengen wider vom Grabe / vnd verkündigeten das alles den Eilffen vnd den andern allen.

10 Es war aber Maria Magdalena vnd Johanna / vnd Maria Jacobi / vnd andere mit jnen / die solches den Aposteln sageten.

11 Vnd es dauchte sie jre wort eben als werens Merlin / vnd gleubten jnen nicht.

12 Petrus aber stund auff / vnd lieff zum Grabe / vnd bücket sich hin ein / vnd sahe die leinen Tücher alleine ligen / vnd gieng dauon / Vnd es nam jn wunder / wie es zugienge.

13 Vnd sihe / zween aus jnen giengen an demselbigen tage in einen Flecken der war von Jerusalem sechzig Feldwegs weit / des namen heisst Emmahus /

14 Vnd sie redeten mit ein ander von allen diesen Geschichten.

15 Vnd es geschach / da sie so redeten vnd befragten sich mit einander / nahet Jhesus zu jnen / vnd wandelte mit jnen /

16 Aber jre augen wurden gehalten / das sie jn nicht kandten.

17 Er sprach aber zu jnen / Was sind das fur rede / die jr zwischen euch handelt vnter wegen / vnd seid trawrig?

18 DA antwortet einer mit namen Cleophas / vnd sprach zu jm / Bistu allein vnter den Frembdlingen zu Jerusalem / der nicht wisse / was in diesen tagen drinnen geschehen ist?

19 Vnd er sprach zu jnen / Welchs? Sie aber sprachen zu jm / Das / von Jhesu von Nazareth / welcher war ein Prophet / mechtig von Thaten vnd Worten / fur Gott vnd allem Volck /

20 wie jn vnser Hohenpriester vnd Obersten vberantwortet haben / zum verdamnis des Todes / vnd gecreutziget.

21 Wir aber hoffeten / er solte Jsrael erlösen. Vnd vber das alles / ist heute der dritte tag / das solchs geschehen ist.

22 Auch haben vns erschreckt etliche Weiber der vnsern / die sind früe bey dem Grabe gewesen /

23 haben seinen Leib nicht funden / Komen vnd sagen / sie haben ein gesichte der Engel gesehen / welche sagen / er lebe.

24 Vnd etliche vnter vns giengen hin zum Grabe / vnd fundens also / wie die Weiber sagten / Aber jn funden sie nicht.

25 VND er sprach zu jnen / O jr Thoren vnd treges hertzen / zu gleuben alle dem / das die Propheten geredt haben /

26 Muste nicht Christus solches leiden / vnd zu seiner Herrligkeit eingehen?

27 Vnd fieng an von Mose vnd allen Propheten / vnd leget jnen alle Schrifft aus / die von jm gesagt waren.

28 VND sie kamen nahe zum Flecken / da sie hin giengen. Vnd er stellet sich / als wolt er fürder gehen /

29 Vnd sie nötigeten jn / vnd sprachen / Bleib bey vns / Denn es wil abend werden / vnd der tag hat sich geneiget. Vnd er gieng hin ein bey jnen zu bleiben.

30 Vnd es geschach / da er mit jnen zu tische sass / Nam er das Brot / dancket / brachs / vnd gabs jnen.

31 Da worden jre augen geöffnet / vnd erkenneten jn. Vnd er verschwand fur jnen.

32 VND sie sprachen vnternander / Brandte nicht vnser Hertze in vns / da er mit vns redet auff dem wege / als er vns die Schrifft öffnet.

33 Vnd sie stunden auff zu der selbigen stunde / kereten wider gen Jerusalem / vnd funden die Eilffe versamlet / vnd die bey jnen waren /

34 welche sprachen / Der HErr ist warhafftig aufferstanden / vnd Simoni erschienen.

35 Vnd sie erzeleten jnen / was auff dem wege geschehen war / vnd wie er von jnen erkand were / an dem / da er das Brot brach.

36 DA sie aber dauon redten / trat er selbs / Jhesus / mitten vnter sie / vnd sprach zu jnen / Friede sey mit euch.

37 Sie erschracken aber vnd furchten sich / meineten / sie sehen einen Geist.

38 Vnd er sprach zu jnen / Was seid jr so erschrocken? vnd warumb komen solche gedancken in ewer hertz?

39 Sehet meine Hende vnd meine Füsse / Jch bins selber / Fület mich vnd sehet / Denn ein Geist hat nicht fleisch vnd bein / wie jr sehet / das ich habe.

40 Vnd da er das saget / zeiget er jnen Hende vnd Füsse.

41 Da sie aber noch nicht gleubeten fur freuden / vnd sich verwunderten / sprach er zu jnen / Habt jr hie etwas zu essen?

42 Vnd sie legten jm fur ein stück vom gebraten Fisch vnd Honigseims /

43 vnd er nams vnd ass fur jnen.

44 ER aber sprach zu jnen / Das sind die Rede / die ich zu euch saget / da ich noch bey euch war / Denn es mus alles erfüllet werden / was von mir geschrieben ist im gesetz Mosi / in den Propheten / vnd in Psalmen.

45 Da öffenet er jnen das verstentnis / das sie die Schrifft verstunden /

46 vnd sprach zu jnen / Also ists geschrieben / vnd also muste Christus leiden / vnd aufferstehen / von den Todten am dritten tage /

47 Vnd predigen lassen in seinem Namen / Busse vnd Vergebung der sünde / vnter allen Völckern / vnd anheben zu Jerusalem.

48 Jr aber seid des alles Zeugen.

49 Vnd sihe / Jch wil auff euch senden die Verheissung meines Vaters. Jr aber solt in der stad Jerusalem bleiben / bis das jr angethan werdet mit Krafft aus der Höhe.

50 ER füret sie aber hinaus bis gen Bethania / vnd hub die Hende auff / vnd segenet sie.

51 Vnd es geschach da er sie segenet / schied er von jnen / vnd fuhr auff gen Himel.

52 Sie aber beteten jn an / vnd kereten wider gen Jerusalem mit grosser freude /

53 vnd waren allwege im Tempel / preiseten vnd lobeten Gott.