Hebräer



Die Epistel zu den Ebreern

CAPITEL

         
       

Heb 1

1 NAch dem vor zeiten Gott manchmal / vnd mancherley weise geredt hat zu den Vetern durch die Propheten /

2 Hat er am letzten in diesen tagen zu vns geredt / durch den Son / welchen er gesetzt hat / zum Erben vber alles / Durch welchen er auch die Welt gemacht hat /

3 Welcher / sintemal er ist der Glantz seiner Herrligkeit / vnd das Ebenbilde seines wesens / vnd tregt alle ding mit seinem krefftigen Wort / vnd hat gemacht die Reinigung vnser sünde / durch Sich selbs / Hat er sich gesetzt zu der Rechten der Maiestet / in der Höhe /

4 so viel besser worden denn die Engel / so gar viel einen höhern Namen er fur jnen ererbet hat.

5 DEnn zu welchem Engel hat er jemals gesagt / Du bist mein Son / Heute habe ich dich gezeuget? Vnd abermal / Jch werde sein Vater sein / Vnd er wird mein Son sein.

6 Vnd abermal / Da er einfüret den Erstgebornen in die Welt / spricht er / Vnd es sollen jn alle Gottes Engel anbeten.

7 Von den Engeln spricht er zwar / Er macht seine Engel geister / vnd seine Diener fewerflammen.

8 Aber von dem Son / Gott / dein stuel weret von ewigkeit zu ewigkeit / das Scepter deines Reichs ist ein richtiges Scepter.

9 Du hast geliebet die Gerechtigkeit / vnd gehasset die vngerechtigkeit / Darumb hat dich / o Gott / gesalbet dein Gott / mit dem Ole der freuden / vber deine Genossen.

10 vnd du HERR hast von anfang die erde gegründet / Vnd die Himel sind deiner Hende werck.

11 Die selbigen werden vergehen / Du aber wirst bleiben / Vnd sie werden alle veralten / wie ein Kleid /

12 vnd wie ein Gewand wirstu sie wandeln / vnd sie werden sich verwandeln. Du aber bist der selbige / vnd deine jar werden nicht auffhören.

13 Zu welchem Engel aber hat er jemals gesagt / Setze dich zu meiner Rechten / Bis ich lege deine Feinde zum schemel deiner füsse?

14 Sind sie nicht alle zu mal dienstbare Geister / ausgesand zum Dienst / vmb der willen / die ererben sollen die Seligkeit?


Heb 2

1 DArumb sollen wir deste mehr warnemen / des worts / das wir hören / das wir nicht da hin fahren.

2 Denn so das wort fest worden ist / das durch die Engel geredt ist / vnd ein jgliche vbertrettung / vnd vngehorsam hat empfangen seinen rechten Lohn /

3 Wie wollen wir entfliehen / so wir eine solche Seligkeit nicht achten? welche / nach dem sie erstlich geprediget ist durch den HErrn / ist sie auff vns komen / durch die / so es gehöret haben /

4 Vnd Gott hat jr Zeugnis gegeben / mit Zeichen / Wunder / vnd mancherley Krefften / vnd mit austeilung des heiligen Geistes / nach seinem willen.

5 DEnn er hat nicht den Engeln vnterthan die zukünfftige Welt / dauon wir reden.

6 Es bezeuget aber einer an einem Ort / vnd spricht / Was ist der Mensch / das du sein gedenckest? Vnd des Menschen Son / das du jn heimsuchest?

7 Du hast jn eine kleine zeit der Engel mangeln lassen / Mit preis vnd ehren hastu jn gekrönet / vnd hast jn gesetzt vber die werck deiner Hende /

8 Alles hastu vnterthan zu seinen Füssen. Jn dem / das er jm alles hat vnterthan / hat er nichts gelassen / das jm nicht vnterthan sey. Jtzt aber sehen wir noch nicht / das jm alles vnterthan sey.

9 Den aber / der eine kleine zeit der Engel gemangelt hat / sehen wir / das es Jhesus ist / durch leiden des tods gekrönet mit preis vnd ehren / Auff das er von Gottes gnaden fur alle den Tod schmecket.

10 DEnn es zimet dem / vmb des willen alle ding sind / vnd durch den alle ding sind / der da viel Kinder hat zur Herrligkeit gefüret / Das er den Herzogen / jrer seligkeit durch leiden volkomen machte.

11 Sintemal sie alle von einem komen / beide der da heiliget / vnd die da geheiliget werden. Darumb schemet er sich auch nicht / sie Brüder zu heissen /

12 Vnd spricht / Jch wil verkündigen deinen Namen meinen Brüdern / vnd mitten in der Gemeine dir Lob singen.

13 Vnd abermal / Jch wil mein vertrawen auff jn setzen. Vnd abermal / Sihe da / Jch vnd die Kinder / welche mir Gott gegeben hat.

14 NAch dem nu die Kinder fleisch vnd blut haben / Jst ers gleichermasse teilhafftig worden / Auff das er durch den Tod die macht neme / dem / der des Todes gewalt hatte / das ist / dem Teufel /

15 Vnd erlösete die / so durch furcht des Todtes / in gantzem leben Knechte sein musten.

16 Denn er nimpt nirgent die Engel an sich / sondern den samen Abrahe nimpt er an sich.

17 Daher must er aller ding seinen Brüdern gleich werden / Auff das er barmhertzig würde / vnd ein trewer Hoherpriester fur Gott / zu versönen die sünde des Volcks.

18 Denn darinnen er gelitten hat vnd versucht ist / kan er helffen / denen die versucht werden.


Heb 3

1 DERhalben / jr heiligen Brüder / die jr mit beruffen seid / durch den himlischen Beruff / nemet war des Apostels vnd Hohenpriesters den wir bekennen / Christi Jhesu /

2 der da trew ist / dem / der jn gemacht hat (wie auch Moses) in seinem gantzen Hause.

3 Dieser aber ist grösser ehren werd / denn Moses / Nach dem / der eine grösser ehre am Hause hat / der es bereitet / denn das haus.

4 Denn ein jglich Haus wird von jemand bereitet / Der aber alles bereitet / das ist Gott.

5 Vnd Moses zwar war trew in seinem gantzen Hause / als ein Knecht / zum zeugnis des / das gesagt solt werden /

6 Christus aber als ein Son vber sein Haus / welches haus sind wir / so wir anders das vertrawen vnd den rhum der hoffnung / bis ans ende feste behalten.

7 DArumb wie der heilige Geist spricht / Heute / so jr hören werdet seine stimme /

8 so verstockt ewre hertzen nicht / Als geschach / in der verbitterung / am tage der versuchung / in der Wüsten /

9 da mich ewer Veter versuchten / Sie prüfeten mich vnd sahen meine werck / vierzig jar lang.

10 Darumb ich entrüstet ward / vber dis Geschlechte / vnd sprach / Jmerdar jrren sie mit dem hertzen / Aber sie wusten meine wege nicht.

11 Das ich auch schwur in meinem zorn / Sie solten zu meiner Ruge nicht komen.

12 Sehet zu / lieben Brüder / Das nicht jemand vnter euch ein arges vngleubiges Hertz habe / das da abtrette von dem lebendigen Gotte /

13 Sondern ermanet euch selbs / alle tage / so lange es Heute heisset / das nicht jemand vnter euch verstocket werde / durch betrug der sünde.

14 DEnn wir sind Christus teilhafftig worden / So wir anders das angefangen wesen / bis ans ende feste behalten.

15 So lange gesagt wird / Heute / so jr seine stimme hören werdet / so verstocket ewre Hertzen nicht / Wie in der verbitterung geschach.

16 Denn etliche da sie höreten / richteten eine verbitterung an / Aber nicht alle / die von Egypten ausgiengen durch Mosen.

17 Vber welche aber ward er entrüstet vierzig jar lang? Jsts nicht also / das vber die / so da sündigeten dere Leibe in der wüsten verfielen?

18 Welchen schwur er aber / Das sie nicht zu seiner Ruge komen solten / denn den Vngleubigen?

19 Vnd wir sehen / das sie nicht haben kund hin ein komen / vmb des vnglaubens willen.


Heb 4

1 SO lasset vns nu fürchten / das wir die Verheissung / einzukomen zu seiner Ruge / nicht verseumen / vnd vnser keiner da hinden bleibe.

2 Denn es ist vns auch verkündiget / gleich wie jenen. Aber das wort der prediger halff jene nichts / da nicht gleubeten / die so es höreten.

3 Denn wir / die wir gleuben / gehen in die Ruge / wie er spricht / Das ich schwur in meinem zorn / Sie solten zu meiner Ruge nicht komen. VND zwar / da die werck von anbegin der Welt waren gemacht /

4 sprach er an einem Ort / von dem siebenden tag also / Vnd Gott ruget am siebenden tage von allen seinen wercken.

5 Vnd hie an diesem ort abermal / Sie sollen nicht komen zu meiner Ruge.

6 NAch dem es nu noch furhanden ist / das etliche sollen zu derselbigen komen / Vnd die / denen es zu erst verkündiget ist / sind nicht dazu komen / vmb des vnglaubens willen.

7 Bestimpt er abermal einen tag / nach solcher langer zeit vnd saget / durch Dauid / Heute / wie gesagt ist / Heute / so jr seine stimme hören werdet / so verstocket ewre hertzen nicht.

8 Denn so Josue sie hette zu Ruge bracht / würde er nicht hernach von einem andern tage gesagt haben.

9 Darumb ist noch eine Ruge furhanden dem volck Gottes.

10 Denn wer zu seiner Ruge komen ist / der ruget auch von seinen wercken / gleich wie Gott von seinen.

11 SO lasset vns nu vleis thun ein zukomen zu dieser Ruge / auff das nicht jemand falle in dasselbige Exempel des vnglaubens.

12 Denn das wort Gottes ist lebendig vnd krefftig / vnd scherffer / denn kein zweischneidig Schwert / Vnd durch dringet / bis das scheidet seele vnd geist / auch marck vnd bein / vnd ist ein Richter der gedancken vnd sinnen des hertzen /

13 vnd ist keine Creatur fur jm vnsichtbar / Es ist aber alles blos vnd entdeckt fur seinen augen / Von dem reden wir.

14 DJEweil wir denn einen grossen Hohenpriester haben / Jhesum den Son Gottes / der gen Himel gefaren ist / So lasset vns halten an dem bekentnis.

15 Denn wir haben nicht einen Hohenpriester / der nicht künde mitleiden haben mit vnser schwacheit / Sondern der versucht ist allenthalben / gleich wie wir / Doch / on sünde.

16 Darumb lasset vns hinzu tretten / mit freidigkeit zu dem Gnadenstuel / Auff das wir barmhertzigkeit empfahen / vnd gnade finden / auff die zeit / wenn vns Hülffe not sein wird.


Heb 5

1 DEnn ein jglicher Hoherpriester / der aus dem Menschen genomen wird / der wird gesetzt fur die Menschen gegen Gott / auff das er opffere Gaben vnd Opffer fur die sünde /

2 Der da kündte mitleiden vber die da vnwissend sind vnd jrren / nach dem er auch selbs vmbgeben ist mit schwacheit.

3 Darumb mus er auch / gleich wie fur das Volck / also auch fur sich selbs opffern / fur die sünde.

4 Vnd niemand nimpt jm selbs die ehre / sondern der auch beruffen sey von Gott / gleich wie der Aaron.

5 ALso auch Christus hat sich nicht selbs in die Ehre gesetzt / das er Hoherpriester würde / Sondern der zu jm gesagt hat / Du bist mein Son / Heute habe ich dich gezeuget.

6 Wie er auch am andern ort spricht / Du bist ein Priester in ewigkeit / nach der ordnung Melchisedech.

7 Vnd er hat am tage seines fleisches Gebet vnd flehen mit starckem geschrey vnd threnen geopffert / zu dem / der jm von dem Tode kunde aushelffen / Vnd ist auch erhöret / darumb das er Gott in ehren hatte.

8 Vnd wiewol er Gottes Son war / hat er doch an dem / das er leid / gehorsam gelernet.

9 Vnd da er ist volendet / ist er worden allen die jm gehorsam sind / eine ursache zur ewigen Seligkeit /

10 genant von Gott ein Hoherpriester / nach der ordnung Melchisedech.

11 DAuon hetten wir wol viel zu reden / Aber es ist schweer / weil jr so vnuerstendig seid.

12 Vnd die jr soltet lengest Meister sein / bedürffet jr widerumb das man euch die erste buchstaben der Göttlichen wort lere / vnd das man euch Milch gebe / vnd nicht starcke Speise.

13 Denn wem man noch milch geben mus / der ist vnerfaren in dem wort der Gerechtigkeit / denn er ist ein junges Kind.

14 Den volkomen aber gehört starcke Speise / die durch gewonheit haben geübete sinnen / zum vnterscheid des guten vnd des bösen.


Heb 6

1 DArumb wollen wir die Lere vom anfang Christlichs lebens jtzt lassen / vnd zur volkomenheit faren / Nicht abermal Grund legen von Busse der todten wercke / vom glauben an Gott /

2 von der Tauffe / von der Lere / von Henden aufflegen / von der Todten aufferstehung / vnd vom ewigen Gerichte.

3 Vnd das wollen wir thun / so es Gott anders zulesset.

4 DEnn es ist vmmuglich / das die / so ein mal erleuchtet sind / vnd geschmeckt haben die himlische Gaben / vnd teilhafftig worden sind des heiligen Geistes /

5 vnd geschmeckt haben das gütige wort Gottes / vnd die kreffte der zukünfftigen Welt /

6 wo sie abfallen (vnd widerumb jnen selbs den Son Gottes creutzigen / vnd fur spot halten) das sie solten widerumb ernewert werden zur Busse.

7 Denn die Erde die den Regen trincket / der offt vber sie kompt / vnd bequeme Kraut treget / denen die sie bawen / empfehet segen von Gott /

8 Welche aber dornen vnd disteln treget / die ist vntüchtig / vnd dem Fluch nahe / welche man zu letzt verbrennet.

9 WJr versehen vns aber / jr liebesten / bessers zu euch / vnd das die Seligkeit neher sey / ob wir wol also reden.

10 Denn Gott ist nicht vngerecht / das er vergesse ewres wercks vnd erbeit der Liebe / die jr beweiset habt an seinem Namen / da jr den Heiligen dienetet / vnd noch dienet.

11 Wir begern aber / Das ewer jglicher denselbigen vleis / beweise / die Hoffnung feste zu halten bis ans ende /

12 Das jr nicht wanckel werdet / sondern Nachfolger dere / die durch den glauben vnd gedult ererben die Verheissungen.

13 DEnn als Gott Abraham verhies / da er bey keinem Grössern zu schweren hatte / schwur er bey sich selbs /

14 vnd sprach / Warlich / Jch wil dich segenen vnd vermehren.

15 Vnd also trug er gedult / vnd erlanget die Verheissung.

16 Die Menschen schweren wol bey einem Grössern / denn sie sind / vnd der Eid macht ein ende alles hadders / da bey es feste bleibt vnter jnen.

17 ABer Gott / da er wolte den Erben der Verheissung vberschwenglich beweisen / das sein Rat nicht wancket / hat er einen Eid dazu gethan /

18 Auff das wir durch zwey stück / die nicht wancken (Denn es ist vmmüglich / das Gott liege) einen starcken Trost haben / die wir zuflucht haben / vnd halten an der angeboten Hoffnung /

19 welche wir haben als einen sichern vnd festen ancker vnser Seele / der auch hinein gehet in das inwendige des Vorhangs /

20 dahin der Vorlauffer fur vns eingegangen / Jhesus / ein Hoherpriester worden in ewigkeit / nach der ordnung Melchisedech.


Heb 7

1 DJeser Melchisedech aber war ein König zu Salem / ein Priester Gottes des Allerhöhesten / Der Abraham entgegen gieng / da er von der Könige schlacht wider kam / vnd segenet jn /

2 Welchem auch Abraham gab den Zehenden aller güter. Auffs erst / wird er verdolmetscht / ein König der gerechtigkeit / Darnach aber / ist er auch ein könig Salem / das ist / ein König des friedes /

3 On Vater / on Mutter / on Geschlecht / vnd hat weder anfang der tage noch ende des Lebens / Er ist aber vergleicht dem Son Gottes / vnd bleibet Priester in ewigkeit.

4 SChawet aber / wie gros ist der / dem auch Abraham der Patriarch den Zehenden gibt von der eröberten Beute.

5 Zwar die kinder Leui / da sie das Priesterthum empfangen / haben sie ein gebot / den Zehenden vom Volck / das ist / von jren Brüdern / zunemen / nach dem Gesetz / wiewol auch dieselbigen aus den lenden Abrahe komen sind.

6 Aber der / des Geschlecht nicht genennet wird vnter jnen / der nam den Zehenden von Abraham / vnd segnete den / der die Verheissung hatte.

7 Nu ists on alles widersprechen also / das das geringer von dem bessern gesegnet wird.

8 Vnd hie nemen den Zehenden die sterbenden Menschen / Aber dort bezeuget er / das er lebe.

9 Vnd das ich also sage / Es ist auch Leui / der den Zehenden nimpt / verzehendet durch Abraham /

10 Denn er war je noch in den Lenden des Vaters / da jm Melchisedech entgegen gieng.

11 JSt nu die Volkomenheit durch das Leuitische Priesterthum geschehen / (Denn vnter demselbigen hat das Volck das Gesetz empfangen) Was ist denn weiter not zu sagen / Das ein ander Priester auffkomen solle / Nach der ordenung Melchisedech / Vnd nicht nach der ordenung Aaron?

12 Denn wo das Priesterthum verendert wird / da mus auch das Gesetz verendert werden.

13 Denn von dem solchs gesagt ist / der ist von einem andern Geschlecht / aus welchem nie keiner des Altars gepfleget hat.

14 Denn es ist ja offenbar / das von Juda auffgegangen ist vnser HErr / Zu welchem geschlecht Moses nichts geredt hat vom Priesterthum.

15 VND es ist noch klerlicher / So nach der weise Melchisedech ein ander Priester auffkompt /

16 welcher nicht nach dem Gesetz des fleischlichen gebots gemacht ist / sondern nach der krafft des vnendlichen lebens.

17 Denn er bezeuget / Du bist ein Priester ewiglich / nach der ordnung Melchisedech.

18 Denn da mit wird das vorige Gesetz auffgehaben (Darumb das es zu schwach vnd nicht nütz war /

19 Denn das Gesetz kundte nichts volkomen machen) Vnd wird eingefüret eine bessere Hoffnung / durch welche wir zu Gott nahen.

20 VND dazu / das viel ist / Nicht on Eid / Denn jene sind on eid Priester worden /

21 Dieser aber mit dem Eid / durch den / der zu jm spricht / Der HERR hat geschworen / vnd wird jn nicht gerewen / Du bist ein Priester in ewigkeit / nach der ordnung Melschisedech.

22 Also gar viel eines bessern Testaments Ausrichter ist Jhesus worden.

23 VND jener sind viel / die Priester wurden / darumb das sie der Tod nicht bleiben lies.

24 Dieser aber / darumb das er bleibet ewiglich / hat er ein vnuergenglich Priesterthum /

25 Daher er auch selig machen kan jmerdar / die durch jn zu Gott komen / vnd lebet jmerdar / vnd bittet fur sie.

26 DEnn einen solchen Hohenpriester solten wir haben / der da were Heilig / vnschüldig / vnbefleckt / von den Sündern abgesondert / vnd höher denn der Himel ist /

27 Dem nicht teglich not were / wie jenen Hohenpriestern / zu erst fur eigene sünde Opffer zu thun / darnach fur des Volcks sünde / Denn das hat er gethan ein mal / da er sich selbs opffert.

28 Denn das Gesetz macht Menschen zu Hohenpriestern / die da schwacheit haben / Dis wort aber des Eides / das nach dem Gesetz gesagt ist / setzet den Son ewig vnd volkomen.


Heb 8

1 DAS ist nu die summa / dauon wir reden / Wir haben einen solchen Hohenpriester / der da sitzet zu der Rechten auff dem stuel der Maiestet im Himel /

2 vnd ist ein Pfleger der heiligen Güter / vnd der warhafftigen Hütten / welche Gott auffgerichtet hat / vnd kein Mensch.

3 Denn ein jglicher Hoherpriester wird eingesetzt zu opffern gaben vnd opffer / Darumb mus auch dieser etwas haben / das er opffere.

4 Wenn er nu auff Erden were / so were er nicht Priester / Dieweil da Priester sind / die nach dem Gesetz die gaben opffern /

5 Welche dienen dem Furbilde / vnd dem Schatten der himlischen Güter / Wie das göttliche antwort zu Mose sprach / da er solte die Hütten volenden / Schawe zu / sprach er / Das du machest alles nach dem Bilde / das dir auff dem Berge gezeiget ist.

6 NV aber hat er ein besser Ampt erlanget / als der eines bessern Testaments Mitler ist / welches auch auff bessern Verheissungen stehet.

7 Denn so jenes das Erste / vntaddelich gewesen were / würde nicht raum zu einem andern gesucht.

8 Denn er taddelt sie vnd saget / Sihe / Es komen die tage / spricht der HERR / Das ich vber das haus Jsrael / vnd vber das haus Juda / ein new Testament machen wil /

9 Nicht nach dem Testament / das ich gemacht hab mit jren Vetern an dem tage / da ich jre hand ergreiff / sie aus zufüren aus Egyptenlande / Denn sie sind nicht blieben in meinem Testament / So hab ich jr auch nicht wollen achten / spricht der HERR.

10 DEnn das ist das Testament / das ich machen wil dem hause Jsrael nach diesen tagen / spricht der HERR / Jch wil geben mein Gesetz in jren Sinn / vnd in jr Hertz wil ich es schreiben / Vnd wil jr Gott sein / vnd sie sollen mein Volck sein /

11 Vnd sol nicht leren jemand seinen Nehesten / noch jemand seinen Bruder / vnd sagen / Erkenne den HERRN / Denn sie sollen mich alle kennen / von dem kleinesten an bis zu dem grössesten /

12 Denn ich wil gnedig sein jrer vntugent vnd jren sünden / vnd jrer vngerechtigkeit wil ich nicht mehr gedencken.

13 Jn dem er saget / Ein newes / machet er das erste alt / Was aber alt vnd vberiaret ist / das ist nahe bey seinem ende.


Heb 9

1 ES hatte zwar auch das erste seine Rechte vnd Gottesdienst / vnd eusserliche Heiligkeit.

2 Denn es war da auff gericht das forder teil der Hütten / darinnen war der Leuchter / vnd der Tisch / vnd die Schawbrot / Vnd diese heisset die Heilige.

3 Hinder dem andern Furhang aber war die Hütte / die da heisset / die Allerheiligeste /

4 Die hatte das gülden Reuchfas / vnd die lade des Testaments / allenthalben mit gold vberzogen / in welcher war die güldene gelte / die das Himelbrot hatte / vnd die rute Aaron / die gegrünet hatte / vnd die tafeln des Testaments.

5 Oben drüber aber waren die Cherubim der herrligkeit / die vberschatteten den Gnadenstuel / Von welchem jtzt nicht zusagen ist in sonderheit.

6 DA nu solches also zugericht war / giengen die Priester allezeit in die fördersten Hütten / vnd richteten aus den Gottesdienst.

7 Jn die ander aber / gieng nur ein mal im jar / alleine der Hohepriester / nicht on Blut / das er opfferte fur sein selbs vnd des Volcks vnwissenheit.

8 Da mit der heilige Geist deutet / Das noch nicht offenbart were der weg zur Heiligkeit / so lange die erste Hütte stunde /

9 welche muste zurselbigen zeit ein Furbilde sein / Jn welcher Gaben vnd Opffer geopffert wurden / vnd kundten nicht volkomen machen nach dem gewissen / den / der da Gottesdienst thut /

10 allein mit Speise vnd Tranck / vnd mancherley Tauffe vnd eusserlicher Heiligkeit / Die bis auff die zeit der besserung sind auffgelegt.

11 Christus aber ist komen / das er sey ein hoherpriester der zukünfftigen Güter / durch eine grössere vnd volkomnere Hütten / die nicht mit der hand gemacht ist / das ist / die nicht also gebawet ist.

12 Auch nicht durch der Böcke oder Kelber blut / Sondern er ist durch sein eigen Blut / ein mal in das Heilige eingegangen / vnd hat eine ewige Erlösung erfunden.

13 DEnn so der Ochsen vnd der Böcke blut / vnd die aschen von der Kue gesprenget heiliget die Vnreinen / zu der leiblichen reinigkeit /

14 Wie viel mehr wird das blut Christi / der Sich selbs on allen wandel / durch den heiligen Geist / Gotte geopffert hat / vnser gewissen reinigen von den todten wercken / zu dienen dem lebendigen Gott?

15 Vnd darumb ist er auch ein Mitler des newen Testaments / Auff das durch den Tod / so geschehen ist zur Erlösung von den vbertrettungen (Die vnter dem ersten Testament waren) die / so beruffen sind / das verheissen ewige Erbe empfahen.

16 DEnn wo ein Testament ist / da mus der Tod geschehen / des der das Testament machet /

17 Denn ein Testament wird fest durch den Tod / Anders hat es noch nicht macht / wenn der noch lebet / der es gemacht hat.

18 Daher auch das erste / nicht on Blut gestifftet ward /

19 Denn / als Moses ausgeredt hatte / von allen geboten / nach dem Gesetz / zu allem Volck / nam er Kelber vnd Bocksblut / mit Wasser vnd Purpurwolle vnd Jsopen / vnd besprenget das Buch vnd alles Volck /

20 vnd sprach / Das ist das blut des Testaments / das Gott euch geboten hat.

21 Vnd die Hütten vnd alles Gerete des Gottesdiensts / besprenget er des selbigen gleichen mit Blut.

22 Vnd wird fast alles mit Blut gereiniget / nach dem Gesetz / vnd on Blut vergiessen geschicht keine vergebung.

23 SO musten nu der himlischen dingen Furbilder / mit solchem gereiniget werden / Aber sie selbs die himlischen / müssen besser Opffer haben / denn jene waren.

24 Denn Christus ist nicht eingegangen in das Heilige / so mit henden gemacht ist (welchs ist ein Gegenbilde der rechtschaffenen) Sondern in den Himel selbs / nu zu erscheinen fur dem angesichte Gottes / fur vns.

25 Auch nicht das er sich offtmals opffere / Gleich wie der Hohepriester gehet alle jar in das Heilige / mit frembdem Blut /

26 Sonst hatte er offt müssen leiden von anfang der Welt her. Nu aber am ende der Welt / ist er ein mal erschienen durch sein eigen Opffer / die sünde auffzuheben.

27 VND wie den Menschen ist gesetzt / ein mal zu sterben / darnach aber das Gerichte /

28 Also ist Christus ein mal geopffert / weg zu nemen vieler sünde / Zum andern mal aber wird er on sünde erscheinen / denen die auff jn warten / zur Seligkeit.


Heb 10

1 DEnn das Gesetz hat den schatten von den zukünfftigen Gütern / nicht das wesen der güter selbs / Alle jar mus man opffern jmer einerley Opffer / vnd kan nicht / die da opffern / volkomen machen.

2 Sonst hette das opffern auffgehöret / wo die / so am Gottesdienst sind / kein gewissen mehr hetten von den sünden / wenn sie ein mal gereiniget weren.

3 Sondern es geschicht nur durch dieselbigen ein Gedechtnis der sünde alle jar /

4 Denn es ist vmmüglich / durch Ochsen vnd Bocksblut sünde wegnemen.

5 DArumb / da er in die Welt kompt / spricht er / Opffer vnd Gaben hastu nicht gewolt / Den Leib aber hastu mir zubereit /

6 Brandopffer / vnd Sündopffer gefallen dir nicht.

7 Da sprach ich / Sihe ich kome / Jm Buch stehet furnemlich von mir geschrieben / Das ich thun sol Gott deinen willen.

8 Droben als er gesagt hatte / Opffer vnd Gaben / Brandopffer / vnd Sündopffer hastu nicht gewolt / sie gefallen dir auch nicht (welche nach dem Gesetz geopffert werden)

9 Da sprach er / Sihe / Jch kome zuthun Gott deinen willen / Da hebet er das erste auff / Das er das ander einsetze /

10 Jn welchem willen wir sind geheiliget / ein mal geschehen / durch das Opffer des leibes Jhesu Christi.

11 VND ein jglicher Priester ist eingesetzt / das er alle tage Gottesdienst pflege / vnd offtmals einerley Opffer thue / welche nimermehr künden die sünde ab nemen.

12 Dieser aber / da er hat ein Opffer fur die sünde geopffert / das ewiglich gilt / Sitzt er nu zur rechten Gottes /

13 vnd wartet hinfurt / Bis das seine Feinde zum schemel seiner füsse gelegt werden.

14 Denn mit einem Opffer hat er in ewigkeit volendet die geheiliget werden.

15 ES bezeuget vns aber des auch der heilige Geist / Denn nach dem er zuvor gesagt hatte /

16 Das ist das Testament / das ich jnen machen wil / nach diesen tagen / spricht der HERR / Jch wil mein Gesetz in jr Hertz geben / vnd in jre Sinne wil ich es schreiben /

17 Vnd jrer sünde vnd jrer vngerechtigkeit wil ich nicht mehr gedencken.

18 Wo aber derselbigen vergebung ist / da ist nicht mehr Opffer fur die sünde.

19 SO wir denn nu haben / lieben Brüder / die freidigkeit zum eingang / in das Heilige / durch das blut Jhesu /

20 welchen er vns zubereitet hat / zum newen vnd lebendigen wege / durch den Vorhang / das ist durch sein Fleisch /

21 vnd haben einen Hohenpriester vber das haus Gottes /

22 So lasset vns hinzu gehen / mit warhafftigem hertzen / in völligem Glauben / besprenget in vnsern Hertzen / vnd los von dem bösen Gewissen / vnd gewasschen am Leibe / mit reinem wasser /

23 Vnd lasset vns halten an der Bekentnis der hoffnung / vnd nicht wancken / Denn er ist trew / der sie verheissen hat /

24 Vnd lasset vns vnternander vnser selbs warnemen / mit reitzen zur Liebe vnd guten Wercken /

25 vnd nicht verlassen vnsere Versamlung / wie etliche pflegen / Sondern vnternander ermanen / Vnd das so viel mehr / so viel jr sehet / das sich der tag nahet.

26 DEnn so wir mutwillig sündigen / nach dem wir die erkentnis der Warheit empfangen haben / Haben wir fürder kein ander Opffer mehr fur die sünde /

27 Sondern ein schrecklich warten des Gerichtes vnd des fewer eiuers / der die Widerwertigen verzeren wird.

28 Wenn jemand das gesetz Mosi bricht / der mus sterben on barmhertzigkeit / durch zween oder drey Zeugen.

29 Wie viel meinet jr erger straff wird er verdienen / Der den Son Gottes mit füssen trit / vnd das blut des Testaments vnrein achtet / durch welches er geheiliget ist / vnd den Geist der gnaden schmehet?

30 Denn wir wissen den / der da saget / Die Rache ist mein / Jch wil vergelten / spricht der HERR. Vnd abermal / Der HERR wird sein Volck richten.

31 Schrecklich ists / in die Hende des lebendigen Gottes zufallen.

32 GEdencket aber an die vorigen tage / in welchen jr erleuchtet / erduldet habt einen grossen Kampff des leidens /

33 Zum teil selbs / durch schmach vnd trübsal ein Schawspiel worden / Zum teil / gemeinschafft gehabt mit denen / den es also gehet.

34 Denn jr habt mit meinen Banden mitleiden gehabt / vnd den Raub ewer güter mit freuden erduldet / Als die jr wisset / das jr bey euch selbs eine bessere vnd bleibende Habe im Himel habt.

35 Werffet ewer vertrawen nicht weg / welchs eine grosse Belohnung hat.

36 Gedult aber ist euch not / auff das jr den willen Gottes thut / vnd die Verheissung empfahet.

37 Denn noch vber eine kleine weile / So wird komen / der da komen sol / vnd nicht verziehen.

38 Der Gerechte aber wird des Glaubens leben. Wer aber weichen wird / an dem wird meine Seele kein gefallen haben.

39 Wir aber sind nicht von denen / die da weichen vnd verdampt werden / Sondern von denen / die da gleuben vnd die Seele erretten.


Heb 11

1 ES ist aber der Glaube / eine gewisse zuuersicht / des / das man hoffet / Vnd nicht zweiueln an dem / das man nicht sihet.

2 Durch den haben die Alten zeugnis vberkomen.

3 Durch den Glauben mercken wir / das die Welt durch Gottes wort fertig ist / Das alles das man sihet / aus nichteworden ist.

4 DVrch den glauben hat Abel Gott ein grösser Opffer gethan / denn Kain / Durch welchen er zeugnis vberkomen hat / das er gerecht sey / da Gott zeugete von seiner Gabe / Vnd durch denselbigen redet er noch / wiewol er gestorben ist.

5 DVrch den glauben ward Enoch weggenomen / das er den Tod nicht sehe / vnd ward nicht erfunden / darumb das jn Gott wegnam / Denn vor seinem wegnemen / hat er zeugnis gehabt / das er Gott gefallen habe.

6 Aber on glauben ists vmmüglich / Gott gefallen / Denn wer zu Gott komen wil / der mus gleuben / das er sey / vnd denen / die jn suchen / ein Vergelter sein werde.

7 DVrch den glauben hat Noe Gott geehret / vnd die Archa zubereitet / zum heil seines Hauses / Da er ein göttlichen Befelh empfieng von dem / das man noch nicht sahe / Durch welchen er verdampt die Welt / Vnd hat ererbet die Gerechtigkeit / die durch den glauben kompt.

8 DVrch den Glauben ward gehorsam Abraham / da er beruffen ward / aus zugehen in das land / das er ererben solte / Vnd gieng aus / vnd wuste nicht wo er hin keme.

9 DVrch den glauben ist er ein Frembdling gewesen in dem verheissen Lande / als in einem frembden / vnd wonet in Hütten mit Jsaac vnd Jacob / den Miterben derselbigen Verheissunge.

10 Denn er wartet auff eine Stad / die einen grund hat / welcher Bawmeister vnd Schepffer Gott ist

11 DVrch den glauben empfieng auch Sara krafft / das sie schwanger ward vnd gebar vber die zeit jres Alters / Denn sie achtet jn trew / der es verheissen hatte.

12 Darumb sind auch von einem / wiewol erstorbens Leibes / viel geboren / wie die Stern am Himel / vnd wie der Sand am rande des Meeres / der vnzelich ist.

13 DJese alle sind gestorben im glauben / vnd haben die Verheissung nicht empfangen / Sondern sie von fernen gesehen / vnd sich der vertröstet / vnd wol benügen lassen / vnd bekand / das sie Geste vnd Frembdlinge auff Erden sind.

14 Denn die solchs sagen / die geben zuuerstehen / das sie ein Vaterland suchen.

15 Vnd zwar / wo sie das gemeinet hetten / von welchem sie waren ausgezogen / hatten sie ja zeit wider vmb zukeren.

16 Nu aber begeren sie eines bessern / nemlich eines Himlischen. Darumb schemet sich Gott jr nicht zu heissen jr Gott / Denn er hat jnen eine Stad zubereit.

17 DVrch den glauben opfferte Abraham den Jsaac / da er versucht ward / vnd gab dahin den Eingebornen / da er schon die Verheissung empfangen hatte /

18 Von welchem gesagt ward / Jn Jsaac wird dir dein Same geheissen werden /

19 Vnd dachte / Gott kan auch wol von den Todten erwecken / Daher er auch jn zum Furbilde wider nam.

20 DVrch den glauben segenete Jsaac von den zukünfftigen dingen den Jacob vnd Esau.

21 Durch den glauben segnete Jacob / da er starb beide söne Josephs / Vnd neiget sich gegen seines Scepters spitzen.

22 DVrch den glauben redet Joseph / vom Auszug der kinder Jsrael / da er starb / Vnd thet befelh von seinen Gebeinen.

23 DVrch den glauben ward Moses / da er geboren war / drey monden verborgen von seinen Eltern / Darumb das sie sahen / wie er ein schön Kind war / vnd furchten sich nicht fur des Königes gebot.

24 DVrch den glauben wolt Moses / da er gros ward / nicht mehr ein Son heissen der tochter Pharao /

25 Vnd erwelet viel lieber mit dem volck Gottes vngemach zu leiden / Denn die zeitliche Ergetzung der sünden zu haben /

26 Vnd achtet die schmach Christi fur grösser reichthum / Denn die schetze Egypti / Denn er sahe an die Belohnung.

27 DVrch den glauben verlies er Egypten / vnd furchte nicht des Königes grim / Denn er hielt sich an den / den er nicht sahe / als sehe er jn.

28 DVrch den glauben hielt er die Ostern vnd das Blutgiessen / Auff das der die Erstengeburten würgete / sie nicht treffe.

29 DVrch den glauben giengen sie durchs Rotemeer / als durch trocken land / Welches die Egypter auch versuchten / vnd ersoffen.

30 DVrch den glauben fielen die mauren Jericho / da sie sieben tage vmbher gegangen waren.

31 DVrch den glauben ward die Hure Rahab nicht verloren mit den vngleubigen / da sie die Kundschaffer freundlich auffnam.

32 VND was sol ich mehr sagen? Die zeit würde mir zukurtz / wenn ich solte erzelen von Gedeon / vnd Barac / vnd Samson / vnd Jephthahe / vnd Dauid / vnd Samuel / vnd den Propheten /

33 welche haben durch den glauben Königreiche bezwungen / Gerechtigkeit gewircket / die Verheissung erlanget / der Lewen rachen verstopffet /

34 des Fewers krafft ausgelesscht / des Schwerts scherffe entrunnen / Sind krefftig worden aus der Schwacheit / Sind starck worden im streit / Haben der frembden Heer darnider gelegt.

35 Die Weiber haben jre Todten von der Aufferstehung wider genomen. Die andern aber sind zurschlagen / vnd haben keine Erlösung angenomen / Auff das sie die Aufferstehung / die besser ist / erlangeten.

36 Etliche haben spot vnd geisseln erlidden / dazu band vnd gefengnis.

37 Sie sind gesteiniget / zuhackt / zustochen / durchs Schwert getödtet. Sie sind vmbher gegangen in peltzen vnd ziegen Fellen / mit mangel / mit trübsal / mit vngemach /

38 Der die welt nicht werd war / Vnd sind im Elend gegangen / in den Wüsten / auff den Bergen / in den Klüfften vnd Löchern der erden.

39 Djese alle haben durch den Glauben zeugnis vberkomen / vnd nicht empfangen die Verheissung /

40 Darumb / das Gott etwas bessers fur vns zuuor versehen hat / das sie nicht on vns volendet würden.


Heb 12

1 DArumb auch wir / dieweil wir solchen hauffen Zeugen vmb vns haben / Lasset vns ablegen die Sünde / so vns jmer anklebt vnd trege macht / Vnd lasset vns lauffen durch gedult / in dem Kampff / der vns verordnet ist /

2 Vnd auffsehen auff Jhesum / den Anfenger vnd Volender des glaubens / Welcher / da er wol hette mügen freude haben / erduldet er das Creutz / vnd achtet der schande nicht / Vnd ist gesessen zur Rechten auff dem stuel Gottes.

3 Gedencket an den / der ein solchs widersprechen von den Sündern wider sich erduldet hat / Das jr nicht in ewrem mut mat werdet / vnd ablasset.

4 Denn jr habt noch nicht bis auffs Blut widerstanden / vber dem kempffen wider die sünde /

5 Vnd habt bereit vergessen des Trosts / der zu euch redet / als zu den Kindern. Mein Son / achte nicht geringe die züchtigung des HERRN / vnd verzage nicht wenn du von jm gestrafft wirst /

6 Denn welchen der HERR lieb hat / den züchtiget er / Er steupt aber einen jglichen Son / den er auffnimpt.

7 SO jr die Züchtigung erduldet / so erbeut sich euch Gott als Kindern. Denn wo ist ein Son / den der Vater nicht züchtiget?

8 Seid jr aber on züchtigung / welcher sie alle teilhafftig worden / So seid jr Bastarte vnd nicht Kinder.

9 Auch so wir haben vnser leibliche Veter zu Züchtigern gehabt / vnd sie geschewet / Solten wir denn nicht viel mehr vnterthan sein dem geistlichen Vater / das wir leben?

10 Vnd jene zwar haben vns gezüchtiget / wenig tage nach jrem düncken / Dieser aber zu nutz / auff das wir seine Heiligung erlangen.

11 Alle Züchtigung aber / wenn sie da ist / dünckt sie vns nicht freude / sondern trawrigkeit sein. Aber darnach wird sie geben eine friedsame Frucht der gerechtigkeit / denen / die da durch geübt sind.

12 DArumb richtet wider auff die lessigen Hende vnd die müden Knie /

13 vnd thut gewissen trit mit ewren fussen / Das nicht jemand strauchele wie ein Lamer / sondern viel mehr gesund werde.

14 Jaget nach dem Friede gegen jederman / vnd der Heiligung / on welche wird niemand den HErrn sehen /

15 Vnd sehet drauff / das nicht jemand Gottes gnade verseume. Das nicht etwa eine bitter wurtzel auffwachse / vnd vnfriede anrichte / vnd viel durch dieselbige verunreiniget werden.

16 Das nicht jemand sey ein Hurer oder ein Gottloser wie Esau / der vmb einer Speise willen / seine Erstegeburt verkauffte /

17 Wisset aber / das er hernach / da er den Segen ererben wolte / verworffen ist / Denn er fand keinen raum zur Busse / wiewol er sie mit threnen suchte.

18 DEnn jr seid nicht komen zu dem Berge / den man anrüren kundte / vnd mit Fewr brandte / noch zu dem tunckel vnd finsternis vnd vngewitter /

19 noch zu dem hall der Posaunen / Vnd zur stimme der wort / welcher sich wegerten / die sie höreten / das jnen das wort ja nicht gesagt würde /

20 Denn sie mochtens nicht ertragen / was da gesagt ward. Vnd wenn ein Thier den Berg anrürete / solte es gesteiniget / oder mit einem Geschos erschossen werden.

21 Vnd also erschrecklich war das Gesichte / das Moses sprach / Jch bin erschrocken vnd zittere.

22 SOndern jr seid komen zu dem berge Zion / vnd zu der Stad des lebendigen Gottes / zu dem himlischen Jerusalem / vnd zu der menge vieler tausent Engele /

23 vnd zu der gemeine der Erstgebornen / die im Himel angeschrieben sind / vnd zu Gott dem Richter vber alle / vnd zu den Geistern der volkomenen Gerechten /

24 vnd zu dem Mitteler des newen Testaments Jhesu / vnd zu dem Blut vnd der Besprengunge / das da besser redet / denn Habels.

25 SEhet zu / das jr euch des nicht wegert / der da redet. Denn so jene nicht entflohen sind / die sich wegerten / da er auff Erden redet / Viel weniger wir / so wir vns des wegern / der vom Himel redet /

26 welches stimme zu der zeit die Erde beweget. Nu aber verheisset er / vnd spricht / Noch ein mal wil ich bewegen / nicht alleine die Erden / sondern auch den Himel.

27 Aber solchs / noch ein mal / zeigt an / Das das bewegliche sol verendert werden / als das gemacht ist / Auff das da bleibe das vnbewegliche.

28 Darumb dieweil wir empfahen ein vnbeweglich Reich / haben wir gnade / durch welche wir sollen Gotte dienen / jm zugefallen / mit zucht vnd furcht /

29 Denn vnser Gott ist ein verzerend Fewr.


Heb 13

1 BLeibet fest in der brüderlichen Liebe.

2 Gastfrey zu sein vergesset nicht / Denn durch dasselbige haben etliche / on jr wissen / Engel beherget.

3 Gedencket der Gebundenen / als die Mitgebundene / vnd dere / die trübsal leiden / als die jr auch noch im Leibe lebet.

4 Die Ehe sol ehrlich gehalten werden bey allen / vnd das Ehebette vnbefleckt. Die Hurer aber vnd die Ehebrecher wird Gott richten.

5 Der wandel sey on Geitz / vnd lasset euch benügen an dem das da ist / Denn er hat gesagt / Jch wil dich nicht verlassen noch verseumen.

6 Also / das wir thüren sagen / der HERR ist mein Helffer / vnd wil mich nicht fürchten / was solt mir ein Mensch thun?

7 Gedencket an ewer Lerer / die euch das wort Gottes gesagt haben / Welcher ende schawet an / vnd folget jrem Glauben nach.

8 Jhesus christus / gestern vnd heute / vnd derselbe auch in ewigkeit.

9 Lasset euch nicht mit mancherley vnd frembden Leren vmbtreiben. Denn es ist köstlich ding / das das Hertz feste werde / Welchs geschicht durch Gnade / nicht durch Speisen / dauon keinen nutz haben / so damit vmgehen.

10 Wir haben einen Altar / dauon nicht macht haben zu essen / die der Hütten pflegen.

11 Denn welcher Thierer blut getragen wird / durch den Hohenpriester in das Heilige fur die sünde / derselbigen Leichnam werden verbrand ausser dem Lager.

12 Darumb auch Jhesus / auff das er heilige das Volck durch sein eigen Blut / hat er gelidden aussen fur dem Thor.

13 So lasset vns nu zu jm hin aus gehen / ausser dem Lager / vnd seine schmach tragen.

14 Denn wir haben hie kein bleibende Stad / sondern die zukünfftige suchen wir.

15 SO lasset vns nu opffern / durch jn / das Lobeopffer / Gotte allezeit / das ist / die Frucht der lippen / die seinen Namen bekennen.

16 Wol zu thun vnd mit zu teilen vergesset nicht / Denn solche Opffer gefallen Gott wol.

17 Gehorchet ewren Lerern / vnd folget jnen / Denn sie wachen vber ewre Seelen / als die da rechenschafft dafur geben sollen / Auff das sie das mit freuden thun / vnd nicht mit seufftzen / Denn das ist euch nicht gut.

18 Betet fur vns. Vnser trost ist der / das wir ein gut Gewissen haben / vnd vleissigen vns guten wandel zufüren bey allen.

19 Jch ermane aber zum vberflus / solchs zuthun / auff das ich auffs schierst wider zu euch kome.

20 GOtt aber des Friedes / der von den Todten ausgefüret hat den grossen Hirten der schafe / durch das blut des ewigen Testaments / vnsern HErrn Jhesum /

21 Der mache euch fertig in allem guten werck zu thun seinen willen / vnd schaffe in euch / was fur jm gefellig ist / durch Jhesum Christ / Welchem sey Ehre von ewigkeit zu ewigkeit / Amen.

22 JCH ermane euch aber / lieben Brüder / haltet das Wort der ermanung zu gute / denn ich hab euch kurtz geschrieben.

23 Wisset / das der bruder Timotheus wider ledig ist / mit welchem / so er bald kompt / wil ich euch sehen.

24 Grüsset alle ewer Lerer / vnd alle Heiligen. Es grüssen euch die Brüder aus Jtalia.

25 Die Gnade sey mit euch allen / AMEN. - Geschrieben aus Jtalia / Durch Timotheum.