Judit



Judith

CAPITEL

         
    

Jdt 1

1 ARphaxad der Meder König / hatte viel Land vnd Leute vnter sich bracht / vnd bawete eine grosse gewaltige Stad / die nennet er Ecbatana.

2 Jre Mauren machet er aus eitel Werckstücken / siebenzig ellen hoch / vnd dreissig ellen dicke.

3 Jre Thürne aber machet er hundert ellen hoch /

4 vnd zwenzig ellen dicke ins geuierde /

5 Vnd der Stadthore machet er so hoch als Thürne. Vnd trotzete auff seine Macht / vnd grosse Heerskrafft.

6 NEbucadNezar aber der König von Assyrien / regierte in der grossen stad Nineue / vnd streit im zwelfften jar seines Königreichs wider den Arphaxad. Vnd die Völcker die am Wasser Euphrates / Tygris vnd Hydaspes woneten / halffen jm / vnd schlug jn im grossen feld Ragau genant / welches vorzeiten gewest war Arioch des Königes zu Elassar.

7 DA ward das Reich NebucadNezar mechtig / vnd sein hertz stoltz. Vnd sandte Botschafften zu allen / die da woneten in Cilicien / Damasken / auff dem Libanon /

8 Carmel vnd in Kedar / Auch zu denen in Galilea / vnd auff dem grossen felde Esdrelom /

9 Vnd zu allen die da waren in Samaria / vnd jenseid des Jordans / bis gen Jerusalem / Auch ins gantze land Gesem / bis an das Gebirge des Morenlands.

10 Zu den allen sandte NebucadNezar der König von Assyrien Bottschafften. Aber sie schlugens jm alle ab / vnd liessen die Boten mit schanden wider heim ziehen.

11 Da ward der König NebucadNezar seer zornig / wider alle diese Lande / vnd schwur bey seinem Königstuel vnd Reich / Das er sich an allen diesen Landen rechen wolt.


Jdt 2

1 JM dreizehenden jar NebucadNezar des Königs / am zwey vnd zwenzigsten tag des ersten Mondes / ward geratschlagt im hause NebucadNezar / des königs von Assyrien / das er sich wolte rechen.

2 Vnd er fodderte alle seine Rete / Fürsten vnd Heubtleute /

3 vnd ratschlaget heimlich mit jnen / vnd hielt jnen fur / wie er gedechte / alle diese Lande vnter sein Reich zu bringen.

4 DA solches jnen allen wolgefiel / fodderte der könig NebucadNezar Holofernen seinen Feldheubtman / vnd sprach /

5 Zeuch aus wider alle Reich / die gegen Abend ligen / vnd sonderlich wider die / so mein Gebot verachtet haben.

6 Du solt keinem Reich verschonen / vnd alle feste Stedte soltu mir vnterthenig machen.

7 DA fodderte Holofernes die Heubtleute / vnd die Obersten des Assyrischen Kriegsuolcks / vnd rüstete das volck zum Kriege / wie jm der König geboten hatte / Hundert vnd zwenzig tausent zu fusse / vnd zwelff tausent Schützen zu rosse.

8 Vnd er lies all sein Kriegsuolck / fur jm hin ziehen / mit vnzelichen Kamelen / gros Vorrat / da zu mit ochsen vnd schafen on zal / fur sein Volck.

9 Vnd lies aus gantz Syrien Korn zufüren / zu seinem Zug.

10 Gold vnd geld aber / nam er aus der massen viel mit sich / aus des Königes kamer.

11 Vnd zoch also fort mit dem gantzen Heer / mit Wagen / Reutern vnd Schützen / welche den Erdbodem bedeckten / wie Hewschrecken.

12 DA er nu vber die grentze des Assyrisschen landes gezogen war / kam er zu dem grossen gebirge Ange / an der lincken seiten Cilicien / vnd eröberte alle jre Flecken vnd feste Stedte.

13 Vnd zerstörete Melothi eine berümbte stad / vnd beraubete alle Leute in Tharsis / vnd die kinder Jsmael / die da woneten gegen der Wüsten / vnd gegen mittag des landes Chellon.

14 Er zoch auch vber den Phrat / vnd kam in Mesopotamien / vnd zerstörete alle hohe Stedte die er fand / vom bach Mambre an / bis ans Meer /

15 Vnd nam da die Grentzen ein / von Cilicien an / bis an die grentzen Joppe / die gegen mittag ligen.

16 Vnd fürete auch weg die kinder Midian / vnd raubete all jr Gut / vnd schluge alle die jm widerstrebten / mit der scherffe des schwerts.

17 Darnach reiset er hin ab ins land Damasken / in der Erndte / vnd verbrandte all jr Getreide / vnd lies nider hawen alle Bewme vnd Weinberge /

18 Vnd das gantze Land furchte sich fur jm.


Jdt 3

1 DA schickten die Könige vnd Fürsten von Syrien / Mesopotamien / SyrienSobal / Lyblien / vnd Cilicien jre Botschafften / aus allen Stedten vnd Landen / die kamen zu Holofernes / vnd sprachen /

2 Wende deinen zorn von vns /

3 Denn es ist besser / das wir NebucadNezar dem grossen König dienen / vnd dir gehorsam sein / vnd lebendig bleiben / Denn das wir vmbkomen / vnd gewünnen gleichwol nichts.

4 Alle vnser Stedte / Güter / berge / hügel / ecker / ochsen / schafe / zigen / rosse vnd kamel / vnd was wir nur haben / Dazu auch vnser Gesinde / ist alles dein / schaffe da mit was du wilt /

5 Ja auch wir sampt vnsern Kindern / sind deine knechte. Kom zu vns / vnd sey vnser gnediger Herr / vnd brauche vnsers diensts / wie dirs gefelt.

6 DA zoch Holofernes vom Gebirge herab / mit dem gantzen Kriegsuolck / vnd nam die festen Stedte vnd das gantze Land ein.

7 Vnd lase da Knecht aus / das beste Volck / das er vnter jnen fand.

8 Da von erschracken alle Lande so seer / das die Regenten vnd Furnemesten aus allen Stedten / sampt dem Volck / jm entgegen kamen / vnd namen jn an / mit Krentzen / Kertzen / Reigen / paucken vnd pfeiffen.

9 Vnd kundten dennoch mit solcher ehre keine gnade erlangen /

10 Denn er zubrach jre Stedte / vnd hawet jre Haynen vmb.

11 Denn NebucadNezar der König hatte jm geboten / das er alle Götter in den Landen vertilgen solte / Auff das alle Völcker / die Holofernes bezwingen würde jn allein fur Gott preiseten.

12 DA er nu SyrienSobal / Apamean vnd Mesopotamien durchzogen hatte / kam er zu den Edomitern ins land Gabaa / vnd nam jre Stedte ein / vnd lag alda dreissig tage lang / Jn des fodderte er sein Kriegsuolck alles zusamen.


Jdt 4

1 DA die kinder Jsrael / die im lande Juda woneten / solches höreten / furchten sie sich seer fur jm /

2 vnd zittern vnd schrecken kam sie an / Denn sie besorgeten sich / er möchte der stad Jerusalem vnd dem Tempel des HERRN auch so thun / wie er den andern Stedten vnd jren Götzenheusern gethan hatte.

3 Darumb sandten sie ins gantze land Samarien vmb her / bis an Jeriho / vnd besatzten die Festungen auff den Bergen /

4 vnd machten mauren vmb jre Flecken / vnd schafften Vorrat zum Kriege.

5 VND der Priester Joiakim schriebe zu allen / so gegen Esdrelom woneten / das ist / gegen dem grossen felde bey Dothaim / vnd zu allen da die Feinde mochten durchkomen / Das sie die Klippen am Gebirge gegen Jerusalem solten verwaren.

6 Vnd die kinder Jsrael thaten / wie jnen Joiakim des HERRN Priester befolhen hatte.

7 VND alles Volck schrey mit ernst zum HERRN / vnd sie vnd jre Weiber demütigeten sich mit fasten vnd beten.

8 Die Priester aber zogen Secke an / vnd die Kinder lagen fur dem Tempel des HERRN / vnd des HERRN Altar bedecket man mit einem Sacke.

9 Vnd sie schrien zum HERRN dem Gott Jsrael / einmütiglich / Das jre Kinder vnd Weiber nicht weggefüret / jre Stedte nicht zerstöret / jr Heiligthum nicht verunreiniget / vnd sie von den Heiden nicht geschendet würden.

10 VND Joiakim der Hohepriester des HERRN / gieng vmbher / vermanete das gantze volck Jsrael /

11 vnd sprach / Jr solt ja wissen / das der HERR ewer Gebet erhören wird / so jr nicht ablasset / mit fasten vnd beten fur dem HERRN.

12 Gedencket an Mosen den Diener des HERRN / der nicht mit dem Schwert / sondern mit heiligem Gebet den Amalech schluge / der sich auff seine Krafft vnd macht / auff sein Heer / schilt / wagen vnd reuter verlies /

13 So sol es auch gehen allen Feinden Jsrael / so jr euch also bessert / wie jr angefangen habt.

14 NAch solcher vermanung / baten sie den HERRN / vnd blieben fur dem HERRN / also / das auch die Priester in Secken giengen / vnd asschen auff dem Heubt hatten / vnd also Brandopffer dem HERRN auffrichteten. Vnd baten alle den HERRN von gantzem hertzen / Das er sein volck Jsrael besuchen wolte.


Jdt 5

1 VND es ward dem Holoferni dem Feldheubtman von Assyrien angesagt / Das die kinder Jsrael sich rüsteten / vnd sich weren wolten / vnd wie sie die Klippen am Gebirge eingenomen hetten. Da ergrimmet Holofernes / vnd foddert alle Obersten vnd Heubtleute der Moabiter vnd Ammoniter / vnd sprach zu jnen /

2 Saget an / was ist dis fur ein Volck / das im Gebirge wonet? Was haben sie fur grosse Stedte? Was vermögen sie? Vnd was fur Kriegsuolck vnd Könige haben sie? Das sie allein / fur allen andern im Morgenland / vns verachten / vnd sind vns nicht entgegen gangen / das sie vns annemen mit fried?

3 DA antwortet Achior / der Oberste aller kinder Ammon / vnd sprach /

4 Mein Herr / wiltu es gerne hören / so wil ich dir die warheit sagen / was dis fur ein Volck sey / das im Gebirge wonet / vnd dir nicht liegen.

5 Dis Volck ist aus Chaldea her komen /

6 vnd hat erstlich in Mesopotamien gewonet / Denn sie wolten nicht folgen den Göttern jrer Veter / in Chaldea.

7 Darumb verliessen sie die Sitten jrer Veter / welche viel Götter hatten / Auff das sie dem einigen Gott des Himels / dienen möchten / welcher jnen auch gebot zu ziehen von dannen / vnd zu wonen in Haram.

8 DA nu in alle den Landen Thewre zeit war / reiseten sie hinab in Egyptenland / Da ist jr in vier hundert jaren so viel worden / das man sie nicht zelen kundte.

9 Da aber der König in Egypten sie beschwerte mit Erde furen / vnd Zigel machen / seine Stedte zu bawen / Rieffen sie zu jrem HERRN / Der schlug gantz Egypten mit mancherley Plage.

10 Da nu die Egypter sie von sich ausgestossen hatten / vnd die Plage von jnen ablies / vnd wolten sie widerfahen / vnd zu dienst ins Land füren / That jnen Gott des Himels das Meer auff / also / das das Wasser auff beiden seiten fest stund / wie eine mauer / Vnd sie giengen trockens fusses auff des Meeres grund / vnd kamen dauon.

11 Da aber die Egypter jnen mit jrem gantzen Heer nacheileten / wurden sie alle erseufft im Meer / also / das auch nicht einer were vberblieben / der es hette kund nachsagen.

12 VND da dis Volck aus dem Rottenmeer kam / lagert es sich in der wüsten des berges Sina / da zuuor kein Mensch wonen / noch sich enthalten kundte.

13 Da ward das bitter Wasser süsse / das sie es trincken kunden / Vnd kriegten Brot vom Himel vierzig jar lang.

14 Vnd wo sie zogen / on bogen / pfeil / schild vnd schwert / da streitte Gott fur sie / vnd siegete.

15 Vnd niemand kundte diesem Volck schaden thun / On allein wenn es abwiche von den Geboten des HERRN seines Gottes.

16 Denn so offt sie ausser jrem Gott / einen andern anbeteten wurden sie erschlagen / vnd weggefürt mit allen schanden.

17 So offt aber sie es rewete / das sie abgewichen waren / von den geboten jres Gottes / gab jnen der Gott des Himels widerumb Sieg / wider jre Feinde.

18 DArumb vertilgeten sie der Cananiter Könige / den Jebusiter / den Pheresiter / den Hethiter / den Heuiter / den Amoriter / vnd alle gewaltigen zu Hesebon / vnd namen jr Land vnd Stedte ein.

19 Vnd gieng jnen wol / so lange sie sich nicht versündigten an jrem Gott / Denn jr Gott hasset das vnrecht.

20 Sie sind auch vor diesen zeiten offt vertrieben / von vielen Völckern / vnd weggefürt in frembde Lande / Darumb das sie abgewichen waren / von dem Gebot das jnen Gott gegeben hatte / das sie drinne wandeln solten.

21 Aber sie sind newlich widerkomen / aus dem Elend darin sie waren / nach dem sie sich wider bekeret haben / zum HERRN jrem Gott / vnd haben sich wider gesetzt in diesem Gebirge / vnd wonen widerumb zu Jerusalem / da jr Heiligthum ist.

22 DArumb mein Herr / las forsschen / Ob sich das Volck versündiget hat an jrem Gott / So wollen wir hin auff ziehen / vnd jr Gott wird sie dir gewislich in die hende geben / das du sie bezwingest.

23 Haben sie sich aber nicht versündiget an jrem Gott / So schaffen wir nichts wider sie / Denn jr Gott wird sie beschirmen / vnd wir werden zu spot werden dem gantzen Lande.

24 DA Achior solches geredt hatte / wurden alle Heubtleute des Holofernis zornig / vnd gedachten jn zu tödten / vnd sprachen vnternander /

25 Wer ist dieser / der solches sagen thar / Das die kinder Jsrael sich solten erwehren / wider den König NebucadNezar vnd sein Kriegsuolck? Sind es doch eitel nackete Leute / vnd keine Krieger.

26 Das aber Achior sehe / das er gelogen habe / So las vns hinauff ziehen / Vnd wenn wir jre besten Leute fahen / so wollen wir Achior mit jnen erstechen lassen / Auff das alle Völcker innen werden / Das NebucadNezar ein Gott des Landes sey / vnd kein ander.


Jdt 6

1 DArnach ergrimmet Holofernes auch vber den Achior / vnd sprach /

2 Wie tharstu vns weissagen / Das das volck Jsrael / solle von seinem Gott schutz haben? Wenn wir sie aber nu schlahen / wie einen einigen Menschen / So wirstu sehen / das kein ander Gott ist / denn allein NebucadNezar / Vnd denn soltu auch durch der Assyrer schwert mit jnen erstochen werden / vnd gantz Jsrael sol mit dir vmbkomen. So wirstu denn innen werden / das NebucadNezar ein Herr sey aller Welt /

3 wenn du mit meinem Schwert erstochen wirst / vnd ligst vnter den Erschlagenen Jsrael / vnd must sterben vnd verderben.

4 Meinestu aber / das deine Weissagung gewis ist / so darffstu nicht erschrecken noch erblassen.

5 Wie es jnen gehen wird / so sol es dir auch gehen / Denn ich wil dich jtzt zu jnen schicken / das ich dich mit jnen straffe.

6 DA befalh Holofernes seinen Knechten / das sie Achior greiffen solten / vnd hinein gen Bethulia füren / in die hende der kinder Jsrael.

7 Vnd die knechte Holofernis griffen jn. Vnd da sie vbers blachfeld aus Gebirge kamen / zogen gegen jnen eraus die Schützen.

8 Da wichen sie auff eine seitten am Berg / vnd bunden Achior an einen Bawm / mit henden vnd füssen / vnd stiessen jn hinunter / vnd liessen jn also hangen / Vnd zogen wider zu jrem Herrn.

9 Aber die kinder Jsrael / kamen herunter von Bethulia zu jm / vnd machten jn los / vnd brachten jn hin ein gen Bethulia / vnd füreten jn vnter das Volck / vnd fragten jn / Wie das zugangen were / Warumb jn die Assyrer gehengt hetten?

10 Zvr selbigen zeit / waren die obersten in der Stad / Osias der son Micha / vom stam Simeon / vnd Charmi / der auch Othoniel hies.

11 Fur diesen Eltesten vnd fur allem Volck / sagte Achior alles / was jn Holofernes gefragt / vnd was er geantwortet hette / Vnd das jn Holofernes Leute vmb dieser antwort willen hetten tödten wollen. Aber Holofernes hatte befolhen / Man solt jn den kindern Jsrael vberantworten / Auff das wenn er die kinder Jsrael geschlagen hette / das er jn / den Achior / auch wolte straffen vnd vmbbringen /

12 Darumb das er gesagt hatte / Der Gott des Himels würde jr Schutz sein.

13 DA Achior solchs gesagt hatte / fiel alles Volck auff jr angesichte / vnd beteten den HERRN an / weineten alle zu gleich / vnd betten zum HERRN / vnd sprachen /

14 HERR Gott des Himels vnd der Erden / Sihe an jren hohmut / vnd vnser elend / vnd sihe deine Heiligen gnediglich an / Vnd beweise / das du nicht verlesst / die auff dich trawen / Vnd stürtzest / die auff sich vnd auff jre macht trotzen.

15 ALso weineten vnd betten sie den gantzen tag / vnd trösteten den Achior vnd sprachen /

16 Der Gott vnser Veter / des Macht du gepreiset hast / wird dirs also vergelten / das sie nicht jren lust an dir sehen / Sondern das du sehest / wie das sie geschlagen vnd vertilget werden.

17 Vnd wenn vns der HERR vnser Gott errettet / so sey Gott mit dir vnter vns / Vnd wiltu / so soltu mit alle den deinen bey vns wonen.

18 DA nu das Volck wider von einander gieng / füret jn Osias mit sich in sein Haus / vnd richtet ein gros Abendmal zu /

19 vnd bat zu jm alle Eltesten / vnd lebten wol / nach dem sie lang gefastet hatten.

20 Darnach ward das Volck wider zusamen gefoddert / vnd betten vmb hülffe von dem Gott Jsrael / in der Versamlunge / die gantze nacht.


Jdt 7

1 DEs andern tages gebot Holofernes seinem Kriegsuolck / Das man auff sein solte wider Bethulia.

2 Vnd hatte hundert vnd zwenzig tausent zu Fuss / vnd zwelff tausent zu Ross / On den Hauffen den er gewelet hatte / an jedem Ort / wo er ein Land eingenomen hatte.

3 Dieses Kriegsuolck rüstet sich alles / wider die kinder Jsrael / vnd sie lagerten sich oben auff den Berg / gegen Dothaim / von Belma an / bis gen Chelmon / das da ligt gegen Esdrelom.

4 DA nu die kinder Jsrael das grosse Volck der Assyrer sahen / fielen sie auff die Erden / vnd legten asschen auff jre Heubter / vnd baten alle zu gleich / Das der Gott Jsrael / seine Barmhertzigkeit erzeigen wolte vber sein Volck.

5 Vnd sie rüsteten sich mit jren Waffen / vnd namen die Klippen ein am Berge / vnd bewarten sie tag vnd nacht.

6 DA aber Holofernes vmbher zeucht / merckt er / Das ausserhalb der Stad gegen Mittag / ein Brun war / welcher durch Rören in die Stad geleitet war / Diese rören hies er abhawen.

7 Vnd wiewol sie nicht ferne von der maur kleine Brünlin hatten / da sie heimlich wasser holeten / So war es doch kaum so viel / das sie sich da mit laben kundten.

8 DARumb kamen die Ammoniter vnd Moabiter zu Holoferne / vnd sprachen /

9 Die kinder Jsrael thüren sich nicht gegen vns wehren / sondern halten sich auff in den Bergen vnd Hügeln / darunter sie sicher sind.

10 Darumb las nur die Brunnen verwaren / das sie nicht wasser holen mögen / so müssen sie on schwert sterben / Oder die not wird sie dringen / das sie die stad vbergeben müssen / welche sie meinen / das sie nicht zu gewinnen sey / weil sie in Bergen ligt.

11 Dieser rat gefiel Holofernes vnd seinen Kriegsleuten wol / vnd leget je hundert zu jeglichem Brun.

12 DA man nu zwenzig tage die Brunnen verwaret hatte / hatten die von Bethulia kein Wasser mehr / weder in Cisternen noch sonst / das sie einen tag lenger nach notdurfft haben möchten / Vnd man muste teglich den Leuten das wasser zumessen.

13 Da kam Weib vnd Man / jung vnd alt / zu Osia vnd den Eltesten / klagten vnd sprachen / Gott sey Richter zwisschen euch vnd vns / das jr vns in solche Not bringet / da mit das jr vns nicht woltet lassen mit den Assyrern frieden machen / So vns doch Gott in jre hende gegeben hat /

14 vnd wir keine hülffe haben / sondern müssen fur jren augen fur Durst verschmachten / vnd jemerlich vmbkomen.

15 DArumb foddert das Volck zusamen / das wir vns dem Holoferni williglich ergeben.

16 Denn es ist besser / das wir vns ergeben vnd beim Leben bleiben / vnd also Gott loben / Denn das wir vmbkomen / vnd fur aller Welt zuschanden werden / vnd sehen sollen / Das vnser Weib vnd Kind so jemerlich fur vnsern augen sterben müssen.

17 Wir bezeugen heute / fur Himel vnd Erden vnd fur vnser veter Gott / der vns jtzt straffet vmb vnser sunde willen / Das wir euch gebeten haben / die Stad dem Holoferni auff zugeben / Das wir doch durchs Schwert bald vmbkemen / vnd nicht so lang fur Durst verschmachten.

18 DA ward ein gros heulen vnd weinen / im gantzen Volck / Etliche stunden lang / vnd schrien zu Gott / vnd sprachen /

19 Wir haben gesündiget sampt vnsern Vetern / Wir haben mishandelt / vnd sind Gottlos gewesen.

20 Aber du bist barmhertzig / darumb sey vns gnedig / vnd straffe vns / du selbs / Vnd die weil wir dich bekennen / vbergib vns nicht den Heiden / die dich nicht kennen / Das sie nicht rhümen / Wo ist nu jr Gott?

21 DA sie nu lang geschrien vnd geweinet hatten / vnd ein wenig war stille worden / stund Osias auff / weinet vnd sprach /

22 Lieben Brüder / habt doch gedult / vnd lasst vns noch fünff tage der hülffe erharren von Gott /

23 Ob er vns wolt gnade erzeigen / vnd seinen Namen herrlich machen.

24 Wird vns diese fünff tage nicht geholffen / So wollen wir thun / wie jr gebeten habt.


Jdt 8

1 SOlchs kam vor Judith / welche war eine Widwe / eine tochter Merari / des sons Vz / des sons Josephs / des sons Osie / des sons Elai / des sons Jamnor / des sons Jedeon / des sons Raphaim / des sons Achitob / des sons Malchie / des sons Enan / des sons Nathania / des sons Sealthiel des sons Simeon.

2 Vnd jr Man hatte geheissen Manasses / der war in der Gerstenerndte gestorben /

3 Denn da er auff dem felde war / bey den Erbeitern / ward er kranck von der hitze / vnd starb in seiner stad Bethulia / vnd ward zu seinen Vetern begraben.

4 Der lies die Judith / die war nu drey jar vnd sechs monden eine Widwe.

5 Vnd sie hatte jr oben in jrem Hause ein sonderlich Kemerlin gemacht / darin sie sas mit jren Megden /

6 vnd war bekleidet mit einem Sack / vnd fastet teglich / On am Sabbath / Newmonden / vnd andern Festen des hauses Jsrael. Vnd sie war schön vnd reich / vnd hatte viel Gesinds / vnd höfe vol ochsen vnd schafe.

7 Vnd hatte ein gut Gerüchte bey jederman / das sie Gott fürchtet / vnd kund niemand vbel von jr reden.

8 DJese Judith / da sie höret / das Osias zugesagt hatte / Die Stad nach fünff tagen / den Assyrern auffzugeben / Sandte sie zu den Eltesten Chambri vnd Charmi.

9 Vnd da sie zu jr kamen / sprach sie zu jnen / Was sol das sein / das Osias gewilliget hat / die Stad den Assyrern auffzugeben / wenn vns in fünff tagen nicht geholffen wird?

10 Wer seid jr / das jr Gott versuchet? Das dienet nicht / gnade zuerwerben / Sondern viel mehr zorn vnd vngnade.

11 Wolt jr dem HERRN ewers gefallens zeit vnd tage bestimmen / wenn er helffen sol?

12 Doch der HERR ist gedültig / Darumb lasst vns das leid sein / vnd gnade suchen mit threnen /

13 Denn Gott zürnet nicht / wie ein Mensch / das er sich nicht versünen lasse.

14 DArumb sollen wir vns demütigen von hertzen / vnd jm dienen / vnd mit threnen fur jm beten / Das er seines gefallens / barmhertzigkeit an vns erzeigen wolle /

15 Vnd wie wir jtzt trawren müssen / von wegen jres hohmuts / Das wir vns nach diesem jamer wider frewen mögen / Das wir nicht gefolget haben der sunde vnser Veter / die jren Gott verliessen / vnd frembde Götter anbeten / Darumb sie jren Feinden vbergeben / vnd von jnen erschlagen / gefangen vnd geschendet sind.

16 Wir aber kennen keinen andern Gott / on jn allein / vnd wollen mit demut von jm hülffe vnd trost warten.

17 So wird er / der HERR vnser Gott / vnser Blut retten / von vnsern Feinden / vnd alle Heiden die vns verfolgen / demütigen vnd zuschanden machen.

18 VND jr / Lieben brüder / die jr seid die Eltesten / tröstet das Volck / mit ewrem wort / das sie bedencken / Das vnser Veter auch versucht wurden / das sie bewerd würden / ob sie Gott von hertzen dieneten.

19 Erinnert sie / wie vnser vater Abraham mancherley versucht ist / vnd ist Gottes Freund worden / nach dem er durch mancherley Anfechtung bewerd ist.

20 Also sind auch Jsaac / Jacob / Moses / vnd alle die Gotte lieb gewesen sind / bestendig blieben / vnd haben viel Trübsal vberwinden müssen.

21 Die andern aber / so die trübsal nicht haben wollen annemen mit Gottes furcht / Sondern mit vngedult wider Gott gemurret vnd gelestert / sind von dem Verderber / vnd durch die Schlangen vmbbracht.

22 Darumb lasst vns nicht vngedüldig werden / in diesem leiden / Sondern bekennen / das es eine straffe ist von Gott / viel geringer denn vnser Sünde sind / Vnd gleuben / das wir gezüchtiget werden / wie seine Knechte / zur Besserung / vnd nicht zum Verderben.

23 DArauff antwortet Osias vnd die Eltesten / Es ist alles war / wie du gesaget hast / vnd an deinen worten nichts zustraffen /

24 Darumb bitte fur vns zum HERRN / Denn du bist ein heilig / gottfürchtig Weib.

25 Vnd Judith sprach / Weil jrs dafur haltet / das aus Gott sey was ich gesagt habe / So wollet auch prüfen / Ob das jenige / so ich furhabe zu thun / aus Gott sey / vnd bittet / das Gott glücke dazu gebe.

26 Diese nacht wartet am Thor / wenn ich hin ausgehe / mit meiner Magd / vnd betet / Das der HERR in diesen fünff tagen / wie jr gesagt habt / sein volck Jsrael trösten wolt.

27 Was ich aber fürhabe / solt jr nicht nach forschen / Sondern betet allein fur mich zum HERRN vnserm Gott / bis ich euch weiter anzeige / was jr thun solt.

28 Vnd Osias / der fürst Juda / sprach zu jr / Gehe hin im friede / Der HERR sey mit dir / vnd reche vns an vnsern Feinden. Vnd sie giengen also wider von jr.


Jdt 9

1 DArnach gieng Judith in jr Kemmerlin / vnd bekleidet sich mit einem Sack / vnd strewet asschen auff jr Heubt / vnd fiel nider fur den HERRN / vnd schrey zu jm / vnd sprach.

2 HERR Gott meines vaters Simeon / dem du das Schwert gegeben hast / die Heiden zustraffen / so die Jungfraw genotzüchtiget vnd zuschanden gemacht hatten / Vnd hast jre Weiber vnd Töchter widerumb fahen / vnd sie berauben lassen / durch deine Knechte / die da in deinem eiuer geeiuert haben / Hilff mir armen Widwen / HERR mein Gott.

3 Denn alle Hülffe die vorzeiten vnd hernach je geschehen ist / die hastu gethan / Vnd was du wilt / das mus geschehen /

4 Denn wenn du wilt helffen / so kans nicht feilen / vnd du weist wol / wie du die Feinde straffen solt.

5 SChaw jtzt auff der Assyrer Heer / wie du vorzeiten auff der Egypter Heer schawetest / da sie deinen Knechten nachjagten / mit grosser macht / vnd trotzeten auff jre Wagen / Reuter / vnd grosses Kriegsvolck.

6 Da du sie aber ansahest / wurden sie verzagt /

7 vnd die Tieffe vbereilet sie / vnd das Wasser erseuffst sie.

8 Also geschehe auch jtzt diesen / HERR / die da trotzen auff jre Macht / Wagen / Spies vnd Geschütze / vnd kennen dich nicht / vnd dencken nicht / Das du HERR vnser Gott / der seiest / der da den Kriegen stewret von anfang / vnd heissest billich / HERR.

9 Strecke aus deinen Arm / wie vor zeiten / vnd zerschmettere die Feinde durch deine Macht / das sie vmbkomen durch deinen zorn / Die sich rhümen / Sie wollen dein Heiligthum zustören / vnd die Hütten deines Namens entheiligen / vnd mit jrem schwert deinen Altar vmbwerffen.

10 Straffe jren hohmut / durch jr eigen schwert / Das er mit seinen eigen augen gefangen werde / wenn er mich ansihet / vnd durch meine freundliche wort betrogen werde.

11 GJB mir einen mut / das ich mich nicht entsetze / fur jm vnd fur seiner macht / Sondern das ich jn stürtzen möge.

12 Das wird deines Namens ehre sein / das jn ein Weib darnider gelegt hat.

13 Denn du HERR kanst wol Sieg geben on alle Menge / vnd hast nicht lust an der stercke der Rosse. Es haben dir die Hoffertigen noch nie gefallen / Aber allzeit hat dir gefallen / der elenden vnd demütigen Gebet.

14 O HERR / der Gott des Himels / Schepffer der wasser / vnd HERR aller dinge / erhöre mein armes Gebet / die ich allein auff deine barmhertzigkeit vertrawe.

15 Gedenck HERR an deinen Bund / vnd gib mir ein / was ich reden vnd dencken sol / vnd gib mir glück dazu / Auff das dein Haus bleibe / vnd alle Heiden erfaren / das du Gott bist / vnd kein ander ausser dir.


Jdt 10

1 DA sie nu ausgebett hatte / stund sie auff /

2 vnd ruffet jrer magd Abra / vnd gieng herunter ins Haus / leget den Sack abe / vnd zoch jre Widwenkleid aus /

3 vnd wusch sich / vnd salbete sich mit köstlichem Wasser / vnd flochte jr Har ein / vnd setzet eine Hauben auff / vnd zoch jre schöne Kleider an /

4 vnd schmücket sich mit Spangen vnd Geschmeide / vnd zoch jren Schmuck an.

5 Vnd der HERR gab jr gnade / das sie lieblich anzusehen war / Denn sie schmücket sich nicht aus furwitz / sondern Gotte zu lob.

6 Vnd sie gab jrer Magd ein gepichte haut vol Wein / vnd einen krug mit Ole / vnd einen Sack / darinn sie hatte / Feigen / Mehl vnd Brot / das sie essen thurste / Vnd sie gieng dahin.

7 VND am Thor / fand sie Osiam vnd die Eltesten die jr warteten / wie es verlassen war.

8 Vnd sie wunderten sich / das sie so schöne war /

9 Doch fragten sie nicht / was sie furhette / sondern liessen sie hinaus / vnd sprachen / Der Gott vnser Veter / gebe dir gnade / vnd lasse dein furnemen geraten / Das sich Jsrael dein frewe / vnd dein name werde gerechnet vnter die Heiligen.

10 Vnd alle die da waren / sprachen / Amen / Amen.

11 Aber Judith betet / vnd gieng fort mit jrer magd Abra.

12 VND da sie früe morgen den Berg hinab gieng / begegneten jr die Wechter der Assyrer / vnd fielen sie an / vnd fragten sie / Von wannen sie keme / vnd wo sie hin wolte?

13 Vnd sie antwortet / Jch bin ein Ebreisch weib / vnd bin von jnen geflohen / Denn ich weis / das sie euch in die hende komen werden / Darumb das sie euch veracht haben / vnd nicht wollen gnad suchen / vnd sich willig ergeben.

14 Darumb hab ich mir furgenomen / zu dem Fürsten Holofernes zukomen / das ich jm jre heimligkeit offenbare / vnd sage jm / wie er sie leichtlich gewinnen müge / Das er nicht einen Man verlieren dürffe.

15 DJeweil sie so redet / schaweten sie sie an / vnd verwunderten sich seer / das sie so schön war /

16 vnd sprachen / Das möchte dich helffen / das du es so gut meinest / vnd zu vnserm Herrn gehen wilt /

17 Denn wenn du fur jn kompst / so wird er dir gnedig sein / vnd wirst von hertzen jm wolgefallen.

18 Vnd sie füreten sie hin / in Holofernes gezelt / vnd sagten jm von jr.

19 Vnd da sie fur jn kam / ward er so bald entzündet gegen jr.

20 Vnd seine Diener sprachen vnternander / Das Ebreisch volck ist trawen nicht zu verachten / weil es schöne Weiber hat / Solt man vmb solcher schöner Weiber willen nicht kriegen?

21 Da nu Judith Holofernem sahe sitzen vnter seinem Teppich / das schön gewirckt war / mit Purpur vnd Gold / vnd mit Smaragden / vnd viel Edelstein geziert / fiel sie fur jm nider / vnd betet jn an. Vnd Holofernes hies sie wider auffrichten.


Jdt 11

1 VND Holofernes sprach zu jr / Sey getrost / vnd fürcht dich nicht / Denn ich habe nie keinem Menschen leid gethan / der sich vnter den König NebucadNezar ergeben hat.

2 Vnd hette mich dein Volck nicht veracht / So hette ich nie keinen Spies auffgehaben wider sie.

3 Nu sage an / Warumb du bist von jnen gewichen / vnd zu mir komen.

4 JVdith antwortet jm / vnd sprach / Du woltest deine Magd gnediglich hören / Wirstu thun wie dir deine Magd anzeigen wird / so wird dir der HERR glück vnd sieg geben.

5 Gott gebe NebucadNezar glück vnd heil / dem Könige des gantzen Lands / der dich ausgeschickt hat / alle Vngehorsame zu straffen / Denn du kanst jm vnterthan machen / nicht allein die Leute / sondern auch alle Thiere auff dem Lande.

6 Denn deine vernunfft vnd weisheit / ist hoch berümbt in aller welt / Vnd jederman weis / das du der gewaltigst Fürst bist / im gantzen Königreich / vnd dein gut Regiment wird vberal gepreiset.

7 So wissen wir auch / was Achior geredt hat / vnd wie du da gegen mit jm gethan hast.

8 Denn vnser Gott ist also erzürnet vber vnser sunde / das er durch seine Propheten hat verkündigen lassen / Er wolle das Volck straffen / vmb seiner sunde willen.

9 WEil nu das volck Jsrael weis / das sie jren Gott erzürnet haben / sind sie erschrocken fur dir.

10 Da zu leiden sie grossen Hunger / vnd müssen fur Durst verschmachten.

11 Vnd haben jtzund fur / jr Vieh zu schlachten / das sie desselben Blut trincken / vnd das heilige Opffer zu essen / an korn / wein vnd öle / das jnen Gott verboten hat / das sie es auch nicht anrüren solten / Darumb ist gewis / das sie müssen vmbkomen / weil sie solchs thun.

12 Vnd weil ich das weis / bin ich von jnen geflohen / Vnd der HERR hat mich zu dir gesand / das ich dir solchs solt anzeigen.

13 Denn ob ich wol zu dir bin komen / so bin ich doch nicht darumb von Gott abgefallen / sondern wil meinem Gott noch dienen bey dir. Vnd deine Magd wird hinaus gehen / vnd Gott anbeten / der wird mir offenbaren / wenn er jnen jren Lohn geben wil / fur jre sunde / So wil ich denn komen / vnd wil dirs anzeigen / vnd dich mitten durch Jerusalem füren / Das du alles volck Jsrael habest / wie Schafe die keinen Hirten haben. Vnd wird nicht ein Hund dich thüren anbellen / Denn das hat mir Gott offenbart /

14 weil er vber sie erzürnet ist / vnd hat mich gesand / das ich dirs anzeige.

15 DJese rede gefiel Holoferni vnd seinen Knechten wol / Vnd sie wunderten sich jrer weisheit / vnd sprachen vnternander /

16 Des Weibs gleiche ist nicht auff Erden / von schöne vnd weisheit.

17 Vnd Holofernes sprach zu jr / Das hat Gott also geschickt / das er dich her gesand hat / ehe denn das Volck in meine hand keme. Wird nu dein Gott solches ausrichten / wie du gesagt hast / So sol er auch mein Gott sein / Vnd du solt gros werden / beim König NebucadNezar / vnd dein name sol gepreiset werden im gantzen Königreich.


Jdt 12

1 DA lies er sie hin ein füren in die Schatzkamer / da sie bleiben solt / vnd befalh / Das man sie von seinem Tisch speisen solt.

2 Aber Judith antwortet / vnd sprach / Jch thar noch nicht essen von deiner Speise / das ich mich nicht versündige / Sondern ich hab ein wenig mit mir genomen / dauon wil ich essen.

3 Da sprach Holofernes selb / Wenn das auff ist / das du mit dir bracht hast / wo her sollen wir dir anders schaffen?

4 Judith antwortet / Mein Herr / so gewis du lebst / ehe deine Magd alles verzeren wird / so wird Gott durch mich ausrichten / was er furhat.

5 VND da sie die Knechte in das Gemach füren wolten / wie er befolhen hatte /

6 bat sie / Das man jr erleubete / abends vnd morgens heraus zugehen / vnd jr Gebet zu thun zum HERRN.

7 Da befalh Holofernes seinen Kamerdienern / das man sie drey tage / solt frey aus vnd ein lassen gehen / jr Gebet zu thun zu Gott.

8 Vnd des abends gieng sie heraus / in das tal fur Bethulia / vnd wussch sich im wasser.

9 Darnach betet sie zum HERRN / dem Gott Jsrael / das er jr glück gebe / sein Volck zuerlösen /

10 Vnd gieng wider in das Gezelt / vnd hielt sich rein / vnd ass nicht vor abends.

11 AM vierden tage / machet Holofernes ein Abendmal / seinen nehesten Dienern allein / vnd sprach zu Bagoa seinem Kemerer / Gehe hin / vnd berede das Ebreische weib / das sie sich nicht wegere zu mir zu komen.

12 Denn es ist ein schande bey den Assyrern / das ein solch Weib solt vnbeschlaffen von vns komen / vnd einen Man genarret haben.

13 Da kam Bagoa zu Judith / Schöne fraw / jr wollet euch nicht wegern zu meinem Herrn zun ehren komen / vnd mit jm essen vnd trincken / vnd frölich sein.

14 Da sprach Judith / Wie thar ichs meinem Herrn versagen?

15 Alles was jm lieb ist / das wil ich von hertzen gerne thun / all mein lebenlang.

16 VND sie stund auff vnd schmücket sich / vnd gieng hin ein fur jn / vnd stund fur jm.

17 Da wallet dem Holofernes sein hertz / Denn er war entzündet mit brunst gegen jr.

18 Vnd sprach zu jr / Sitz nider / trinck vnd sey frölich / Denn du hast gnade funden bey mir.

19 Vnd Judith antwortet / Ja Herr / ich wil frölich sein / denn ich bin mein leben lang / so hoch nicht geehret worden.

20 Vnd sie ass vnd tranck fur jm / was jre Magd bereit hatte.

21 Vnd Holofernes war frölich mit jr / vnd tranck so viel / als er sonst nicht pflegt zu trincken.


Jdt 13

Jdt 13:1

1 DA es nu seer spat ward / giengen seine Diener hin weg in jre Gezelt / vnd sie waren alle sampt truncken.

2 Vnd Bagoa machet des Holofernes kamer zu / vnd gieng dauon / Vnd Judith war allein bey jm in der Kamer.

3 Da nu Holofernes im bette lag / truncken war vnd schlieff /

4 sprach Judith zu jrer Magd / sie solt draussen warten fur der Kamer.

5 VND Judith trat fur das Bette / vnd betet heimlich mit threnen /

6 vnd sprach / HERR Gott Jsrael / stercke mich / vnd hilff mir gnediglich / das werck volbringen / das ich mit gantzem vertrawen auff dich hab furgenomen / Das du deine stad Jerusalem erhöhest / wie du zugesagt hast.

7 NAch solchem Gebet / trat sie zu der seulen oben am Bette / vnd langet das Schwert / das daran hieng /

8 vnd zog es aus / vnd ergreiff jn beim Schopff / vnd sprach abermal /

9 HERR Gott stercke mich in dieser stunde / Vnd sie hieb zweymal in den Hals mit aller macht / Darnach schneit sie jm den Kopff abe / vnd weltzet den Leib aus dem Bette / vnd nam die Decke mit sich.

10 DArnach gieng sie heraus / vnd gab das heubt Holofernis jrer magd / vnd hies es in einen Sack stossen.

11 Vnd sie giengen mit einander hin aus / nach jrer gewonheit / als wolten sie beten gehen / durch das Lager / vnd giengen vmbher durch das Tal / das sie heimlich ans thor der Stad kamen.

12 VND Judith ruffet den Wechtern / Thut die thor auff / Denn Gott ist mit vns / der hat Jsrael sieg geben.

13 Da nu die Wechter jre stimme höreten / fodderten sie balde die Eltesten der Stad.

14 Die kamen alle zu jr / Denn sie hatten schon verzagt / das sie nicht würde wider komen.

15 Vnd sie zündeten Fackeln an / vnd giengen vmb sie her /

16 bis sie auff den Platz kam / Vnd sie hies sie still sein / vnd zuhören vnd sprach also.

17 DAncket dem HERRN vnserm Gotte / der nicht verlesst die jenigen so auff jn trawen / vnd hat vns barmhertzigkeit erzeigt / durch mich / seine Magd / wie er dem hause Jsrael verheissen hat / vnd hat diese nacht den Feind seines Volcks / durch meine Hand vmbbracht.

18 Vnd sie zoch das heubt Holofernis her aus / vnd zeigets jnen vnd sprach /

19 Sehet / dis ist das heubt Holofernis des Feldheubtmans der Assyrer. Vnd sehet das ist die Decken / darunter er lag / da er truncken war / Da hat jn der HERR vnser Gott / durch Weibshand vmbbracht.

20 So war der HERR lebt / hat er mich durch seinen Engel behüt / das ich nicht bin verunreiniget worden / so lange ich bin aussen gewesen / vnd hat mich on sunde wider her bracht / mit grossen freuden vnd Sieg.

21 Darumb dancket jm alle / Denn er ist gütig / vnd hilfft jmerdar.

22 VND sie dancketen alle dem HERRN / vnd sprachen zu jr / Gelobt sey der HERR / der durch dich vnser Feinde heute hat zu schanden gemacht.

23 Vnd Osias der Fürst des volcks Jsrael / sprach zu jr / Gesegnet bistu Tochter / vom HERRN dem höhesten Gott / fur allen Weibern auff Erden.

24 Vnd gelobt sey der HERR / der Himel vnd Erden geschaffen hat / der dir hat glück geben / den Heubtman vnserer Feinde zu tödten / Vnd hat deinen namen so herrlich gemacht / Das dich allzeit preisen werden / alle / die des HERRN werck achten / Darumb das du deines Lebens nicht geschonet hast / in der trübsal vnd not deines Volcks / Sondern hast es errettet fur dem HERRN vnserm Gott.

25 Vnd alles volck sprach / Amen / Amen.

26 DARnach foddert man den Achior / Zu dem sprach Judith / Der Gott Jsrael den du gepreiset hast / das er sich an seinen Feinden rechen kan / hat diese nacht der gottlosen Heubt vmbbracht / durch meine Hand.

27 Vnd das du es sehest / so ist hie der kopff Holofernis / der den Gott Jsrael trötziglich gelestert hat / vnd dir den tod gedrewet / da er sprach /

28 Wenn das volck Jsrael gefangen würde / so wolt er dich mit jnen erstechen lassen.

29 Vnd da Achior des Holofernis kopff sahe / entsatzt er sich das er erstarret.

30 Darnach da er wider zu sich selbs kam / fiel er zu jren füssen / vnd sprach /

31 Gesegnet bistu von deinem Gott / in allen hütten Jacob / Denn der Gott Jsrael / wird an dir gepreiset werden / bey allen Völckern die deinen namen hören werden.


Jdt 14

1 DArnach sprach Judith zu allem volck / Lieben brüder / höret mich /

2 So bald der tag anbricht / so henget den Kopff vber die mauren hin aus / vnd nemet ewer Woffen / vnd fallet alle sampt hinaus mit einem hauffen / vnd mit grossem geschrey /

3 So werden die in der Scharwacht fliehen / vnd werden denn jren Herrn auffwecken zur Schlacht.

4 Vnd wenn die Heubtleute zu Holofernes Gezelt komen werden / vnd den Leichnam da sehen im Blut ligen / so werden sie erschrecken.

5 Vnd wenn jr mercket / das sie verzagt sein werden / vnd die Flucht geben / so dringet getrost auff sie / Denn der HERR hat sie vnter ewre füsse gegeben.

6 DA nu Achior sahe / das der Gott Jsrael geholffen hatte / verlies er die heidnische Weise / vnd gleubte an Gott / vnd lies sich beschneitten / Vnd ist vnter Jsrael gerechent worden / er vnd alle seine Nachkomen / bis auff diesen tag.

7 VND da der tag anbrach / hengten sie den Kopff vber die mauren hin aus / vnd namen jre Wehre / vnd fielen hinaus mit einem Hauffen / vnd mit grossem geschrey.

8 Vnd da solches / die in der Scharwacht sahen / lieffen sie zu Holofernis gezelt / Vnd die drinnen richten ein poltern an fur seiner Kamer / dauon er solt auffwachen /

9 Denn man thurste nicht anklopffen / oder hinein gehen / in des Fürsten zu Assyrien kamer.

10 Aber da die Heubtleute der Assyrer kamen / sagten sie den Kamerdienern /

11 Gehet hinein / vnd wecket jn auff / Denn die Meuse sind eraus geloffen aus jren Löchern / vnd sind küne worden / das sie vns nu angreiffen thüren.

12 DA gieng Bagoa hin ein / vnd trat fur den Furhang / vnd klitzschet mit den henden / Denn er meinet er schlieffe bey Judith /

13 vnd horchet / ob er sich regen wolte. Da er aber nichts vernam / hub er den Furhang auff / Da sahe er den Leichnam / on den Kopff / in seim blut auff der erden ligen. Da schrey vnd heulet er laut / vnd zureiss seine Kleider.

14 Vnd sahe in der Judith kamer / vnd da er sie nicht fand / lieff er heraus zu den Kriegern / vnd sprach / Ein einigs Ebreisch weib / hat das gantz haus NebucadNezar von Assyrien / zu spot vnd hohn gemacht / fur aller welt / Denn Holofernes ligt da Tod auff der erden / vnd ist jm der Kopff abgehawen.

15 Da das die Heubtleute von Assyrien hörten / zurissen sie jre kleider / vnd erschracken vber die massen seer /

16 vnd ward ein gros Zetergeschrey vnter jnen.


Jdt 15

1 DA nu das Kriegsuolck höret / das Holoferni der Kopff abwar / erschracken sie / vnd wurden jrr / vnd kundten nicht Rathalten / was sie thun solten / so war jnen der mut entfallen /

2 Vnd gaben die flucht / das sie den Ebreern entrinnen möchten / die sie sahen gegen jnen daher ziehen.

3 VND da die kinder Jsrael sahen / das die Feinde flohen /

4 eileten sie jnen nach mit grossem geschrey vnd drometen.

5 Weil aber der Assyrer ordnung zutrennet war / vnd die kinder Jsrael in jrer ordnung zogen / schlugen sie alle / die sie ereilen kundten.

6 VND Osias sandte zu allen Stedten / im lande Jsrael /

7 Das man in allen Stedten auff war / vnd jagte den Feinden nach / bis zum Land hin aus.

8 Aber das vbrige volck zu Bethulia / fiel in der Assyrer Lager / vnd plünderten / vnd füreten hinweg / was die Assyrer da gelassen hatten / vnd brachten gros Gut dauon.

9 Die andern aber / da sie widerkamen / brachten sie mit sich / alles was jene mit gefüret hatten / an Viehe vnd anderm / vnd das gantze Land ward reich von solchem Raub.

10 DArnach kam Joiakim der Hohepriester von Jerusalem gen Bethulien / mit allen Priestern / das sie Judith sehen.

11 Vnd sie gieng erfur zu jnen / Da preiseten sie sie alle gleich / vnd sprachen /

12 Du bist die krone Jerusalem / Du bist die wonne Jsrael / Du bist ein ehre des gantzen Volcks / das du solch löbliche That gethan hast / vnd Jsrael so grosse wolthat erzeiget hast / das sie Gott widerumb errettet hat / Gesegnet seistu fur Gott ewiglich.

13 Vnd alles Volck sprach / Amen / Amen.

14 VND da man nu dreissig tage lang die Beute ausgeteilet hatte /

15 gaben sie Judith köstlich Gerete / so Holofernes gehabt hatte / an Gold / Silber / Kleider vnd Edelstein.

16 Vnd war jederman frölich / sungen vnd sprungen / beide Jung vnd alt.


Jdt 16

1 DA sang Judith dem HERRN dis Lied / vnd sprach.

2 SPielet dem HERRN mit Paucken / vnd klinget jm mit Cimbeln / Singet jm ein newes Lied / seid frölich / vnd ruffet seinen Namen an.

3 DEr HERR ists / der den Kriegen stewren kan / HERR heisst sein Name.

4 ER streitet fur sein Volck / das er vns errette von allen vnsern Feinden.

5 ASsur kam vom Gebirge von Mitternacht / mit einer grossen Macht / Seine Menge bedecket die Wasser / Vnd seine Pferde bedeckten das Land.

6 ER drewet mein Land zu verbrennen / Vnd meine Manschafft zu erwürgen / Kinder vnd Jungfrawen weg zu füren.

7 ABer der HERR der allmechtige Gott hat jn gestrafft / Vnd hat jn in eines Weibs hende gegeben.

8 DEnn kein Man noch kein Krieger hat jn vmbbracht / vnd kein Rise hat jn angriffen / Sondern Judith die tochter Merari / hat jn nidergelegt mit jrer schönheit.

9 DEnn sie legte jre Widwekleider ab / vnd zoch jre schöne Kleider an / Zur freud den kindern Jsrael.

10 SJe bestreich sich mit köstlichem Wasser / Vnd flochte jre Har ein / jn zu betriegen.

11 Jre schöne Schuch verblendten jn / Jr Schönheit fieng sein hertz / Aber sie hieb jm den Kopff abe.

12 Das sich die Persen vnd Meden entsetzten / fur solcher küner That /

13 vnd der Assyrer Heer heulet / Da meine Elenden erfur kamen / so fur Durst verschmacht waren.

14 DJe Knaben erstachen die Assyrer / vnd schlugen sie in der flucht / wie Kinder / Sie sind vertilget / von dem Heer des HERRN meines Gottes.

15 LAsst vns singen / ein newes Lied / Dem HERRN vnserm Gott.

16 HERR Gott du bist der mechtige Gott / der grosse Thaten thut / Vnd niemand kan dir widerstehen.

17 ES mus dir alles dienen / Denn was du sprichst / das mus geschehen / Wo du einem ein mut gibst / das mus fort gehen / Vnd deinem wort kan niemand widerstand thun.

18 Die Berge müssen zittern / vnd die Felsen zuschmeltzen / Wie wachs fur dir.

19 ABer die dich fürchten / Denen erzeigest du grosse gnade. Denn alles Opffer vnd Fette ist viel zugering fur dir / Aber den HERRN fürchten / das ist seer gros.

20 WEh den Heiden / die mein Volck verfolgen / Denn der allmechtige HERR rechet sie / vnd suchet sie heim / zur zeit der rache.

21 Er wird jren Leib plagen mit Fewr vnd Würmen / Vnd werden brennen vnd heulen in ewigkeit.

22 NAch solchem Sieg / zoch alles Volck von Bethulia gen Jerusalem / den HERRN anzubeten / vnd reinigten sich / vnd opfferten Brandopffer / vnd was sie gelobt hatten.

23 Vnd Judith hengte auff im Tempel / alle woffen Holofernis / vnd den Furhang den sie von seinem Bette genomen hatte / das es dem HERRN verbannet solt sein ewiglich.

24 Vnd das Volck war frölich zu Jerusalem bey dem Heiligthum / mit der Judith / drey monden lang vnd feireten den Sieg.

25 Darnach zoch jederman wider heim. VND Judith kam auch wider gen Bethulia /

26 vnd ward hoch geehret im gantzen land Jsrael.

27 Vnd sie nam keinen Man / nach jres ersten mannes Manasses tod.

28 Vnd sie ward seer alt / vnd bleib in jres Mannes hause / bis sie hundert vnd fünff jar alt ward / Vnd jre magd Abra machet sie frey. Darnach starb sie zu Bethulia / vnd man begrub sie bey jrem man Manasse.

29 Vnd das Volck trawret vmb sie / sieben tage lang. Vnd all jr Gut teilet sie vnter jres Mans freunde.

30 Vnd weil sie lebete / vnd dazu lang hernach / thurste niemand Jsrael vberziehen.

31 Vnd der tag dieses Siegs / wird bey den Ebreern fur ein gros Fest gehalten / vnd von jnen gefeiret ewiglich. - Ende des Buchs Judith.