Baruch



Das Buch Baruch

CAPITEL

         
    

Bar 1

1 DJs sind die Rede: welche Baruch der son Nerie / des sons Mahasie / des sons Sedechie / des sons Sedei / des sons Helchie / in ein Buch geschrieben hat / zu Babel /

2 Jm fünfften jar am siebenden tage des mondes / zur zeit / da die Chaldeer Jerusalem gewonnen / vnd mit Fewer verbrand hatten.

3 VND Baruch lase dis Buch fur JechanJa dem son Joiakim / dem könige Juda /

4 vnd fur den ohren alles Volcks / das da zu kam vnd fur den ohren der Fürsten / vnd der Könige söne / vnd Eltesten / vnd fur allem Volck / beide klein vnd gros / das da wonete zu Babel am wasser Sud.

5 VND sie weineten / fasteten vnd beteten mit ernst fur dem HERRN /

6 Vnd legten zu hauff was ein jglicher vermochte /

7 vnd sandten hin gen Jerusalem zu Joiakim / dem son Helchie / des sons Salom / dem Priester / vnd zu den (andern) Priestern / vnd zu allem Volck / das mit jm war zu Jerusalem /

8 Das er jnen brechte ins land Juda / die gefesse des Hauses des HERRN / die etwa aus dem Tempel weggenomen waren / am zehenden tage des mondes Siban / nemlich / die silbern gefesse / welche gezeuget hatte Zedechia der son Josia / der könig Juda /

9 Da NebucadNezar der könig zu Babel weggefüret hatte den JechanJa / vnd die Fürsten / vnd die Gefangenen / vnd die Gewaltigen / vnd das Landuolck von Jerusalem / vnd hatte sie gebracht gen Babel /

10 Vnd schrieben jnen also. SJhe / Wir senden euch geld / da fur keuffet Brandopffer / Sündopffer / Weyrauch vnd Speisopffer / vnd opffert es auff dem Altar des HERRN vnsers Gottes.

11 Vnd bittet fur das leben NebucadNezar des königes zu Babel / vnd fur das leben Belsazer seines sons / Das jre tage auff Erden seien / so lange die tage des Himels weren.

12 So wird der HERR vns gnug vnd gute tage schaffen / vnd werden leben vnter dem schatten NebucadNezar des königes zu Babel / vnd vnter dem schatten Belsazer seines Sons / vnd jnen dienen lange zeit / vnd gnade fur jnen finden.

13 Auch bittet fur vns zu dem HERRN vnserm Gott / Denn wir haben vns versündiget an dem HERRN vnserm Gott / vnd sein grim vnd zorn ist von vns nicht gewand / bis auff den heutigen tag.

14 VND leset dis Buch / Denn wir haben es darumb zu euch gesand / das jrs lesen solt / im Hause des HERRN / an den Feiertagen vnd Jarzeiten.

15 Vnd sprechet / Der HERR vnser Gott ist gerecht / wir aber tragen billich vnser Schande / Wie es denn jtzt gehet / den von Juda / vnd den von Jerusalem /

16 vnd vnsern Königen / vnd vnsern Fürsten / vnd vnsern Priestern vnd vnsern Propheten /

17 Vmb des willen / das wir fur dem HERRN gesündiget / vnd jm nicht gegleubt haben /

18 vnd nicht gehorcht der stim des HERRN vnsers Gottes / Das wir gewandelt hetten nach seinen Geboten / die er vns gegeben haz.

19 Ja von der zeit an / da der HERR vnser Veter aus Egyptenland gefüret hat / bis auff diesen heutigen tag / sind wir dem HERRN vnserm Gott / vngehorsam gewesen / vnd haben verachtet seiner stim zu gehorchen.

20 DARumb ist nu vber vns komen die Straffe vnd der Fluch / den der HERR verkündiget hat / durch Mosen seinen knecht / Da der HERR vnser Veter aus Egyptenland fürete / das er vns ein Land gebe / darin milch vnd Honig fleusst.

21 Vnd wir gehorchten nicht der stim des HERRN vnsers Gottes / wie vns die Propheten sagten / die er zu vns sandte.

22 Sondern ein jglicher gieng nach seines bösen hertzen geduncken / vnd dieneten frembden Göttern / vnd theten böses fur dem HERRN vnserm Gott.


Bar 2

1 VND der HERR hat sein Wort gehalten / das er geredt hat zu vns / vnd vnsern Richtern / Königen vnd Fürsten / die Jsrael regieren solten / vnd zu den von Jsrael vnd Juda.

2 Vnd hat solche grosse straffe vber vns gehen lassen / Des gleichen vnter allem Himel nicht geschehen ist / wie vber Jerusalem gangen ist. Gleich wie geschrieben stehet im gesetze Mose /

3 das ein Mensch seines Sons vnd seiner Tochter fleisch fressen sol.

4 Vnd er gab sie dahin zu Knechten / in alle Königreiche die vmbher ligen / zur Schmach / vnd zum Fluch vnter alle Völcker / die vmb vns sind / vnter welche sie der HERR zerstrewet hat /

5 Vnd sie werden jmer vnterdruckt / vnd können nicht wider auffkomen. Denn wir haben vns versündiget an dem HERRN vnserm Gott / in dem / das wir seiner stim nicht gehorchet haben.

6 DEr HERR vnser Gott ist gerecht / Wir aber vnd vnsere Veter / tragen billich vnser Schande / wie es denn jtzt gehet /

7 Alles vnglück / das der HERR wider vns geredt hat / ist vber vns komen.

8 Vnd wir haben nicht geflehet dem HERRN / das sich ein jglicher gekeret hette / von den gedancken seines bösen hertzen.

9 Vnd der HERR hat gewachet vber vns zum vnglück / das er vber vns hat gehen lassen. Denn der HERR ist gerecht in allen seinen wercken / die er vns hat geboten /

10 Wir aber gehorcheten nicht seiner stim / das wir gewandelt hetten nach den Geboten des HERRN / die er vns gegeben hat.

11 VND nu HERR / Jsraels Gott / der du dein Volck aus Egyptenland gefüret hast / mit starcker Hand / mit grosser Macht / vnd hoher Gewalt / durch Zeichen vnd Wunder / Vnd hast dir einen Namen gemachet / wie er jtzt ist /

12 Wir haben ja gesündiget / vnd sind leider Gottlos gewesen / vnd haben gethan wider alle deine Gebot.

13 Ah HERR vnser Gott / lasse ab von deinem grim vber vns / Denn wir sind seer gering worden / vnter den Heiden / dahin du vns zerstrewet hast.

14 ERhöre HERR / vnser Gcbet vnd vnser flehen / vnd hilff vns vmb deinen willen / Vnd las vns gnade finden bey denen / die vns weggefürt haben.

15 Auff das alle Welt erkenne / das du HERR vnser Gott bist / Denn Jsrael vnd sein Same / ist ja nach dir genennet.

16 Sihe / HERR von deinem heiligen Hause / vnd gedencke doch an vns. Neige HERR dein ohr / vnd höre doch.

17 Thua auff HERR deine Augen / vnd sihe doch. Denn die Todten in der Helle / welcher geist aus jrem leibe gefaren ist / rhümen nicht die Herrligkeit vnd Gerechtigkeit des HERRN /

18 Sondern eine Seele die seer betrübt ist / vnd gebücket vnd jamerig hergehet / vnd jre augen schier ausgeweinet hat / vnd hungerig ist / die rhümet HERR deine Herrligkeit vnd Gerechtigkeit.

19 VNd nu HERR vnser Gott / Wir ligen fur dir mit vnserm Gebet / Nicht von wegen der gerechtigkeit vnser Veter / vnd vnser Könige /

20 Sondern von wegen deiner Barmhertzigkeit. Nach dem du deinen grim vnd zorn hast vber vns gehen lassen / wie du geredt hast / durch die Propheten deine Knechte / vnd gesaget /

21 so spricht der HERR / Neiget ewre schuldern vnd ergebt euch dem König zu Babel / so werdet jr im Lande bleiben / welches ich ewern Vetern gegeben habe.

22 Wo jr aber der stim des HERRN nicht gehorchen werdet / euch zu ergeben dem Könige zu Babel /

23 So wil ich in den stedten Juda / vnd von Jerusalem wegnemen / das geschrey der freuden vnd wonne / vnd die stim des Breutgams vnd der Braut / vnd das gantze Land sol wüste stehen / vnd niemand drinnen wonen.

24 WJr aber gehorchten nicht deiner stimme / das wir vns ergeben hetten dem Könige zu Babel. Darumb hastu dein wort gehalten / das du geredt hast durch die Propheten deine Knechte / Das man die Gebeine vnser Könige / vnd die gebeine vnser Veter / aus jren Grebern geworffen hat / vnd zerstrewet /

25 Das sie am tage an der Sonne / vnd des nachts im Thaw / gelegen sind / Vnd sind seer jemerlich vmbkomen durch Hunger / Schwert vnd Gefengnis.

26 Vnd vmb der missethat willen des hauses Jsrael vnd des hauses Juda / hastu dein Haus / darin man deinen Namen angeruffen hat / so zerstören lassen / wie es jtzt stehet.

27 VND du HERR vnser Gott / hast gantz gnediglich / vnd nach aller deiner grossen Barmhertzigkeit / mit vns gehandelt /

28 Wie du durch Mosen deinen Knecht geredt hast / am tage / da du jm gebotest zu schreiben dein Gesetz / fur den kindern Jsrael / vnd sprachst /

29 Wo jr meiner stim nicht gehorchen werdet / So sol gewis dieser Hauff / des eine grosse menge ist / gantz gering werden / vnter den Heiden / da hin ich sie zerstrewen wil.

30 Denn ich weis doch wol / das sie mir nicht gehorchen werden / Denn es ist ein halstarrig Volck. SJe werden sich aber widerkeren / im Land darin sie gefangen sind /

31 vnd werden erkennen / das ich der HERR jr Gott bin / Vnd ich wil jnen ein verstendig Hertz geben / vnd Ohren / die da hören.

32 Denn werden sie mich preisen / im Lande darin sie gefangen sind / vnd werden an meinen Namen gedencken /

33 vnd sich von jrem harten Nacken vnd von jren Sünden keren / Denn sie werden dran gedencken / wie es jren Vetern gangen ist / welche fur dem HERRN sündigten.

34 VND ich wil sie wider bringen in das Land / das ich jren vetern Abraham / Jsaac vnd Jacob geschworen habe / vnd sie sollen drin herrschen / Vnd ich wil sie mehren vnd nicht mindern.

35 Vnd wil einen ewigen Bund mit jnen auffrichten / Das ich jr Gott wil sein / vnd sie mein Volck. Vnd wil mein volck Jsrael nicht mehr treiben aus dem Land / das ich jnen gegeben habe.


Bar 3

1 ALlmechtiger HERR / du Gott Jsrael / Jn dieser grosser angst vnd not schrey ich zu dir /

2 Höre vnd sey gnedig HERR / Denn wir haben wider dich gesündiget /

3 Du regierest fur vnd fur / Wir aber vergehen jmerdar.

4 Allmechtiger HERR / du Gott Jsrael / höre nu das gebete Jsrael / die dem Tod im rachen stecken / vnd das gebet der Kinder / die sich an dir versündiget / vnd der stim des HERRN jres Gottes nicht gehorcht haben / Darumb ist auch die Straffe stets hinder vns her gewest.

5 GEdencke nicht der missethat vnser Veter / Sondern gedencke jtzt an deine Hand vnd an deinen Namen /

6 Denn du bist ja HERR vnser Gott / So wollen wir Herr dich loben.

7 Denn darumb hastu deine furcht in vnser hertz gegeben / das wir deinen Namen anruffen / vnd dich in vnserm Gefengnis loben sollen. Denn alle missethat vnser Veter / die fur dir gesündiget haben / gehet zu hertzen / vns /

8 die wir jtzt sind in vnserm Gefengnis / da hin du vns verstossen hast / zur schmach / zum fluch vnd grewel / vmb aller missethat willen vnser Veter / die von dem HERRN jrem Gott abgewichen sind.

9 HOre Jsrael die Gebot des lebens / mercke vleissig drauff / vnd behalt sie wol.

10 Wie kompt es Jsrael / Das du in der heiden Land verschmachtest?

11 Das du in eim frembden Land bist? Das du dich verunreinigst vnter den Todten? Das du vnter die gerechnet bist / die in die Helle faren?

12 Das ist die vrsach / Das du den Brunnen der Weisheit verlassen hast.

13 Werestu auff Gottes wege blieben / du hettest wol jmerdar im Friede gewonet.

14 SO lerne nu rechte Weisheit / Auff das du erfarest / wer der sey / der langes Leben / güter / freude vnd friede gibt.

15 Wer weis / wo sie wonet? Wer ist in jr Kemerlin komen?

16 Wo sind die Fürsten der Heiden / die vber das wild auff erden herrschen?

17 Die da spielen mit den vogeln des Himels? Die silber vnd gold samlen / Darauff die Menschen jr vertrawen setzen / vnd können sein nimer sat werden?

18 (Denn sie werben Geld / vnd sind geulissen drauff / vnd ist doch als vergeblich)

19 Sie sind vertilget vnd in die Helle gefaren / vnd andere sind an jre stad komen.

20 Die Nachkomen sehen zwar wol das Liecht / vnd wonen auff dem Erdboden / Vnd treffen doch den weg nicht / da man die Weisheit findet /

21 Denn sie verachten sie / Da zu jre Kinder sind auch jrre gangen.

22 JN Canaan höret man nichts von jr. Zu Theman sihet man sie nicht.

23 Die kinder Hagar forschen der jrrdischen Weisheit zwar wol nach. Desgleichen die Kauffleut von Meran / vnd die zu Theman / die sich klug düncken / Aber sie treffen doch den weg nicht / da man die Weisheit findet.

24 O Jsrael wie herrlich ist das Haus des HERRN / wie weit vnd gros ist die Stet seiner Wonung?

25 Sie hat kein ende / vnd ist vnmeslich hoch.

26 Es waren vorzeiten Risen / grosse berümbte Leute / vnd gute Krieger /

27 Die selbigen hat der HERR nicht erwelet / noch jnen den weg des Erkentnis offenbart /

28 Vnd weil sie die weisheit nicht hatten / sind sie vntergangen in jr Torheit.

29 WEr ist gen Himel gefaren / vnd hat sie geholet / vnd aus den Wolcken herab bracht?

30 Wer ist vber Meer geschiffet / vnd hat sie funden / vnd vmb köstlich Gold her gebracht?

31 Summa / Es ist niemand der den weg wisse / da man die Weisheit findet.

32 DEr aber alle ding weis / kennet sie / vnd hat sie durch seinen verstand funden. Der den Erdboden bereitet hat auff ewige zeit / vnd jn erfüllet mit allerley Thieren.

33 Der das Liecht lesst auffgehen / vnd wenn er jm widerrüfft / mus es jm gehorchen.

34 Die Sterne leuchten in jrer Ordenung mit freuden / vnd wenn er sie erfur rüffet / antworten sie /

35 Hie sind wir / vnd leuchten mit freuden / vmb des willen der sie geschaffen hat.

36 Das ist vnser Gott / vnd keiner ist jm zuvergleichen /

37 Der hat die Weisheit funden / vnd hat sie gegeben Jacob seinem Diener / vnd Jsrael seinem Geliebten.

38 Darnach ist sie erschienen auff Erden / vnd hat bey den Leuten gewonet.


Bar 4

1 DJese Weisheit ist das Buch von den geboten Gottes / vnd von dem Gesetz das ewig ist. Alle die es halten / werden leben / Die es aber vbertretten / werden sterben.

2 Kere dich wider da zu Jsrael / vnd nim es an / wandel solchem Liecht nach / das dir furleuchtet.

3 Vbergib nicht deine Ehre einem andern / vnd deinen Schatz einem frembden Volck.

4 O selig sind wir Jsrael / Denn Gott hat vns seinen willen offenbart.

5 SEy getrost mein Volck / du preis Jsrael /

6 Jr seid verkaufft den Heiden nicht zum verderben / Darumb aber / das jr Gott erzürnet habt / seid jr ewren Feinden vbergeben.

7 Denn jr habt den / der euch geschaffen hat / entrüstet / in dem / das jr nicht Gott / sondern den Teufeln geopffert habt.

8 JR habt vergessen des ewigen Gottes / der euch geschaffen hat / vnd Jerusalem / die euch hat aufferzogen / habt jr betrübet.

9 Denn sie hat gesehen den zorn Gottes / der vber euch komen würde / vnd gesagt / Höret zu jr einwoner Sion / Gott hat mir grosses leid zugeschickt /

10 Denn ich hab gesehen das Gefengnis meiner Söne vnd Töchter / welches der Ewige vber sie gebracht hat.

11 Jch hab sie mit freuden aufferzogen / Mit weinen aber vnd hertzleid / habe ich sie sehen wegfüren.

12 NJemand frewe sich vber mich / das ich eine Widwe / vnd von vielen verlassen bin / Jch bin zur wüsten gemacht / vmb der Sünde willen meiner Kinder.

13 Denn sie sind vom gesetze Gottes abgewichen / vnd haben nicht erkand seine Rechte / Sie haben nicht gelebt nach Gottes befelh / vnd haben seine Gebot nicht gehalten.

14 KOmpt her jr einwoner Sion / vnd verkündiget das Gefengnis meiner Söne vnd Töchter / das der Ewige vber sie gebracht hat.

15 Denn er hat vber sie gebracht ein Volck von fernen / ein grewlich Volck / vnd einer vnbekandten Sprache /

16 Die sich nicht schewen fur den Alten / noch sich der Kinder erbarmen. Die selben haben weggefurt die lieben (Söne) der Widwen vnd die Einsame jrer Töchter / beraubet.

17 Aber wie kan ich euch helffen?

18 Denn der vber euch gebracht hat dis vnglück / wird euch von ewer Feinde hand erretten.

19 Ziehet hin jr lieben Kinder / ziehet hin / Jch aber bin verlassen Einsam.

20 Jch habe mein Freudekleid ausgezogen / vnd das Trawrkleid angezogen / Jch wil schreien zu dem Ewigen fur vnd fur.

21 SEid getrost Kinder / schreiet zu Gott / so wird er euch erlösen von der gewalt vnd hand der Feinde /

22 Denn ich hoffe schon / das der Ewige euch helffen wird. Vnd ich werde freude haben von dem Heiligen / vmb der Barmhertzigkeit willen / die euch schnel widerfaren wird / von vnserm ewigen Heiland.

23 Jch habe euch ziehen lassen mit trawren vnd weinen / Gott aber wird euch mir widergeben mit wonne vnd freude ewiglich /

24 Vnd gleich wie die einwoner Sion nu gesehen haben ewr Gefengnis / Also werden sie auch bald sehen / die Hülffe von ewrem Gott / die vber euch komen wird mit grosser Herrligkeit vnd ewigem Trost.

25 JR Kinder / leidet gedültiglich / den zorn der von Gott vber euch komet. Denn dein Feind hat dich verfolget / Vnd du wirst sehen in kurtz sein verderben vnd auff jre Helse wirstu tretten.

26 Meine zarte (Kinder) musten gehen auff rauhem wege / Sie sind weggefurt / wie ein Herd / von den Feinden geraubet.

27 SEid getrost jr Kinder / vnd schreiet zu Gott / Denn der euch hat wegfüren lassen / wird ewr nicht vergessen.

28 Denn wie jr euch geulissen habt / von Gott abzuweichen / Also bekeret euch nu / vnd vleissiget euch zehen mal mehr / den HERRN zu suchen.

29 Denn der vber euch diese straffe hat lassen gehen / der wird euch helffen / vnd ewiglich erfrewen.

30 JErusalem sey getrost / Denn der wird dich trösten / nach dem du genennet bist.

31 Vnselig müsse sein die dir leid gethan / vnd vber deinem Falle sich gefrewet haben.

32 Vnselig müssen sein die Stedte / welchen deine Kinder gedienet haben / Vnd vnselig müsse sein / die deine Kinder gefangen helt.

33 Denn wie sie vber deinem Falle geiauchtzet / vnd vber deinem verderben sich gefrewet hat / Also sol sie betrübet sein / wenn sie verwüstet wird.

34 Vnd ich wil wegnemen jre macht / dar auff sie trotzet / vnd jren rhum in klage verwandeln.

35 Denn ein Fewr wird vber sie komen / von dem Ewigen viel tage lang / vnd Teufel werden jre Wonung in jr haben lange zeit.

36 SJhe vmb her Jerusalem gegen morgen / vnd schawe den trost der dir von Gott kompt.

37 Sihe / deine Kinder die weggefurt sind / komen / Ja sie komen / versamlet beide vom Morgen vnd vom Abend / durch das wort des Heiligen / vnd rhümen Gottes ehre.


Bar 5

1 Zeuch aus Jerusalem dein Trawrkleid / vnd zeuch an den herrlichen Schmuck von Gott ewiglich.

2 Zeuch an den Rock der gerechtigkeit Gottes / vnd setze die Kron der herrligkeit des Ewigen auff dein Heubt /

3 Gott wird deine herrligkeit vnter allem Himel offenbaren /

4 Denn dein name wird von Gott genennet werden ewiglich / fried / gerechtigkeit / preis vnd gottseligkeit.

5 MAche dich auff Jerusalem / vnd trit auff die Höhe / vnd sihe vmb her gegen Morgen / vnd schawe deine Kinder / die beide vom Abend vnd vom Morgen versamlet sind / durch das wort des Heiligen / vnd frewen sich / das Gott wider jr gedacht hat.

6 Sie sind zu fussen von dir / durch die Feinde weggefürt / Gott aber bringet sie zu dir / erhöhet mit ehren / als Kinder des Reichs.

7 DEnn Gott wil alle hohe Berge nidrigen / vnd die langen Vfer vnd Tal dem Lande gleich füllen / Auff das Jsrael sicher wandere vnd Gott preise.

8 Die Welde aber vnd alle wolriechende Bewme / werden Jsrael / aus Gottes befelh schatten geben.

9 Denn Gott wird Jsrael erwider bringen mit freuden / durch seinen herrlichen Trost / mit barmhertzigkeit vnd seiner gerechtigkeit.


Bar 6

1 DJS ist die abschrifft der Epistel / die Jeremias gesand hat / An die so gefangen weggefüret solten werden gen Babel / von dem könig zu Babel / Darin er jnen solches verkündiget / wie jm Gott befolhen hatte.

2 VMb ewr Sünde willen / die jr gethan habt wider Gott / werdet jr gen Babel gefangen weggefüret werden / von NebucadNezar dem könige zu Babel.

3 Vnd jr werdet zu Babel bleiben müssen eine lange zeit / nemlich / siebenzig jar / Darnach wil ich euch von dannen wider er aus füren mit friede.

4 VNter des aber werdet jr sehen zu Babel / Das man auff den achseln tragen wird / die silbern / gülden vnd hültzen Götzen / Fur welchen sich die Heiden fürchten.

5 Darumb sehet euch fur / das jr jnen solchs nicht nachthut / vnd den Heiden nicht gleich werdet.

6 Vnd wenn jr sehet das Volck / das vor vnd nach gehet / die Götzen anbeten / So sprecht in ewrem hertzen / HERR / Dich sol man anbeten /

7 Denn mein Engel sol bey euch sein / Vnd ich wil ewer Seelen rechen.

8 JRe Zunge ist vom Werckmeister fein gemacht / vnd sie sind mit gold vnd silber gezieret / vnd haben geschnitzte Zungen / Aber es sind nicht rechte zungen / vnd können nicht reden.

9 Sie schmücken sie mit gold / wie eine Metze zum tantz / vnd setzen jnen kronen auff.

10 Vnd die Pfaffen stelen das gold vnd silber von den Götzen / vnd bringens vmb mit den Huren im Hurhaus.

11 Vnd schmücken die silbern / gülden vnd hültzern Götzen mit Kleidern / als werens Menschen.

12 Sie können sich aber nicht verwaren fur dem Rost vnd Motten /

13 Vnd wenn man jnen ein Purpurkleid anzeucht / so mus man jnen den staub abwischen / der auff jnen ligt.

14 VND er tregt ein Scepter in der hand / wie ein König / Vnd kan doch niemand straffen / der jm leid thut.

15 Er hat auch ein Schwert vnd ein Axte in der hand / Er kan sich aber der Diebe vnd Reuber nicht erwelen. Daran sihet man wol / das sie nicht Götter sind / Darumb fürchtet sie nicht.

16 GLeich wie ein Gefess / das ein Mensch brauchet / wenn es zubrochen wird / vnnütze ist / Eben so sind jre Götzen.

17 Wenn man sie in jre Heuslin setzt / werden sie vol staubs / von den füssen dere / die hin ein gehen.

18 Die Priester verwaren der Götzen tempel mit thüren / schlossen vnd rigeln / das sie von den Reubern nicht gestolen werden. Eben als wenn man einen gefangen legt vnd verwaret / der sich am König vergriffen hat / vnd zum tode verurteilt ist.

19 Sie zünden jnen Lampen an / vnd der viel mehr / denn sie fur sich selbs anzünden / Vnd sehen doch nichts.

20 Sie sind wie die Balcken im hause / Vnd die würm so auff der Erden kriechen / fressen jr Hertz vnd jre Kleider / vnd sie fülens doch nicht.

21 VNter jrem angesicht sind sie schwartz vom rauch im Hause /

22 vnd die Nachteulen / Schwalben vnd ander Vogel / setzen sich auff jre Köpffe / des gleichen auch die Katzen.

23 Daran jr ja mercken könnet / das es nicht Götter sind / Darumb fürchtet sie nicht.

24 DAs Gold das man vmb sie henget / sie da mit zu schmücken / gleisset nicht / wenn man den rost nicht abwüschet. Da man sie gegossen hat / fületen sie es nicht /

25 Aus allerley köstlicher materien hat man sie gezeuget / Vnd ist doch kein Leben darin.

26 Weil sie nicht gehen können / mus man sie auff den achseln tragen. Daran die Leute sehen können / das es schendliche Götter seien.

27 ES müssen sich auch jrer schemen / die sie ehren / Darumb / das sie weder von jnen selber können auffstehen / so sie auff die erden fallen / Noch sich regen / so man sie auffgericht hinsetzet / Noch sich auffrichten / so man sie lehnet. Vnd wie man den Todten opffer fursetzet / Also setzet mans jnen auch fur.

28 Jre Priester aber bringen das vmb / das jnen gegeben wird / Desgleichen auch jre Weiber brassen dauon / vnd geben weder dem Armen noch dem Krancken etwas dauon.

29 Vnreine Weiber vnd Sechswöchnerin rüren jre Opffer an. Daran jr ja mercken könnet / das es nicht Götter sind / Darumb fürchtet sie nicht.

30 VND woher sollen sie Götter heissen? Denn die Weiber pflegen der silbern / gülden vnd hültzern Götzen.

31 Vnd die Priester sitzen in jren Tempeln / mit weiten Chorröcken / scheren den Bart ab / vnd tragen Platten / sitzen da mit blossen Köpffen /

32 heulen vnd schreien fur jren Götzen / wie man pflegt in der todten Begengnissen /

33 Die Pfaffen stelen jnen jre Kleider / vnd kleiden jre Weiber vnd kinder dauon.

34 MAn thu jnen böses vnd gutes / so können sie es doch nicht vergelten. Sie vermügen weder einen König einzusetzen / noch abzusetzen.

35 Sie können weder gelt noch gut geben. Gelobet jnen jemand etwas / vnd helt es nicht / So foddern sie es nicht.

36 Sie können einen Menschen vom tod nicht erretten / noch einem Schwechern helffen wider den Starcken.

37 Sie können keinen Blinden nicht sehend machen. Sie können einem Menschen in der not nicht helffen.

38 Sie erbarmen sich der Widwen nicht / vnd helffen den Waisen nicht.

39 Denn sie sind hültzern / mit gold vnd silber gezieret / den Steinen gleich / die man aus dem Berg bawet / Darumb die sie ehren / müssen zu schanden werden.

40 WJe sol man sie denn fur Götter halten / oder so heissen? weil auch die Chaldeer nicht gros von jnen halten.

41 Denn wenn sie einen Stummen sehen / der nicht reden kan / bringen sie den Bel / vnd sagen / der Stumme sol jn anruffen / gleich als verstünde ers /

42 Vnd wiewol sie wissen / das kein Leben in jnen ist / noch lauffen sie jnen nach.

43 Die Weiber aber sitzen fur der Kirchen mit stricken vmbgürtet / vnd bringen Obs zum opffer.

44 Vnd wenn jemand fur vbergehet / vnd eine von jnen hin weg nimpt / vnd bey jr schlefft / Rhümet sie sich wider die andern / das jene nicht sey werd gewest / wie sie / das jr der Gurt auffgelöset würde.

45 Alles was durch sie geschicht / ist eitel triegerey / Wie sol man sie denn fur Götter halten / oder so heissen?

46 VOn Werckmeistern vnd Goldschmiden sind sie gemacht / vnd was die Werckmeister wollen / mus draus werden / vnd nichts anders.

47 Vnd die so sie gemacht haben / können nicht lange leben / Wie solten denn das Götter sein / so von jnen gemacht sind?

48 Darumb geben sie den Nachkomen nur ergernis vnd ursache zur schendlichen Abgötterey.

49 Denn wenn Krieg oder sonst ein vnglück vber sie komet / ratschlahen die Pfaffen vnternander / Wo sie sich zu gleich mit den Götzen verbergen wollen.

50 Darumb kan man wol mercken / das es keine Götter sind / weil sie sich selber weder fur Krieg noch anderm vnglück schützen können /

51 Denn es sind doch nur hültzern / vergüldet vnd vbersilberte Götzen. DArumb kan man nu fort wol erkennen / das es triegerey ist / allen Heiden vnd Königen offenbar / vnd nicht Götter / sondern von Menschen henden gemacht / vnd ist keine Gottheit in jnen.

52 Darumb kan jederman wol mercken / das es nicht Götter sind.

53 Denn sie erwecken keinen König im Lande / Sie geben den Menschen nicht regen /

54 vnd nemen sich keins regierens noch straffens an / So wenig als die Vogel / so in der Lufft hin vnd wider fliegen.

55 WEnn das Haus der hültzern / vergüldeten vnd vbersilberten Götzen vom fewr angehet / So lauffen die Pfaffen dauon / vnd verwaren sich fur schaden / Sie aber verbrennen / wie ander Balcken.

56 Sie können weder Königen noch keinem Kriegsuolck nicht widerstehen / Wie sol man sie denn fur Götter halten oder nennen?

57 DJe hültzern / vbersilberte vnd vergüldete Götzen können sich nicht schützen fur Dieben vnd Reubern /

58 Denn sie sind jnen zu starck / das sie sie berauben vnd ausziehen / nemen jnen gold / silber vnd kleider weg / vnd komen dauon / So können sie jnen selber nicht helffen.

59 Darumb ist viel besser ein König sein / der seine macht beweisen kan / Oder ein nützlich Hausrat sein / das im Hause nütze ist / Oder eine Thür / die das Haus verwaret / oder eine Hültzerne Seule in einem königlichen Saal / denn ein solcher onmechtiger Götze.

60 SOnn / Mond vnd Sterne scheinen / vnd sind gehorsam / wie sie Gott heisst /

61 Desgleichen der Blitz leuchtet / das man jn sihet / Der Wind wehet in allen Landen /

62 Vnd die Wolcken faren durch die gantze welt / vnd thun was sie Gott heisst.

63 Also auch das Fewr von oben her / schlegt berge vnd welde / vnd thut was jm geboten ist.

64 Die Götzen aber können sich weder regen noch etwas thun. Darumb sol man sie nicht fur Götter halten / oder so heissen / Denn sie können weder straffen noch helffen.

65 WEil jr denn wisset / das es nicht Götter sind / So fürchtet euch nicht fur jnen /

66 Denn sie können die Könige weder verfluchen noch segenen.

67 Sie können auch kein Zeichen am Himel den Heiden anzeigen. Sie können es nicht liecht machen / wie die Sonne / noch einen schein geben / wie der Monde.

68 Die vnuernünfftigen Thier sind besser denn sie / die können doch in eine Hüle fliehen / vnd sich verwaren.

69 DARumb ist aller ding offenbar / das sie keine Götter sind.

70 Denn wie ein Schewsal im Garten nichts verwaren kan / Also sind auch jre hültzern / vergüldete vnd vbersilberte Götzen kein nütz.

71 Vnd wie eine Hecken im Garten ist / darauff allerley Vogel nisten / oder / wie ein Todter der im Grabe ligt / Also sind jre hültzern / vergüldete vnd vbersilberte Götzen.

72 AVch kan man es daran mercken / das sie nicht Götter sind / Denn der Scharlacken / den sie vmbhaben / wird von den Motten zufressen / vnd sie selbs endlich auch dazu / das jr jederman spottet.

73 Wol dem Menschen der Gerecht ist / vnd keine Götzen hat / Der wird nicht zu spot. - Ende des Buchs Baruch.