2 Makkabäer



Das ander Buch Maccabeorum

CAPITEL

         
     

2Makk 1

1 WJr Jüden: ewre Brüder / so zu Jerusalem / vnd durch das gantze Jüdischeland sind / Wündschen euch Jüden / vnsern Brüdern / so in Egypten sind / Glück vnd heil.

2 GOtt segene euch / vnd gedencke an seinen Bund / den er Abraham / Jsaac vnd Jacob seinen trewen Knechten zugesagt hat.

3 Vnd gebe euch ein rechtschaffen hertz / Das jr in seinem Gesetze fest vnd bestendig bleibet /

4 vnd verleihe euch / das jr vleissig seid in seinen Geboten / vnd tröste euch /

5 Er erhöre ewr Gebet vnd sey euch gnedig / vnd las euch nicht in der not.

6 Also bitten wir stets fur euch.

7 WJr haben an euch geschrieben in vnser höhesten not / Da Jason vnd sein Anhang von dem heiligen Land / vnd von dem Königreich abtrünnig ward /

8 vnd verbrenten vnsere thor / vnd vergossen das vnschüldige blut. Da beteten wir / vnd der HERR erhöret vns / vnd wir opfferten jm Semelmehl / vnd zündten die Lampen an / vnd legten die Schawbrot auff.

9 Vnd begeren / das jr jtzt wolt die Kirchweihe mit vns halten / des monden Casleu. Datum im hundert vnd neun vnd sechzigsten jar / zu der zeit des königs Demetrij.

10 WJr zu Jerusalem vnd im gantzen Judea / sampt den Eltesten / vnd Johannes / Wündschen Aristobulo des königs Ptolemei Schulmeister / der von dem priesterlichen Stamme ist / vnd den andern Jüden so in Egypto sind / Glück vnd heil.

11 WJr dancken Gott billich / Das er vns aus so grosser not erlöset hat / die wir vns gegen so einem mechtigen König wehren musten.

12 Denn Gott hat vnser Feinde aus der heiligen Stad weggetrieben /

13 bis gen Persien / Daselbs ward der König mit seinem vnüberwindlichem Heer im Tempel Nane erwürget / aus list der Priester Nane.

14 Denn da Antiochus dahin kam / sampt seinen Freunden / zur Göttin Diana / als wolt er sie freien / vnd alles geld aus dem Tempel zur Morgengabe nemen /

15 Vnd da es die Priester der Nane erfur trugen / vnd er mit etlichen in die Capellen gegangen war / schlossen sie die Kirchen hinder jm zu /

16 vnd worffen jn vnd alle die mit jm waren / mit steinen zu tod / Darnach hieben sie jn zustücken / vnd worffen sie heraus.

17 Gott hab jmer lob / das er die Gottlosen so hat weggericht.

18 DEm nach / weil wir auff den fünff vnd zwenzigsten tag des monden Casleu gedencken die reinigung des Tempels zubegehen / haben wirs euch wollen anzeigen / Das jr auch mit vns dasselb Fest begehet. Wie man begehet den tag / daran Nehemias das Fewr gefunden hat / da er den Tempel vnd den Altar bawet vnd wider opfferte.

19 DEnn da vnser Veter in Persien weggefurt worden / haben die Priester das fewr vom Altar in eine tieffe trocken Gruben versteckt vnd erhalten / das es niemand erfür.

20 Als nu nach etlichen jaren Nehemias / nach dem willen Gottes / vom Könige heim gesand ward / schickt er derselben Priester Nachkomen / die das Fewr verborgen hatten / das sie es wider sucheten. Aber wie sie vns berichtet haben / haben sie kein Fewr / sondern ein dickes wasser funden /

21 Dasselb hat er sie heissen schepffen vnd bringen. Da es nu alles zum Opffer zugerüstet war / hat Nehemias befolhen / Sie solten das wasser vber das holtz vnd das Opffer / das auff dem holtz lage / giessen.

22 Als sie dasselb gethan hatten / vnd die Sonne wol herauff komen war / vnd die wolcken vergangen / da zund sich ein grosses Fewr an / Des verwunderten sie sich alle.

23 Da fiengen die Priester vnd das Volck an zu beten / bis das Opffer verbrand war. Vnd Jonathas sang vor / Die andern aber sprachen jm nach mit Nehemia.

24 DJS aber war das gebet Nehemie / HERR vnser Gott / der du alle ding geschaffen hast / vnd bist schrecklich / starck vnd gerecht / vnd barmhertzig / vnd allein der rechte König vnd Gesalbete /

25 Der du allein alle Gaben gibst / der du allein gerecht / allmechtig vnd ewig bist / Der du Jsrael erlösest aus allem vbel / Der du vnsere Veter erwelet / vnd sie geheiliget hast /

26 Nim das Opffer an fur das gantze volck Jsrael / vnd beware vnd heilige dein Erbe.

27 Bringe vns zurstrewete wider zusamen / Erlöse die / so den Heiden dienen müssen / vnd sihe vns verachte an / da fur jederman einen grawen hat / Das doch die Heiden erfaren / das du vnser Gott seiest.

28 Straffe die vns vnterdrücken / vnd mit grossem pochen vns alle schande anlegen /

29 Pflantze dein Volck wider an deinem heiligen Ort / wie Moses gesagt hat.

30 DArnach sungen die Priester Lobgesang dazu / bis das Opffer verzeret ward.

31 Darnach hies Nehemias das vbrige wasser auff die grossen stein giessen /

32 Da gieng auch eine flamme auff / Aber sie ward verzeret von der flamme des fewrs auff dem Altar.

33 Dis ist balde lautbar worden / vnd vor den König der Persen komen / Wie man an dem Ort / da man das fewr versteckt hatte / Wasser gefunden / vnd dasselb die Opffer angezündet hette.

34 Da versuchets der König auch / vnd lies den Ort aussondern vnd befrieden /

35 vnd gab viel Gelds dazu?

36 Vnd des Nehemias gesellen nenneten den ort / Nechpar / Auff Deudsch / Reinigung / Etliche heissen jn auch Nephtar.


2Makk 2

1 MAn findet auch in den Schrifften / das Jeremias der Prophet / die / so weggefüret waren / geheissen habe / Das sie das Fewr solten mit nemen / wie oben angezeiget /

2 vnd jnen das Gesetz mit gegeben / vnd befolhen habe / Das sie ja des HERRN Gebot nicht vergessen / vnd sich nicht liessen verfüren / wenn sie die gülden vnd silbern Götzen / vnd jren schmuck sehen.

3 Vnd habe jnen der gleichen viel mehr befolhen / das sie das Gesetze nicht aus jrem hertzen wolten lassen.

4 So stund das auch in der selben Schrifft / Das der Prophet / nach göttlichem Befelh sie geheissen habe / Das sie die Hütten des Zeugnis vnd die Laden solten mit nemen.

5 ALs sie nu an den Berg kamen / da Moses auff gewesen / vnd des HERRN Erbland gesehen hatte / fand Jeremias eine Hülen / darein versteckt er die Hütten vnd die Laden / vnd den Altar des Reuchopffers / vnd verschlos das Loch.

6 Aber etliche die auch mit giengen / wolten das Loch mercken vnd zeichnen / Sie kundtens aber nicht finden.

7 Da das Jeremias erfur / straffet er sie / vnd sprach / Diese stet sol kein Mensch finden noch wissen / Bis der HERR sein Volck wider zu hauff bringen / vnd jnen gnedig sein wird /

8 Denn wird jnen der HERR wol offenbaren. Vnd man wird denn des HERRN Herrligkeit sehen in einer Wolcken / wie er zu Moses zeiten erschein / vnd wie Salomo bat / das er die Stet wolt heiligen.

9 VND Jeremias erzelet jnen auch / wie Salomo geopffert hatte / da die Kirche geweihet vnd der Tempel fertig ward.

10 Auch wie Moses den HERrn gebeten / vnd das fewr vom Himel das Opffer verzeret hatte. Also bat Salomon / vnd das Fewr verzeret auch das Brandopffer.

11 Vnd wie Moses gesagt hatte / Das sein Opffer sey vom Fewr verzeret worden / vnd nicht geessen /

12 Also hat Salomo auch acht tage geopffert.

13 DAs alles findet man in den Schrifften / die zu Nehemias zeiten geschrieben sind. Vnd gleich wie er der Könige / Propheten / vnd Dauids Bücher / vnd die Brieue der Könige von den Opffern wider zusamen gesucht / vnd eine Librarey zugericht hat.

14 Also hat Judas auch gethan / vnd was fur Bücher / weil Kriege im Lande gewesen sind / verfallen / wider zusamen bracht.

15 Vnd wir haben sie hie / wolt jr sie nu lesen / so lassets bey vns holen.

16 DJEweil wir nu solchs Fest begehen wollen / haben wirs euch wollen schreiben / Denn es gebürt euch / das jrs auch haltet.

17 Wir hoffen aber zu Gott / Das der HERR / der seinem Volck hilfft / vnd das Erbe vns wider gibt / nemlich / das Reich vnd das Priesterthum /

18 wie ers im Gesetze / verheissen hat / werde sich vnser balde erbarmen / Vnd werde vns aus der weiten Welt / an dem heiligen Ort / wider zusamen bringen /

19 wie er vns bereit aus grossem vnglück errettet / vnd den Ort gereiniget hat.

20 Dje historien aber von juda dem maccabeer vnd seinen Brüdern / vnd von der reinigung des Hohenpriesters / vnd wie man den Altar geweihet hat /

21 Vnd von dem Krieg wider den Antiochum den Edlen / vnd seinen son Eupator /

22 Vnd von den Zeichen von Himel / die denen / so das Jüdenthum / redlich beschützet haben geoffenbaret sind / Das jr so ein kleiner Hauffe / das gantze Land geplündert / vnd eine grosse menge der Heiden in die flucht geschlagen / vnd jnen nachgeeilet haben /

23 Vnd weiter von dem Tempel / wie man jn widerbawet / wie man schon allenthalben dauon weis / vnd die Stad jre Freiheit wider erlangt habe / Das alle ander Gesetz auff gehaben / vnd allein des HERRN gehalten sol werden / welcher vns jtzt wol wil vnd gnedig ist /

24 Dis vnd anders mehr / das Jason in fünff Büchern verzeichnet / gedencken wir hie auff das kürtzest zusamen zu ziehen.

25 DEnn wir sehen / wie die zaal in einander geworffen ist / Das es schweer wil sein / die Historien / weil sie also auff einem hauffen ligen / recht zu fassen.

26 Darumb haben wirs also machen wollen / das mans gerne lese / vnd leichter behalten könne / vnd jederman müge nützlich sein.

27 Vnd zwar / wir mercken / das vns eben schweer wil werden / das wir vns der mühe vnterstanden haben / Denn es gehöret viel erbeit vnd grosser vleis dazu.

28 Gleich wie es on erbeit nicht zugehet / der eine Malzeit zurichten vnd den Gesten gütlich thun wil. Dennoch wollen wir dasselb nicht ansehen / vnd diese mühe / den andern damit zu dienen gern auff vns nemen.

29 JN den Historien an jnen selbs / wollen wir nichts endern / sondern bleiben lassen / wie sie vor hin geschrieben sind / On das wirs kürtzer wollen zusamen ziehen.

30 Vnd gleich wie ein Zimmerman / wenn er ein newes Haus bawet / nicht weiter denckt / denn das ers also mache / das es einen bestand habe / Wie man es aber malen vnd schmücken sol / da lesst er einen andern fur sorgen.

31 Also wollen wir auch thun / vnd den / der zum ersten die Historien geschrieben hat / dafur sorgen lassen / wie ers alles geredt / vnd alle stücke mit vleis durch erbeitet habe /

32 Wir aber wollen nicht mehr thun denn auffs kürtzest die Summa fassen.

33 Vnd wollen nu zu der Historien greiffen / vnd dis also zum eingang gesagt haben / Das nicht die Vorrede grösser werde / denn die gantze Historia.


2Makk 3

1 ALS man nu wider in gutem Frieden zu Jerusalem wonete / vnd das Gesetze fein im schwang gieng / weil der Hohepriester Onias so from war / vnd so vleissig darüber hielt /

2 Wurden auch die Könige beweget / die Stad zu ehren / vnd schickten herrliche Geschencke in den Tempel /

3 Also das Seleucus der könig in Asia / aus seinen Emptern verordnen lies / allen Kosten / so man zum Opffer bedurfft.

4 NV war dazumal ein Vogt des Tempels / der hies Simon / ein Benjamiter / der war dem Hohenpriester feind / das er jm seins mutwillens in der Stad nicht gestatten wolt.

5 Weil jm aber Onias zu mechtig war / zog er zu Appollonio / des Thrasei son / dem Heubtman in Nidersyria vnd Phenice /

6 vnd sagt jm / Wie der Gotteskasten zu Jerusalem / vber die massen reich von Gelt were / vnd seer viel vberig / das man nicht bedürfft zum Opffer / vnd der König möcht es wol zu sich nemen.

7 Da nu Appollonius zum Könige kam / sagt er jm an / was jm Simon vom gelde angezeigt hatte. Da verordnet der König Heliodorum seinen Kemerer / vnd gab jm befelh / er solt dasselb Geld bringen.

8 Der macht sich bald auff / vnd wendet fur er müste Rente einnemen in Nidersyria vnd Phenice / Seine meinung aber war / das er des Königs befelh wolt ausrichten.

9 ALs Heliodorus nu gen Jerusalem kam / vnd der Hohepriester jn freundlich empfangen hatte / Erzelet er jm / was jn sein Herr bericht / vnd warumb er da were / Vnd fraget / ob es also were / oder nicht?

10 Da antwortet jm der Hohepriester / Es ist ein teil hinder vns gelegt zu trewer hand / das Widwen vnd Waisen gehört /

11 Das ander ist des Tobias Hircani / welchs ein trefflicher Man war. Vnd hellt sich gar nicht also / wie der Verrheter Simon gesagt hat / Denn es sind nicht mehr denn vier hundert Centner silbers / vnd zwey hundert Centner golds.

12 So were es ein grosser freuel / das man es so hin wegneme / vnd die so das jre vertrawet haben dem heiligen Tempel / der in aller welt so hoch geehret vnd gefreiet ist / solt vmb das jre betriegen.

13 ABer Heliodorus bestund auff dem befelh des Königs / Er müste es zu sich nemen /

14 vnd kam auff einen bestimpten tag in den Tempel / vnd wolts besehen. Da erhub sich ein grosser jamer durch die gantze Stad /

15 Die Priester lagen in jrem heiligen Schmuck fur dem Altar / vnd rieffen Gott im Himel an / derselbs geboten hat / Das man die Beylage nicht sol veruntrewen / Das er den Leuten das jre / so sie an den Ort zu trewen henden beygelegt hatten / wolt erhalten.

16 Der Hohepriester aber stellet sich so jemerlich / das jn niemand / on grosses mitleiden / ansehen kunde / Denn man sahe es jm an / weil er sich so im angesicht entferbet hatte / das er in grossen engsten war /

17 Denn er war so gar erschrocken / das er aller zitterte / Daraus man leichtlich spüren kundte wie vbel jm zu sinn war.

18 Die Leute aber hin vnd wider in Heusern lieffen zusamen / vnd beteten mit einander / weil sie sahen / das der Tempel in verachtung solt komen.

19 Vnd die Weiber legten Secke an / lieffen auff den gassen vmb / Vnd die Jungfrawen / so sonst nicht vnter die Leute giengen / lieffen vnter die thor vnd auff die mauren / Etliche lagen in den fenstern /

20 vnd huben alle jre hende auff gen Himel / vnd beteten.

21 Es war beides erberlich / das das Volck vnter einander so gar erschrocken / vnd der Hohepriester so engstig war.

22 WEil sie also den allmechtigen Gott anrieffen / Das er das Gut deren / so es dahin beygelegt hatten / erhalten wolte /

23 Gedachte Heliodorus sein furnemen auszurichten. Vnd da er bey dem Gotteskasten stehet / mit Kriegsknechten /

24 That der allmechtige Gott ein gros Zeichen / Das er vnd so vmb jn waren / sich fur der macht Gottes entsatzten / vnd in ein grosse furcht vnd schrecken fielen.

25 Denn sie sahen ein Pferd / das wol geschmückt war / darauff sas ein schrecklicher Reuter / das rennet mit aller macht auff den Heliodorum zu / vnd sties jn mit den fördern zweien füssen / Vnd der Reuter auff dem Pferd / hatte einen gantzen gülden Harnisch an.

26 Sie sahen auch zween junge Gesellen / die starck vnd schön waren / vnd seer wol gekleidet / Die stunden dem Heliodoro zu beiden seiten / vnd schlugen getrost auff jn /

27 das er fur onmacht zur erden sanck / vnd jm das gesicht vergieng.

28 Da namen sie jn / der newlich mit grosser pracht / vnd alle seinen Kriegsknechten in die Schatzkamer gegangen war / vnd trugen jn auff einem Stuel dauon / Vnd seine gewalt halff jn gar nichts

29 (Das man offentlich die Krafft des HERRN mercken muste) Vnd er lag also fur tod / vnd redet kein wort.

30 Die Jüden aber lobten Gott / das er seinen Tempel so geehret hatte. Vnd der Tempel / der zuuor vol furcht vnd schrecken gewest war / ward vol freuden vnd wonne / nach diesem Zeichen des allmechtigen Gottes.

31 ABer etliche des Heliodori Freunde / kamen vnd baten Oniam / das er doch den HERRN bitten wolt / das er dem Heliodoro / der jtzt in letzten zügen lag / das leben wolt schencken.

32 Weil sich aber der Hohepriester besorget / Der König würde einen argwan auff die Jüden haben / als hetten sie dem Heliodoro etwas gethan / opffert er fur jn / das er gesund würde.

33 Vnd weil er betet / erschienen die zween jungen Gesellen wider / in jrer vorigen kleidung / vnd sagten zum Heliodoro / Dancke dem Hohenpriester Onia vleissig / Denn vmb seinen willen / hat dir der HERR das leben geschencket /

34 Vnd verkündige allenthalben die grosse Krafft des HERRN / weil du von Himel herab gesteupt bist. Vnd da sie dis geredt hatten / verschwunden sie.

35 HEliodorus aber opfferte dem HERRN / vnd gelobete jm viel / das er jm das Leben widergegeben hatte / vnd danckete dem Onia. Vnd reisete darnach wider zum Könige /

36 vnd sagte jderman / wie er mit seinen augen die werck des höhesten Gottes gesehen hette.

37 Als jn aber der König fragte / Wen er meinet / den er gen Jerusalem schicken kündte / der etwas ausrichtet. Antwortet jm Heliodorus /

38 Wenn du einen Feind hast / oder einen / der dich aus dem Reich gedencket zu stossen / den schicke hin / Wenn derselb also gesteupt wird / wie ich / vnd mit dem Leben dauon kompt / so magstu jn wol wider annemen /

39 Denn es ist Gott krefftiglich an dem Ort / vnd der seine Wonung im Himel hat / sihet darauff / vnd rettet jn / Vnd die jn beschedigen wollen / straffet er / vnd schlegt sie zu tod.

40 Dis sey gnug von der Schatzkamer vnd Heliodoro.


2Makk 4

1 SJmon aber der den Schatz vnd sein Vaterland so verraten hatte / redet dem Onia vbel nach / wie er solch vnglück gestifftet hette / das Heliodoro widerfaren war /

2 Vnd gab jm schuld / das er trachtet Herr im Lande zu werden / So er doch der Stad alles guts thet / vnd sein Volck mit trewen meinete / vnd feste hielt vber Gottes gebot.

3 Da nu der hass vnd neid so gros war / das des Simons anhang etliche drob erwürgeten /

4 vnd Onias sahe / Das viel vnrats aus solcher vneinigkeit komen würde / weil Appollonius der Heubtman in Nidersyria also wütet / vnd des Simon mutwillen sterckete / Macht er sich auff zum Könige /

5 nicht sein Volck zu verklagen / sondern Landen vnd Leuten zu gut /

6 Denn er sahe / wenn der König nicht würde dazu thun / so were es nicht müglich / in die lenge friede zu erhalten / noch Simonis mutwillen zu stewren.

7 DA aber Seleucus gestorben war / vnd das Regiment auff Antiochum den Edlen kam / stund Jason des Onias bruder nach dem Hohenpriesterampt /

8 vnd verhies dem Könige / wenn ers zu wegen brechte / drey hundert vnd sechzig Centner silbers / vnd von anderm einkomen / achzig Centner /

9 Vnd vber das verhies er jm auch sonst zu verschreiben hundert vnd funffzig Centner / wenn man jm zulassen wolt / das er Spielheuser da anrichten möchte / vnd die zu Jerusalem nach der Antiocher weise ziehen.

10 DA solches der König willigt / vnd Jason das Priesterthum kriegte / gewenete er also bald seine Leute auff der Heiden sitten /

11 vnd die guten löblichen Sitten / von den alten Königen geordnet / thet er gar abe durch Johannem des Eupolemi vater / welcher gen Rom geschickt war / mit den Römern einen Bund zu machen / Vnd tilgete die alten ehrlichen Gesetz ab / vnd richtete andere vnehrliche Weise an.

12 Vnter der Burg bawete er ein Spielhaus / vnd verordnete / das sich die stercksten jungen Gesellen darin vben musten.

13 Vnd das heidnische Wesen nam also vberhand /

14 Das die Priester des Opffers noch des Tempels nicht mehr achteten / Sondern lieffen in das Spielhaus / vnd sahen / wie man den Pallen schlug / vnd ander spiel treib /

15 Vnd liessen also jrer Veter sitten faren / vnd hielten die Heidnische fur köstlich.

16 Sie mustens auch wol bezalen / Denn Gott schickte vber sie eben die / welchen sie solche Spiel wolten nach thun / Das sie sie musten straffen /

17 Denn es ist mit Gottes wort nicht zu schertzen es findet sich doch zu letzt.

18 DA man nu das grosse Spiel zu Tyro hielt / vnd der König selbs dabey war /

19 schickte der böswicht Jason etliche Antiochener / als weren sie von Jerusalem / das sie das Spiel auch besehen / Vnd schickte bey jnen drey hundert Drachmas / das man dem Herculi dauon opfferte. Die aber / den solchs befolhen war / sahen / das es sich nicht schicken würde / woltens derhalb da zu nicht brauchen / sondern an etwas anders wenden /

20 Darumb ob ers gleich zu des Hercules opffer gesendet hatte / bestelleten sie doch Schiffrüstung dafur.

21 NAch dem aber Ptolemeus Philometor der junge könig in Egypten / seinen ersten Reichstag ausgeschrieben hatte / Da schicket Antiochus den Appollonium des Mneistei son / auff den selbigen Reichstag in Egypten. Da er aber vernam / das man jn nicht haben wolt zum Furmünden / zog er wider zu rück / vnd gedacht / wie er sein Reich in frieden erhalten möchte / Vnd kam gen Joppen / vnd von dannen gen Jerusalem /

22 vnd ward von Jason vnd der gantzen Stad herrlich empfangen / vnd eingeleitet mit Fackeln vnd grossem Triumph / Darnach reisete er wider in Phenicen.

23 ABer nach dreien jaren schickte Jason Menelaum / des obgedachten Simonis bruder / das er dem Könige geld brechte / vnd jn etlicher nötiger Sachen halb erinnerte.

24 Vnd da er bey dem Könige in gnaden kam / heuchlete er jm / vnd brachte das Hohepriesterthum an sich / vnd gab dem Könige drey hundert Centner silbers mehr denn Jason.

25 Vnd kam also mit des Königes befelh wider gen Jerusalem / Vnd handlete nicht / wie ein Hoherpriester / sondern wie ein wütiger Tyran / vnd wie ein grausam wildes Thier.

26 ALso ward Jason / der seinen Bruder von seinem Ampt abgestossen hatte / wider durch einen andern dauon gestossen / vnd must in der Amoriterland fliehen /

27 vnd Menelaus behielt das Regiment. Da er aber das geld / das er dem Könige versprochen hatte / nicht kunde ausrichten / da es Sostratus der Heubtman in der Burg / von jm foddert /

28 wie jm der König befolhen hatte / Lies sie der König beide fur sich laden /

29 vnd satzt den Menelaum abe / vnd verordnet desselben bruder Lysimachum an seine stat / vnd Sostratum setzet er zum Amptman in Cypern.

30 DA es nu also bestellet war / richteten die Tharser vnd Malloter eine Auffrhur an / darumb / das sie der König seinem Kebsweibe geschenckt hatte.

31 Da machte sich der König eilends auff / das er den Auffrhur stillete / vnd lies hinder jm den Fürsten Andronicum zum Stadhalter.

32 Da das Menelaus innen ward / gedachte er / das er gelegenheit hette / das er widerumb zu seinem alten Stand komen kündte / Vnd stal etliche gülden Kleinot aus dem Tempel / vnd schenckets dem Andronico / vnd verkauffet etlichs gen Tyro / vnd in andere vmbliegende Stedte.

33 DA das Onias erfur / begabe er sich an einen befreieten ort zu Daphne / das fur Antiochia ligt / vnd straffet jn /

34 Aber Menelaus kam zu Andronico allein / vnd ermanet jn / Das er Oniam fahen solt. Das thet er / vnd gieng zu jm / vnd beredet jn mit listen / gab jm auch seine Hand / vnd den Eid darauff / das er aus der Freiheit zu jm kam / Denn er wuste / das sich Onias guts zu jm versahe / Vnd da er jn also vberredet hatte / erstach er jn wider alles Recht.

35 Das thet nicht allein den Jüden wehe / sondern verdros auch viel Heiden / das er den fromen Man so vmbgebracht hatte.

36 DA nu der König alle sachen in Cilicia verrichtet hatte / vnd wider heim reisete / lieffen jn die Jüden in allen Stedten an / vnd auch etliche Heiden / vnd klagten jm / Das Onias vnschüldiglich ermordet were.

37 Vnd Antiochus bekümert sich hertzlich darumb / vnd jamerte jn / das der frome erbar Man so jemerlich war vmbkomen.

38 Vnd ergrimmet vber den Andronicum / vnd lies jm das Purpurkleid / sampt dem andern Schmuck abziehen / vnd jn also in der gantzen Stad vmbher füren / vnd zu letzt richten an dem Ort / da er Oniam erstochen hatte. Also hat jn Gott nach seinem verdienst wider gestraffet.

39 ALs aber Lysimachus / aus rat seines bruders Menelai / viel aus dem Tempel gestolen hatte / vnd das geschrey vnter die Leute komen war / samlete sich die Gemeine wider Lysimachum / da der gülden Kleinot schon viel hin wegkomen waren.

40 Da sich nu die Gemeine gesamlet / vnd seer zornig war / rüstet Lysimachus drey tausent Man / vnd wolt sich mit gewalt schützen / Vnd setzet vber sie einen alten listigen Heubtman.

41 Da dis die Bürger sahen / namen etliche steine / etliche starcke stangen / etliche worffen sie mit asschen vnter die augen /

42 Das jr also viel wund worden / vnd etliche gar zu bodem geschlagen / die andern alle dauon lieffen / Vnd den Kirchenreuber fingen sie bey der Schatzkamer.

43 DArnach namen sie jn mit Recht fur /

44 Vnd weil der König gen Tyro komen war / liessen jr drey / des Rats gesandten / den Handel fur jn gelangen / das er darin solt Vrteil sprechen.

45 Als aber Menelaus vberweiset ward / verhies er dem Ptolemeo viel geldes / wenn er jn beim König möcht ausbitten.

46 Da gieng Ptolemeus allein zum Könige in seinen Saal / da er sich inne kület / vnd beredet den König /

47 Das er Menelaum / der alles vnglück angericht hatte / los lies / Vnd die armen Leute zum tod verurteilet / Die doch auch bey Tattern vnschüldig erfunden vnd erkennet weren worden.

48 Also wurden die / so des volcks vnd des Tempels sachen auff das trewlichst gehandelt hatten / vnschüldiglich erwürget.

49 Das thet etlichen zu Tyro weh / vnd liessen sie ehrlich zur erden bestatten.

50 Menelaus aber bleib beim Ampt aus hülffe etlicher Gewaltigen am Hofe / die sein genossen / vnd ward je lenger je erger / vnd leget den Bürgern alles vnglück an.


2Makk 5

1 VMB dieselbige zeit / zog Antiochus zum andern mal in Egypten.

2 Man sahe aber durch die gantze Stad / vierzig tage nach einander in der lufft / Reuter in güldem Harnisch / mit langen spiessen in einer Schlachtordnung /

3 Vnd man sahe / wie sie mit einander traffen / vnd mit den schilden vnd spiessen sich wehreten / vnd wie sie die schwert zuckten / vnd auff einander schossen vnd wie der gülden Zeug schimmert / vnd wie sie mancherley Harnisch hatten.

4 Da betet jederman das es ja nichts böses bedeuten solt.

5 ABer es kam ein erlogen geschrey aus / wie Antiochus solt tod sein. Da nam Jason bey tausent Man zu sich / vnd greiff vnuersehens die Stad an. Vnd als er die mauren mit den seinen erstiegen / vnd die Stad eröbert hatte /

6 flohe Menelaus auff die Burg. Jason aber würget seine Bürger jemerlich / vnd gedachte nicht / weil es jm so glücket wider seine Freunde / das es sein grosses vnglücke were / Sondern lies sich düncken / er sieget wider seine Feinde / vnd sieget wider seine Bürger.

7 Er kundte aber gleichwol das Regiment nicht eröbern / sondern krieget seinen Lohn / wie er verdienet hatte / vnd flohe mit schanden wider in der Amoriter land.

8 Da ward er zu letzt verklaget fur Areta der Araber könig / Das er von einer Stad in die ander fliehen muste / vnd nirgent sicher war. Vnd jederman war jm feind / als einem / der von seinem Gesetz abtrünnig war / Auch verflucht jn jederman / als einen Verrheter vnd Feind seines Vaterlandes / Vnd ist also in Egypten verstossen worden.

9 Vnd wie er viel Leute aus jrem Vaterland vertrieben hatte / So muste er auch selbs im elend sterben / zu Lacedemon / da er verhoffte einen auffenthalt zu finden / weil sie mit einander gefreund waren.

10 Aber wie er viel vnbegraben hin geworffen hat / so ist er auch hin gestorben / das niemand vmb jn leid getragen. Vnd hat nicht allein nicht glück gehabt / das er seinem Vaterland were begraben worden / Sondern hat auch in der frembde kein Grab haben mögen.

11 ALs dem Könige solches furkam / gedacht er gantz Judea würde von jm abfallen. Vnd zog in einem grim aus Egypten / vnd nam Jerusalem mit gewalt ein /

12 vnd hies die Kriegsknechte erschlahen / on alle barmhertzigkeit / was sie funden / auff der Gassen vnd in Heusern.

13 Da würgt man durcheinander jung vnd alt / Man vnd Weib / Kinder vnd Jungfrawen / ja auch die Kinder in der wiegen /

14 Das also in dreien tagen achzig tausent vmb kamen / vierzig tausent gefangen / vnd bey achzig tausent verkaufft wurden.

15 ABer Antiochus lies jm an diesem nicht genügen / Sondern greiff auch die heiligste Stet auff Erden an / Vnd Menelaus der Verrheter / fürete jn hin ein.

16 Da raubet er mit seinen verfluchten henden / die heiligen Gefess / Vnd alles was die andern Könige zum Tempel gegeben hatten / zum schmuck vnd zierde / Das raffet er mit seinen sündigen Henden hinweg

17 vnd vberhube sich seer / vnd sahe nicht / Das der HERR solchs verhenget / vber die so in der Stad waren / vmb jrer sunden willen. DAs war die vrsache / das Gott die heilige Stete / so schendlich zurichten lies /

18 Sonst solts dem Antiocho eben gangen sein / wie dem Heliodoro / der vom könige Seleuco gesand war / die Schatzkamer zu besichtigen / vnd ward wol drob zerschlagen / das er muste von seinem freueln furnemen abstehen.

19 Denn Gott hat das Volck nicht auserwelet / vmb der Stete willen / sondern die Stete vmb des Volcks willen.

20 Darumb muste sich der heilige Tempel auch mit leiden / da das Volck gestrafft ward / wie er auch widerumb des volcks genos. Denn wie der Tempel von den Feinden eingenomen ward / da der HERR zürnet / Also ist er wider zu ehren vnd zu recht komen / da der HERR jnen wider gnedig ward.

21 DJe Summa aber alles was Antiochus aus dem Tempel geraubet hat / sind achtzehen hundert Centner silbers / die nam er mit sich / vnd zog flugs gen Antiochia / mit einem solchen stoltz vnd hoffart / das er gedacht / Er wolt nu die Erden machen / das man darauff schiffte / wie auff dem Meer / Vnd das Meer / das man darauff wandelet / wie auff der Erden /

22 Vnd lies hinter jm zu Jerusalem etliche Amptleute / böse Buben / Philippum aus Phrygia / der noch erger vnd wilder war / denn sein Herr.

23 Zu Garizim Andronicum / vnd neben den beiden / Menelaum / welcher vber die andern alle war / das er sein eigen Volck so plaget.

24 WEil aber Antiochus den Jüden so gar feind war / schickte er jnen den schendlichen Buben Appollonium / mit zwey vnd zwenzig tausent Man ins Land / vnd gebot jm / Er solt alle erwachsene Menner erwürgen / Die Weiber aber vnd das junge Volck / verkeuffen.

25 Als er nu fur Jerusalem kam / stellet er sich friedlich / bis auff den Sabbath tag / da die Jüden an feiren / Da gebot er flugs seinen Leuten / sie solten sich rüsten.

26 Als nu jederman zulieff / vnd sehen wolte / was da werden würde / Lies er sie alle erstechen / vnd kam also mit dem gantzen Zeug in die Stad / vnd erschlug eine grosse Menge.

27 ABer Judas Maccabeus machte sich dauon mit neun Brüdern in die wildnis vnd das gebirge / Vnd enthielt sich da / mit allen / so sich zu jm geschlagen hatten / von den Kreutern / Das er nicht muste vnter den vnreinen Heiden leben.


2Makk 6

1 NJcht lange darnach / sandte der König einen alten Man von Antiochia / das er die Jüden zwingen solte / Das sie von jrer veter Gesetz abfielen / vnd Gottes gesetz nicht mehr hielten /

2 Vnd das er den Tempel zu Jerusalem solt verunreinigen / vnd jn heissen des Jouis Olimpij Kirchen / vnd den Tempel zu Garizim / des Jouis Xenij Kirchen / dieweil frembde Leute da selbs woneten.

3 Aber solch wüste wesen thet jederman seer wehe /

4 Denn die Heiden schwelgeten vnd prasseten im Tempel / Vnd trieben allerley vnzucht mit den Weibern an der heiligen Stet / vnd trugen viel hin ein / das sich nicht gebüret.

5 MAn opffert auff dem Altar verbotene Opffer im Gesetz /

6 vnd hielt weder Sabbath noch andere gewöhnliche Feier / Vnd durfft sich gar niemand mercken lassen / das er ein Jüde were /

7 Sondern man treib sie mit gewalt / alle monden zum Opffer / wenn des Königs geburtstag war. Wenn man aber des Bacchi Fest begieng / da zwang man die Jüden / Das sie in Krentzen von Ephaw / dem Baccho zu ehren / einher gehen musten.

8 MAn hatte auch aus des Ptolemei angeben / ein Gebot lassen ausgehen / an die Stedte der Heiden / die vmb Jerusalem waren / Das sie die Jüden allenthalben zum Opffer zwingen solten.

9 Vnd so etliche darauff bestunden / das sie es nicht mit den Heiden halten wolten / Die solt man flugs erstechen / Da sahe man einen grossen jamer.

10 Zwo frawen wurden fur gefurt / das sie jre Söne beschnitten hatten / Den band man die Kindlin an die brust / vnd fürete sie herumb durch die gantze Stad / vnd wurffen sie zuletzt vber die maur hinab.

11 Etliche hatten sich in der nehe verkrochen in die Löcher / das sie den Sabbath halten möchten / Die selbigen / als es Philippo angezeiget ward / verbrennet man / Denn sie wolten sich nicht wehren / das sie sich am Sabbath nicht vergrieffen.

12 Jch mus aber hie den leser vermanen / das er sich nicht ergere vber diesem jamer / Sondern gedencke / das jnen die straffe nicht zum verderben / sondern zur warnung widerfaren sey.

13 Denn das ist eine grosse gnade / Das Gott den Sündern stewret / das sie nicht fortfaren / vnd ist bald hinder jnen her mit der straffe.

14 Denn vnser HERR Gott sihet vns nicht so lang zu / als den andern Heiden / die er lesst hingehen / bis sie jre mas der sunden erfüllet haben / das er sie darnach straffe / Sondern wehret vns / das wirs nicht zu viel machen / vnd er zu letzt sich nicht an vns rechen müsse.

15 Derhalben hat er seine barmhertzigkeit noch nie von vns gar genomen. Vnd ob er vns mit einem Vnglück gezüchtiget hat / hat er dennoch sein Volck nicht gar verlassen.

16 Dis habe ich zu einer ermanung hie sagen wollen /

17 Nu wollen wir wider auff die Historien komen.

18 Es war der furnemesten schrifftgelerten einer Eleasar / ein betagter vnd doch seer schöner Man / Dem selben sperreten sie mit gewalt den mund auff / das er solt schweinen Fleisch essen.

19 Aber er wolt lieber ehrlich sterben / denn so schendlich leben / vnd leid es gedültig.

20 Vnd da er zur Marter gieng / straffet er die / so verboten Fleisch assen / aus liebe des zeitlichen Lebens.

21 Die nu verordnet waren / das sie die Leute zu schweinen Fleisch / wider das Gesetz dringen solten / Weil sie jn so ein lange zeit gekennet hatten / namen sie jn auff einen Ort / vnd sagten / Sie wolten jm fleisch bringen / das er wol essen dürffte / Er solt sich aber stellen / als were es geopffert schweinen Fleisch / vnd solts dem König zu lieb essen /

22 Das er also beim Leben bliebe / vnd der alten kundschafft genösse.

23 ABer er bedachte sich also / Wie es denn seinem grossen Alter vnd eis grawen Kopff / auch seinem guten wandel / den er von Jugent auff gefüret hatte / vnd dem heiligen göttlichen Gesetz / gemes war / vnd sagt dürre heraus / Schickt mich jmer vnter die erden hin ins Grabe.

24 Denn es wil meinem Alter vbel anstehen / das ich auch so heuchle / Das die Jugent gedencken mus / Eleasar / der nu neuntzig jar alt ist / sey auch zum Heiden worden.

25 Vnd sie also durch meine heucheley verfüret werden / das ich mich so fur den Leuten stelle vnd mein leben / so eine kleine zeit / die ich noch zu leben habe / also friste / das were mir eine ewige schande.

26 Vnd zwar was habe ich dauon / wenn ich schon jtzt der Menschen straffe also entflühe / weil ich Gottes hende / ich sey lebendig oder tod / nicht entfliehen mag?

27 Darumb wil ich jtzt frölich sterben / wie es mir altem Man wol anstehet /

28 vnd der Jugent ein gut Exempel hinder mir lassen / Das sie willig vnd getrost / vmb das herrliche / heilige Gesetze willen sterben.

29 DA er diese wort also geredt hatte / bracht man jn an die Marter. Die jn aber füreten vnd jm zuuor freundlich gewesen waren / ergrimmeten vber jn / vmb solcher wort willen / Denn sie meineten / Er hets aus eim trotz gesagt.

30 Als sie jn aber geschlagen hatten / das er jtzt sterben solt / seufftzet er / vnd sprach / Der HERR / dem nichts verborgen ist / der weis es das ich die schlege vnd grossen schmertzen / den ich an meinem Leibe trage / wol hette mögen vmbgehen / wo ich gewolt hette / Aber der Seele nach / leide ichs gerne vmb Gottes willen.

31 Vnd ist also verschieden / vnd hat mit seinem Tod ein tröstlich Exempel hinder sich gelassen / das nicht allein die Jugent / sondern jederman zur tugent ermanen sol.


2Makk 7

1 ES wurden auch sieben Brüder sampt jrer Mutter gefangen / vnd mit Geisseln vnd Riemen gesteupt / vnd gedrungen vom Könige / Das sie solten schweinen Fleisch essen / das jnen im Gesetz verboten war

2 da sagt der eltest vnter jnen also / was wiltu viel fragen / vnd von vns wissen / Wir wollen ehe sterben / denn etwas wider vnser veterlich Gesetz handeln.

3 Da ergrimmet der König vnd gebot / Man solt eilends Pfannen vnd Kessel vber das fewr setzen.

4 Da man das gethan hatte / gebot er / Man solt dem Eltesten die Zunge ausschneiten / vnd Hende vnd Füsse abhawen / Das die andern Brüder vnd die Mutter solten zusehen.

5 Als er nu so zustümpelt war / lies er jn zum Fewr füren / vnd in der Pfannen braten. Vnd da die lohe allenthalben in die Pfannen schlug / ermaneten sie sich vnternander / sampt der Mutter / Das sie vnuerzagt stürben / vnd sprachen /

6 Gott der HERR wird das Recht ansehen vnd vns gnedig sein / wie Moses zeuget in seinem Gesang / Vnd er ist seinen Knechten gnedig.

7 Als der erste so verschieden war / füret man den Andern auch hin / das sie jren mutwillen mit jm trieben / Vnd zogen jm haut vnd har ab / Vnd frageten jn / Ob er Sewfleisch essen wolt / oder den gantzen Leib mit allen Gliedern martern lassen?

8 Er aber antwortet auff seine sprach / vnd sagte / Jch wils nicht thun.

9 Da namen sie jn vnd marterten jn / wie den ersten. Als er nu jtzt in den letzten Zügen lag / sprach er / Du verfluchter Mensch / du nimpst mir wol das zeitliche Leben / Aber der HERR aller Welt / wird vns / die wir vmb seines Gesetz willen sterben / aufferwecken zu einem ewigen Leben.

10 Darnach namen sie den dritten / vnd trieben auch jren mutwillen mit jm. Vnd da sie es von jm fodderten / recket er die Zunge frey heraus / vnd strecket die Hende dar / vnd sprach getrost /

11 Diese Gliedmassen hat mir Gott von Himel geben / Darumb wil ich sie gerne faren lassen / vmb seines Gesetzes willen / Denn ich hoffe / er werde mirs wol widergeben.

12 Der König aber vnd seine Diener verwunderten sich das der Jüngling so freidig war / vnd die Mutter so gar nichts achtet.

13 Da dieser auch tod war / peinigeten sie den Vierden auch / vnd geisselten jn.

14 Da er aber jtzt sterben wolt / sprach er / Das ist ein grosser Trost / das wir hoffen / wenn vns die Menschen erwürgen / das vns Gott wird wider aufferwecken / Du aber wirst nicht aufferwecket werden zum Leben.

15 Darnach namen sie den fünfften / vnd geisselten jn auch. Der sahe Antiochum an / vnd sprach zu jm /

16 Du bist ein Mensch vnd must sterben / Weil du aber gewaltig auff Erden bist / so thustu was du wilt. Das soltu aber nicht in sinn nemen / das vns Gott gar verlassen habe /

17 Verzeuch eine kleine weile / So soltu erfaren / wie mechtig Gott ist / der dich vnd dein Geschlecht plagen wird.

18 Nach diesem füreten sie den sechsten auch erzu / Derselbige saget auch da er jtzt sterben solt / Du wirst mich nicht so betriegen / Denn wir haben dis leiden wol verdienet / Darumb das wir vns an vnserm Gott versündiget haben / vnd er handlet schrecklich mit vns /

19 Aber es wird dir nicht so hingehen / das du also wider Gott tobest.

20 ES war aber ein grosses Wunder an der Mutter / vnd ist ein Exempel / das wol werd ist / das mans von jr schreibe / Denn sie sahe jre Söne alle sieben auff einen tag nach einander martern / vnd leide es mit grosser gedult / vmb der Hoffnung willen / die sie zu Gott hatte.

21 Da durch ward sie so mutig / das sie einen Son nach dem andern auff jre sprach tröstet / vnd fasset ein menlich Hertz / vnd sprach zu jnen /

22 Jch bin ja ewre Mutter / vnd habe euch geborn / Aber den odem vnd das Leben habe ich euch nicht gegeben / noch ewre Gliedmas also gemacht.

23 Darumb so wird der / der die Welt vnd alle Menschen geschaffen hat / euch den Odem vnd das Leben gnediglich widergeben / wie jrs jtzt vmb seines Gesetz willen waget vnd faren lasset.

24 Da antiochus dis höret / meinet er / sie verachtet vnd schmehet jn auff jre sprach / Vnd nam den jüngsten Son fur sich / der noch vbrig war / vnd vermanet jn mit guten worten / vnd geredet jm mit einem Eide / wenn er von seinem veterlichen Gesetze abtretten wolt / So solt er einen gnedigen Herrn an jm haben / vnd wolt jn Reich vnd einen Herrn aus jm machen.

25 DA er sich aber nicht bereden wolt lassen / lies der König die Mutter fur sich komen / vnd vermanet sie / Sie wolte doch den Son da hin bereden / das er bey dem Leben erhalten würde.

26 Da er sie mit viel worten gebeten hatte / sagt sie jm zu sie wolt es thun /

27 Aber sie spottet nur des Tyrannen / Denn sie gieng zum Sone / vnd redet heimlich auff jre Sprache mit jm / vnd sprach.

28 Du mein liebes Kind / das ich neun Monden vnter meinem Hertzen getragen / vnd bey drey jaren geseuget / vnd mit grosser mühe aufferzogen habe / Erbarme dich doch vber mich. Sihe an Himel vnd Erden / vnd alles was darin ist / Dis hat Gott alles aus nichts gemacht / vnd wir Menschen sind auch so gemacht.

29 Darumb fürchte dich nicht fur dem Hencker / Sondern stirb gerne / wie deine Brüder / das dich der gnedige Gott / sampt deinen Brüdern / wider lebendig mache / vnd mir widergebe.

30 DA die Mutter noch mit dem Son also redet / sprach der Jüngling / Worauff harret jr? Gedenckt nur nicht / das ich dem Tyrannen hierin gehorsam sein wil / Sondern ich wil das Gesetze halten / das vnsern Vetern durch Mosen gegeben ist.

31 Du aber / der du den Jüden alles leid anlegest / solt vnserm HERRN Gott nicht entlauffen.

32 Wir leiden vmb vnser Sünde willen / das ist war /

33 Vnd ob wol der lebendige Gott / eine weil vber vns zornig ist / vnd vns straffet vnd züchtiget / So wird er doch seinen Knechten widerumb gnedig werden.

34 Aber du gottloser verfluchter Mensch / vberhebe dich deiner Gewalt nicht zu seer / vnd trotze nicht auff die eitel hoffnung / das du die kinder Gottes verfolgest /

35 Denn du bist dem Gericht des allmechtigen Gottes / der alle ding sihet / noch nicht entlauffen.

36 MEine Brüder / die eine kleine zeit sich haben martern lassen / die warten jtzt des ewigen Lebens / nach der verheissung Gottes. Du aber solt nach dem vrteil Gottes gestrafft werden / wie du mit deinem hohmut verdienet hast.

37 Jch wil mein Leib vnd Leben / vmb meiner veter Gesetz willen / dahin geben / wie meine Brüder / vnd zu Gott schreien / das er balde seinem Volck gnedig werde. Du aber wirst noch selbs bekennen müssen / durch grosse marter vnd qual / Das er allein der rechte Gott sey.

38 Aber Gottes zorn wird an mir vnd meinen Brüdern wenden / welcher billich vber vnser gantzes Volck gangen ist.

39 DA dis der König höret / ward er tol vnd töricht / vnd lies jn noch herter martern / denn die andern / Denn es verdros jn / das sie sein noch dazu spotteten.

40 Also ist dieser auch fein dahin gestorben / vnd hat allen seinen Trost auff Gott gestellet.

41 Zum letzten ward die Mutter auch hin gerichtet.

42 Dis sey gnug von dem heidnischen Opffer / vnd der grausamen Marter.


2Makk 8

1 ABer Judas Maccabeus vnd seine Gesellen giengen heimlich hin vnd wider in die Flecken / vnd rieffen zu hauff jre Freundschafft vnd was sonst bey der Jüden glauben blieben war / das er bey sechs tausent Man zu hauff bracht.

2 Vnd sie rufften Gott an / das er das arme Volck / welchs von jederman geplagt war / ansehen wolt / vnd sich erbarmen vber den Tempel / welchen die gottlosen Menschen entheiliget hatten /

3 vnd vber die verderbte Stad / die gar wüste ward. Vnd das er doch das vnschüldige Blut / so zu jm ruffet / hören /

4 vnd der vnschüldigen Kindlin / so wider alles Recht erstochen wurden / gedencken wolt / vnd die lesterung seines Namens rechen.

5 VND Maccabeus mit seinem Hauffen plagte die Heiden wol / Denn der HERR lies von seinem zorn / vnd ward jnen wider gnedig.

6 Er vberfiel vnuersehens Stedte vnd Flecken / vnd stecket sie an / Vnd nam ein die bequemsten Ort / vnd thet den Feinden grossen schaden.

7 Am meisten aber treib er das bey nacht / Das man weit vnd breit von seinen Thaten saget.

8 DA aber Philippus sahe / das er je lenger je stercker ward / weil es jm so glücket / Schreib er an Ptolemeum den Heubtman in Nidersyria vnd Phenice vmb hülffe / Denn es lag dem Könige viel daran.

9 Da schickte Ptolemeus seinen besten Freund den Nicanor des Patrocli son / mit zwenzig tausent Man / das er die Jüden gar ausrotten solt / Vnd gab jm einen Heubtman zu / mit namen Gorgias / welcher ein erfarner Krieger war.

10 Nicanor aber gedacht / er wolt aus den gefangenen Jüden das Geld lösen / das der König den Römern jerlich geben muste / nemlich zwey tausent Centner.

11 Darumb schicket er als bald in die Stedte am Meer hin vnd wider / vnd lies ausruffen / wie er die Jüden verkeuffen wolt / neunzig Jüden vmb einen Centner / Denn er gedacht nicht / das jm die straffe von Gott so nahe were.

12 DA nu Judas höret von dem Zug / der Nicanor furhatte / hielt er es seinen Jüden fur / die bey jm waren / wie ein Heer komen würde.

13 Welche nu verzaget waren / vnd hatten das vertrawen nicht zu Gott / das er straffen würde / die lieffen dauon vnd flohen.

14 Die andern aber verkaufften alles was sie hatten / vnd baten den HERRN / das er sie ja erlösen wolte / Welche der Nicanor verkaufft hatte / ehe er sie gefangen hatte.

15 Vnd wolt ers nicht vmb jren willen thun / Das ers doch thet / vmb des Bunds willen / den er mit jren Vetern gemacht hatte / vnd vmb seines herrlichen grossen Namens willen / darnach sie genennet sind.

16 ALs nu Maccabeus seine Leute zuhauff gebracht hatte / bey sechs tausent / vermanet er sie zum ersten / Das sie sich nicht entsetzen solten fur den Feinden / noch sich fürchten fur der grossen menge der Heiden / die sie wider Recht vnd vnbillich plageten /

17 Sonderlich sich dapffer wehren / vnd gedencken an die schmach / die sie der heiligen Stete angelegt / vnd wie sie die Stad verhönet vnd geplaget / vnd das Gesetze abgethan hetten.

18 Sie verlassen sich (sprach er) auff jren Harnisch / vnd sind vol trotzes / Aber wir verlassen vns auff den allmechtigen Gott / welcher kan in einem augenblick / nicht allein die / so jtzt wider vns ziehen / sondern die gantze welt zu bodem schlahen.

19 ER erzelet jnen aber auch alle Historien / wie Gott so offt gnediglich jren Vetern geholffen hette. Wie Senacherib mit hundert vnd fünff vnd achzig tausent Man in einer nacht vmbkomen were.

20 Wie es in der Schlacht zu Babylon wider die Galater gegangen ist / wie sie alle in grosse not komen sind / acht tausent Jüden / vnd vier tausent Macedonier. Wie die Macedonier aus furcht still gehalten / vnd die acht tausent Jüden / allein mit der hülffe Gottes / hundert vnd zwenzig tausent Man erschlagen / vnd gros Gut dadurch erlanget haben.

21 DA er jnen mit solchen worten ein Hertz gemacht hatte / das sie vmb des Gesetzs vnd jres Vaterlands willen gerne sterben wolten /

22 machet er vier Hauffen / vnd ordnet seine Brüder vorn an die Spitzen / das sie es füren solten / nemlich / Simon / Joseph vnd Jonathas / vnd gab einem jeden funffzehen hundert Man zu.

23 Darnach lies er Eleazarum das heilige Buch lesen / vnd gab jnen ein Zeichen / das jnen Gott helffen würde / Vnd zog also forn an der Spitzen fur den andern her / vnd traff mit dem Nicanor.

24 Aber der allmechtige Gott stund jnen bey / das sie das gantze Heer in die flucht schlugen / vnd viel wund macheten / vnd bey neun tausent erschlugen.

25 Vnd jagten denen nach / die da komen waren / das sie die Jüden keuffen wolten / vnd namen jnen das Geld.

26 Doch musten sie gleichwol wider vmbkeren / denn es war der abend vor dem Sabbath / Das war die vrsache / das sie auffhöreten jenen nach zu eilen.

27 DArnach plünderten sie / vnd namen den Harnisch vnd Wehre / vnd hielten den Sabbath / vnd lobten vnd preiseten Gott / der sie auff den tag erhalten / vnd wider angefangen hatte / seine gnade zu erzeigen.

28 Nach dem Sabbath teileten sie den Raub aus vnter die Armen / Widwen vnd Waisen / vnd das vbrige behielten sie / fur sich vnd jre Kinder.

29 Vnd sie hielten ein gemein Gebet / das der barmhertzige Gott wolt seinen zorn gar von jnen abwenden.

30 DArnach thaten sie viel schlachten mit Timotheo vnd Bacchide / vnd erschlugen vber zwenzig tausent Man / vnd eröberten die Festungen / vnd teileten den Raub gleich vnter sich / vnd vnter die vertriebenen Waisen / Widwen vnd Alten.

31 Vnd da sie geplündert hatten / brachten sie die Waffen auff die Festungen / vnd füreten auch grossen Raub gen Jerusalem /

32 vnd brachten vmb einen Heubtman bey Timotheo / einen gottlosen Man / der die Jüden seer geplaget hatte.


2Makk 9

2Makk 9:1

1 VMb dieselbe zeit muste Antiochus mit schanden aus Persen abziehen /

2 Denn als er gen Persepolin gezogen war / vnd hatte sich da vnterstanden die Kirche zu plündern / vnd die Stad einzunemen / waren die Bürger auff / vnd wereten sich / vnd trieben den Antiochum zurück / das er mit schanden muste abziehen.

3 Als er nu zu Ecbathana war / kam es fur jn / wie es Nicanori vnd Timotheo gegangen were.

4 Da ergrimmet er / vnd gedachte die schmach an den Jüden zu rechen / Vnd fuhr tag vnd nacht / das er ja bald hin keme / Denn es treib jn Gottes zorn / das er so frech geredt hatte / Als bald er gen Jerusalem keme / so wolt er aus der Stad eine Todtengruben machen.

5 DArumb straffet jn der allmechtige HERR / der Gott Jsrael / mit einer heimlichen Plage / die niemand heilen kundte. Denn als bald er solchs geredt hatte / kam jn ein solchs reissen im Leib an / vnd so ein grosses krimmen in den Dermen / das man jm nicht helffen kund.

6 Vnd zwar / es geschach jm eben recht / darumb / das er ander Leute mit mancherley vnd vor vnerhöreter Marter geplaget hatte.

7 Noch lies er von seinem trotz nicht ab / Sondern ward noch wütiger / vnd brante fur bosheit wider die Jüden / vnd eilete / vnd im rennen fiel er von dem Wagen so hart / das jn in allen seinen Gliedern reis.

8 Da muste der (so zuuor sich fur grosser hoffart düncken lies / Er wolte dem Meer gebieten / vnd die Berge auff einander setzen) von einem einigen Fall / sich in einer Senfften tragen lassen / Das frey jederman an jm sahe die gewalt Gottes.

9 ES wuchsen auch Maden aus dem verfluchten Leibe / vnd verfaulet mit grossem schmertzen / Das gantze stück von seinem Leibe fielen / Vnd stanck so vbel / das niemand fur dem stanck bleiben kundte.

10 Vnd der sich vor düncken lies / er rürete an den Himel / den kundte niemand tragen / vmb des vnleidlichen stancks willen.

11 Da must er von seinem hohmut ablassen / vnd sich erkennen / weil er von Gott so angegriffen war / vnd die schmertzen jmer grösser wurden.

12 VND da er zu letzt den Stanck selbs nicht mehr erleiden kundte / da sprach er / Es ist ja recht / das man sich fur Gott demütige / vnd das ein sterblicher Mensch nicht so vermessen sey / das er sich düncken lasse / er sey Gott gleich.

13 Vnd der Bösewicht hub an / vnd betet zu dem HERRN / der sich nu nicht mehr vber jn erbarmen wolt /

14 Vnd verhies / Das er die heilige Stad / die er zu vor gedacht zuuertilgen / vnd eine Todtengruben draus zu machen / frey wolte lassen.

15 Vnd die Jüden die er zuuor nicht werd geacht / das sie solten begraben werden / sondern den Vogeln vnd Thieren zu fressen geben wolt / die wolte er frey lassen / wie die Bürger zu Athen.

16 Vnd den heiligen Tempel / den er zuuor beraubet hatte / wolt er mit allerley Schmuck wider zieren / vnd viel mehr heiliges Gerets da hin geben / weder zuuor da gewest were. Vnd was jerlich auff die Opffer gienge / das wolte er von seinen eigen Renten reichen.

17 Da zu wolte er selbs ein Jüde werden / vnd an allen Orten die gewalt Gottes preisen vnd verkündigen.

18 DA aber die Kranckheit nicht wolt nachlassen / Denn es war Gottes gerechter zorn zu hart vber jn komen / verzweiuelt er an seinem Leben vnd schreib diese demütige schrifft an die Jüden / wie folget.

19 ANtiochus der König vnd Fürst / Entbeut den fromen Jüden seinen Grus.

20 SO jr sampt ewren Kindern frisch vnd gesund seid / vnd gehet euch wol / Des danckete ich Gott /

21 Jch aber bin seer kranck. DJe weil ich gern wolte einen gemeinen Frieden erhalten / wie es denn die not foddert / nach dem ich auff der reise aus Persen kranck bin worden / dencke ich gnediglich an ewre trew vnd freundschafft /

22 wiewol ich hoffe / das es sol besser mit mir werden.

23 Vnd nach dem mein Vater / als er in die öbern Lender zoch / macht er einen König nach jm /

24 Damit man wüste (wo sich etwa ein vnfal zutrüge / oder sonst vnfriede würde) wer Herr sein solte / vnd das Reich nicht zurüttet würde.

25 Also auch ich / weil ich sehe / das die vmbliegende Fürsten nach meinem Königreich trachten / wo mirs vbel gienge / Hab ich meinen son Antiochum zum Könige gemacht / welchen ich euch offt trewlich befolhen habe / wenn ich in die öbern Lender gezogen bin / Den selben befelh ich euch jtzt auch.

26 Derhalben vermane vnd bitte ich euch / vmb aller Wolthat willen / so ich allen in gemein / vnd in sonderheit gegen einem jglichen erzeigt habe / Das jr mir vnd meinem Son fort an freundlich vnd trewlich sein wollet /

27 Denn ich versehe michs zu jm / Er werde sich gnediglich vnd freundlich gegen euch halten / vnd meiner weise folgen.

28 ALso starb der Mörder vnd Gotteslesterer Antiochus in grossem schmertzen / wie er andern Leuten gethan hatte / in einem frembden Lande / vnd in der Wildnis / eines jemerlichen todes.

29 Vnd Philippus der mit jm aufferzogen war bestattet jn zur erden / Vnd weil er sich fur des Antiochi son besorget / flohe er in Egypten zum könige Ptolemeo Philometor.


2Makk 10

1 ALso gab Gott dem Maccabeo vnd seinem Hauffen den mut / das sie den Tempel vnd die Stad wider einnamen /

2 Vnd zerstöreten die andern Altar vnd Kirchen / so die Heiden hin vnd wider auff den Gassen hatten auffgerichtet.

3 Vnd nach dem sie den Tempel gereiniget hatten / machten sie einen andern Altar / vnd namen Fewrstein vnd schlugen Fewer auff / vnd opfferten wider / welchs in zweien jaren vnd sechs monden nicht geschehen war / vnd opfferten Reuchwerg / vnd zündten die Lampen an / vnd legten die Schawbrot auff.

4 Da nu solchs alles geschehen war / fielen sie auff jr angesicht nider fur den HERRN vnd beteten / Das er sie ja nicht mehr in solchen jamer wolt komen lassen. Sondern ob sie sich mehr an jm versündigen würden / Das er sie gnediglich straffen / vnd nicht in der Gotteslesterer / der grausamen Heiden / hende geben wolt.

5 VND Gott schicket es also / das auff den tag der Tempel gereinigt ward auff welchen jn die Heiden verunreiniget hatten / nemlich / auff den fünff vnd zwenzigsten tag des monden Casleu.

6 Vnd sie hielten mit freuden acht tag Feier / wie ein Fest der Lauberhütten. Vnd gedachten daran / das sie vor einer kleinen zeit / jr Lauberhüttenfest in der wildnis vnd in der hülen / wie die wilden Thier / gehalten hatten.

7 Vnd trugen Meien vnd grüne Zweige / vnd Palmen / vnd lobeten Gott / der jnen den Sieg gegeben hatte / seinen Tempel zu reinigen.

8 Sie liessen auch ein Gebot ausgehen durch das gantze Jüdenthum / Das man diesen tag jerlich feiren sol.

9 Also hat Antiochus der Edle ein ende.

10 Nv folget von dem antiocho eupator / des gottlosen Antiochi son / was fur Krieg vnter jm fur vnd fur gewesen sind.

11 Da Eupator König ward / setzt er Lysiam / der vor Heubtman in Phenice vnd Coelosyria war / zum öbersten Fürsten.

12 Aber Ptolemeus Macron / der die Jüden gern bey recht geschützt hette / weil sie bis her so viel gewalt vnd vnrechts erlidden hatten / erbeitet dahin / das man sie solt mit frieden lassen.

13 Derhalben verklagten jn seine Freunde bey dem Eupator / vnd hiessen jn öffentlich einen Verrheter / darumb / das er die Jnsel Cypern / welche jm Philometor befolhen hatte / Antiocho dem Edlen auffgegeben hatte / vnd must ein geringer ampt haben / Da gremet er sich so seer / das er sich selbs mit gifft vmbbracht.

14 DA nu Gorgias vber die selben ort Heubtman ward / nam er Kriegsknecht an / vnd legte sich sonderlich wider die Jüden.

15 Desselben gleichen vnterstunden sich auch die Edomiter / wo sie vermochten / trieben sie die Jüden aus den Festen vnd gelegenen Flecken / vnd namen zu sich die abtrünnigen Jüden aus Jerusalem veriagt.

16 DA machte sich Maccabeus vnd sein Hauff zusamen / vnd beteten / Das jnen Gott wolte beystehen.

17 Vnd fielen den Edomitern in die festen Flecken / vnd eröberten sie mit gewalt / vnd erwürgeten alles was sich auff den mauren zur gegenwehr stellet / vnd was sie sonst ankamen / bis in die zwenzig tausent.

18 Es entrunnen jnen aber auff zween starcke Thürme bey neun tausenten / die sich wider den Sturm gerüstet hatten.

19 Da verordnet Maccabeus den Simon / Joseph vnd Zacheum / vnd lies jnen so viel Leute / das sie starck gnug waren zum sturm / Er aber zoch fort fur ander Stedte.

20 Aber der hauff bey Simon / lies sich die / so auff dem Thurm waren / mit Geld bewegen / vnd namen fünff vnd dreissig tausent Gülden von jnen / vnd liessen sie dauon komen.

21 Da es nu Maccabeus erfur / brachte er die Heubtleute zusamen / vnd klagte sie an / Das sie jre Brüder vmbs Geld verkaufft / vnd die Feinde dauon hetten komen lassen /

22 vnd lies sie tödten als Verrheter / vnd stürmet als bald die zween Thürme.

23 Vnd es glückt jm / vnd erwürget in den zweien Festungen mehr denn zwenzig tausent Man.

24 TJmotheus aber / welchen die Jüden zuuor geschlagen hatten / rüstete sich mit viel frembdem Volck / vnd samlete einen grossen reisigen Zeug aus Asien / Vnd kam der meinunge das er die Jüden gantz vertilgen wolt.

25 Vnd da er ans Land kam / betet Maccabeus vnd sein Hauff zum HERRN /

26 vnd streweten asschen auff jre Heubter / vnd legten Secke an / vnd fielen nider fur den Altar / vnd baten / Das jnen Gott gnedig / vnd jren Feinden vngnedig sein wolte / Vnd sich wider die setzen / so sich wider jn setzten / Wie im Gesetz geschrieben stehet.

27 DA sie nu also gebetet hatten / namen sie jre Wehre / vnd zogen einen guten weg fur die Stad hin aus / bis sie zu den Feinden kamen.

28 Vnd als bald die Sonne auffgieng / traffen sie an einander / wiewol es ein vngleicher Zeug war / Denn die Jüden hatten eine freidige zuuersicht zum HERRN (welche ein gewis zeichen des Siegs ist) Jene aber hattens angefangen aus eitel trotz vnd vermessenheit.

29 ALS nu die Schlacht am hefftigsten war / erschienen den Feinden vom Himel / fünff herrlicher Menner auff Pferden mit gülden Zeumen / die fur den Jüden her zogen /

30 vnd Zween hielten neben dem Maccabeo / vnd beschützeten jn mit jrer Wehre / das jn niemand verwunden kundte / Vnd schossen Pfeil vnd Donnerstral in die Feinde / Das sie geblendet vnd flüchtig wurden /

31 Vnd wurden geschlagen / zwenzig tausent vnd funff hundert zu fuss / vnd sechs hundert Reisige.

32 TJmotheus aber entflohe gen Gazara in einen festen Flecken / welchen der Heubtman Chereas inne hatte.

33 Da lagert sich Maccabeus vnd sein Hauffe da fur vier tage.

34 Aber die in dem Flecken / verliessen sich darauff / das er so hoch lag / vnd lesterten vnd schmeheten vber die masse seer.

35 Aber am fünfften tage / ergrimmeten zwenzig junge Man / vmb der lesterung willen / vnd lieffen menlich mit einem Sturm an die maur / vnd erwürgeten im grimmen was jnen entgegen kam.

36 Den folgeten die andern / vnd erstiegen den Flecken / vnd zundten die Thürm an / vnd verbrandten die Gotteslesterer.

37 Etliche hieben die thür auff / das der gantze Hauffe hin ein kundte / vnd eröberten also die Stad / vnd erschlugen den Timotheum / der sich in einem Pful versteckt hatte / vnd den Cheream seinen bruder / vnd Apollophanem.

38 Als sie solchs alles ausgerichtet hatten / preiseten sie den HERRN mit Lobgesang / der Jsrael so grosse Wolthat erzeiget / vnd jnen den Sieg gegeben hatte.


2Makk 11

1 DA nu Lysias des Königs vormünde vnd Vetter vnd öberster Rat / dis alles erfure / thet es jm seer wehe /

2 Vnd brachte zusamen achzig tausent Man / vnd den gantzen reisigen Zeug / vnd zog wider die Jüden / der meinung / Das er Heiden in die Stad setzen /

3 vnd den Tempel zu seinem jerlichen nutz brauchen wolt / wie ander Heidenkirchen / vnd das Priesterthum jerlich verleihen.

4 Er gedachte aber nicht / das Gott noch mechtiger were / Sondern trotzet auff den grossen Hauffen / den er zu Ross vnd Fuss hatte / vnd auff die achzig Elephanten.

5 Als er nu in Judeam kam / lagerte er sich fur einen flecken Bethzura genant / der von Jerusalem bey fünff Feldwegs lag in einem Gebirge.

6 DA aber Maccabeus vnd die seinen höreten / das er den Flecken stürmet / baten sie vnd der gantze Hauff mit süfftzen vnd threnen / den HERRN / Das er einen guten Engel senden wolte / der Jsrael hülffe.

7 Vnd Maccabeus war der erste der sich rüstet / vnd vermanet die andern / Das sie sich mit jm wogen vnd jren Brüdern helffen wolten /

8 Vnd zogen also mit einander aus. Als bald sie aber fur die stad Jerusalem hin aus kamen / Erschiene jnen Einer zu Ross in einem weissen kleide / vnd güldenem Harnisch / vnd zoch fur jnen her.

9 Da lobten sie alle den barmhertzigen Gott / vnd wurden keck / das sie jre Feinde schlagen wolten / wenn sie gleich die wildesten Thier weren / vnd hetten eiserne mauren fur sich.

10 Mit einem solchen mut reisete der gantze Zeug fort / sampt jrem Gehülffen / den jnen der barmhertzige Gott von Himel gesand hatte /

11 Vnd grieffen jre Feinde an / wie die Lewen / vnd erschlugen jr eilff tausent zu fuss / vnd sechzehen hundert zu Ross.

12 Vnd trieben die andern alle in die Flucht / das der meiste hauff / so dauon kam / wund war. Vnd Lysias selbs flohe auch schendlich / vnd entran.

13 Es war aber Lysias ein vernünfftiger Man. DA er nu die Schlacht / die er verloren hatte / bey sich selbs bedachte / vnd sahe / Das das Jüdische volck vnüberwindlich war / weil jnen Gott der allmechtige so beystünde / schicket er zu jnen / vnd bot jnen Friede an /

14 Vnd verhies jnen daneben / er wolte den König dahin vermügen / das er jr guter Freund würde.

15 Maccabeus lies es jm wolgefallen / denn er sahe / das es das beste war. Vnd der König verwilliget in den vertrag / den Lysias mit Maccabeo vnd den Jüden gemacht hatte.

16 VND den Brieff den Lysias den Jüden zuschreib / lautet also. Lysias / Entbeut den Jüden seinen Grus.

17 JOhannes vnd Absolom ewre Gesandten / haben einen Brieff gebracht / vnd gebeten vmb die Sach / derhalben sie gesand waren.

18 Was nu dem König anzuzeigen gewesen ist / hab ich gethan / Vnd er hat alles was nützlich ist / gewilliget.

19 Werdet jr nu trew vnd glauben halten / So wil ich auch hinfurt mich bevleissigen / Das ich ewer bestes schaffe.

20 Vnd von jeglichem Artickel in sonderheit / haben ewre vnd meine Gesandten befelh / euch weiter zu vnterrichten / Hie mit Gott befolhen.

21 Datum im cxlviij. jare / am xxiiij. tage des monden Dioscori.

22 DEs Königes Brieff lautet also. König Antiochus / Entbeut seinem Bruder Lysia seinen Grus.

23 NAch dem vnser Vater von hinnen geschieden / vnd ein Gott worden ist / Jst vns nichts liebers / denn das Friede in vnserm Reich sey / da mit jederman des seinen warten könne.

24 Nu hören wir / Das die Jüden nicht haben wollen willigen in die verenderung jres Gottesdiensts auff Heidnische Weise / sondern wollen bey jrem Glauben bleiben Vnd bitten derhalben / das man sie da bey wolle bleiben lassen.

25 Weil wir es nu fur gut ansehen / das dis Volck auch im Frieden lebe / vnd stille sey / So ist vnser meinung / Das man jnen jren Tempel wider eingebe / vnd sie bey jrem Regiment vnd wesen / wie es jre Vorfaren gehalten / bleiben lasse.

26 Darumb woltestu etliche zu jnen senden / vnd Friede mit jnen auffrichten / Auff das sie / wenn sie vnser meinung wissen / sicher seien / vnd jrs thuns on alle sorg warten mügen.

27 Des königs brieff an die jüden / lautet also. DEr könig Antiochus / Entbeut dem Rat vnd der Gemeine der Jüden seinen Grus.

28 Wenn es euch allen wolgienge / das höreten wir gerne / Vns gehet es noch wol.

29 Es hat vns Menelaus bericht / wie jr begert in vnser Land zu reisen / vnd ewr Gewerbe bey vns zu treiben.

30 Darumb alle die Jüden / so zwisschen hie vnd dem dreissigsten tag des Aprilis reisen werden / sollen frey sicher Geleit haben /

31 sich zu halten mit essen vnd anderm nach jrem Gesetz / wie vor. Es sol auch keinem kein leid widerfaren / vmb des willen / so bis an her wider vns gethan ist.

32 Des zum zeugnis hab ich Menelaum zu euch senden wollen / euch da von weiter zu berichten.

33 Hie mit Gott befolhen / Jm cxlviij. jar / am xv. tage des Aprilis.

34 ES schrieben auch die Römer den Jüden / wie folget. Q. Mutius / T. Manlius / der Römer Botschafften / Entbieten den Jüden jren Grus.

35 ALles was euch Lysias des Königs vetter / nachgelassen hat / willigen wir auch.

36 Weil er aber fur gut ansihet / Das man etliche Artickel an den König gelangen lasse / So beratschlahet euch vnternander / vnd sendet auff das förderlichst jemand zu vns / das wir vns mit einander vereinigen / Denn wir ziehen jtzt gen Antiochien.

37 Darumb fördert euch / vnd sendet etliche / das wir wissen / was jr gesinnet seid.

38 Hie mit Gott befolhen.


2Makk 12

1 JM hundert vnd acht vnd vierzigsten jar / am funffzehenden tage Aprilis / da dieser Vertrag also beschlossen war / zoch Lysias zum Könige / Die Jüden aber warteten jres Ackerbawes.

2 Aber die Heubtleute an den selben örten / Timotheus vnd Apollonius des edlen Apollonij son / vnd Hieronymus vnd Demophon / sampt dem Nicanor dem Heubtman in Cypern / liessen jnen keinen fried noch ruge.

3 Vnd die zu joppe vbeten eine verrheterliche that / Denn sie beredeten die Jüden / so bey jnen woneten / Das sie mit jren Weibern vnd Kindern in die Schiff / so von jnen bestellet waren / tretten wolten / als werens gute Freunde mit jnen.

4 Da nu die Jüden solchs theten / wie es in der Stad beschlossen war / vnd besorgten sich nichts vnfriedlichs / vnd sie auff das Meer kamen / erseufften sie sie alle / in die zwey hundert Person.

5 ALS nu Judas höret / wie grewlich man mit seinen Brüdern gehandelt hatte / Gebot er seinen Leuten auff /

6 vnd ruffet zu Gott dem gerechten Richter / Vnd zoch wider die / so seine Brüder ermordet hatten / vnd zündet bey nacht den Port an / vnd verbrand die Schiff alle / Vnd was fur Leute im Port waren / erwürget er mit dem schwert.

7 Weil aber die stad verschlossen war / zoch er ab / in der meinung / das er bald widerkomen / vnd die Stad schleiffen wolt.

8 Es ward jm auch angezeigt / wie die zu jamnia gleich solchs wider die Jüden so bey jnen woneten / furhatten.

9 Darumb fiel er auch bey nacht zu jnen ein / vnd verbrandte jnen den Port vnd alle Schiff / Das man das fewr zu Jerusalem sahe / welchs doch zwey hundert vnd vierzig Feldwegs dauon lag.

10 DArnach zoch er neun Feldwegs fort / wider den Timotheum / Da stiessen bey fünff tausent Araber / vnd funff hundert Reuter auff jn /

11 vnd schlugen sich mit jm / vnd thaten eine grosse Schlacht / Vnd Judas mit seinem Hauffen / durch göttliche Hülffe / behielt den sieg. Vnd weil die Araber darnider lagen / baten sie jn vmb friede / vnd verhiessen jm / sie wolten jm vieh geben / vnd auch sonst hülffe thun.

12 Judas gedachte / wie es denn auch war ware / sie möchten jm auch wol nütz sein / vnd sagt jnen frieden zu. Vnd da sie es an einander gelobt hatten / zogen sie wider heim.

13 ER fiel auch in eine Stad / die mit Brücken wol bewaret / vnd mit einer Maur beschlossen war / da mancherley Volcks innen wonet / vnd hies Caspin.

14 Aber die in der Stad verliessen sich auff jre feste mauren / vnd grossen Vorrat von speise / vnd fragten nicht viel nach Juda vnd den seinen / Ja sie spotteten jr noch dazu / vnd lesterten vnd fluchten jnen vbel.

15 Da ruffet Judas vnd sein Hauffe zu dem mechtigen HERRN aller Welt / der zu Josua zeiten / on alle Kriegsrüstung / so man zum Sturm brauchet / Jericho in einander geworffen hatte.

16 Vnd lieffen mit einem grim an die maurn / vnd eröberten also die Stad / vnd würgeten vnseglich viel Menschen / Das der Teich / der da bey lag / vnd wol zwey Feldwegs weit war / sahe wie eitel Blut.

17 DArnach zogen sie weiter / sieben hundert vnd funffzig Feldwegs / vnd kamen gen Tharah zu den Jüden / die man Tubianer heisset.

18 Aber sie funden Timotheum nicht / Denn er hatte sich dauon gemacht / vnd nichts da ausgericht / On das er einen Flecken starck besetzt hatte.

19 Da machten sich zween Heubtmenner aus des Maccabei hauffen auff / nemlich / Dositheus vnd Sosipater / vnd brachten sie alle vmb / die Timotheus in der besetzung gelassen hatte / mehr denn zehen tausent starck.

20 MAccabeus aber ordnet sein Volck / vnd teilets in etliche Hauffen / vnd zoch wider Timotheum / welcher hundert vnd zwenzig tausent Fusknecht / vnd funffzehen hundert Reisigen bey sich hatte.

21 Da nu Timotheus erfure / das Judas wider jn zöge / schickt er Weib vnd Kind / vnd was nicht in Krieg tochte / in einen flecken Carnion / welchs im engen Gebirge lag / das mans nicht belegern kundte.

22 Als er aber den ersten Hauffen des Maccabei ansichtig ward / kam die Feinde ein furcht vnd schrecken an / Weil der wider sie war / vnd sich sehen lies / der alle ding sihet / Vnd huben an zu fliehen / einer da / der ander dort hin aus / das sie sich selbs vnter einander beschedigten vnd verwundten.

23 Judas aber druckt nach / vnd schlug die Gottlosen / vnd bracht jr in die dreissig tausent vmb.

24 VND Timotheus kam dem Dositheo vnd Sosipatro in die hende / vnd bat sie seer / Das sie jn nicht tödten / Denn er hette viel jre Veter vnd Brüder / die auch sterben müsten / wo er getödtet würde.

25 Da er sich nu verbürget hatte / das er auff einem bestimpten tag sie vnbeschedigt jnen vberantworten wolt / liessen sie jn / vmb jrer Brüder willen / ledig.

26 Darnach zoch Maccabeus gen Carnion vnd Atargation / vnd erwürgete bey fünff vnd zwenzig tausent Menschen.

27 NAch diesem Zug vnd Schlacht / reisete Judas wider die feste stad Ephron in welcher Lysias vnd sonst viel Volcks war. Die junge Manschafft aber die vor der Stad stund / wehret sich tapffer / denn sie hatten Geschütz vnd wehre gnug.

28 Da rieffen sie zu dem HERRN der mit gewalt der Feinde stercke zu bricht / vnd eröberten die Stad / vnd erwürgeten fünff vnd zwenzig tausent Menschen.

29 DArnach zogen sie von dannen / wider der Schythen stad / die sechs hundert Feldwegs von Jerusalem ligt.

30 Weil aber die Jüden / so bey den Schythen woneten / jnen zeugnis gaben / Das sie jnen alle Freundschafft in den schweren zeiten bewiesen hetten / stelleten sie sich auch freundlich gegen sie /

31 vnd danckten jnen darumb / Vnd baten sie / sie wolten weiter gegen jre Leute so gutwillig sein. Vnd zogen also wider gen Jerusalem / vnd kamen eben auff die Pfingsten wider heim.

32 NAch Pfingsten aber zogen sie wider Gorgiam der Edomiter Heubtman /

33 der begegnet jnen mit drey tausent Fusknechten / vnd vier hundert Reisigen.

34 Vnd da es an die Schlacht gieng / kamen wenig Jüden vmb.

35 Vnd Dositheus / ein starcker Reuter / aus des Bacenoris hauffe / erhasschet Gorgiam vnd hielt jn beim mantel / vnd furete jn mit gewalt / vnd wolt jn lebendig fangen. Aber ein Reuter aus Thracien rennet auff jn zu / vnd hieb jm den Arm ab / das der Gorgias dauon entran gen Moresa.

36 DA nu des Gorgias Hauffe lenger sich wehret / vnd not furhanden war / Ruffet Judas zum HERRN / das er jnen helffen / vnd fur sie streiten wolt /

37 vnd schrey seine Leute an auff Ebreisch / vnd fieng einen Gesang an / Da wandte sich Gorgias volck vnuersehens in die flucht.

38 Vnd Judas zoch mit seinem Volck in die stad Odollam / Vnd weil es noch in der Pfingstwochen war / reinigeten sie sich nach dem Gesetze / vnd hielten den Sabbath daselbs.

39 AM andern tage darnach / kamen sie zu Juda / das sie jre Todten holeten / wie man pflegt / vnd bey jre Veter begruben.

40 Da sie nu auszogen / funden sie bey einem jeden Erschlagenen vnter dem hembde Kleinot von den Götzen aus Jamnea / welchs den Jüden im Gesetz verboten ist. Da ward es offenbar fur jederman / warumb diese erschlagen weren.

41 Da danckten sie Gott dem gerechten Richter / der das heimliche so an tag gebracht hatte /

42 vnd baten jn / Er wolt ja vmb dieser sunde willen / sie nicht alle vertilgen. Vnd der Held Judas vermanet den Hauffen tröstlich / das sie sich forthin fur sunden bewaren wolten / Weil sie fur jren augen sehen / Das diese vmb jrer sunde willen erschlagen weren.

43 DArnach hies er sie eine Stewer zusamen legen / zwey tausent Drachmas silbers / Die schicket er gen Jerusalem / zum Sündopffer / Vnd thet wol vnd fein dran / das er von der Aufferstehung eine erinnerung thet.

44 Denn wo er nicht gehoffet hette / das die / so erschlagen waren / würden aufferstehen / were es vergeblich vnd eine torheit gewest / fur die Todten zu bitten.

45 Weil er aber bedacht / das die / so im rechten glauben sterben / freude vnd seligkeit zu hoffen haben / ist es eine gute vnd heilige meinung gewest.

46 Darumb hat er auch fur diese Todten gebeten / das jnen die sünde vergeben würde.


2Makk 13

1 JM hundert vnd neun vnd vierzigsten jar / kam es fur Juda vnd die seinen / Das Antiochus Eupator mit einer grossen macht wider Judeam zöge /

2 vnd Lysias sein Vormünd vnd öberster Rat mit jm / vnd hetten hundert vnd zehen tausent Griechischer Fusknecht / vnd fünff tausent vnd drey hundert zu Ross / vnd zwey vnd zwenzig Elephanten / vnd drey hundert Wagen mit eisern zacken.

3 Darüber schlug sich Menelaus auch zu jnen / vnd vermanet Antiochum mit grosser heucheley / zum verderben seines Vaterlands / das er dadurch das Hohepriesterampt erlangete.

4 ABer der König aller könige / erweckt des Antiochi mut / das er den abtrünnigen Schalck straffet / Denn Lysias zeiget jm an / wie er ein vrsach were aller dieser vnruge / Darumb lies er jn gen Berea füren / vnd nach jrer Landsweise / am selben Ort tödten.

5 Denn es war ein Thurn da / fünffzig ellen hoch / vol asschen / vnd auff der asschen stund ein vmblauffend vnd schuckeld Rad /

6 darauff redert man die Gottslesterer vnd grossen Vbelthetter.

7 Eins solchen tods muste der abtrünnige Menelaus auch sterben / vnd nicht begraben werden /

8 vnd geschach jm recht / Denn weil er sich so offt an des HERRN Altar / da das heilige Fewr vnd asschen war / versündigt hatte / hat er auch auff der asschen müssen getödtet werden.

9 DEr König aber war seer ergrimmet auff die Jüden / vnd gedachts ja so grewlich zu machen mit jnen / als sein Vater gemacht hatte.

10 Solchs erfure Judas / vnd gebot dem gantzen Volck / Sie solten tag vnd nacht den HERRN anruffen / Das er jnen jtzt / wie offtmals vor / wider die helffen wolte / die sie des Gesetzs / des Vaterlands vnd des heiligen Tempels berauben wolten /

11 Vnd das er das Volck / das sich kaum ein wenig erholet hatte / nicht wolte in der verfluchten Heiden hende geben.

12 Da sie nu solchs einhellig miteinander theten / vnd baten den barmhertzigen Gott mit weinen vnd fasten vnd lagen drey gantze tage auff der erden / Tröstete sie Judas / vnd hies sie zu jm komen.

13 Vnd da er vnd die Eltesten bey samen waren / beratschlagt er mit jnen / Er wolte / ehe der König mit seinem Heer in Judeam keme / vnd die Stad einneme / jm entgegen ziehen / vnd die Sache mit Gottes hülffe enden.

14 Vnd befalh sich also Gott / vnd vermanet sein Volck / Das sie wolten getrost bis in tod streiten / zu erhalten das Gesetz / den Tempel / die Stad / das Vaterland / vnd Regiment.

15 VNd er lagert sich bey Modin / vnd gab diese wort jnen zur Losung / Gott gibt Sieg. Darnach macht er sich bey nacht auff mit den besten Kriegsknechten / vnd fiel dem Könige in sein Lager / vnd erschlug bey vier tausent Man / vnd den fördersten Elephanten / sampt allen die im Thürmlin waren /

16 Da mit brachten sie ein gros schrecken vnd furcht in das gantze Lager / Vnd zogen ehrlich vnd glücklich dauon /

17 am morgen da der tag anbrach / Denn Gott war jr helffer gewest.

18 DEr König aber als er versucht hatte / das die Jüden so freidig weren / wendet sich / vnd zoch durch vnwegsame Ort /

19 vnd füret sein Volck fur die festung Bethzura der Jüden / die nicht besetzt war. Aber er ward da auch in die flucht geschlagen / vnd richtet nichts aus / vnd nam schaden /

20 Denn Judas schicket alle notdurfft in die Festunge.

21 ES war aber einer vnter den Jüden Rodocus / der verriet den Feinden alle heimligkeit / Aber man verkundschafft jn / vnd fieng jn / vnd jagten jn dauon.

22 DArnach ward der König anders zu rat / vnd machet frieden mit den zu Bethzura / vnd zoch dauon / vnd schlug sich mit Juda / vnd verlor die Schlacht.

23 Vnd weil er erfaren hatte / das Philippus abgefallen war / den er hinder sich zu Antiochia zum Stadhalter gelassen hatte / erschrack er seer. Vnd lies mit den Jüden handeln / vnd vertrug sich mit jnen / vnd schwur den Vertrag zu halten / vnd war also jr Freund. Vnd opffert vnd ehret den Tempel / vnd hielt sich freundlich gegen die Stad /

24 vnd nam Maccabeum an zum Freund / vnd machet jn zum Heubtman von Ptolemaide an bis an die Gerrener.

25 ALs aber der König gen Ptolemais kam / sahen die Ptolemaier den Vertrag nicht gerne / Denn sie besorgten sich / man würde jnen nicht glauben halten gleich wie sie nicht hatten glauben gehalten.

26 Da trat Lysias öffentlich auff / vnd entschüldigt den König / vnd beredet sie / das sie zu frieden waren / vnd stillet sie / das sie sich alles guts zu jnen versehen solten / Darnach reiset er wider zurück gen Antiochia. So ists mit dieses Königs reise / vnd wider heimzuge / gangen.


2Makk 14

1 NAch dreien jaren darnach / vernam Judas vnd die seinen / Das Demetrius Seleuci son / zu Tripoli mit grossem Volck vnd viel Schiffen ankomen /

2 vnd das Land eingenomen / vnd Antiochum / sampt Lysian des selben Vormünden erschlagen hatte.

3 Alcimus aber / der zuuor Hoherpriester gewest / vnd schendlich abgefallen war / zur zeit der verfolgung / Vnd nu dacht / Das er weder beim leben bleiben / noch wider zum Hohenpriester ampt komen möchte /

4 der zoch zum könige Demetrio / im hundert vnd ein vnd funffzigsten jar / vnd bracht jm eine güldene Kron vnd Palmen vnd Olezweige / die in den Tempel gehöreten /

5 Vnd den ersten tag verzog er / bis er seine zeit ersahe / die jm hülffe zu seiner wüterey. DA jn nu Demetrius in den Rat foddern / vnd fragen lies / Wie es vmb die Jüden stünde / vnd was sie furhetten?

6 Antwort er also / Die Jüden die sich die Fromen nennen / welcher Heubtman ist Judas Maccabeus / erregen jmerdar Krieg vnd Auffrhur / vnd lassen deim Reich keinen frieden.

7 Haben auch mich meiner veterlichen herrligkeit / nemlich / des Priesterthums / beraubet / Darumb bin ich hie her komen /

8 Zum ersten / dem Könige zu gut / vnd das ichs trewlich meine. Zum andern / das ich auch meinem Volck gern wolt ratschaffen / Denn mit solcher vnordnung wird vnser gantzes Geschlecht vntergehen.

9 Darumb wolte der König in die sachen sehen / vnd nach seiner berümbten gütigkeit / dem Lande vnd vnserm gantzen Geschlecht in dieser sachen raten vnd helffen /

10 Denn weil Judas lebet / ist es nicht müglich / das friede im Lande werde.

11 DA er solchs geredt hatte / ergrimmeten die andern auch wider den Judam / Vnd verhetzten den Demetrium wider jn /

12 Das er als bald Nicanor den Heubtman vber den Elephanten zeug foddert / vnd jn zum Heubtman wider die Jüden verordnet.

13 Vnd befalh jm / das er Judam vmbbringen / vnd seinen Hauffen zutrennen / vnd Alcimum zum Hohenpriester einsetzen solt.

14 Da schlugen sich zum Nicanor alle die Heiden / so Judas aus dem Lande veriaget hatte / vnd hoffeten der Jüden vnglück solt jr glück sein.

15 ALS nu Judas vnd die seinen höreten / Das Nicanor wider sie zöge / vnd die Heiden allenthalben sich mit hauffen zu jm schlügen / Bestreweten sie sich mit asschen / vnd rieffen Gott an / der sein Volck von der Welt her er halten / vnd seinem Heufflin offenbarlich geholffen hatte.

16 Da jnen nu jr Heubtman gebot / machten sie sich auff / vnd stiessen auff die Feinde beim flecken Dessa.

17 Simon aber Judas bruder greiff Nicanor an / vnd Nicanor wer schier geschlagen / weil jn die Feinde angriffen / ehe ehr jr gewar ward.

18 Da nu Nicanor höret / das Judas solche küne Leute bey sich hette / die Leib vnd gut getrost wagten fur jr Vaterland / furcht er sich / vnd wolt keine Schlacht mit jnen thun /

19 Sondern sandte zu jm Possidonium / Theodotum vnd Mathathiam / frieden mit jm zu machen.

20 Da sie nu lang drob beratschlagten vnd jr Heubtman dem Volck alle sache furhielt / vnd sie der sache einig waren / bewilligten sie in den Vertrag /

21 Vnd stimmeten einen tag / da die beide allein zu hauff komen solten. DA nu der tag kam / setzet man jglichem einen Stuel.

22 Vnd Judas verordnet etliche in jrem Harnisch / nicht fern dauon / Das die Feinde nicht vnuersehens jm einen tück beweiseten / vnd redten mit einander jre notdurfft.

23 Vnd Nicanor bleib eine zeitlang zu Jerusalem / vnd nam nichts fur wider sie / vnd lies sein Kriegsvolck abziehen /

24 vnd hielt den Judam ehrlich fur den Leuten / vnd that sich freundlich zu jm.

25 Vermanete jn auch / Das er ein Weib nemen vnd Kinder zeugen solt / Also nam Judas ein Weib / vnd hatte guten friede / vnd wartet seiner narung.

26 DA nu Alcimus sahe / das diese Zween eins mit einander waren / vnd frieden gemacht hatten / zoch er wider vmb zum Demetrio / vnd verklagte den Nicanor / das er vntrew worden were / Denn er hette Judam / des Königs feind / an seine stat zum Hohenpriester gemacht /

27 Da ward der König / durch des Bösewichts lügen / bewegt / vnd seer zornig / vnd schreib dem Nicanor / Das jm gar nichts gefiele / das er einen frieden mit den Jüden gemacht hette / Vnd gebot jm / er solte eilends den Maccabeum fahen / vnd gen Antiochiam schicken.

28 ALs nu solcher befelh dem Nicanor zukam / ward er betrübt / vnd war vbel zufrieden / das er nicht solt glauben halten / So doch Judas nichts verschuldet hette.

29 Aber doch weil er wider den König nicht thun thurste / gedacht er jn mit list zu fahen.

30 Da aber Maccabeus mercket / das er sich vnfreundlicher gegen jm stellet weder zuuor / vnd lies sich wol düncken / es bedeutet nichts guts / nam er etliche zu sich / vnd verbargen sich fur jm.

31 ALs aber Nicanor sahe / das jm Maccabeus klüglich zuuor komen war / gieng er hinauff zu dem schönen heiligen Tempel / vnd gebot den Priestern so da opfferten / sie solten jm den Man her aus geben.

32 Da sie aber hoch vnd tewr schwuren / sie wüsten nicht wo er were / Recket er seine rechte Hand gegen dem Tempel /

33 vnd schwur / Werdet jr mir den Judam nicht gebunden vberantworten / So wil ich dis Gotteshaus schleiffen / vnd den Altar vmbreissen / vnd dem Bacho eine schöne Kirche an die stat setzen /

34 Vnd da er dis geredt hatte / gieng er dauon. 1. Mac. 7. DJe Priester aber reckten jre Hende auff gen Himel / vnd rieffen den an / der allezeit vnser Volck beschützt hat /

35 vnd sprachen / HERR wiewol du keines dings darffest / Hat es dir dennoch wolgefallen / das dein Tempel / darin du wonest / vnter vns sein solt.

36 Darumb du heiliger Gott / dem allein gehöret alles was Heilig ist / beware fort an dein Haus / welches wir newlich gereinigt haben / Das es nicht wider verunreiniget werde / Vnd stopffe die bösen Meuler.

37 ES ward aber Nicanori angezeigt einer aus den Eltesten zu Jerusalem mit namen Rhazis / das er ein Man were / der das veterlich Gesetz lieb / vnd allenthalben ein gut lob / vnd solche gunst vnter seinen Bürgern hette / das jn jederman der Jüden vater hies.

38 Auch war er vor dieser zeit darumb verklagt vnd verfolget gewest / vnd hatte Leib vnd Leben manlich gewagt / vber der Jüden glauben.

39 Da nu Nicanor sich erzeigen wolt / wie bitter feind er den Jüden were / sandte er vber fünff hundert Kriegsknechte / die jn solten fahen /

40 Denn er meinet / wenn er jn gefangen hette / er würde jnen einen grossen schaden zuwenden.

41 Da sie aber an dem Thurn / darin er war / das Thor stürmeten / vnd fewr bringen hiessen / vnd das Thor anzündten / Vnd er merckt / das er gefangen were / wolt er sich selbs erstechen /

42 Denn er wolt lieber ehrlich sterben / denn den Gottlosen in die hende komen / vnd von jnen schendlich gehönet werden. Aber in der angst traff er sich nicht recht.

43 DA sie nu mit hauffen zu jm einfielen / entlieff er auff die mauren / vnd stürtzt sich manlich hin ab vnter die Leute.

44 Sie wichen jm aber / das er raum hette / Vnd er fiel auff die lenden /

45 Er lebet aber gleich wol noch. Vnd macht sich in eim grimmen auff / wie wol er seer blutet / vnd die Wunden jm weh thaten / vnd lieff durch das Volck / vnd trat auff einen hohen felsen.

46 Vnd da er gar verblutet hatte / nam er noch die Dermer aus dem Leibe / vnd warff sie vnter die Kriegsknechte / Vnd rieff zu Gott / der vber leben vnd geist HERR ist. Er wolte jm dis alles widergeben / Vnd starb also.


2Makk 15

1 DA aber Nicanor höret / Das Judas mit den seinen in Samarien sich enthielt / gedachte er / er wolte sie des Sabbaths on alle fahr angreiffen.

2 Vnd da jn die Jüden / so er genötigt hatte mit zu ziehen / vermaneten / Er wolte sie nicht so jemerlich vmbbringen / sondern des heiligen tages dran verschonen / den Gott selbs geehret vnd geheiliget hette /

3 Fraget sie der Ertzbösewicht / Der den Sabbath geboten hat / ist der HERR im Himel?

4 Vnd da sie jm antworten / Ja / es ist der lebendige HERR / Er ist der HERR im Himel / der den siebenden tag zu feiren geboten hat.

5 Sprach er drauff / So bin ich der Herr auff Erden / vnd gebiete euch / Jr solt euch rüsten / vnd des Königs befelh ausrichten /

6 Aber er kundte sein furnemen gleichwol nicht erhalten. Vnd Nicanor rhümet vnd trotzet / vnd war gewis / das er wolt grosse ehre einlegen wider den Judam.

7 ABer Maccabeus hatte eine stete zuuersicht vnd hoffnung / der HERR würde jm beystehen.

8 Vnd tröstet die / so vmb jn waren / Sie wolten sich fur den Heiden / so wider sie zögen / nichts fürchten / Sondern gedencken an die Hülffe / die jnen vormals offt von Himel herab geschehen were / Vnd jtzt auch auff den künfftigen Sieg vnd Hülffe / die jnen der HERR schicken würde / hoffen.

9 Also tröstet er sie aus dem Gesetz vnd den Propheten / vnd erinneret sie der glückseligen Schlachten / die sie vor gethan hatten / vnd macht jnen also ein Hertz.

10 Vnd da er sie also ermanet hatte / erzelet er jnen auch / wie die Heiden sich verwirckt hetten / vnd wider jr Eides pflicht theten /

11 Vnd rüstet sie also nicht mit trotz auff spies oder schilt / sondern mit trost auff Gottes wort. ER saget jnen auch ein Gesicht / das gleublich war / das er gesehen hatte / dauon alle einen mut kriegten /

12 Vnd das war dis Gesicht. Onias der Hohepriester / ein trefflicher / ehrlicher / gütiger / wolberedter Man / der sich von Jugent auff aller Tugent gevlissen hatte / der recket seine Hende aus / vnd betet fur das gantze Volck der Jüden.

13 Darnach erschein jm ein ander alter herrlicher Man / in köstlichen Kleidern / vnd in einer gantzen herrlichen Gestalt.

14 Vnd Onias sprach zu Juda / Dieser ist Jeremias der Prophet Gottes / der deine Brüder seer lieb hat / vnd betet stets fur das Volck / vnd die heilige Stad.

15 Darnach gab Jeremias mit seinen henden dem Juda ein gülden Schwert /

16 vnd sprach zu jm / Nim hin das heilige Schwert / das dir Gott schencket / Damit soltu die Feinde schlahen.

17 DA sie nu Judas mit solchen schönen worten / die einem ein hertz vnd mut machen / getröstet hatte / Beschlossen sie / sie wolten kein Leger machen / sondern stracks an die Feinde ziehen / vnd sie menlich angreiffen / vnd der sache ein ende machen / Denn es stund die Stad / der Gottesdienst vnd der Tempel in fahr.

18 Vnd zwar / Weiber vnd Kinder / Brüder vnd Freunde fahr achteten sie nicht so hoch / Sondern jr höheste sorge war für den heiligen Tempel /

19 Vnd die in der Stad blieben / waren in grosser sorge fur jr Kriegsvolck.

20 DA es nu gelten solt zum treffen / vnd die Feinde sich versamlet vnd jre Ordnung gemacht / vnd die Elephanten an jr Ort verordnet / vnd den reisigen Zeug zu beiden seiten angehangen hatten /

21 Vnd Maccabeus die Feinde sahe / vnd jr mancherley Rüstung / vnd die schrecklichen Thier / Recket er seine hende gen Himel / vnd bat den wunderbarlichen Gott / der alles sihet / Denn er wuste wol / das der Sieg nicht keme durch Harnisch / sondern Gott gebe jn / wem ers gönnet /

22 Vnd betet also. HERR / du hast deinen Engel zur zeit Ezechie / der Jüden könig / gesand / vnd derselb erschlug in des Senacheribs Lager hundert vnd fünff vnd achzig tausent man.

23 So schicke nu auch (Du HERR im Himel) einen guten Engel fur vns her / die Feinde zu erschrecken /

24 Las die erschrecken fur deinem starcken Arm / die mit Gotteslesterung wider dein heiliges Volck ziehen / Vnd damit höret Judas auff.

25 ALso zog Nicanor vnd sein Hauff her mit drometen vnd grossem geschrey.

26 Judas aber vnd die seinen griffen die Feinde an mit dem Gebet / vnd ruffen zu Gott / Vnd mit den Henden schlugen sie /

27 mit dem Hertzen aber schrien sie zu Gott / Vnd erschlugen in die fünff vnd dreissig tausent Man / Vnd freweten sich seer / das sich Gott so gnedig erzeigt hatte.

28 DA nu die Schlacht volendet war / vnd wider abzogen / kenneten sie Nicanor am Harnisch / das er auch erschlagen war /

29 Da erhub sich ein gros geschrey vnd jauchzen / vnd lobten Gott auff jre sprach.

30 Vnd Judas / der leib vnd gut fur sein Volck dargestreckt / vnd von jugent auff seim Volck viel guts gethan hatte / gebot / Man solt dem Nicanor den Kopff vnd die Hand sampt der Schulder abhawen / vnd mit gen Jerusalem füren.

31 Als er nu hin kam / rieff er sein Volck zu hauff / vnd stellet die Priester fur den Altar / vnd schicket nach den Feinden auff die Burg /

32 vnd zeiget des Nicanors kopff / vnd des Lesterers hand / welche er gegen das heilige haus des Allmechtigen ausgereckt / vnd sich hoch vermessen hatte.

33 Er schneit auch dem Gottlosen Nicanor die Zungen ab / vnd hies sie zustücken fur die Vogel zuhawen. Vnd die Hand / damit er die vnsinnigkeit geübt hatte / gegen dem Tempel vber auffhengen.

34 VNd das gantze Volck lobte Gott im Himel / vnd sprachen / Gelobt sey der / der seine Stad bewaret hat / das sie nicht ist verunreinigt worden.

35 Vnd er steckt des Nicanors Kopff auff / das es jederman aus der Burg sehen kundte / zu eim öffentlichen Zeichen / das jnen der HERR geholffen hatte.

36 Es ward auch eintrechtig von allen beschlossen / Man solt den tag nicht vergessen /

37 sondern feiren / nemlich / den dreizehenden tag des zwelfften monden / der Adar auff Syrisch heisst / einen tag vor des Mardochei fest.

38 SO wil ich nu hie mit jtzt dis Buch beschliessen / nach dem Nicanor vmbkomen / vnd die Jüden die Stad wider eröbert haben.

39 Vnd hette ichs lieblich gemacht / das wolte ich gerne / Jsts aber zu geringe / so habe ich doch gethan / so viel ich vermocht.

40 Denn alle zeit wein oder wasser trincken ist nicht lustig / Sondern zu weilen wein / zu weilen wasser trincken / das ist lustig. Also ists auch lustig / so man mancherley lieset / Das sey das ende. - Ende des Andern Buchs der Maccab.