Joel
⬆ Der Prophet Joel
CAPITEL
Joe 1
1 DJS ist das wort des HERRN / das geschehen ist zu Joel dem son Pethuel.
2 Höret dis jr Eltesten / vnd merckt auff alle einwoner im Lande / Ob ein solchs geschehen sey bey ewr zeiten / oder bey ewr Veter zeiten?
3 Sagt ewern Kindern dauon / vnd lassts ewr Kinder jren Kindern sagen / vnd die selbigen kinder jren andern Nachkomen.
4 Nemlich / was die Raupen lassen / das fressen die Hewschrecken / Vnd was die Hewschrecken lassen / das fressen die Kefer / Vnd was die Kefer lassen / das frisset das Geschmeis.
5 WAchet auff jr Truncken vnd weinet / vnd heulet alle Weinseuffer vmb den Most / Denn er ist euch fur ewrm maul weggenomen.
6 Denn es zeucht herauff in mein Land ein mechtig Volck / vnd des on zal / Das hat Zeene / wie Lewen / vnd Backenzeene / wie Lewinne.
7 Dasselbige verwüstet meinen Weinberg / vnd streiffet meinen Feigenbawm / schelet jn vnd verwirfft jn / das seine Zweige weis da stehen.
8 Heule / wie eine Jungfraw / die einen Sack anleget vmb jren Breutigam.
9 Denn das Speisopffer vnd Tranckopffer ist vom Hause des HERRN weg / vnd die Priester / des HERRN diener / trauren.
10 Das Feld ist verwüstet / vnd der Acker stehet jemerlich / Das Getreide ist verdorben / der Wein stehet jemerlich / vnd das Ole kleglich.
11 Die Ackerleute sehen jemerlich / vnd die Weingartner heulen / vmb den Weitzen vnd vmb die Gersten / das aus der Erndte auff dem felde nichts werden kan.
12 So stehet der Weinstock auch jemerlich / vnd der Feigenbaum kleglich / dazu die Granatbeume / Palmbeume / Epffelbeume vnd alle Beume auff dem felde sind verdorret / Denn die freude der Menschen ist zum jamer worden.
13 BEgürtet euch vnd klaget jr Priester / heulet jr Diener des Altars / Gehet hinein vnd ligt in secken / jr Diener meines Gottes / Denn es ist beide Speisopffer vnd Tranckopffer vom Hause ewrs Gottes weg.
14 Heiliget eine Fasten / rufft der Gemeine zusamen / versamlet die Eltesten / vnd alle einwoner des Landes zum Hause des HERRN ewrs Gottes / vnd schreiet zum HERRN /
15 O weh des tages / Denn der tag des HERRN ist nahe / vnd kompt wie ein verderben vom Allmechtigen.
16 Da wird die Speise fur vnsern augen weggenomen werden / vnd vom Hause vnsers Gottes freude vnd wonne.
17 Der Same ist vnter der erden verfaulet / Die Kornheuser stehen wüste / die Scheuren zerfallen / Denn das Getreide ist verdorben.
18 O wie seufftzet das Vihe / die Rinder sehen kleglich / Denn sie haben keine weide / vnd die Schafe verschmachten.
19 HERR / dich ruffe ich an / Denn das fewr hat die Awen in der wüsten verbrand / vnd die flamme hat alle Beume auff dem acker angezündet.
20 Es schreien auch die wilden Thiere zu dir / Denn die wasserbeche sind ausgetrockent / vnd das fewr hat die Awen in der wüsten verbrand.
⬆ Joe 2
1 BLaset mit der Posaunen zu Zion / ruffet auff meinem heiligen Berge / Erzittert alle einwoner im Lande / Denn der tag des HERRN kompt / vnd ist nahe /
2 Ein finster tag / ein tunckel tag / ein wolckiger tag / ein neblicher tag / Gleich wie sich die Morgenröte ausbreitet vber die Berge / nemlich ein gros vnd mechtig Volck / des gleichen vorhin nicht gewest ist / vnd hinfurt nicht sein wird zu ewigen zeiten fur vnd fur.
3 Vor jm her gehet ein verzehrend Fewr / vnd nach jm ein brennende flamme / Das Land ist fur jm / wie ein Lustgarte / Aber nach jm / wie ein wüste Einöde / vnd niemand wird jm entgehen.
4 Sie sind gestalt wie Rosse / vnd rennen wie die Reuter /
5 Sie sprengen da her oben auff den Bergen / wie die Wagen rasseln / vnd wie eine Flamme loddert im stro / wie ein mechtig Volck / das zum streit gerüstet ist.
6 DJe Völcker werden sich fur jm entsetzen / Aller angesicht sind so bleich / wie die töpffen.
7 Sie werden lauffen wie die Risen / vnd die mauren ersteigen / wie die Krieger / Ein jglicher wird stracks fur sich da her ziehen / vnd sich nicht seumen.
8 Keiner wird den andern jrren / Sondern ein jglicher wird in seiner ordnung daher faren / Vnd werden durch die Woffen brechen / vnd nicht verwund werden.
9 Sie werden in der Stad vmbher reiten / auff der mauren lauffen / vnd in die Heuser steigen / vnd wie ein Dieb durch die fenster hin ein komen.
10 FVr jm erzittert das Land / vnd bebet der Himel / Sonn vnd Mond werden finster / vnd die Sterne verhalten jren schein.
11 Denn der HERR wird seinen Donner fur seinem Heer lassen her gehen / Denn sein Heer ist seer gros / vnd mechtig / welchs seinen Befelh wird ausrichten / Denn der tag des HERRN ist gros vnd seer erschrecklich / Wer kan jn leiden?
12 SO spricht nu der HERR / Bekeret euch zu mir von gantzem hertzen / mit fasten / mit weinen / mit klagen.
13 Zureisset ewre Hertzen / vnd nicht ewre Kleider / vnd bekeret euch zu dem HERRN ewrem Gotte / Denn er ist Gnedig / Barmhertzig / Gedültig / vnd von grosser Güte / vnd rewet jn bald der straffe.
14 Wer weis / Es mag jn widerumb gerewen / vnd einen Segen hinder sich lassen / zu opffern Speisopffer vnd Tranckopffer dem HERRN ewrem Gotte.
15 BLaset mit Posaunen zu Zion / heiliget eine fasten / ruffet der Gemeine zusamen /
16 versamlet das Volck / heiliget die Gemeine / samlet die Eltesten / bringet zu hauffe die Jungenkinder vnd die Seuglinge / Der Breutgam gehe aus seiner Kamer / vnd die Braut aus jrem Gemach.
17 Last die Priester des HERRN Diener / weinen zwisschen der Halle vnd Altar / vnd sagen / HERR schone deines Volcks / vnd las dem Erbteil nicht zu schanden werden / das Heiden vber sie herrschen / Warumb wiltu lassen vnter den Völckern sagen / Wo ist nu jr Gott?
18 SO wird denn der HERR vmb sein Land eiuern / vnd seines Volcks verschonen.
19 Vnd der HERR wird antworten / vnd sagen zu seinem Volck / Sihe / Jch wil euch getreide / most vnd öle die fülle schicken / das jr gnug dran haben solt / vnd wil euch nicht mehr lassen vnter den Heiden zu schanden werden.
20 Vnd wil den von Mitternacht fern von euch treiben / vnd jn in ein dürr vnd wüst Land verstossen / nemlich / sein angesicht hin zum Meer gegen morgen / vnd sein ende / hin zum eussersten Meer / Er sol verfaulen vnd stincken / denn er hat gros ding gethan.
21 Fürchte dich nicht liebes Land / sondern sey frölich vnd getrost / Denn der HERR kan auch gros ding thun.
22 Fürchtet euch nicht / jr Thier auff dem felde / Denn die Wonungen in der wüsten sollen grünen / vnd die Bewme jre Früchte bringen / vnd die Feigenbewme vnd Weinstöcke sollen wol tragen.
23 VND jr kinder Zion frewet euch / vnd seid frölich im HERRN ewrem Gott / der euch Lerer zur gerechtigkeit gibt / vnd euch her ab sendet Früregen vnd Spatregen / wie vorhin.
24 Das die tennen vol Korns / vnd die keltern vberflus von Most vnd Ole haben sollen.
25 Vnd ich wil euch die jare erstatten / welche die Hewschrecken / Kefer / Geschmeis vnd Raupen (Die mein grosses Heer waren / so ich vnter euch schicket) gefressen haben.
26 Das jr zu essen gnug haben sollet / Vnd den Namen des HERRN ewrs Gottes preisen / der Wunder vnter euch gethan hat / vnd mein Volck sol nicht mehr zu schanden werden.
27 Vnd jr solts erfaren / das ich mitten vnter Jsrael sey / vnd das ich der HERR ewr Gott sey / vnd keiner mehr / Vnd mein Volck sol nicht mehr zu schanden werden.
⬆ Joe 3
1 VND nach diesem / wil ich meinen Geist ausgiessen vber alles Fleisch / Vnd ewre Söne vnd Töchter sollen weissagen / Ewr Eltesten sollen Trewme haben / vnd ewre Jünglinge sollen Gesichte sehen.
2 Auch wil ich zur selbigen zeit / beide vber Knechte vnd Megde / meinen Geist ausgiessen.
3 Vnd wil Wunderzeichen geben im Himel vnd auff Erden / nemlich / Blut / Fewer vnd Rauchdampff.
4 Die Sonne sol in finsternis / vnd der Mond in blut verwandelt werden / ehe denn der grosse vnd schreckliche Tag des HERRN kompt.
5 Vnd sol geschehen / Wer des HERRN Namen anruffen wird / Der sol errettet werden. Denn auff dem berge Zion vnd zu Jerusalem / wird eine Errettung sein / wie der HERR verheissen hat / Auch bey den andern Vbrigen / die der HERR beruffen wird.
6 DEnn sihe / Jn den tagen / vnd zur selbigen zeit / wenn ich das gefengnis Juda vnd Jerusalem wenden werde /
7 Wil ich alle Heiden zusamen bringen / vnd wil sie ins tal Josaphat hinab füren / vnd wil mit jnen daselbs rechten / von wegen meines Volcks / vnd meines erbteils Jsrael / Das sie vnter die Heiden zerstrewet / vnd sich in mein Land geteilet /
8 vnd das Los vmb mein Volck geworffen haben / Vnd haben die Knaben vmb speise gegeben / vnd die Medlin vmb wein verkaufft vnd vertruncken.
9 VND jr von Zor vnd Zidon vnd alle grentze der Philister / was habt jr mit mir zuthun? Wolt jr mich trotzen? Wolan / Trotzet jr mich / so wil ichs euch eilend vnd bald wider vergelten auff ewren Kopff.
10 Die jr mein silber vnd gold / vnd meine schöne Kleinote / genomen / vnd in ewre Kirchen gebracht habt.
11 Dazu auch die kinder Juda vnd die kinder Jerusalem verkaufft habt / den Griechen / Auff das jr sie ja fern von jren Grentzen brechtet.
12 Sihe / Jch wil sie erwecken aus dem Ort / da hin jr sie verkaufft habt / Vnd wils euch vergelten auff ewren Kopff.
13 Vnd wil ewre Söne vnd Töchter widerumb verkeuffen / durch die kinder Juda / die sollen sie denen in Reicharabia / einem Volck in fernen Landen / verkeuffen / Denn der HERR hats geredt.
14 RVffet dis aus vnter den Heiden / Heiliget einen streit / erwecket die Starcken / Lasset her zu komen vnd hin auff ziehen alle Kriegsleute.
15 Macht aus ewren pflugscharen schwerter / vnd aus ewren sicheln spiesse. Der schwache spreche / Jch bin starck.
16 Rottet euch / vnd komet her alle Heiden / vmb vnd vmb / vnd versamlet euch / Da selbs wird der HERR deine Starcken darnider legen.
17 Die Heiden werden sich auffmachen / vnd er auff komen zum tal Josaphat / Denn daselbs wil ich sitzen zu richten alle Heiden / vmb vnd vmb.
18 Schlahet die Sicheln an / denn die Ernd ist reiff / Kompt herab / denn die Kelter ist vol / vnd die Kelter laufft vber / Denn jr bosheit ist gros.
19 ES werden hie vnd da hauffen Volcks sein im tal des Vrteils / Denn des HERRN tag ist nahe / im tal des Vrteils.
20 Sonn vnd Mond werden verfinstern / vnd die Sternen werden jren schein verhalten.
21 Vnd der HERR wird aus Zion brüllen / vnd aus Jerusalem seine stim lassen hören / das Himel vnd Erden beben wird. Aber der HERR wird seinem Volck eine zuflucht sein / vnd eine Feste den kindern Jsrael.
22 Vnd jr sollets erfaren / das ich der HERR ewr Gott / zu Zion auff meinem heiligen Berge wone / Als denn wird Jerusalem heilig sein / vnd kein Frembder mehr durch sie wandeln.
23 ZVr selbigen zeit / werden die Berge mit süssem Wein trieffen / vnd die Hügel mit Milch fliessen / vnd alle Beche in Juda / werden vol Wassers gehen / Vnd wird eine Quelle vom Hause des HERRN her aus gehen / der wird den strom Sittim wessern.
24 Aber Egypten sol wüst werden / vnd Edom eine wüste Einöde / vmb den freuel an den kindern Juda begangen / das sie vnschüldig Blut in jrem Lande vergossen haben.
25 Aber Juda sol ewiglich bewonet werden / vnd Jerusalem fur vnd fur.
26 Vnd ich wil jr Blut nicht vngerochen lassen. Vnd der HErr wird wonen zu Zion. - Ende des Propheten Joels.