Römer



Epistel Sanct Paulus zu den Römern

CAPITEL

         
    

Röm 1

Röm 1:1

1 PAulus ein Knecht Jhesu Christi / beruffen zum Apostel / ausgesondert zu predigen das Euangelium Gottes /

2 Welchs er zuuor verheissen hat / durch seine Propheten / in der heiligen Schrifft /

3 von seinem Son / der geboren ist von dem samen Dauid nach dem Fleisch /

4 vnd krefftiglich erweiset ein Son Gottes / nach dem Geist / der da heiliget / Sint der zeit er aufferstanden ist von den Todten / nemlich / Jhesus Christ vnser HErr /

5 Durch welchen wir haben empfangen Gnade vnd Apostelampt vnter alle Heiden / den gehorsam des Glaubens auff zurichten / vnter seinem Namen /

6 Welcher jr zum teil auch seid / die da beruffen sind von Jhesu Christo.

7 ALlen die zu Rom sind / den liebesten Gottes / vnd beruffenen Heiligen. GNAde sey mit euch vnd Friede / von Gott vnserm Vater / vnd dem HErrn Jhesu Christo.

8 AVffs erst / Dancke ich meinem Gott / durch Jhesum Christ / ewer aller halben / Das man von ewrem glauben in aller Welt saget.

9 Denn Gott ist mein Zeuge (welchem ich diene in meinem Geist / am Euangelio von seinem Son) Das ich on vnterlas ewer gedencke /

10 vnd alle zeit in meinem gebet flehe / Ob sichs ein mal zutragen wolt / das ich zu euch keme / durch Gottes willen.

11 Denn mich verlanget euch zu sehen / Auff das ich euch mitteile etwas geistlicher Gabe / euch zu stercken

12 (Das ist) Das ich sampt euch getröstet würde / durch ewren vnd meinen glauben / den wir vnternander haben.

13 JCH wil euch aber nicht verhalten / lieben Brüder / das ich mir offt habe furgesetzt / zu euch zu komen / Bin aber verhindert bis her / Das ich auch vnter euch Frucht schaffete / gleich wie vnter andern Heiden.

14 Jch bin ein Schüldener / beide der Griechen vnd der Vngriechen / beide der Weisen vnd der Vnweisen /

15 Darumb / so viel an mir ist / bin ich geneiget / auch euch zu Rom das Euangelium zu predigen.

16 Denn ich scheme mich des Euangelij von Christo nicht / Denn es ist eine Krafft Gottes / die da selig machet / alle / die daran gleuben / die Jüden furnemlich vnd auch die Griechen.

17 Sintemal darinnen offenbaret wird die Gerechtigkeit / die fur Gott gilt / welche kompt aus glauben in glauben / Wie denn geschrieben stehet / Der Gerechte wird seines Glaubens leben.

18 Denn gottes zorn vom himel wird offenbart vber alles gottloses wesen vnd vngerechtigkeit der Menschen / die die Warheit in vngerechtigkeit auffhalten.

19 Denn das man weis / das Gott sey / ist jnen offenbar / Denn Gott hat es jnen offenbart /

20 damit / das Gottes vnsichtbares wesen / das ist / seine ewige Krafft vnd Gottheit / wird ersehen / so man des warnimpt / an den Wercken / nemlich / an der schepffung der welt. Also / das sie keine entschüldigung haben /

21 Die weil sie wusten / das ein Gott ist / vnd haben jn nicht gepreiset als einen Gott / noch gedancket / Sondern sind in jrem Tichten eitel worden / vnd jr vnuerstendiges Hertz ist verfinstert.

22 Da sie sich fur Weise hielten / Sind sie zu Narren worden /

23 Vnd haben verwandelt die Herrligkeit des vnuergenglichen Gottes / in ein Bilde gleich dem vergenglichen Menschen / vnd der Vogel / vnd der vierfüssigen vnd der kriechenden Thiere.

24 DArumb hat sie auch Gott dahin gegeben in jrer Hertzen gelüste / in vnreinigkeit / zu schenden jre eigene Leibe an jnen selbs.

25 Die Gottes warheit haben verwandelt in die Lügen / vnd haben geehret vnd gedienet dem Geschepffe mehr denn dem Schepffer / der da gelobet ist in ewigkeit / Amen.

26 Darumb hat sie Gott auch dahin gegeben in schendliche lüste / Denn jre Weiber haben verwandelt den natürlichen brauch in den vnnatürlichen.

27 Desselbigen gleichen auch die Man haben verlassen den naturlichen brauch des Weibes / vnd sind an einander erhitzet in jren Lüsten / vnd haben Man mit Man schande gewircket / vnd den Lohn jres jrthumbs (wie es denn sein solte) an jnen selbs empfangen.

28 Vnd gleich wie sie nicht geacht haben / das sie Gott erkenneten / hat sie Gott auch da hin gegeben in verkereten sinn / zu thun / das nicht taug /

29 Vol alles Vngerechten / Hurerey / Schalckheit / Geitzes / Bosheit / vol Hasses / Mordes / Hadders / Lists / Gifftig / Ohrenbleser /

30 Verleumbder / Gottes verechter / Freueler / Hoffertig / Rhumretig / Schedliche / den Eltern vngehorsam /

31 Vnuernünfftige / Trewlose / Störrig / Vnuersünlich / Vnbarmhertzig.

32 Die Gottes gerechtigkeit wissen (das die solchs thun / des Todes wirdig sind) Thun sie es nicht allein / sondern haben auch gefallen an denen / die es thun.


Röm 2

1 DARumb / o Mensch / kanstu dich nicht entschüldigen / wer du bist / der da richtet. Denn worinne du einen andern richtest / verdamstu dich selbs / Sintemal du eben dasselbige thust / das du richtest.

2 Denn wir wissen / das Gottes vrteil ist recht vber die / so solchs thun.

3 Denckestu aber / o Mensch / der du richtest die / so solches thun / vnd thust auch dasselbige / das du dem vrteil Gottes entrinnen werdest?

4 Oder verachtestu den reichthum seiner güte / gedult vnd langmütigkeit? Weissestu nicht / das dich Gottes güte zur Busse leitet?

5 DV aber nach deinem verstockten vnd vnbusfertigen Hertzen / heuffest dir selbst den zorn auff den tag des zorns vnd der offenbarung des gerechten gerichtes Gottes /

6 Welcher geben wird einem jglichen nach seinen wercken /

7 nemlich / Preis vnd ehre / vnd vnuergenglichs wesen / denen / die mit gedult in guten wercken trachten nach dem ewigen Leben /

8 Aber denen / die da zenckisch sind / vnd der warheit nicht gehorchen / gehorchen aber dem vngerechten / Vngnade vnd zorn /

9 trübsal vnd angst / vber alle Seelen der Menschen / die da böses thun / fürnemlich der Jüden vnd auch der Griechen.

10 Preis aber / vnd ehre vnd friede / allen denen / die da gutes thun / furnemlich den Jüden vnd auch den Griechen.

11 denn es ist kein ansehen der person fur Gott /

12 Welche on Gesetz gesündiget haben / Die werden auch on Gesetz verloren werden / Vnd welche am Gesetz gesündiget haben / die werden durchs Gesetz verurteilet werden.

13 Sintemal fur Gott nicht die das Gesetz hören / gerecht sind / Sondern die das Gesetze thun / werden gerecht sein.

14 Denn so die Heiden / die das Gesetz nicht haben / vnd doch von natur thun des Gesetzes werck / dieselbigen / dieweil sie das Gesetze nicht haben / sind sie jnen selbs ein Gesetz /

15 damit / das sie beweisen / des Gesetzes werck sey beschrieben in jrem hertzen / Sintemal jr Gewissen sie bezeuget / da zu auch die gedancken / die sich vnternander verklagen oder entschüldigen /

16 auff den tag / da Gott das verborgen der Menschen / durch Jhesum Christ / richten wird / lauts meines Euangelij.

17 SJhe aber zu / Du heissest ein Jüde / vnd verlessest dich auffs Gesetz / vnd rhümest dich Gottes /

18 vnd weissest seinen willen / Vnd weil du aus dem Gesetze vnterrichtet bist / prüfestu was das beste zu thun sey /

19 vnd vermissest dich zu sein ein Leiter der blinden / ein Liecht dere / die im finsternis sind /

20 ein Züchtiger der törichten / ein Lerer der einfeltigen / hast die forme / was zu wissen vnd recht ist im Gesetz.

21 Nu lerestu andere / Vnd lerest dich selber nicht / Du predigest / man solle nicht stelen / Vnd du stilest /

22 Du sprichst / man solle nicht ehebrechen / Vnd du brichest die ehe / Dir grewelt fur den Götzen / Vnd raubest Gott was sein ist /

23 Du rhümest dich des Gesetzes / Vnd schendet Gott durch vbertrettung des Gesetzes.

24 Denn ewrent halben wird Gottes namen gelestert vnter den Heiden / als geschrieben stehet.

25 DJe Beschneitung ist wol nutz / wenn du das Gesetz heltest. Heltestu aber das Gesetz nicht / so ist deine Beschneitung schon ein Vorhaut worden.

26 So nu die Vorhaut das recht im Gesetz helt / meinestu nicht / das seine Vorhaut werde fur eine Beschneitung gerechnet?

27 Vnd wird also das von natur eine Vorhaut ist / vnd das Gesetz volbringet / dich richten / der du vnter dem Buchstaben vnd Beschneitung bist / vnd das Gesetz vbertrittest.

28 Denn das ist nicht ein Jüde / der auswendig ein Jüde ist / Auch ist das nicht eine Beschneitung / die auswendig im fleisch geschicht /

29 Sondern das ist ein Jüde / der inwendig verborgen ist / vnd die Beschneitung des hertzen ist eine Beschneitung / die im Geist vnd nicht im Buchstaben geschicht / Welches lob ist nicht aus den Menschen / sondern aus Gott.


Röm 3

1 WAS haben denn die Jüden vorteils? Oder was nützet die Beschneitung?

2 Zwar fast viel. Zum ersten / Jnen ist vertrawet / was Gott geredt hat.

3 Das aber etliche nicht gleuben an dasselbige / was ligt daran? Solt jrer vnglaube Gottes glaube auffheben?

4 Das sey ferne. Es bleibe viel mehr also / Das Gott sey warhafftig / Vnd alle Menschen falsch. Wie geschrieben stehet / Auff das du gerecht seiest in deinen worten / vnd vberwindest / wenn du gerichtet wirst.

5 JSts aber also / das vnser vngerechtigkeit Gottes gerechtigkeit preiset / was wollen wir sagen? Jst denn Gott auch vngerecht / das er darüber zürnet? (Jch rede also auff Menschen weise)

6 Das sey ferne. Wie köndte sonst Gott die welt richten?

7 Denn so die warheit Gottes durch meine Lügen / herrlicher wird zu seinem preis / Warumb solt ich denn noch als ein Sünder gerichtet werden?

8 Vnd nicht viel mehr also thun (wie wir gelestert werden / vnd wie etliche sprechen / das wir sagen sollen) Lasset vns vbel thun / auff das gutes daraus kome? Welcher verdamnis ist gantz recht.

9 WAs sagen wir denn nu? Haben wir einen vorteil? Gar keinen. Denn wir haben droben beweiset / das beide Jüden vnd Griechen alle vnter der sünde sind /

10 Wie denn geschrieben stehet / Da ist nicht der gerecht sey / auch nicht einer /

11 da ist nicht der verstendig sey / da ist nicht / der nach Gott frage.

12 Sie sind alle abgewichen / vnd alle sampt vntüchtig worden / Da ist nicht der gutes thu / auch nicht einer.

13 Jr Schlund ist ein offen grab / mit jren Zungen handeln sie trüglich / Otterngifft ist vnter jren Lippen.

14 Jr mund ist vol fluchens vnd bitterkeit /

15 Jr füsse sind eilend blut zuuergiessen.

16 Jn jren wegen ist eitel vnfal vnd hertzleid /

17 vnd den weg des Friedes wissen sie nicht /

18 Es ist keine furcht Gottes fur jren augen.

19 WJr wissen aber das / was das Gesetz saget / das saget es denen / die vnter dem Gesetz sind / Auff das aller Mund verstopffet werde / vnd alle welt Gott schüldig sey /

20 Darumb / das kein Fleisch durch des Gesetzes werck fur jm gerecht sein mag. Denn durch das Gesetze kompt erkentnis der Sünde.

21 NV aber ist on zuthun des gesetzes / die Gerechtigkeit / die fur Gott gilt / offenbaret vnd bezeuget / durch das Gesetz vnd die Propheten.

22 Jch sage aber von solcher gerechtigkeit fur Gott / die da kompt durch den glauben an Jhesum Christ / zu allen vnd auff alle / die da gleuben.

23 DEnn es ist hie kein vnterscheid / Sie sind allzumal Sünder / vnd mangeln des Rhumes / den sie an Gott haben sollen /

24 Vnd werden on verdienst gerecht aus seiner Gnade / durch die Erlösung / so durch Christo Jhesu geschehen ist /

25 Welchen Gott hat furgestellet zu einem Gnadenstuel / durch den glauben in seinem Blut / Da mit er die Gerechtigkeit / die fur jm gilt / darbiete / in dem / das er SVNDE VERGJBT / welche bis an her blieben war / vnter göttlicher gedult /

26 Auff das er zu diesen zeiten darböte die Gerechtigkeit / die fur jm gilt / Auff das er allein Gerecht sey / vng gerecht mache den / der da ist des glaubens an Jhesu.

27 Wo bleibt nu der Rhum? Er ist aus / Durch welch Gesetz? durch der werck gesetz? Nicht also / Sondern durch des glaubens gesetz.

28 So halten wir es nu / Das der Mensch gerecht werde / on des Gesetzes werck / alleine durch den Glauben.

29 Oder ist Gott alleine der Jüden Gott? Jst er nicht auch der Heiden Gott? Ja freilich auch der Heiden Gott.

30 Sintemal es ist ein einiger Gott / der da gerecht machet die Beschneitung aus dem glauben / vnd die Vorhaut durch den glauben.

31 Wie? Heben wir denn das Gesetz auff / durch den glauben? Das sey ferne / sondern wir richten das Gesetz auff.


Röm 4

1 WAS sagen wir denn von vnserm vater Abraham / das er funden habe nach dem fleisch?

2 Das sagen wir / Jst Abraham durch die Werck gerecht / so hat er wol rhum / Aber nicht fur Gott.

3 Was saget aber die schrifft? Abraham hat Gott gegleubet / vnd das ist jm zur Gerechtigkeit gerechnet.

4 DEm aber / der mit wercken vmbgehet / wird der Lohn nicht aus gnade zugerechnet / sondern aus pflicht.

5 Dem aber / der nicht mit wercken vmbgehet / Gleubet aber an den / der die Gottlosen gerecht macht / dem wird sein glaube gerechnet zur gerechtigkeit.

6 NAch welcher weise auch Dauid sagt / Das die seligkeit sey allein des Menschen / welchem Gott zurechenet die gerechtigkeit / on zuthun der werck / da er spricht /

7 Selig sind die / welchen jre vngerechtigkeit vergeben sind / Vnd Welchen jre sünde bedecket sind

8 Selig ist der Man / welchem Gott keine sünde zurechnet.

9 NV diese seligkeit / gehet sie vber die beschneitung / oder vber die Vorhaut? Wir müssen je sagen / das Abraham sey sein glaube zur gerechtigkeit gerechnet.

10 Wie ist er jm denn zugerechnet? Jn der Beschneitung / oder in der Vorhaut? On zweiuel nicht in der Beschneitung / sondern in der Vorhaut.

11 Das zeichen aber in der Beschneitung empfieng er zum Siegel der gerechtigkeit des glaubens / welchen er noch in der Vorhaut hatte / Auff das er würde ein Vater aller / die da gleuben in der Vorhaut / das den selbigen solches auch gerechnet werde zur gerechtigkeit /

12 Vnd würde auch ein Vater der beschneitung / Nicht alleine dere / die von der Beschneitung sind / Sondern auch dere / die wandeln in den fusstapffen des glaubens / welcher war in der Vorhaut vnsers vaters Abrahams.

13 DEnn die verheissung / Das er solte sein der welt Erbe / ist nicht geschehen Abraham oder seinem Samen durchs Gesetz / sondern durch die gerechtigkeit des glaubens.

14 Denn wo die vom Gesetz Erben sind / So ist der Glaube nichts / vnd die Verheissung ist abe.

15 Sintemal das Gesetz richtet nur zorn an. Denn wo das Gesetz nicht ist / da ist auch keine vbertrettung.

16 Derhalben mus die Gerechtigkeit durch den glauben komen / Auff das sie sey aus gnaden / vnd die Verheissung fest bleibe / allem Samen / Nicht dem alleine / der vnter dem Gesetz ist / sondern auch dem / der des glaubens Abraham ist / welcher ist vnser aller Vater.

17 Wie geschrieben stehet / Jch habe dich gesetzt zum Vater vieler Heiden / fur Gott / dem du gleubet hast / Der da lebendig machet die Todten / vnd ruffet dem das nicht ist / das es sey.

18 VND der hat gegleubet auff Hoffnung / da nichts zu hoffen war / Auff das er würde ein Vater vieler Heiden. Wie denn zu jm gesagt ist / Also sol dein Same sein.

19 Vnd er ward nicht schwach im glauben / sahe auch nicht an seinen eigen Leib / welcher schon erstorben war / weil er fast hundert jerig war / Auch nicht den erstorben Leib der Sara.

20 Denn er zweiuelt nicht an der verheissung Gottes durch vnglauben / Sondern ward starck im glauben / vnd gab Gott die Ehre /

21 vnd wuste auffs allergewissest / das / was Gott verheisset das kan er auch thun.

22 Darumb ists jm auch zur Gerechtigkeit gerechnet.

23 DAS ist aber nicht geschrieben allein vmb seinen willen / das jm zugerechnet ist /

24 Sondern auch vmb vnsern willen / welchen es sol zugerechnet werden / So wir gleuben an den / der vnsern HErrn Jhesum aufferwecket hat / von den Todten /

25 Welcher ist vmb vnser Sünde willen da hin gegeben / Vnd vmb vnser Gerechtigkeit willen aufferwecket.


Röm 5

1 NV wir denn sind gerecht worden durch den glauben / So haben wir Friede mit Gott / durch vnsern HErrn Jhesu Christ /

2 Durch welchen wir auch einen Zugang haben im glauben / zu dieser gnade / darinnen wir stehen / vnd rhümen vns der Hoffnung der zukünfftigen Herrligkeit / die Gott geben sol.

3 Nicht allein aber das / Sondern wir rhümen vns auch der Trübsaln / die weil wir wissen / Das trübsal gedult bringet /

4 Gedult aber bringet erfarung / Erfarung aber bringet hoffnung

5 Hoffnung aber lesst nicht zu schanden werden. Denn die liebe Gottes ist ausgegossen in vnser hertz durch den heiligen Geist / welcher vns gegeben ist.

6 DEnn auch Christus / da wir noch schwach waren nach der zeit / ist fur vns Gottlosen gestorben.

7 Nu stirbet kaum jemand vmb des Rechtes willen. Vmb etwas Gutes willen thürste vieleicht jemand sterben.

8 Darumb preiset Gott seine Liebe gegen vns / das Christus fur vns gestorben ist / da wir noch Sünder waren.

9 So werden wir je viel mehr durch jn behalten werden fur dem zorn / nach dem wir durch sein Blut gerecht worden sind.

10 DEnn so wir Gott versünet sind / durch den Tod seines Sons / Da wir noch Feinde waren / Viel mehr werden wir selig werden durch sein Leben / so wir nu versünet sind?

11 Nicht allein aber das / sondern wir rhümen vns auch Gottes / durch vnsern HErrn Jhesum Christ / durch welchen wir nu die Versünung empfangen haben.

12 Derhalben / wie durch einen menschen die Sünde ist komen in die Welt / vnd der Tod durch die sünde / vnd ist also der Tod zu allen Menschen durch gedrungen / die weil sie alle gesündiget haben.

13 Denn die Sünde war wol in der Welt / bis auff das Gesetz / Aber wo kein Gesetz ist / da achtet man der sunde nicht.

14 Sondern der Tod herrschete von Adam an bis auff Mosen / auch vber die / die nicht gesündigt haben / mit gleicher vbertrettung / wie Adam / welcher ist ein Bilde / des / der zukünfftig war.

15 Aber nicht helt sichs mit der gabe / wie mit der Sünde. Denn so an eines sünde viel gestorben sind / So ist viel mehr Gottes gnade vnd gabe vielen reichlich widerfaren / durch Jhesum Christ / der der einige Mensch / in gnaden war.

16 VND nicht ist die Gabe alleine vber eine sünde / wie durch des einigen Sünders einige sünde / alles Verderben. Denn das vrteil ist komen aus einer sünde zur verdamnis / Die Gabe aber hilfft / auch aus vielen sünden zur gerechtigkeit.

17 Denn so vmb des einigen sünde willen der Tod geherrschet hat durch den einen / Viel mehr werden die / so da empfahen die fülle der Gnade vnd der Gaben zur gerechtigkeit herrschen im Leben / durch einen Jhesu Christ.

18 WJe nu durch eines Sünde die verdamnis vber alle Menschen komen ist / Also ist auch durch eines Gerechtigkeit die rechtfertigung des Lebens vber alle Menschen komen.

19 Denn gleich wie durch eines Menschen vngehorsam viel Sünder worden sind / Also auch durch eines Gehorsam werden viel Gerechten.

20 DAs Gesetz aber ist neben ein komen / auff das die Sünde mechtiger würde. Wo aber die Sünde mechtig worden ist / Da ist doch die Gnade viel mechtiger worden /

21 Auff das gleich wie die Sünde geherrschet hat zu dem Tode / Also auch herrsche die Gnade durch die gerechtigkeit zum ewigen Leben / durch Jhesum Christ.


Röm 6

1 WAs wollen wir hie zu sagen? Sollen wir denn in der Sünde beharren / auff das die Gnade deste mechtiger werde?

2 Das sey ferne. Wie solten wir in sünden wollen leben / der wir abgestorben sind?

3 Wisset jr nicht / Das alle / die wir in Jhesum Christ getaufft sind / die sind in seinen Tod getaufft?

4 So sind wir je mit jm begraben durch die Tauffe in den Tod / Auff das / gleich wie Christus ist aufferweckt von den Todten / durch die Herrligkeit des Vaters / Also sollen auch wir in einem newen Leben wandeln.

5 So wir aber sampt jm gepflantzet werden zu gleichem Tode / So werden wir auch der Aufferstehung gleich sein /

6 Die weil wir wissen / Das vnser alter Mensch sampt jm gecreutziget ist / Auff das der sündliche Leib auffhöre / das wir hinfurt der sunde nicht dienen.

7 Denn wer gestorben ist / der ist gerechtfertiget von der sunden.

8 SJnd wir aber mit Christo gestorben / so gleuben wir / das wir auch mit jm leben werden.

9 Vnd wissen / Das Christus von den den Todten erwecket / hinfurt nicht stirbet / der Tod wird hinfurt vber jn nicht herrschen.

10 Denn das er gestorben ist / das er der Sünde gestorben / zu einem mal / Das er aber lebet / das lebet er Gotte.

11 Also auch jr / haltet euch da fur / das jr der Sünde gestorben seid / vnd lebet Gotte / in Christo Jhesu vnserm HErrn.

12 SO lasset nu die Sünde nicht herrschen in ewrem sterblichen Leibe / jm gehorsam zu leisten in seinen lüsten.

13 Auch begebet nicht der sünden ewre Glieder zu Waffen der vngerechtigkeit / Sondern begebet euch selbs Gotte / als die da aus den Todten lebendig sind / vnd ewre glieder Gotte zu Waffen der gerechtigkeit.

14 Denn die sünde wird nicht herrschen können vber euch / Sintemal jr nicht vnter dem Gesetze seid / Sondern vnter der Gnade.

15 WJe nu? Sollen wir sündigen / die weil wir nicht vnter dem Gesetz / sondern vnter der Gnade sind? Das sey ferne.

16 Wisset jr nicht / welchen jr euch begebet zu Knechten / in gehorsam / des Knechte seid jr / dem jr gehorsam seid / Es sey der Sünde zum Tode / Oder dem Gehorsam zur Gerechtigkeit?

17 Gott sey aber gedancket / Das jr Knechte der Sünde gewesen seid / Aber nu gehorsam worden von hertzen / dem Furbilde der lere / welchem jr ergeben seid.

18 Denn nu jr frey worden seid von der Sünde / seid jr Knechte worden der Gerechtigkeit.

19 JCH mus menschlich dauon reden / vmb der schwacheit willen ewers Fleisches. Gleich wie jr ewre Glieder begeben habet zu dienste der Vnreinigkeit / vnd von einer Vngerechtigkeit zu der andern / Also begebet auch nu ewre Glieder zu dienste der Gerechtigkeit / das sie heilig werden.

20 Denn da jr der Sünde Knechte wartet / da wartet jr frey von der Gerechtigkeit /

21 Was hattet jr nu zu der zeit fur Frucht? welchs jr euch jtzt schemet / Denn das ende desselbigen / ist der Tod.

22 Nu jr aber seid von der Sünde frey / vnd Gottes Knechte worden / habt jr ewre Frucht / das jr heilig werdet / Das ende aber das ewige Leben.

23 Denn der Tod ist der Sünden sold / Aber die gabe Gottes ist das ewige Leben / in Christo Jhesu vnserm HErrn.


Röm 7

1 WJsset jr nicht / lieben Brüder (Denn ich rede mit denen / die das Gesetz / wissen) das das Gesetz herrschet vber den Menschen / so lange er lebet?

2 Denn ein Weib / das vnter dem Manne ist / die weil der Man lebet / ist sie verbunden an das Gesetz / So aber der Man stirbet / so ist sie los vom Gesetz / das den man betrifft.

3 Wo sie nu bey einem andern Manne ist / weil der man lebet / wird sie eine Ehebrecherin geheissen. So aber der Man stirbet / ist sie frey vom Gesetz / das sie nicht eine Ehebrecherin ist / wo sie bey einem andern Manne ist.

4 ALSo auch / meine Brüder / Jr seid getödtet dem Gesetz / durch den leib Christi / das jr bey einem andern seid / nemlich bey dem / der von den Todten aufferwecket ist / auff das wir Gott frucht bringen.

5 Denn da wir im Fleisch waren / da waren die sündlichen Lüste (welche durchs Gesetz sich erregeten) krefftig in vnsern Gliedern / dem Tode frucht zubringen.

6 Nu aber sind wir vom Gesetz los / vnd jm abgestorben / das vns gefangen hielt / Also / das wir dienen sollen im newen wesen des Geistes / vnd nicht im alten wesen des Buchstabens.

7 WAs wollen wir denn nu sagen? Jst das Gesetz sunde? Das sey ferne. Aber die sunde erkandte ich nicht / on durchs Gesetz. Denn ich wuste nichts von der Lust / wo das Gesetz nicht hette gesagt / Las dich nicht gelüsten.

8 Da nam aber die Sünde vrsach am Gebot / vnd erreget in mir allerley Lust. Denn on das Gesetz war die Sünde tod.

9 Jch aber lebete etwa on Gesetze. Da aber das Gebot kam / ward die Sünde wider lebendig /

10 Jch aber starb. Vnd es befand sich / das das Gebot mir zum Tode reichet / das mir doch zum Leben gegeben war.

11 Denn die Sünde nam vrsache am Gebot / vnd betrog mich / vnd tödtet mich durch dasselbige Gebot.

12 Das Gesetz ist je heilig / vnd das Gebot heilig / recht vnd gut.

13 JSt denn / das da gut ist / mir ein Tod worden? Das sey ferne. Aber die Sünde / auff das sie erscheine / wie sie sünde ist / hat sie mir durch das gute den Tod gewircket / Auff das die Sünde würde vber aus sündig / durchs Gebot.

14 Denn wir wissen / das das Gesetz geistlich ist / Jch bin aber fleischlich / vnter die Sünde verkaufft.

15 Denn ich weis nicht / was ich thu / Denn ich thu nicht das ich wil / sondern das ich hasse / das thu ich.

16 So ich aber das thu / das ich nicht wil / so willige ich / das das Gesetz gut sey.

17 So thu nu ich dasselbige nicht / sondern die sünde / die in mir wonet.

18 Denn ich weis / das in mir / das ist / in meinem Fleische wonet nichts guts. Wollen habe ich wol / Aber volnbringen das gute finde ich nicht.

19 Denn das Gute das ich wil / das thu ich nicht / Sondern das Böse / das ich nicht wil / das thu ich.

20 So ich aber thu / das ich nicht wil / so thu ich dasselbige nicht / sondern die Sünde / die in mir wonet.

21 SO finde ich mir nu ein Gesetz / der ich wil das gute thun / das mir das böse anhanget.

22 Denn ich habe lust an Gottes gesetz / nach dem inwendigen Menschen.

23 Jch sehe aber ein ander Gesetz in meinen Gliedern / das da widerstreittet dem Gesetz in meinem gemüte / vnd nimpt mich gefangen in der Sünden gesetz / welches ist in meinen gliedern.

24 Jch elender Mensch / wer wird mich erlösen von dem leibe dieses todes?

25 Jch dancke Gott durch Jhesum Christ vnsern HErrn. So diene ich nu mit dem gemüte dem gesetz Gottes / Aber mit dem fleische dem Gesetze der sünden.


Röm 8

1 SO ist nu nichts verdamlichs an denen / die in Christo Jhesu sind / die nicht nach dem Fleisch wandeln / sondern nach dem Geist.

2 Denn das gesetz des Geistes / der da lebendig machet in Christo Jhesu / hat mich frey gemacht von dem Gesetz der sünden vnd des todes.

3 Denn das dem Gesetz vmmüglich war (Sintemal es durch das Fleisch geschwechet ward) Das that Gott / vnd sandte seinen Son in der gestalt des sündlichen Fleisches / vnd verdampte die Sünde im Fleisch durch Sünde /

4 Auff das die gerechtigkeit vom Gesetz erfoddert / in vns erfüllet würde / Die wir nu nicht nach dem Fleische wandeln / sondern nach dem Geist.

5 DEnn die da fleischlich sind / die sind fleischlich gesinnet / Die aber geistlich sind / die sind geistlich gesinnet.

6 Aber fleischlich gesinnet sein / ist der Tod / Vnd geistlich gesinnet sein / ist leben vnd friede.

7 Denn fleischlich gesinnet sein / ist eine Feindschafft wider Gott / Sintemal es dem gesetze Gottes nicht vnterthan ist / denn er vermag es auch nicht.

8 Die aber fleischlich sind / mügen Gotte nicht gefallen.

9 Jr aber seid nicht fleischlich / sondern geistlich / So anders Gottes geist in euch wonet. Wer aber Christus geist nicht hat / Der ist nicht sein.

10 So aber Christus in euch ist / So ist der Leib zwar tod vmb der Sünde willen / Der Geist aber ist das Leben / vmb der Gerechtigkeit willen.

11 So nu der Geist / des / der Jhesum von den Todten aufferwecket hat / in euch wonet / So wird auch derselbige der Christum von den Todten aufferwecket hat / ewre sterbliche Leibe lebendig machen / vmb des willen / das sein Geist in euch wonet.

12 SO sind wir nu / lieben Brüder / Schüldener / nicht dem Fleisch / das wir nach dem Fleisch leben /

13 Denn wo jr nach dem Fleisch lebet / so werdet jr sterben müssen. Wo jr aber durch den Geist des fleisches Gescheffte tödtet / so werdet jr leben.

14 Denn welche der geist Gottes treibet / die sind Gottes kinder.

15 Denn jr habt nicht einen knechtlichen Geist empfangen / das jr euch aber mal fürchten müstet / Sondern jr habt einen kindlichen Geist empfangen / Durch welchen wir ruffen / Abba lieber vater.

16 Derselbige Geist gibt zeugnis vnserm geist / das wir Gotteskinder sind.

17 Sind wir denn Kinder / so sind wir auch Erben / nemlich / Gottes erben / vnd miterben Christi / So wir anders mit leiden / Auff das wir auch mit zur Herrligkeit erhaben werden.

18 Denn ich halte es dafur / Das dieser zeit leiden der Herrligkeit nicht werd sey / die an vns sol offenbaret werden.

19 Denn das engstliche harren der Creatur wartet auff die offenbarung der kinder Gottes.

20 Sintemal die Creatur vnterworffen ist der Eitelkeit / on jren willen / Sondern vmb des willen / der sie vnterworffen hat auff die Hoffnung.

21 Denn auch die Creatur frey werden wird von dem Dienst des vergenglichen wesens / zu der herrlichen Freiheit der kinder Gottes.

22 Denn wir wissen / das alle Creatur sehnet sich mit vns / vnd engstet sich noch jmer dar.

23 NJcht alleine aber sie / Sondern auch wir selbs / die wir haben des Geistes erstling / sehnen vns auch bey vns selbs / nach der Kindschafft / vnd warten auff vnsers Leibes erlösung.

24 Denn wir sind wol selig / Doch in der hoffnung. Die Hoffnung aber / die man sihet / ist nicht hoffnung / Denn wie kan man des hoffen / das man sihet?

25 So wir aber des hoffen / das wir nicht sehen / So warten wir sein durch gedult.

26 DEsselbigen gleichen auch der Geist hilfft vnser schwacheit auff. Denn wir wissen nicht / was wir beten sollen / wie sichs gebürt / Sondern der Geist selbs vertrit vns auffs beste / mit vnaussprechlichem seufftzen.

27 Der aber die hertzen forschet / der weis / was des Geistes sinn sey / Denn er vertrit die Heiligen nach dem das Gott gefellet.

28 Wir wissen aber / das denen / die Gott lieben / alle ding zum besten dienen / die nach dem Fursatz beruffen sind.

29 Denn welche er zuuor versehen hat / die hat er auch verordnet / das sie gleich sein solten dem Ebenbilde seines Sons / Auff das derselbige der Erstgeborne sey vnter vielen Brüdern.

30 Welche er aber verordnet hat / die hat er auch beruffen. Welche er aber beruffen hat / die hat er auch gerecht gemacht. Welche er aber hat gerecht gemacht / die hat er auch herrlich gemacht.

31 WAs wollen wir denn weiter sagen? Jst Gott fur vns / Wer mag wider vns sein?

32 Welcher auch seines eigen Sons nicht hat verschonet / Sondern hat jn fur vns alle da hin gegeben / Wie solt er vns mit jm nicht alles schencken?

33 Wer wil die ausserweleten Gottes beschüldigen? Gott ist hie / der da gerecht machet.

34 Wer wil verdamnen? Christus ist hie / der gestorben ist / Ja viel mehr / der auch aufferwecket ist / welcher ist zur rechten Gottes / vnd vertrit vns.

35 WEr wil vns scheiden von der liebe Gottes? Trübsal oder angst? oder verfolgung? oder hunger? oder blösse? oder ferligkeit? oder schwert?

36 Wie geschrieben stehet / Vmb deinen willen werden wir getödtet den gantzen tag / Wir sind geachtet fur Schlachtschafe.

37 Aber in dem allen vberwinden wir weit / vmb des willen / der vns geliebet hat.

38 Denn ich bin gewis / Das weder Tod noch Leben / weder Engel noch Fürstenthum / noch gewalt / weder gegenwertiges noch zukünfftiges /

39 weder hohes noch tieffes noch keine andere Creatur / mag vns scheiden von der liebe Gottes / die in Christo Jhesu ist vnserm HErrn.


Röm 9

1 JCH sage die warheit in Christo / vnd liege nicht / Des mir zeugnis gibt mein gewissen / in dem heiligen Geist /

2 Das ich grosse traurigkeit vnd schmertzen on vnterlas in meinem hertzen habe.

3 Jch habe gewündschet verbannet zu sein von Christo / fur meine Brüder / die meine Gefreundte sind nach dem Fleisch /

4 die da sind von Jsrael / Welchen gehört die Kindschafft / vnd die Herrligkeit / vnd der Bund / vnd das Gesetz / vnd der Gottesdienst / vnd die Verheissung /

5 welcher auch sind die Veter / aus welchen Christus her kompt nach dem Fleische / Der da ist Gott vber alles / gelobet in ewigkeit / Amen.

6 ABer nicht sage ich solchs / das Gottes wort darumb aus sey. Denn es sind nicht alle Jsraeliter die von Jsrael sind /

7 auch nicht alle die Abrahams samen sind / sind darumb auch Kinder / Sondern in Jsaac sol dir der Samen genennet sein.

8 Das ist / Nicht sind das Gotteskinder / die nach dem Fleisch kinder sind / Sondern die Kinder der Verheissung werden fur Samen gerechnet.

9 Denn dis ist ein wort der Verheissung / da er spricht / Vmb diese zeit wil ich komen / vnd Sara sol einen Son haben.

10 NJcht allein aber ists mit dem also / sondern auch da Rebecca von dem einigen Jsaac vnserm Vater schwanger ward /

11 ehe die Kinder geboren waren vnd weder guts noch böses gethan hatten / Auff das der fursatz Gottes bestünde / nach der wale / ward zu jr gesagt /

12 Nicht aus verdienst der werck / sondern aus gnade des Beruffers / also / Der Grössest sol dienstbar werden dem Kleinen /

13 Wie denn geschrieben stehet / Jacob habe ich geliebet / Aber Esau habe ich gehasset.

14 WAS wollen wir denn hie sagen? Jst denn Gott vngerecht? Das sey ferne.

15 Denn er spricht zu Mose / Welchem ich gnedig bin / dem bin ich gnedig / Vnd welches ich mich erbarme / des erbarme ich mich.

16 So ligt es nu nicht an jemands wollen oder lauffen / sondern an Gottes erbarmen.

17 Denn die Schrifft sagt zum Pharao / Eben darumb hab ich dich erweckt / das ich an dir meine Macht erzeige / Auff das mein Name verkündiget werde in allen Landen.

18 So erbarmet er sich nu / welches er wil / Vnd verstocket welchen er wil.

19 SO sagestu zu mir. Was schüldiget er denn vns? Wer kan seinem willen widerstehen?

20 Ja lieber Mensch / wer bistu denn / das du mit Gott rechten wilt? Spricht auch ein Werck zu seinem Meister / Warumb machstu mich also?

21 Hat nicht ein Töpffer macht / aus einem Klumpen zu machen / ein Fas zu ehren / vnd das ander zu vnehren?

22 Derhalben da Gott wolte zorn erzeigen / vnd kund thun seine Macht / Hat er mit grosser gedult getragen die Gefesse des zorns / die da zugerichtet sind zur verdamnis /

23 Auff das er kundthete den reichthum seiner Herrligkeit / an den Gefessen der barmhertzigkeit / die er bereitet hat zur Herrligkeit.

24 WElche er beruffen hat / nemlich vns / Nicht alleine aus den Jüden / sondern auch aus den Heiden.

25 Wie er denn auch durch Osee spricht / Jch wil das mein Volck heissen / das nicht mein Volck war / Vnd meine Liebe / die nicht die liebe war.

26 Vnd sol geschehen / An dem Ort / da zu jnen gesagt ward / Jr seid nicht mein Volck / Sollen sie Kinder des lebendigen Gottes genennet werden.

27 JSaias aber schreitet fur Jsrael / Wenn die zal der Kinder von Jsrael würde sein / wie der sand am Meer / So wird doch das Vbrige selig werden.

28 Denn es wird ein verderben vnd steuren geschehen zur Gerechtigkeit / Vnd der HERr wird dasselbige steuren thun auff Erden.

29 Vnd wie Jsaias dauor sagt / Wenn vns nicht der HErr Zebaoth hette lassen Samen vberbleiben / So weren wir / wie Sodoma worden / vnd gleich wie Gomorra.

30 WAS wollen wir nu hie sagen? Das wollen wir sagen. Die Heiden / die nicht haben nach der Gerechtigkeit gestanden / haben die Gerechtigkeit erlanget / Jch sage aber von der Gerechtigkeit / die aus dem glauben kompt.

31 Jsrael aber hat dem Gesetz der gerechtigkeit nachgestanden / vnd hat das Gesetz der gerechtigkeit nicht vberkomen.

32 Warumb das? Darumb / das sie es nicht aus dem glauben / sondern als aus den wercken des Gesetzes süchen. Denn sie haben sich gestossen an den Stein des anlauffens /

33 Wie geschrieben stehet / Sihe da / Jch lege in Zion einen Stein des anlauffens / vnd einen Fels der ergernis / Vnd wer an Jn gleubet / der sol nicht zu schanden werden.


Röm 10

1 LIeben Brüder / meines hertzen wundsch ist / vnd flehe auch Gott fur Jsrael / das sie selig werden.

2 Denn ich gebe jnen des zeugnis / das sie eiuern vmb Gott / Aber mit vnuerstand.

3 Denn sie erkennen die Gerechtigkeit nicht / die fur Gott gilt / vnd trachten jre eigene Gerechtigkeit auffzurichten / vnd sind also der gerechtigkeit die fur Gott gilt / nicht vnterthan.

4 Denn Christus ist des Gesetzes ende / Wer an Den gleubet / der ist gerecht.

5 MOses schreibt wol von der gerechtigkeit / die aus dem Gesetz kompt / Welcher Mensch dis thut / der wird drinnen Leben.

6 Aber die Gerechtigkeit aus dem glauben / spricht also / Sprich nicht in deinem Hertzen / Wer wil hin auff gen Himel faren(Das ist nicht anders / denn Christum her ab holen)

7 Oder / wer wil hin ab in die Tieffe faren? (Das ist nicht anders / denn Christum von den Todten holen)

8 Aber was sagt sie? Das wort ist dir nahe / nemlich in deinem Munde / vnd in deinem Hertzen. Dis ist das wort vom glauben / das wir predigen.

9 DEnn so du mit deinem munde bekennest Jhesum / das Er der HErr sey / vnd gleubest in deinem hertzen / das Jn Gott von den Todten aufferwecket hat / so wirstu selig.

10 Denn so man von Hertzen gleubet / so wird man gerecht / Vnd so man mit dem Munde bekennet / so wird man selig.

11 Denn die Schrifft spricht / Wer an Jn gleubet / wird nicht zu schanden werden.

12 Es ist hie kein vnterscheid vnter Jüden vnd Griechen / Es ist aller zu mal ein HERR / reich vber alle / die jn anruffen.

13 Denn wer den Namen des HERRN wird anruffen / sol selig werden.

14 WJe sollen sie aber anruffen / an den sie nicht gleuben? Wie sollen sie aber gleuben / von dem sie nichts gehört haben? Wie sollen sie aber hören on Prediger?

15 Wie sollen sie aber predigen / wo sie nicht gesand werden? Wie denn geschrieben stehet / Wie lieblich sind die Füsse dere / die den Friede verkündigen / die das Gute verkündigen.

16 Aber sie sind nicht alle dem Euangelio gehorsam. Denn Jsaias spricht / HERR / Wer gleubet vnserm predigen?

17 So kompt der glaube aus der predigt / Das predigen aber durch das wort Gottes.

18 Jch sage aber / Haben sie es nicht gehöret? Zwar es ist je in alle Land ausgegangen jrer schall / vnd in alle Welt jre wort.

19 JCh sage aber / Hat es Jsrael nicht erkand? Der erste Moses spricht / Jch wil euch eiuern machen vber dem / das nicht mein Volck ist / vnd vber einem vnuerstendigen volck wil ich euch erzürnen.

20 Jsaias aber darff wol so sagen / Jch bin erfünden von denen / die mich nicht gesucht haben / vnd bin erschienen denen / die nicht nach mir gefragt haben.

21 Zu Jsrael aber spricht er / Den gantzen tag habe ich meine Hende ausgestrecket / zu dem Volck / das jm nicht sagen lesset / vnd widerspricht.


Röm 11

1 SO sage ich nu / Hat denn Gott sein Volck verstossen? Das sey ferne. Denn ich bin auch ein Jsraeliter / von dem samen Abraham / aus dem geschlecht BenJamin.

2 Gott hat sein Volck nicht verstossen / welchs er zuuor versehen hat. ODer wisset jr nicht / was die schrifft saget von Elia? Wie er trit fur Gott wider Jsrael / vnd spricht /

3 HERR / Sie haben deine Propheten getödtet / vnd haben deine Altar ausgegraben / Vnd ich bin allein vberblieben / vnd sie stehen mir nach meinem Leben.

4 Aber was sagt jm das göttliche antwort? Jch hab mir lassen vberbleiben sieben tausent Man / die nicht haben jre knie gebeuget fur dem Baal.

5 Also gehets auch jtzt zu dieser zeit / mit diesen Verbliebenen / nach der Walh der gnaden.

6 Jsts aber aus gnaden / so ists nicht aus verdienst der werck / Sonst würde gnade nicht gnade sein. Jsts aber aus verdienst der werck / so ist die gnade nichts / Sonst were verdienst nicht verdienst.

7 WJe denn nu? Das Jsrael suchet / das erlanget er nicht / die Walh aber erlanget es / Die andern sind verstockt.

8 Wie geschrieben stehet / Gott hat jnen gegeben einen erbitterten Geist / Augen das sie nicht sehen / vnd Ohren das sie nicht hören / bis auff den heutigen tag.

9 Vnd Dauid spricht / Las jren Tisch zu einem Strick werden / vnd zu einer Berückung / vnd zum Ergernis / vnd jnen zur Vergeltung.

10 Verblende jre Augen / das sie nicht sehen / vnd beuge jren Rücken alle zeit.

11 SO sage ich nu / Sind sie darumb angelauffen / das sie fallen solten? Das sey ferne. Sondern aus jrem Fall ist den Heiden das heil widerfaren / Auff das sie denen nach eiuern solten.

12 Denn so jrer Fall der Welt reichthum ist / vnd jr Schade ist der Heiden reichthum / Wie viel mehr wenn jr zal vol würde.

13 Mit euch Heiden rede ich / Denn die weil ich der Heiden Apostel bin / wil ich mein Ampt preisen /

14 Ob ich möchte die / so mein Fleisch sind / zu eiuern reitzen / vnd jrer etliche selig machen.

15 Denn so jrer verlust der Welt versünung ist / Was were das anders / denn das Leben von den Todten nemen?

16 Jst der Anbruch heilig / so ist auch der Teig heilig / Vnd so die Wurtzel heilig ist / so sind auch die Zweige heilig.

17 OB aber nu etliche von den Zweigen zubrochen sind / Vnd du / da du ein wil der Olbawm warest / bist vnter sie gepfropffet / vnd teilhafftig worden der wurtzel vnd des saffts im Olbawm /

18 So rhüme dich nicht wider die Zweige. Rhümestu dich aber wider sie / So soltu wissen / das du die wurtzel nicht tregest / sondern die wurtzel treget dich.

19 So sprichstu / die Zweige sind zubrochen / das ich hin ein gepfropffet würde.

20 Jst wol geredt. Sie sind zubrochen / vmb jres vnglaubens willen / Du stehest aber durch den glauben. Sey nicht stoltz / sondern fürchte dich /

21 Hat Gott der natürlichen Zweige nicht verschonet / Das er vieleicht dein auch nicht verschone.

22 DArumb schaw die güte vnd den ernst Gottes / Den ernst an denen / die gefallen sind / Die güte aber an dir / So ferne du an der güte bleibest / Sonst wirstu auch abgehawen werden.

23 Vnd jene / so sie nicht bleiben in dem vnglauben / werden sie eingepfropffet werden / Gott kan sie wol wider einpfropffen.

24 Denn so du aus dem Olbawm der von natur wilde war / bist ausgehawen / vnd wider die natur / in den guten Olbawm gepfropffet / Wie viel mehr werden die natürlichen eingepfropffet / in jren eigen Olbawm?

25 JCH wil euch nicht verhalten / lieben Brüder / dieses Geheimnis / auff das jr nicht stoltz seid. Blindheit ist Jsrael eins teils widerfaren / So lange / bis die fülle der Heiden eingegangen sey /

26 vnd also das gantze Jsrael selig werde. Wie geschrieben stehet / Es wird komen aus Zion / der da erlöse / vnd abwende das gottlose wesen von Jacob.

27 Vnd dis ist mein Testament mit jnen / wenn ich jre sünde werde wegnemen.

28 Nach dem Euangelio halte ich sie fur Feinde / vmb ewren willen / Aber nach der Walh habe ich sie lieb / vmb der Veter willen.

29 GOttes gaben vnd beruffung / mögen jn nicht gerewen.

30 Denn gleicher weise / wie auch jr weiland nicht habt gegleubet an Gott / Nu aber habt jr barmhertzigkeit vberkomen / vber jrem vnglauben /

31 Also auch jene haben jtzt nicht wolt gleuben an die barmhertzigkeit / die euch widerfaren ist / Auff das sie auch barmhertzigkeit vberkomen.

32 Denn Gott hats alles beschlossen vnter dem vnglauben / Auff das er sich aller erbarme.

33 O welch ein tieffe des reichthums / beide der weisheit vnd erkentnis Gottes / Wie gar vnbegreifflich sind seine gerichte / vnd vnerforschlich seine wege.

34 Denn wer hat des HERRN sinn erkand? Oder wer ist sein Ratgeber gewesen?

35 Oder wer hat jm was zuuor gegeben / das jm werde wider vergolten?

36 Denn von jm / vnd durch jn / vnd in jm / sind alle ding / Jm sey Ehre in ewigkeit / AMEN.


Röm 12

1 JCH ermane euch / lieben Brüder / durch die Barmhertzigkeit Gottes / Das jre ewre Leibe begebet zum Opffer / das da lebendig / heilig / vnd Gott wolgefellig sey / welchs sey ewer vernünfftiger Gottesdienst.

2 Vnd stellet euch nicht dieser Welt gleich / sondern verendert euch durch vernewerung ewers sinnes / Auff das jr prüfen möget / welchs da sey der gute / der wolgefellige / vnd der volkomene Gottes wille.

3 DEnn ich sage durch die Gnade / die mir gegeben ist / jederman vnter euch / Das niemand weiter von jm halte / denn sichs gebürt zu halten / Sondern das er von jm messiglich halte / ein jglicher nach dem Gott ausgeteilet hat / das mas des glaubens.

4 Denn gleicher weise als wir in einem Leibe viel Glieder haben / aber alle glieder nicht einerley Geschefft haben /

5 Also sind wir viele ein Leib in Christo / Aber vnternander ist einer des andern Glied /

6 Vnd haben mancherley Gaben nach der gnade / die vns gegeben ist.

7 Hat jemand Weissagung / so sey sie dem glauben ehnlich. Hat jemand ein Ampt / so warte er des ampts. Leret jemand / so warte er der lere.

8 Ermanet jemand / so warte er des ermanens. Gibt jemand / so gebe er einfeltiglich. Regieret jemand / so sey er sorgfeltig. Vbet jemand Barmhertzigkeit / so thu ers mit lust.

9 DJe Liebe sey nicht falsch. Hasset das arge / Hanget dem guten an.

10 Die brüderliche Liebe vnternander sey hertzlich. Einer kome dem andern mit Ehrerbietung zuuor.

11 Seid nicht trege / was jr thun solt. Seid brünstig im geiste. Schicket euch in die zeit.

12 Seid frölich in hoffnung / Gedültig in trübsal / Haltet an am gebet.

13 Nemet euch der Heiligen notdurfft an. Herberget gerne.

14 Segenet die euch verfolgen / Segenet vnd fluchet nicht.

15 Frewet euch mit den Frölichen / vnd weinet mit den Weinenden.

16 Habt einerley sinn vnternander. Trachtet nicht nach hohen dingen / sondern haltet euch herunter zu den Nidrigen.

17 Haltet euch nicht selbs fur Klug. VErgeltet niemand böses mit bösem. Vleissiget euch der ehrbarkeit gegen jederman /

18 Jst es müglich / so viel an euch ist / so habt mit allen Menschen friede.

19 Rechet euch selber nicht / meine Liebesten / sondern gebet raum dem zorn (Gottes) Denn es stehet geschrieben / Die Rache ist mein / Jch wil vergelten / spricht der HERR.

20 So nu deinen Feind hungert / so speise jn / Dürstet jn / so trencke jn / Wenn du das thust / so wirstu fewrige Kolen auff sein Heubt samlen.

21 Las dich nicht das böse vberwinden / Sondern vberwinde das böse mit gutem.


Röm 13

1 JEderman sey vnterthan der Oberkeit / die gewalt vber jn hat. Denn es ist keine Oberkeit / on von Gott / Wo aber Oberkeit ist / die ist von Gott verordnet.

2 Wer sich nu wider die Oberkeit setzet / Der widerstrebet Gottes ordnung / Die aber widerstreben / werden vber sich ein Vrteil empfahen.

3 Denn die Gewaltigen sind nicht den guten wercken / Sondern den bösen zu fürchten. Wiltu dich aber nicht fürchten fur der Oberkeit / so thue gutes / so wirstu lob von derselbigen haben /

4 Denn sie ist Gottes Dienerin / dir zu gut. Thustu aber böses / so fürchte dich / Denn sie tregt das Schwert nicht vmb sonst / Sie ist Gottes Dienerin / eine Racherin zur straffe vber den / der böses thut.

5 So seid nu aus not vnterthan / nicht alleine vmb der straffe willen / Sondern auch vmb des Gewissens willen.

6 Derhalben müsset jr auch Schos geben / Denn sie sind Gottes diener / die solchen schutz sollen hand haben.

7 SO gebet nu jederman / was jr schüldig seid / Schos / dem der schos gebürt / Zol / dem der zol gebürt / Furcht / dem die furcht gebürt / Ehre / dem die ehre gebürt.

8 Seid niemand nichts schüldig / denn das jr euch vnternander liebet / Denn wer den andern liebet / der hat das Gesetz erfüllet.

9 Denn das da gesagt ist / Du solt nicht ehebrechen / Du solt nicht tödten / Du solt nicht stelen / Du solt nicht falsch gezeugnis geben / Dich sol nichts gelüsten. Vnd so ein anders Gebot mehr ist / das wird in diesem wort verfasset / Du solt deinen Nehesten lieben / als dich selbs.

10 Die Liebe thut dem Nehesten nichts böses. So ist nu die Liebe des Gesetzes erfüllung.

11 VND weil wir solches wissen / nemlich die zeit / das die stunde da ist / auff zu stehen vom Schlaff (Sintemal vnser Heil jtzt neher ist / denn da wirs gleubten)

12 Die nacht ist vergangen / der Tag aber her bey komen. So lasset vns ablegen die werck der Finsternis / vnd anlegen die waffen des Liechtes.

13 Lasset vns ehrbarlich wandeln / als am tage / Nicht in fressen vnd sauffen / nicht in kamern vnd vnzucht / nicht in hadder vnd neid /

14 Sondern ziehet an den HErrn Jhesu Christ. Vnd wartet des Leibes / Doch also / das er nicht geil werde.


Röm 14

1 DEn Schwachen im glauben nemet auff / vnd verwirret die gewissen nicht.

2 Einer gleubet / er möge allerley essen / Welcher aber schwach ist / der isset Kraut.

3 Welcher isset / der verachte den nicht / der da nicht isset / Vnd welcher nicht isset / der richte den nicht / der da isset / Denn Gott hat jn auffgenomen.

4 Wer bistu / das du einen frembden Knecht richtest? Er stehet oder fellet seinem HErrn / Er mag aber wol auffgerichtet werden / Denn Gott kan jn wol auffrichten.

5 EJner helt einen Tag fur den andern / Der ander aber helt alle tage gleich. Ein jglicher sey in seiner meinung gewis.

6 Welcher auff die tage helt / der thuts dem HErrn / Vnd welcher nichts drauff helt / der thuts auch dem HErrn. Welcher isset / der isset dem HErrn / denn er dancket Gott / Welcher nicht isset / der isset dem HErrn nicht / vnd dancket Gott.

7 Denn vnser keiner lebet jm selber / vnd keiner stirbet jm selber.

8 Leben wir / so leben wir dem HErrn / Sterben wir / so sterben wir dem HErrn. Darumb / wir leben oder sterben / so sind wir des HErrn.

9 Denn dazu ist Christus auch gestorben vnd aufferstanden / vnd wider lebendig worden / das er vber Todte vnd Lebendige HErr sey.

10 DV aber / was richtestu deinen Bruder? Oder du ander / was verachtestu deinen Bruder? Wir werden alle fur den richtstuel Christi dargestellet werden /

11 Nach dem geschrieben stehet / So war als ich lebe / spricht der HERr / mir sollen alle Knie gebeuget werden / vnd alle Zungen sollen Gott bekennen.

12 So wird nu ein jglicher fur sich selbs Gotte rechenschafft geben.

13 Darumb lasset vns nicht mehr einer den andern richten / sondern das richtet viel mehr / das niemand seinem Bruder einen anstos oder ergernis darstelle.

14 JCH weis vnd bins gewis / in dem HErrn Jhesu / das nichts gemein ist an jm selbs / On der es rechnet fur gemein / dem selbigen ists gemein.

15 So aber dein Bruder vber deiner Speise betrübet wird / so wandelstu schon nicht nach der liebe. Lieber / verderbe den nicht mit deiner Speise / vmb welches willen Christus gestorben ist.

16 Darumb schaffet / Das ewer Schatz nicht verlestert werde.

17 Denn das reich Gottes ist nicht essen vnd trincken / Sondern gerechtigkeit vnd friede / vnd freude in dem heiligen Geiste /

18 Wer darinnen Christo dienet / der ist Gott gefellig / vnd den Menschen werd.

19 DArumb lasset vns dem nachstreben / das zum Friede dienet / vnd was zur Besserung vnternander dienet.

20 Lieber / verstöre nicht vmb der Speise willen Gottes werck. Es ist zwar alles rein / Aber es ist nicht gut / dem / der es isset mit einem anstos seines Gewissens.

21 Es ist viel besser / du essest kein Fleisch / vnd trinckest keinen wein / oder das / dar an sich dein Bruder stösset / oder ergert oder schwach wird.

22 Hastu den glauben / So habe jn bey dir selbs / fur Gott. Selig ist der jm selbs kein Gewissen machet / in dem / das er annimpt.

23 Wer aber darüber zweiuelt / vnd isset doch / Der ist verdampt / Denn es gehet nicht aus dem glauben. Was aber nicht aus dem glauben gehet / das ist sünde.


Röm 15

1 WJR aber / die wir Starck sind / sollen der Schwachen gebrechligkeit tragen / vnd nicht gefallen an vns selber haben.

2 Es stelle sich aber ein jglicher vnter vns also / das er seinem Nehesten gefalle / zum gut zur besserung.

3 Denn auch Christus nicht an jm selber gefallen hatte / Sondern / wie geschrieben stehet / Die schmache dere / die dich schmehen / sind vber mich gefallen.

4 Was aber vor hin geschrieben ist / das ist vns zur Lere geschrieben / Auff das wir durch gedult vnd trost der Schrifft hoffnung haben.

5 Gott aber der Gedult vnd des Trostes / gebe euch / das jr einerley gesinnet seid vnternander / nach Jhesu Christ /

6 Auff das jr einmütiglich / mit einem munde lobet Gott vnd den Vater vnsers HErrn Jhesu Christi.

7 Darumb nemet euch vnternander auff / Gleich wie euch Christus hat auffgenomen zu Gottes lobe.

8 JCh sage aber / Das Jhesus Christus sey ein Diener gewesen der Beschneitung / vmb der warheit willen Gottes / zu bestetigen die verheissung den Vetern geschehen /

9 Das die Heiden aber Gott loben / vmb der Barmhertzigkeit willen / Wie geschrieben stehet / Darumb wil ich dich loben vnter den Heiden / vnd deinem Namen singen.

10 Vnd abermal spricht er / Frewet euch jr Heiden mit seinem Volck.

11 Vnd abermal / Lobet den HERRN alle Heiden / vnd preiset jn alle Völcker.

12 Vnd abermal spricht Jsaias / Es wird sein die Wurtzel Jesse / vnd der aufferstehen wird zu herrschen vber die Heiden / auff Den werden die Heiden hoffen.

13 Gott aber der Hoffnung / erfülle euch mit aller freude vnd friede / im Glauben / Das jr völlige hoffnung habt / durch die krafft des heiligen Geistes.

14 JCH weis aber fast wol von euch / lieben Brüder / das jr selber vol gütigkeit seid / erfüllet mit aller Erkentnis / das jr euch vnternander könnet ermanen.

15 Jch habs aber dennoch gewagt / vnd euch etwas wollen schreiben / lieben Brüder / euch zu erinnern / vmb der gnade willen / die mir von Gott gegeben ist /

16 Das ich sol ein Diener Christi vnter die Heiden / zu opffern das Euangelium Gottes / Auff das die Heiden ein Opffer werden / Gott angeneme / geheiliget durch den heiligen Geist.

17 DArumb kan ich mich rhümen / in Jhesu Christ / das ich Gott diene.

18 Denn ich thürste nicht etwas reden / wo dasselbige Christus nicht durch mich wirckete / die Heiden zum gehorsam zu bringen / durch wort vnd werck /

19 durch krafft der Zeichen vnd Wunder / vnd durch krafft des geistes Gottes / Also / das ich von Jerusalem an vnd vmbher bis an Jllyricum / alles mit dem Euangelio Christi erfüllet habe.

20 Vnd mich sonderlich geuliessen / das Euangelium zu predigen / wo Christus name nicht bekand war / Auff das ich nicht auff einen frembden grund bawete /

21 Sondern wie geschrieben stehet / Welchen nicht ist von jm verkündiget / die sollens sehen / Vnd welche nicht gehöret haben / sollens verstehen.

22 Das ist auch die Sache / darumb ich viel mal verhindert bin zu euch zu komen.

23 Nu ich aber nicht mehr raum habe in diesen Lendern / habe aber verlangen zu euch zu komen / von vielen jaren her /

24 wenn ich reisen werde in Hispanian / wil ich zu euch komen. Denn ich hoffe das ich da durch reisen vnd euch sehen werde / vnd von euch dort hin geleitet werden müge / So doch / das ich zuuor mich ein wenig mit euch ergetze.

25 NV aber fare ich hin gen Jerusalem / den Heiligen zu dienst.

26 Denn die aus Macedonia / vnd Achaia haben williglich eine gemeine Stewer zusamen gelegt / den armen Heiligen zu Jerusalem /

27 Sie habens williglich gethan / vnd sind auch jre Schüldener. Denn so die Heiden sind jrer geistlichen Güter teilhafftig worden / Jsts billich das sie jnen auch in leiblichen Gütern dienst beweisen.

28 Wenn ich nu solches ausgerichtet / vnd jnen diese Frucht versigelt habe / wil ich durch euch in Hispanian ziehen.

29 Jch weis aber / wenn ich zu euch kome / das ich mit vollem segen des Euangelij Christi komen werde.

30 JCh ermane euch aber / lieben Brüder durch vnsern HErrn Jhesu Christ vnd durch die liebe des Geistes / Das jr mir helffet kempffen / mit beten fur mich zu Gott /

31 Auff das ich erretet werde von den Vngleubigen in Judea / Vnd das mein Dienst / den ich gen Jerusalem thu / angeneme werde den Heiligen /

32 Auff das ich mit freuden zu euch kome / durch den willen Gottes / vnd mich mit euch erquicke.

33 Der Gott aber des Friedes sey mit euch allen / AMEN.


Röm 16

1 Jch befehl euch vnser Schwester Pheben / welche ist am dienste der Gemeine zu Kenchrea /

2 Das jr sie auffnemet in dem HErrn / wie sichs zimet den Heiligen / Vnd thut jr beystand in allem Gescheffte / darinnen sie ewer bedarff / Denn sie hat auch vielen beystand gethan / auch mir selbs.

3 GRüsset die Priscan vnd den Aquilan / meine gehülffen in Christo Jhesu /

4 welche haben fur mein Leben jre helse dargegeben / Welchen nicht allein ich dancke / sondern alle Gemeine vnter den Heiden /

5 Auch grüsset die Gemeine in jrem Hause. Grüsset Epenetum / meinen liebesten / welcher ist der Erstling vnter den aus Achaia in Christo.

6 Grüsset Mariam / welche viel mühe vnd erbeit mit vns gehabt hat.

7 Grüsset den Andronicum vnd den Junian meine gefreundte / vnd meine Mitgefangene / welche sind berümpte Apostel / vnd fur mir gewesen in Christo.

8 Grüsset Amplian meinen lieben in dem HErrn.

9 Grüsset Vrban vnsern Gehülffen in Christo / vnd Stachyn meinen lieben.

10 Grüsset Apellen den bewerten in Christo. Grüsset die da sind von Aristobuli gesinde.

11 Grüsset Herodionem meinen gefreundten. Grüsset die da sind von Narcissus gesinde / in dem HErrn.

12 Grüsset die Tryphena / vnd die Tryphosa welche in dem HErrn geerbeitet haben. Grüsset die Persida meine liebe / welche in dem HErrn viel geerbeitet hat.

13 Grüsset Ruffum den ausserweleten in dem HErrn / vnd seine vnd meine Mutter.

14 Grüsset Asyncritum vnd Phlegonten / Herman / Patroban / Hermen / vnd die Brüder bey jnen.

15 Grüsset Philologum vnd die Julian / Nereum vnd seine Schwester / vnd Olympan / vnd alle Heiligen bey jnen.

16 Grüsset euch vnternander mit dem heiligen Kus. Es grüssen euch die gemeinen Christi.

17 JCH ermane aber euch / lieben Brüder / Das jr auffsehet / auff die da Zurtrennung vnd Ergernis anrichten / neben der Lere / die jr gelernet habt / vnd weichet von denselbigen.

18 Denn solche dienen nicht dem HErrn Jhesu Christo / sondern jrem Bauche / Vnd durch süsse wort vnd prechtige Rede / verfüren sie die vnschüldigen Hertzen.

19 Denn ewer gehorsam ist vnter jederman auskomen. Derhalben frewe ich mich vber euch. Jch wil aber / das jr weise seid auffs gute / aber einfeltig auffs böse.

20 Aber der Gott des friedes zutrette den Satan vnter ewre Füsse in kürtzen. Die gnade vnsers HErrn Jhesu Christi sey mit euch.

21 ES grüssen euch Timotheus mein gehülffe / vnd Lucius / vnd Jason / vnd Sosipater / meine gefreundten.

22 Jch Tertius grüsse euch / der ich diesen Brieff geschrieben habe / in dem HErrn.

23 Es grüsset euch Gaius / mein vnd der gantzen Gemeine wirt Es grüsset euch Erastus der stad Rendmeister / vnd Quartus der Bruder.

24 Die Gnade vnsers HErrn Jhesu Christi sey mit euch allen / AMEN.

25 DEm aber / der euch stercken kan / lauts meines Euangelij vnd predigt von Jhesu Christ / Durch welche das Geheimnis offenbaret ist / das von der Welt her verschwiegen gewesen ist /

26 Nu aber offenbaret / auch kund gemacht durch der Propheten schrifft / aus befelh des ewigen Gottes / den gehorsam des glaubens auffzurichten / vnter allen Heiden /

27 Demselbigen Gott / der alleine weise ist / sey Ehre / durch Jhesu Christ / in ewigkeit / AMEN. An die Römer. Gesand von Corintho / durch Pheben / die am Dienst war der gemeine zu Kenchrea.